Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Neubau der Haltestelle Staatsgalerie
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https://www.ssb-ag.de/index.php?eID=dump...31c5872d9a

Das Dach ist viel zu klein geraten wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich verstehe die Menschheit einfach nicht wenn diese ständig draußen sein will und ja nicht irgendwie im Dunklen und eingesperrt. Ich fände eine vernünftige Überdachung der Bahnsteige viel sinnvoller, wo man dann auch vor Sonneneinstrahlung, vor Hitze, vor Kälte, vor Regen, vor Sturm, vor Gewitter viel besser geschützt ist als so eine fast offene Haltestelle. Für mich zählen nur praktische Gründe und nicht irgendein Gefühl draußen wäre es angenehmer. Ich habe nun mal viel lieber eine richtig geschlossene Haltestelle wo man komplett vor äußeren Einflüssen geschützt ist, so wie Schloßplatz oder Rathaus etc. Außerdem gibt es so keine Möglichkeit die Fläche oberhalb der Haltestelle für eine Fußgängerplatzfläche zu nutzen.

In diesem Falle hätte man ja durchaus die Seitenfläche zum Planetarium offen lassen können, aber das Dach oben komplett über die Bahnsteige bauen.
Bei der SSB läuft diese Marrotte unter der Bezeichnung "nach oben offene Haltestelle". Das haben die oberen sich ich glaube im Zuge der Bauten richtung Ostfildern überlegt, um die teuren, steigenden Brandschutzanforderungen möglichst billig zu lösen. Konsequenz ist natürlich, dass z.B. die Bodenbeläge z.B. vergleichsweise rauh sein müssen (wegen Wasser) und der Wetterschutz i.A. nur so la-la gewährleistet ist. Schönen unterirdische Stationen wie man sie anderenorts findet (oder wie von früher, prominent z.B. Killersberg) wird es somit nicht mehr geben, solange irgenwie die Möglichkeit besteht nach oben offen zu bauen. Kann man unschön finden, spart natürlich Geld.
Grundsätzlich spart die nach oben geöffnete Haltestellenbauweise kein Geld. In vielen Fällen ist das sogar teurer, weil z.B. eine teilweise Überbauung statisch anspruchsvoller ist, als einfach einen Deckel auf beidseitige Auflagerpunkte zu setzen. Beim Brandschutz spart man auch nicht unbedingt Geld, es wird ja nur die Entrauchung erleichtert. Das geht aber auch über einzelne Schachtöffnungen ohne großen Einfluss auf die Statik. Die Entfluchtungssitutation, Löschwasserzufuhr, Aufstell- und Rettungsflächen etc. bleiben ja gleich.

Die nach oben offene Haltestelle wird von den meisten Menschen eben als angenehmer empfunden, weil sie tageslichtdurchflutet ist und weil man subjektiv offenbar ein höheres Sicherheitsgefühl hat (wahrscheinlich nur, weil umgekehrt eine komplett unterirdische Station negativ behaftet ist. Wahrscheinlich hat dort jeder schonmal Obdachlose schlafen gesehen oder irgendwelche Krawallmacher, bei denen in nach außen abgeschlossenen Räumen womöglich die Hemmschwelle auch noch niedriger liegt).

Ich bin übrigens auch ein Freund dieser offenen Haltestellen, weil ich da eher das Gefühl habe, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Man weiß, ob es regnet oder die Sonne scheint, kann in den Himmel schauen und im Fall von der Staatsgalerie auch in die Umgebung. Wenn ich an der Haltestelle Schlossplatz stehe, könnte ich auch in Hamburg oder Berlin sein. Man hat überhaupt keinen Bezug zu seiner Umgebung.
Hallole,

sicher kann uns Peter dazu was sagen....

Grüßle
AFu
Hallo Andreas,

kann ich gerne machen, aber ich mich erst wieder abregen über die teilweise sehr subjetiven Einzelmeinungen die sich im kompletten Gegensatz zu den Rückmeldungen der Fahrgäste befinden. Gib mir ein paar Tage Zeit dann nehme ich dazu Stellung.
Peter
… wer's noch nicht kennt:  die Broschüre zur Haltestelle Staatsgalerie  (pdf/link)

https://docdro.id/YJmjmSr
(09. 06. 2020, 12:34)snowtrain schrieb: [ -> ]Das Dach ist viel zu klein geraten […]
In diesem Falle hätte man ja durchaus die Seitenfläche zum Planetarium offen lassen können, aber das Dach oben komplett über die Bahnsteige bauen […]
Dieser phänomenale Umbau gehört eben zum Gesamtkunstwerk unseres Stararchitekten.
(09. 06. 2020, 22:57)Micha schrieb: [ -> ]
(09. 06. 2020, 12:34)snowtrain schrieb: [ -> ]Das Dach ist viel zu klein geraten […]
In diesem Falle hätte man ja durchaus die Seitenfläche zum Planetarium offen lassen können, aber das Dach oben komplett über die Bahnsteige bauen […]
Dieser phänomenale Umbau gehört eben zum Gesamtkunstwerk unseres Stararchitekten.

Hallo,

wenn ich mir das so durchlese, dann habe ich das Gefühl, dass keiner hier entsprechend qualifiziert ist Architektur angemessen zu bewerten/kritisieren, Ich gehöre da auch dazu. Aber da heutzutage jeder seine Meinung zu einem Thema in die Welt setzen tut und kann mach ich da mal mit Tongue
Heutzutage beschweren sich die Menschen über leblose Glaskästen durch welche Unsere Städte ihre Gesichter verlieren. Wenn sich jetzt aber ein Architekt traut etwas außergewöhnliches zu entwerfen dann wird das ebenfalls in den Dreck gezogen. Und der Stuttgarter Hauptbahnhof ist doch da kein Einzelfall...wer da allen ernstes von Bücherknast und Stammheim 2 redet hat die Schönheit und Genialität im Inneren nicht begriffen. (Die oberen Etagen der Bibliothek sind nicht ohne Grund ein beliebtes Fotomotiv Wink ) .

Die Bahnhofhalle von Ingenhoven ist eben ein "normaler" Tiefbahnhof wie die S-Bahn-Stationen oder der solche "unterirdischen Schuhkartons mit Wandverkleidung" wie in anderen Städten. Wobei sich auch diese, wenn hervorragend gestaltet sehr gut sein können (z.B. Hamburg U4, Berlin U5, usw.). Deshalb ist es auch meiner Meinung nach passend, dass zu dem andren Hauptbahnhof, eine "spezielle" Stadtbahnha
ltestelle gebaut wird.

Dazu muss ich Peter zustimmen, auch ich empfinde so einiges was hier geschrieben wurde als teilweise sehr subjektive Einzelmeinungen. Die meisten Menschen werden das alte dreckige Loch was die Haltestelle war wohl kaum vermissen. Auch ich nicht. Wir "Fans" sollten vielleicht lernen, das unsere Meinung nicht immer die Praktikable oder die ist die, der breiten Masse entspricht.



Zitat:Das Dach ist viel zu klein geraten wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich verstehe die Menschheit einfach nicht wenn diese ständig draußen sein will und ja nicht irgendwie im Dunklen und eingesperrtIch fände eine vernünftige Überdachung der Bahnsteige viel sinnvoller, wo man dann auch vor Sonneneinstrahlung, vor Hitze, vor Kälte, vor Regen, vor Sturm, vor Gewitter viel besser geschützt ist als so eine fast offene Haltestelle. Für mich zählen nur praktische Gründe und nicht irgendein Gefühl draußen wäre es angenehmer. Ich habe nun mal viel lieber eine richtig geschlossene Haltestelle wo man komplett vor äußeren Einflüssen geschützt ist, so wie Schloßplatz oder Rathaus etc. Außerdem gibt es so keine Möglichkeit die Fläche oberhalb der Haltestelle für eine Fußgängerplatzfläche zu nutzen.



Wie Peter schrieb und du auch selber bemerkt hast...viele Sehen das anders.
Ggf. rühr die Ablehnung von unterirdischen Haltestellen in Stuttgart auch daher dass die Letzten unterirdischen Haltestellen (EnBW City, Kirchtalstraße, usw.) eben in die Kategorie "mäßig gestalteter unterirdischen Schuhkarton" gehören. Und unsere Stationen aus der Anfangszeit etwas altbacken wirken. Wenn das
 letzte von der Gestaltung mehr in Richtung U-Bahn Berlin gegangen wäre, dann würde die Meinung vieler Sicher anders sein. Ich denke das Vorerst "richtige" unterirische Stadtbahnhaltestellen ein Traum bleiben da sie einfach nicht gewollt sind.

VG Alex
Aaalso... ich habe weder den neuen Bahnhof noch die Bücherei heruntergemacht. Und auch was die Haltestelle Staatsgalerie angeht finde ich schlicht und einfach, daß ich das Dach aus praktischen Gründen für deutlich zu kurz halte. Eine solche Meinungsäußerung, die vielleicht der eigenen entgegensteht, zuzulassen, sollte man aushalten, nicht wahr, Peter?  Wink

Die meisten Menschen befinden sich auch nicht an Stadtbahnhaltestellen weil sie Architektur bestaunen wollen, sondern weil sie auf ihre Stadtbahn warten. Und wenn sie da eben aufgrund entsprechender äußerer (Wetter-)Umstände in unangenehmerer Atmosphäre als nötig wäre warten müssen dann ist das durchaus ein entscheidender Punkt den man, so denke ich, auch ansprechen kann.
(Zitat) AlexB2507
[…]  Die meisten Menschen werden das alte dreckige Loch was die Haltestelle war wohl kaum vermissen […] 
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Falls Du damit die bisherige U-Haltestelle Staatsgalerie meinst:
die hat man in den letzten Jahren konsequent verkommen lassen.
Zum Vergleich:
https://youtu.be/Fb3thVfqRS8?t=1049
Und sie hat nicht umsonst in den 70er Jahren einen anerkannten Architekturpreis erhalten.
In der Passage gab es einen Kiosk, ein Blumengeschäft und eine Gaststätte.
Die rot/weißen Emaille-Tafeln wurden von einem Tübinger Künstler entworfen und im Elsass aufwendig gebrannt.