Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Neubau der Haltestelle Staatsgalerie
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Stadtbahnverkehr unterscheidet sich nun einmal von der Spielzeug-Eisenbahn im Wohnzimmer.

Man kann nicht einfach Verspätungen als Abgeschafft definieren. Halbe U12 fährt nach Schelmenwasen, anderer Teil nach Dürrlewang. Halbe U6 fährt nach Leinfelden, der andere Teil nach Vaihingen. Und wie bau ich die dann wieder in Möhringen zusammen? Die müssen ja in richtiger Reihenfolge dort ankommen. Außer man setzt die irgendwie zusammen, dann springen dann Fahrer und Fahrgäste umher. Oder man blockiert die Züge vor Weichen, wobei das großräumig erfolgen muss, Vaihinger Straße reiche da nicht, die müssen Wallgraben und Waibel sortiert werden. Was ist die Verspätungstoleranz? 1 Sekunde? 10 Sekunden? 10 Minuten? Was passiert wenn die Verspätung zu groß ist? Fällt dann der hintere Zug aus? Wo wird der abgestellt, für ca. 2 Stunden (Umlauf U6 ist 2 Stunden)? Oder fährt der hinterher? Mit welchem Fahrer?

Pro Stunde fährt dann mindestens eine U12 als Normalzug umher; in der HVZ mindestens 2. Weil das Kuppeln in MO zeitlich nicht funktioniert hat. Alternativ haben alle Züge 5 Minuten Verspätung den ganzen Tag. Zudem, das ganze Entkuppeln/Flügeln dauert mindestens 4 Minuten, 8 Minuten insgesamt. Die ganze Fahrzeit nach Vaihingen dauert nur 8 Minuten - hin und zurück.

Erklär mir mal, wie Du die Zeit unter 4 Minuten drücken willst. Zur Trennung müssen die Türen geschlossen werden. Abstoßen, verriegeln, usw. Onboard-Umkonfiguration der Siemens-Steuerung allein dauert über 90 Sekunden, bis die vom Dotra zum Normal umgewandelt ist. Es braucht 2 Fahrer, um den Zug zu trennen. Kann auch einer machen, nur ist dann der andere Zugteil in Systemstörung- das dauert dann noch länger. Der Fahrer muss dann laufen und wenn der erste Teil abgefahren ist, kann nach Freigabe und händischer Blockabschnittsfreigabe im Stellwerk (Überbrückung), der 2. Teil losfahren. 4 Minuten. Minimum. Mit Rennen. Kuppeln dauert sogar noch länger, teilweise sitzen Kontakte nicht richtig, dann macht man das mehrmals. Da muss man mindestens noch eine Reserve von 2 Minute geben.

Was passiert wenn ein Zug nicht getrennt werden kann? Kommt sehr, sehr häufig vor. Dann fährt aktuell eine Dotra-U6 oder U7 bis Betriebsschluss weiter. Was passiert bei Fahrzeugstörung, sodass in Gerlingen ein Teil abgestellt wird. Heißt das dann insgesamt, wegen Problemen, Verspätung, Fahrzeugstörung fährt zwischen Möhringen und Vaihingen mal ne zeitlang nichts? Oder stellt man Reserve-Fahrer und -Fahrzeuge in Möhringen für diese Fälle ab? Wo wird denn hier Geld gespart?

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10s - Einfahrt
20s - Fahrer sichert Zug, rennt zum Mittelteil
10s - Türverriegelung
30s - Zugtrennung, Einzug Kupplung usw.
60s - Umkonfiguration, Zug blockiert [auch Türen!]
20s - Zuganmeldung im Netz [das kann auch länger dauern]
20s - Fahrer rennt zum Zugkopf
20s - Anmeldung, Anforderung Stellwerk, Freigabe, Türverriegelung, Abfahrt

2. Zugteil
10s - Wartezeit, Block geräumt
20s - Zuganmeldung im Netz [das kann auch länger dauern], 1. Teil muss Block verlassen haben - sonst schlagen beide Anmeldungen fehl
20s - Anmeldung, Anforderung Stellwerk, Freigabe, Türverriegelung, Abfahrt

240s zusammen, oder 4 Minuten. Wenn alles perfekt läuft.

Die minimal garantierte Zeit für die Wende an Endhaltestellen ist 3 Minuten.
Sehr schöne Zusammenstellung hopperpl
Es zeigt mal wieder wie komplex ein einfaches Kuppeln und Trennen ist.
Und es zeigt auch, das die Lösung so nicht gefunden werden kann.
Aber das ist ein Thema für einen neuen Thread.
hier soll es ja um Staatsgalerie gehen.
Hallole,

wie machen die das in Hannover? - Die haben doch mal die Linien 2 und 8 geflügelt? - Leider finde ich das Video nicht mehr in Youtube.

Grüßle
AFu
(26. 05. 2016, 17:11)AFu schrieb: [ -> ]Hallole,

wie machen die das in Hannover? - Die haben doch mal die Linien 2 und 8 geflügelt? - Leider finde ich das Video nicht mehr in Youtube.

Grüßle
AFu

Ich glaube das waren die Linien 1 und 2 tief im Süden (Außenäste). So genannter "Y-Betrieb".
Aber das war (oder ist?) wie gesagt ein Außenast mit Verzweigung weit draußen, keine anderen Linien betroffen. Nicht mit z.B. Möhringen vergleichbar.

Hier wird es gezeigt (Li. 2/8) - und das Ganze dauert unter einer Minute (!):

https://youtu.be/DplnKXp_yO4

- Und hier beim modernen TW 2000:

https://youtu.be/1zst92Dh7DQ

Ist in S wohl so aufwendig, da im Normalfall nicht vorgesehen ?
Danke jedenfalls für die Schilderung.
In Karlsruhe ist das ganze auch innerhalb weniger sekunden passiert. Genau so beim 425 der S-Bahn Rhein/Neckar.

Das würde in Stuttgart auch in wenigen Sekunden gelingen wenn das Personal anständig geschult wird. Aber bei dem Quatsch wie Kupplungsabdeckung ist es kein Wunder das es ewig dauert.
(26. 05. 2016, 20:26)Sebastian590 schrieb: [ -> ]In Karlsruhe ist das ganze auch innerhalb weniger sekunden passiert. Genau so beim 425 der S-Bahn Rhein/Neckar.

425 ist EBO, in Karlsruhe auch nur bei den Altwagen.

(26. 05. 2016, 20:26)Sebastian590 schrieb: [ -> ]Aber bei dem Quatsch wie Kupplungsabdeckung ist es kein Wunder das es ewig dauert.

Die wird heute wegen Unfallschutz im BOStrab-Bereich gefordert. Die neuen Karlsruher Typen (ET2010, NET2012) haben auch eine, und darunter ebenso wie DT8.10 und DT8.12 eine einklappbare Kupplung.

Aber das Problem ist doch nicht nur die Zeit zum Kuppeln, sondern vor allem, daß die Züge auch beide zur richtigen Zeit ankommen, um gekuppelt werden zu können. Da ist eine Straßenbahn m.E. viel zu anfällig, als daß das richtig funktionieren kann.
Neulich erst in Heilbronn an der Harmonie erlebt. ET2010 kommt von Norden (Neckarsulm) und biegt zur Harmonie ab (Ri. Weinsberg). Wartet auf Zug vom Hbf um als DoTra Richtung Weinsberg weiterzufahren. Kuppelvorgang zur DoTra dauerte (fehlerbedingt?) knapp 20 Minuten, sodass a) die Fahrt massive Verspätung hatte und b) die folgende S-Bahn nach Öhringen schon im "Stau" dahinter stand.
Heute hab ich es endlich mal geschafft, an der Staatsgalerie meinen Hintern vom bequemen Sitzpolster der Stadtbahn zu erheben. Deswegen gibts zur Abwechslung mal einige Bilder vom Bauloch der im Entstehen begriffenen neuen Haltestelle Staatsgalerie.

Nachdem der Zugang vom Planetarium kommend ab Mitte kommender Woche gesperrt wird, kann bis auf weiteres dann nur noch von hier aus die Stadtbahn erreicht werden:

[Bild: 200816-144638brvjlv.jpg]

Wer hat denn die Fassade da so besudelt ..?

[Bild: 200816-145706b2fkk1.jpg]

[Bild: 200816-145720-1bd3jgc.jpg]

[Bild: 200816-145848bbvkld.jpg]

[Bild: 200816-150118-1b62k3b.jpg]

[Bild: 200816-145622-1buvjwb.jpg]
Hallole,

wo ist eigentlich von Außen der Ausgang vom provisorischen Notausgang (Tür) im Bahnsteig Richtung HBF?

Grüßle
AFu