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[2023] Betriebsstörungen STADTBAHN & Zacke
Hallo,
wenn man möchte, dass mehr Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr, ist es sicher nicht zielführend, den Nahverkehr einzuschränken. Darum sehe ich diesen Ansatz etwas zwiespältig.
Was ich allerdings sehe: Viele Städte haben in den letzten 20 Jahren ihr Nahverkehrsnetz reformiert. Bspw haben Berlin, Frankfurt, Hamburg und München ihr gesamtes Netz neu ausgerichtet und am derzeitigen Bedarf abgestimmt. Dadurch haben diese Städte auch Personal sparen können. Stuttgart hat dies nie gemacht. In Stuttgart wurde das heutige Netz Ende der 70er Jahre, teilweise noch früher, erstellt. Ergänzt wurde das Netz danach vor allem durch politische Gescgenke, die aber nicht unbedingt den Fahrgastwünschen entsprechen.
Beispiel: Es wurde entschieden, dass alle Busse in der Stuttgarter Innenstadt im 10-Minutentakt fahren. Das führt dazu, dass die Linien 40 und 43 auf den Außenästen am Kräherwald sehr viel heiße Luft spazieren fahren. Sinnvoller wäre hier, wenn jeder zweite Bus an der Doggenburg oder am Kräherwald enden würde. Die eingesparten Fahrten könnte man dafür nutzen, die Linie 50 im 20-Minutentakt fahren zu lassen. Und auch bei dieser Linie gilt: Warum endet diese Linie, ebenso wie die Linie 44, am Westbahnhof. Das ist eine traditionelle Straßenbahn - Endhaltestelle, sonst ist da nichts. Sinnvoller wäre es, wenn der Bus auf dem Weg der L. 92 weiterfahren würde in die Stadt. Und vielleicht im Gewerbegebiet halten würde.
Anderes Beispiel sind die X-Busse, die einfach über das restliche Liniennetz übergestülpt wurden, ohne dieses zu verändern. Das führt zu einem überhöhten Fahrrenangebot auf einigen Strecken ( z.B. fahren zwischen Schillerhöhe und L. Golfplatz jetzt bis zu 8 Busse pro Stunde mit unterschiedlichen Halteschemata), während andere Strecken gar nicht bedient werden (Schillerhöhe - Eltingen)
Anderes Beispiel: Es gibt keinen Grund, warum der Linienastzwischen Wangen und Hedelfingen von 2 U-Bahnen bedient wird. Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass die Linie U4 ab Wangen die Leistung der Linie 13 Richtung Feuerbach übernimmt.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass das Nahverkehrsnetz der SSB teilweise ineffizient ist. Durch eine Reform könnte man evtl Leistungen einsparen, man könnte aber vor allem auch Mehreinnahmen erzielen, indem zusätzliche Verbindungen angeboten werden.
Die Gehälter sind bei der SSB im Branchenvergleich übrigens gar nicht so schlecht.

Holger
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(01. 07. 2023, 10:58)SSBChris schrieb: Man kann auch gleich den ganzen Betrieb dauerhaft einstellen. Was sich da sparen ließe...

Billigste Polemik.
Einige haben den Ernst der Lage nicht erkannt ...
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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(01. 07. 2023, 11:22)Holger2 schrieb: Die Gehälter sind bei der SSB im Branchenvergleich übrigens gar nicht so schlecht.

Eine Wohnung in Stuttgart, die den sanierungswütigen Grünen gefällt, und in der man Kinder unterbringen kann, kostet locker 750.000€. Mieten geht nicht da man vorsorgen muss.
Wie soll ein Fahrer das bezahlen?
Ein Haus im Grünen? Da müsste man mit dem Auto pendeln, heute ist man als Autofahrer schon fast ein Nazi.

Ein Fahrer, nicht nur bei der SSB, verdient viel zu wenig.
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(01. 07. 2023, 11:23)Alt-Schmöckwitz schrieb:
(01. 07. 2023, 10:58)SSBChris schrieb: Man kann auch gleich den ganzen Betrieb dauerhaft einstellen. Was sich da sparen ließe...
Billigste Polemik.
Einige haben den Ernst der Lage nicht erkannt ...
Glaub mir, ich hab den Ernst der Lage schon mehr als ausreichend zu spüren bekommen. Man sollte bei solchen Einschränkungen aber daran denken, dass man nicht ohne Not Fahrgäste vergraulen sollte. Oberste Priorität sollte jetzt sein, trotz der Ausfälle alle Strecken (außer U5) weiterhin möglichst zuverlässig im 10-Minuten-Takt zu bedienen. Bevor man also wegen einem (!) gesparten Kurs auf einen 20-Minuten-Takt geht, sollten erstmal Verstärkerlinien (U16, U19...) eingeschränkt werden.
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Question 
Anscheinend ist es zu viel verlangt, dass diese Probleme gegenüber dem Fahrgast offen kommuniziert werden  Angry
I muß di Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd >> https://youtu.be/M2JtawugX34
[Bild: stuttgart21xyxyxq4kh6.jpg]
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(01. 07. 2023, 12:39)Manuel schrieb:
(01. 07. 2023, 11:22)Holger2 schrieb: Die Gehälter sind bei der SSB im Branchenvergleich übrigens gar nicht so schlecht.

Eine Wohnung in Stuttgart, die den sanierungswütigen Grünen gefällt, und in der man Kinder unterbringen kann, kostet locker 750.000€. Mieten geht nicht da man vorsorgen muss.
Wie soll ein Fahrer das bezahlen?
Ein Haus im Grünen? Da müsste man mit dem Auto pendeln, heute ist man als Autofahrer schon fast ein Nazi.

Ein Fahrer, nicht nur bei der SSB, verdient viel zu wenig.

Hallo,
ehrlich gesagt frage ich mich, welcher Ingenieur sich ein Haus für 750000€ leisten kann.  Insofern finde ich diese Aussage ganz schön albern. Es ist in unserem System nicht vorgesehen, dass jeder Busfahrer das Gehalt eines Star - Rechtsanwalts bekommt. Das war in der DDR so und dort hat es bekanntlich nicht geklappt. Wir fahren auch nicht alle  mit dem Ferrari durch die Gegend.
Ein Stadtbahnfahrer verdient in Stuttgart übrigens ca.  40.000€, das ist nicht schlecht.

Hättest Du gesagt, dass sich Stuttgart insgesamtum zu wenig Sozialwohnungsbau kümmert, hätte ich Dir uneingeschränkt zugestimmt.
Übrigens besitzt die SSB über eigene Personalwohnungen, ein Vorteil, den sehr viele andere Angestellte nicht haben
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(01. 07. 2023, 13:02)SSBChris schrieb:
(01. 07. 2023, 11:23)Alt-Schmöckwitz schrieb:
(01. 07. 2023, 10:58)SSBChris schrieb: Man kann auch gleich den ganzen Betrieb dauerhaft einstellen. Was sich da sparen ließe...
Billigste Polemik.
Einige haben den Ernst der Lage nicht erkannt ...
Glaub mir, ich hab den Ernst der Lage schon mehr als ausreichend zu spüren bekommen. Man sollte bei solchen Einschränkungen aber daran denken, dass man nicht ohne Not Fahrgäste vergraulen sollte. Oberste Priorität sollte jetzt sein, trotz der Ausfälle alle Strecken (außer U5) weiterhin möglichst zuverlässig im 10-Minuten-Takt zu bedienen. Bevor man also wegen einem (!) gesparten Kurs auf einen 20-Minuten-Takt geht, sollten erstmal Verstärkerlinien (U16, U19...) eingeschränkt werden.
Sehe ich komplett anders.
Ich habe bewusst Relationen in den Blick genommen, die relativ schwach frequentiert sind, also WENIGE Fahrgäste betreffen.
Wenn man U16 oder U19 streicht, führt das zu Überfüllungen bei U1 und U2. Dann sind VIELE Fahrgäste betroffen.
So treibt man die Leute ins Auto.
U12 Möhringen - Dürrlewang im 20Min-Takt, da macht man nix kaputt.
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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(01. 07. 2023, 19:36)Alt-Schmöckwitz schrieb: U12 Möhringen - Dürrlewang im 20Min-Takt, da macht man nix kaputt.

Das bringt keine Einsparung, da es entweder eine um 10 Minuten längere Wende in Dürrlewang oder eine 20-Minuten-Wende in Möhringen (bei der man auch den Weg nach Dürrlewang fahren kann) bedeuten würde.
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(01. 07. 2023, 20:13)Zweisystemer schrieb:
(01. 07. 2023, 19:36)Alt-Schmöckwitz schrieb: U12 Möhringen - Dürrlewang im 20Min-Takt, da macht man nix kaputt.

Das bringt keine Einsparung, da es entweder eine um 10 Minuten längere Wende in Dürrlewang oder eine 20-Minuten-Wende in Möhringen (bei der man auch den Weg nach Dürrlewang fahren kann) bedeuten würde.

Dies ist eine Behauptung ohne jeden Beleg.
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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Hallo,

natürlich kann man auf den Stadtbahnlinien und Buslinien jede Menge sparen, wenn man will. Die Frage ist aber, ob man das will und ob es notwendig ist. Denn einerseits schwimmt Stuttgart im Geld, und andererseits haben wir ja im Süden einen Nachbarn, der ein deutlich höheres Lohnniveau hat und sich trotzdem ein wesentlich dichteres Nahverkehrsnetz erlaubt. Trotzdem hier mal Beispiele, wo man sparen könnte, ggf. kann man sowas auch nur in der SVZ umsetzen, oder eben gar nicht. Und: ich würde das Netz nicht reduzieren, aber effizienter machen. Wir wollen ja eher mehr Menschen im Nahverkehr haben.

1. U13 fährt nur noch bis U'türkheim, Verknüpfung mit der U4, spart zwei Umläufe
2. U15 fährt zum Killesberg, der Ast nach Stammheim wird ab Pragsattel von der U13 übernommen.
3. U5 fährt von Leinfelden über Degerloch nach Heumaden/Ostfildern und ersetzt die U8. Das minimiert auch das Überangebot zwischen Möhringen und Degerloch.
4. In der HVZ kann eine Verstärkerlinie Albstraße - Feuerbach eingeführt werden, sogar teilweise als Doppeltraktion und somit echte Entlastung für die U6. Die Linie kann bis Plieningen (neue U25 Schleife) / Vaihingen rückverlängert werden.
Die U3 fährt dann nur noch alle 20 Minuten.
5. Die U14 pendelt im Spätverkehr nur noch von Mineralbäder bis Max-Eyth-See (kaum Nachfrage).

Holger
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