Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Stuttgart 21 - Gäubahn
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Am Montag forderte der Landesnaturschutzverband (LNV) das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) dazu auf, eine aufsichtsrechtliche Verfügung gegen die DB AG zu erlassen:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...68a06.html
Städte entlang der Gäubahn sehen sich getäuscht: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...52f15.html
Ich frage mich schon lange warum man die Züge ab 2025 nicht über Renningen umleitet, dachte dabei aber immer es hapert an freien Trassen:
https://www.cannstatter-zeitung.de/inhal...c0cb9.html
(28. 06. 2022, 07:51)Mario schrieb: [ -> ]Ich frage mich schon lange warum man die Züge ab 2025 nicht über Renningen umleitet, dachte dabei aber immer es hapert an freien Trassen:
https://www.cannstatter-zeitung.de/inhal...c0cb9.html

Definiere freie Trassen ... Selbst mit der Überleitung wird es ohne Überführung von Zuffenhausen nach Feuerbach keine wirklich freie Trasse geben. In beide Richtungen alle 4,28 Minuten (S62) eine S-Bahn, die im Falle der S40 und S60 wegen eingleisiger Strecken stadtauswärts nicht verspätet werden sollte und stadteinwärts keine, um keine Verspätungen auf andere Linien zu übertragen. Und da obendrauf kommt eben noch Renningen - Böblingen.

Nein, das einzig sinnvolle ist eine temporäre Weiterführung bis zum Hauptbahnhof, und ich erwarte auch, dass das letztlich kommen wird (im schlimmsten aber unwahrscheinlichen Fall nur bis Nordbahnhof).

Das Problem dabei ist m. E., dass man vorher (eigentlich: halbwegs zeitnah) klären muss, ob man eine langfristige Ergänzungsstation plant, also ob man vorerst z. B. Gleis 3/4 oder 11/12 erhält (gerne auch 4 Gleise wegen S-Bahn-Bypass) und falls ja, mit welchem Umfang und Anbindungen die Ergänzungsstation ausgestattet werden soll. Solange das nicht geklärt ist, wird kaum ein Politiker Pandoras Büchse öffnen.

Ich sehe eine dauerhafte Ergänzungsstation in den (bisherigen) Varianten nicht als sinnvoll an, da es den S-Bahn-Verkehr erheblich stören wird, sobald man R-Züge außer vom/zum Depot von BC oder Feuerbach einfahren lässt (Zugkreuzung analog Zuffenhausen-Feuerbach bei doppeltem Takt) und andererseits damit das Nordkreuz verhindert. Lediglich als Bypass im Störungsfall sähe ich hier marginale Vorteile, die aber durch die bisher geplante eingleisige Anbindung den ggf. verbleibenden Restverkehr zur Schwabstraße extrem behindert (und somit auf Dauer über das Nordkreuz mit weniger Störungscharakter denkbar wären).

Würde man eine dauerhafte Ergänzungsstation statt Pfaffensteigtunnel bauen wollen, müsste man m. E. folgende Voraussetzungen treffen:
- kreuzungsfreie Anbindung an S-Bahn (Bypass, da nicht über Nordkreuz möglich, und ohne Behinderung der Strecke zur Wendeschleife - im Gegensatz zu allen bisherigen von mir gesehenen Plänen mit eingleisig kreuzendem Anschluss)
- je min. 2 S-Bahn- und 2 "normale" Bahnsteige (Bahnsteighöhe)
- keine regulären R-Züge auf den S-Bahn-Gleisen (Auslastung/Bahnsteighöhe BC Gleis 1) => ausschließliche Anbindung an Gäubahn; lediglich Depotzuführungen über S-Bahn-Gleise 

Genau das sehe ich aber derzeit von keiner Seite als politisch vertretbar, da die einen ja die Ergänzungsstation als Allheilmittel feiern und die anderen gänzlich ablehnen.

Ob es möglich wäre, die bisherigen Ferngleise in BC anzubinden, wird angezweifelt (ich halte es für eher denkbar) - aber wenn man das macht, hat man eben auch keinen "kleinen" Ergänzungsbahnhof mehr, da dann 6-2 Gleise für einen flexiblen Betrieb zu wenig sein könnten (2 für S-Bahn reserviert).
Die Führung über Renningen bedeutet:
- Ausfädeln in Böblingen
- Eingleisig BB-SiFi
- Einfädeln in Renningen, hier vermutlich Überholung S60
- langer Mischverkehr bis Zuffenhausen
- höhengleiche Überleitung auf die Ferngleise zwischen Zuffenhausen und Feuerbach

Zumindest wegen des letzten Punkts müsste man vermutlich S-Bahnen streichen. Auf dem Rückweg gäbe es Konflikte mit dem Regional-/Fernverkehr Richtung S-Hbf.

Also viele Probleme die gelöst werden müssen, um am Ende eine zwar umstiegsfreie aber dafür (auch zeitlich) längere Verbindung zu haben als mit Umstieg in S-Vaihingen auf die S-Bahn.

Ich vermute im Moment, die Stilllegung wird scheitern und man wird am Ende doch einen Teil des oberirdischen Kopfes noch einige Jahre stehen lassen. Damit könnte die Gäubahn weiter bis zum Hbf. fahren. Städtebaulich ist das natürlich erstmal nicht so doll, weil der trennende Bahndamm zwischen Nordbahnhof- und Rosensteinviertel und zwischen Europaviertel und Schlossgarten erhalten bleibt. Solange das Rosensteinviertel Baustelle ist wäre es aber meine ich noch erträglich. Kann halt sein, dass es auch 2035 noch keine Alternative über die Filder gibt.
(28. 06. 2022, 12:03)Sebastian schrieb: [ -> ]Ich vermute im Moment, die Stilllegung wird scheitern und man wird am Ende doch einen Teil des oberirdischen Kopfes noch einige Jahre stehen lassen. 
Ich bin nicht sicher, ob sie rechtlich scheitern würde (wenn auch eher wahrscheinlich als nicht), aber es ist in meinen Augen nicht vermittelbar geschweige denn sinnvoll und daher nicht unbedingt entscheidend.

Der Nordhalt war eine schlechte, aber noch akzeptable Idee (etwas besser als Vaihingen), als es um 1-2 Jahre ging und es noch hieß, man könne die S-Bahn-Gleise nicht anders bauen. Jetzt ist es schlicht dämlich und einfach nur Verhandlungsmasse. Außerdem müsste man den Nordhalt wieder abreißen bzw. zumindest umbauen, wenn da irgendwann reguläre S-Bahnen fahren sollten; es gibt also keinen langfristigen Nutzen.

Im Moment mauern alle, weil eigentlich klar ist, dass man entweder den Pfaffensteigtunnel braucht und später das Nordkreuz für Verstärker und als Bypass oder einen kleinen Ergänzungsbahnhof, der schwer zu definieren ist und viele weitere Konflikte erzeugen wird, bis man sich halbwegs einig werden könnte. Und das verhindert momentan Entscheidungen für den Erhalt eines Teils des Kopfbahnhofes für die Übergangszeit. Vermutlich wäre es allen am liebsten, die Gerichte würden eine Stilllegung verhindern, damit sich niemand vorher entscheiden müsste (und "freiwillig" zahlen).

Ein temporärer Kopfbahnhofrest wäre gut für die Gäubahn; für die S-Bahn bringt er nichts: es wird bei Störungen so oder so schwierig, sobald die neue Strecke über die Mittnachtstraße in Betrieb geht. Erst mit Nordkreuz oder einem ordentlichen Ergänzungsbahnhof (s. o.) wird es wieder einen kurzfristig verfügbaren Bypass über die Panoramabahn geben und das wird in jedem Fall viele Jahre dauern. (Natürlich kommt man von Feuerbach auf die Panoramabahn; aber wenn man in Bad Cannstatt strandet, hilft eher die U1 als U13/U16.)

Ein Kompromiss im Sinne eines Ersatzes für den Bypass könnte noch die T-Spange sein; auch hierüber ließe sich ein Störungs- oder Notfallfahrplan im 15-Minuten-Takt für alle Ost-Linienäste erstellen. Natürlich ist es nicht toll, wenn man dann nicht direkt zum Hbf kommt, aber zumindest kommt man vom Nordbahnhof/Löwentorbrücke bzw. Bad Cannstatt weiter. (Ich finde es schwerwiegender, wenn man bei jeder nicht marginalen Störung alle Linien auf 30-Minuten-Takt reduziert. Dass man einzelne Züge ausfallen lassen muss, um zu einem stabilen Zustand zu kommen, ist natürlich klar. Ebenfalls, dass dies nach Wegfall der Störung nochmals notwendig ist, damit man die Züge wieder dort hat, wo sie halbwegs hingehören bei einem erträglichen Verspätungslevel.) Auch ohne Nordkreuz wäre in so einer Situation ein zweigleisiger S-Bahn-Nordhalt natürlich eine Verbesserung, der vielleicht einen Umstieg im 10-Minuten-Takt nach Vaihingen ermöglichen könnte.

Von der Kapazität her mache ich mir weniger Sorgen; bei der S-Bahn sollten mindestens 28 Züge/Stunde auf der Stammstrecke stabil machbar sein (+S62 +S1X) - vermutlich deutlich mehr, aber Stabilität wäre mir wichtiger. Und wenn es je in S21 in der HVZ knapp wird, muss man eben einzelne tangentiale Verstärker über die Schusterbahn führen (bzw. die R11 entsprechend verlängern). Das wäre zwar nicht perfekt, aber gerade in der HVZ werden zusätzliche Verbindungen am meisten Nutzen bringen. Wenn man dann noch die S-Bahn mit der T-Spange ergänzt, wird daraus eine runde Sache und man muss die R11 nicht krampfhaft mit unzähligen Kompromissen zu einer Möchtegern-S-Bahn ausbauen. (Ausbauen hingegen ist durchaus sinnvoll: die R11-Bahnsteige sollte man für diesen Fall angemessen verlängern und die Anbindung in Kornwestheim optimieren.)
Gäubahn-Anrainer gegen Umweg über Tübingen: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...75d4c.html

In der LHS könnten aus Sicht des ökosozialen Lagers nach der Ibn von S21 für einige Zeit zwei Gleise zum Kopfbahnhof weiter betrieben werden:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...c133c.html
StZ (onl. 5.7.'22):
,Stuttgart Gemeinderat: Gäubahnstrecke weiternutzen - S21: Rat setzt Nopper Ziele für Lenkungskreis'

[...] Der Stuttgarter Gemeinderat will fraktionsübergreifend, dass die Gäubahn nicht in Vaihingen endet, 
sondern auf der Panoramastrecke zu einem neuen Nordhalt fährt [...]

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...bef4a.html
Die Panoramastrecke beschäftigt den Bundestag: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...9107e.html
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