21. 10. 2020, 20:51
(18. 10. 2020, 08:54)A streetcar named desire schrieb:(18. 10. 2020, 08:42)Mario schrieb: Warum war man dann damals weitsichtiger und hat die alte Endstation mit 80m gebaut?Vermutlich weil sie damals als endgültige Endstation geplant war, heute aber die (häppchenweise) Verlängerung im Raume steht.
Endhaltestellen werden eigentlich immer mit 80 Meter langen Bahnsteigen gebaut, um auch Fahrschul-, Schad- oder Werkstattzüge dort abstellen zu können. Das war von Beginn des Stadtbahnbaus schon so, es sei denn es war örtlich nicht vernünftig umsetzbar (etwa Fellbach Lutherkirche) oder es gab eine separate Wendeanlage (Untertürkheim Bahnhof, U4).
Zu Beginn des Stadtbahnbaus war ein viel kleineres Netz geplant, als es heute besteht. Leinfelden war definitiv als endgültiges Ziel gedacht, man hat ja bewusst die Straßenbahn gekappt und eine Landstraße auf die Trasse gebaut. Heute ist aber das klare Ziel, wieder nach Echterdingen zu fahren. Deshalb sind die neue Haltestelle Leinfelden Bahnhof und Neuer Markt nur als Interims-Endhaltestellen geplant. Demensprechend sind/werden auch die Wendeanlagen in die spätere Streckenführung eingepasst und die Bahnsteige aus 40 Meter ausgebaut.
Dass dann natürlich die Nutzbarkeit hinsichtlich der Sonderzüge eingeschränkt ist, ist klar. Solange das aber nur an einzelnen Stellen im Netz ist, ist das auch händelbar. Im Beispiel von oben, in Fellbach, ging es ja auch über Jahrzehnte mit kürzeren Bahnsteigen. Man muss halt immer einen Kompromiss finden zwischen dem Betrieb und dem Umfang der Infrastrukturanlagen. Ein 80 Meter Bahnsteig und zwei Gleiswechsel wie in Remseck ist gut für den Betrieb, braucht aber viel Platz, ein einzelner Bahnsteig am seitlichen Stumpfgleis wie bei der U14 in Mühlhausen ist schlecht für den Betrieb, aber braucht wenig Platz und deshalb vielleicht das Einzige was möglich ist.