9-Euro-Ticket

[Strohgäubahner]

Soll jetzt keine Debatte über Handytickets werden, aber eine Netzverbindung braucht es nicht und dem Thema Akku kann man z.B. auch mit der Power Bank des Kontrolleurs begegnen. Ich vermute hier größtenteils Leute, die schwarz fahren, aber glauben eine elegante Ausrede zu haben. Im schlimmsten Fall kann ich beim Handyticket nachher noch am Serviceschalter belegen, dass ich eins hatte, das Papierticket, welches mir aus dem Portemonnaie gefallen ist, ist weg.
Aber das Thema digital wird leider oft zu dämlich angegangen, ein zu Hause ausgedruckter QR-Code wäre in meiner Welt auch digital, warum soll ich sowas nicht ermöglichen? Also nach meinem Dafürhalten geht es da im Hintergrund um was anderes.

[metalhead]

Nunja, was ich am Handyticket problematisch finde ist, dass zum einen nicht jeder ein Smartphone hat oder möchte, vorallem aber dass es einfach auch kaputt gehen kann. Wenn es runterfällt und das Display zerspringt braucht es möglicherweise Tage, bis eine Reparatur oder Neukauf das Problem löst. Da will ich nicht zusätzlich zu den Kosten dafür noch eine Fahrkarte kaufen oder Gebühren für's Nachzeigen zahlen. Zumindest sollte der Nutzer selbst entscheiden dürfen ob er das möchte.

[Micha]

[...]  Also nach meinem Dafürhalten geht es da im Hintergrund um was anderes [...]

... und zwar ?

[Ensign Joe]

[...]  Also nach meinem Dafürhalten geht es da im Hintergrund um was anderes [...]

... und zwar ?

Daten, Daten, Daten, Überwachung Statistiken, wie immer.

[dt8.de]

Was meinst du mit „es soll nur zwei Jahre angeboten werden und für Zeitkarteninhaber gelten“? Das Deutschlandticket wird doch jeder auch neu kaufen können.

Heißt das, solange Herr Wissing immer noch den Floh mit dem "Digitalticket" im Ohr hat, ist auch noch noch nicht sicher, ob eine bereits vorhandene Polygocard dann gewissermaßen tatsächlich einfach automatisch auf "bundesweite Lesbarkeit" upgegradet bzw. freigeschalten wird und ich als Kunde wirklich nichts weiter tun muß, so wie es in einem SSB-Brief, der mir (und wahrscheinlich den meisten Abo-Kunden) unlängst ins Haus geflattert ist, bereits verkündet wurde?

Das ist ehrlich gesagt Quatsch. Haben wir als Brief von der DB auch erhalten, ist aber nicht mehr aktueller Stand.
Man wird selber aktiv werden müssen, um ein bestehendes Abo auf das Deutschlandticket umzustellen.

Eine allgemeine Umstellung aller Abos kann man nicht machen, weil dabei auch Möglichkeiten verloren gehen, die der Aboinhaber aber vielleicht gerade will.

Ich gehöre eben auch eher zu den Kunden, die man zur Nutzung eines Handy-Tickets geradezu mit "vorgehaltener Waffe" zwingen müßte, da ich dessen Nachteile (z.B. keine Lesbarkeit mangels Akku-Strom oder Netzverbindung) praktisch täglich miterlebe, wenn ich in eine Kontrolle gerate, und bin auch der Meinung, daß es eben doch noch seeehr lange Zeit Leute geben wird, die ein dafür geeignetes Gerät, warum auch immer, schlichtweg nicht besitzen.

Entspricht auch meiner Meinung.

Ohne ein mehr oder weniger "unelektronisches" Pendant (also z.B. in der Art der heutigen Plastikkarten, selbst auf die Gefahr hin, daß man sie auch für Bestandskunden noch mal einmalig neu ausstellen müßte) wir es also ziemlich sicher nicht gehen.

Für den VVS kann ich nicht sprechen, aber von einem Bekannten, der dafür in einem anderen Verbund gerade zuständig ist, weiß ich, dass es dort auch Plastikkarten als Deutschlandticket geben wird. Der bereitet das gerade technisch vor ;-)
Dürfte im VVS dann auch so sein.

[Sebastian]

Der VVS meint mittlerweile:

VVS-Abonnenten (Berufspendler, Senioren) brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie werden mit Ihrem Einverständnis auf den günstigeren Preis und die bundesweite Gültigkeit umgestellt. Einfach im Abo bleiben – die Abo-Center melden sich.

https://www.vvs.de/deutschlandticket

Auf der Polygo ist das Logo von eTicket Deutschland abgebildet, sie lässt sich mit nicht-VVS-spezifischen Apps wie mytraQ pro auslesen. Das sollte kein Problem sein diese für das Deutschlandticket weiter zu verwenden.

[Strohgäubahner]

Nunja, was ich am Handyticket problematisch finde ist, dass zum einen nicht jeder ein Smartphone hat oder möchte, vorallem aber dass es einfach auch kaputt gehen kann. Wenn es runterfällt und das Display zerspringt braucht es möglicherweise Tage, bis eine Reparatur oder Neukauf das Problem löst. Da will ich nicht zusätzlich zu den Kosten dafür noch eine Fahrkarte kaufen oder Gebühren für's Nachzeigen zahlen. Zumindest sollte der Nutzer selbst entscheiden dürfen ob er das möchte.

Und wenn dir die Polygo-Card in den Gulli fällt, was machst du dann? Es gibt Argumente für und gegen jede Ticketform, in Portland, OR zum Beispiel fand ich eine sehr charmante ohne Ticket Lösung: Man hält seine Kreditkarte ans Terminal, dann werden 2,5$ abgebucht. Damit kann man 2,5h lang fahren wo und wie man will. Wenn man aussteigt, umsteigt, neu zusteigt, dann hält man seine Karte wieder ans Terminal. Sind die 2,5h noch nicht um, leuchtet nur ein grüner Haken. Nach 2,5h werden nochmal 2,5$ abgebucht und man hat eine Tageskarte. Somit wird die Kreditkarte temporär zum Ticket.

[...]  Also nach meinem Dafürhalten geht es da im Hintergrund um was anderes [...]

... und zwar ?

Daten, Daten, Daten, Überwachung Statistiken, wie immer.

So ein Quatsch, das ist einfach FDP-Streitgebaren innerhalb der Ampel, aber da das hier kein politisches Forum ist, wollte ich dazu nicht ausholen. Es ist doch aber offensichtlich, dass jede Verzögerung beim Ticket zu einem geringeren Erfolg des Tickets beiträgt, weil viele schon den 9€-Sommer vergessen haben.

[Micha]

Bloß keinen "Neun-Euro-Sommer" mehr. 
Es war einfach nur schrecklich als Fahrgast im FV - und das als "Normal-Zahler".
Inkl. z.B. zwei Zug-Räumungen durch die BuPo wg. Überfüllung (Lübecker Ecke).
Von den massiven Verspätungen und berstend vollen Bahnsteigen (z.B. HH Hbf) ganz zu schweigen.

[automan]

Welchen Impact hatte denn das 9-Euro-Ticket bitte auf den Fernverkehr?

[metalhead]

Und wenn dir die Polygo-Card in den Gulli fällt, was machst du dann?

Dadurch, dass ich die Polygo-Card nur selten brauche ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einen Gulli fällt oder sie anderweitig unnutzbar wird sehr gering. Und selbst wenn, dann habe ich nur dieses eine Problem, das ich zb unter anderem mit Hilfe meines Handys lösen kann. Wenn mein Handy kaputt geht habe ich gleich eine Vielzahl an Problemen und das Fahrkartenproblem obendrauf. Ich kann nichtmal mehr kostenfrei mit dem Bus zum Laden zu einer Reparatur fahren.
Auch ist es so, dass ich jetzt bei kaputten Handy gut einige Tage verzichten kann, bis es wieder funktioniert. Wenn die Fahrkarte drauf ist habe ich als ÖPNV-Pendler sofort ein Problem.

Ich bin ja nicht dagegen dass es das gibt. Ich würde mich nur gerne selbst entscheiden können ob ich das will.