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(28. 01. 2022, 17:21)A streetcar named desire schrieb: Das ist eine fiktive Frage, ich fahre da eh nicht lang. Oder willst Du ganz allgemein jede Bundesstraße auf eine Spur zurückbauen, *damit* es Stauprobleme gibt? Es geht hier genau um die Stelle Friedrichswahl Stadteinwärts.
Aktuell liegen hier 6 durch Personenverkehr genutzte Bahngleise paralell (2x S-Bahn, 2x Fernbahn, 2x Stadtbahn). Weitere 3 (Fernbahntunnel, S62 Stumpf) sind geplant.
Hier reden wir also nicht über eine Stelle wo es überhaupt keine Alternativen gäbe.
(28. 01. 2022, 17:21)A streetcar named desire schrieb: Nebenbei, wenn ich morgens vor 5 Uhr staufrei zur Frühschicht fahre, fahre ich auch irgendwann am frühen Nachmittag wieder heim. ...wo es ja nach meinen Vorschlag weiterhin 2 Fahrspuren gäbe...
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Es gab mal ein Interview im SWR mit verkehrslärmgeplagten Anwohnern an der Hohenheimer Straße (direkt an der Hst. Dobelstr.), die dann ernsthaft gesagt haben "hier fahren alle 2 Minuten Stadtbahnen, da kann keiner erzählen er ist aufs Auto angewiesen".
So eine weltfremde Städter-Kindergarten-Argumentation bringt mich immer zur Weißglut...
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Es ist weltfremd, weil einen die eigene Lebensqualität wichtiger ist, als die paar Minuten Zeitersparnis von Leuten die für mehr Wohnraum aufs Land gezogen sind?
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(28. 01. 2022, 22:04)glx schrieb: Es geht hier genau um die Stelle Friedrichswahl Stadteinwärts.
(...)
Hier reden wir also nicht über eine Stelle wo es überhaupt keine Alternativen gäbe. Morgens vor fünf Uhr gibt es hier aber sicherlich auch keine Alternativen, von daher sehe ich mein generelles Problem mit dem kompletten Umstieg auf den ÖPNV durchaus auch auf die hier beschriebene Stelle Friedrichswahl zutreffend.
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(28. 01. 2022, 22:04)glx schrieb: (28. 01. 2022, 17:21)A streetcar named desire schrieb: Das ist eine fiktive Frage, ich fahre da eh nicht lang. Oder willst Du ganz allgemein jede Bundesstraße auf eine Spur zurückbauen, *damit* es Stauprobleme gibt? Es geht hier genau um die Stelle Friedrichswahl Stadteinwärts.
Aktuell liegen hier 6 durch Personenverkehr genutzte Bahngleise paralell (2x S-Bahn, 2x Fernbahn, 2x Stadtbahn). Weitere 3 (Fernbahntunnel, S62 Stumpf) sind geplant.
Hier reden wir also nicht über eine Stelle wo es überhaupt keine Alternativen gäbe.
(28. 01. 2022, 17:21)A streetcar named desire schrieb: Nebenbei, wenn ich morgens vor 5 Uhr staufrei zur Frühschicht fahre, fahre ich auch irgendwann am frühen Nachmittag wieder heim. ...wo es ja nach meinen Vorschlag weiterhin 2 Fahrspuren gäbe...
Nach Deinem Vorschlag wird nicht ein einziges Auto weniger fahren, sondern der Verkehr wird nur wieder durch Zuffenhausen durch die Ludwigsburger Straße fahren. Die Strecke dort wurde ja mal gebaut, um die Ortsdurchfahrt zu entlasten. Mit Durchfahrtserschwernissen oder -verboten brauchst Du da gar nicht kommen, den lokalen Verkehr kannst Du nicht verbieten. Wer von Stammheim oder Zuffenhausen-Nord kommt, fährt dann halt anders. Wenn man das dort erschwert, dann gibt das nur überall mehr Stau und noch mehr schlechte Luft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein Ziel ist, die Luft für die Anwohner dort weiter zu verschlechtern.
Ein erheblicher Anteil der Relationen sind mit dem ÖPNV nicht oder nicht sinnvoll zurücklegbar. Es wohnt nicht jeder direkt an einer Bahnhaltestelle und arbeitet in der Stuttgarter Innenstadt. Und sobald Umstiege oder Busstrecken dazu kommen, oder gar ländliche Wohnorte, macht auch eine halbe bis dreiviertelstunde Stau nichts aus.
Ich hatte Kollegen, die kamen aus Dörfern hinter Heilbronn, da gibt es keine Alternative zum Auto. 1,5-2 Stunden Bahn pro Richtung zu 30-45 Minuten mit dem Auto.
Und wenn der durch solche Maßnahmen länger im Stau steht: dann gibt es halt mehr Abgase in der Luft. Für wenn ist das dann ganz genau ein Gewinn?
So unattraktiv kannst Du das Autofahren nicht machen, dass so jemand umsteigen wird. So jemand sucht sich vorher einen anderen Job, der dann nicht mehr in Stuttgart ist. Macht hier aber keine Arbeitsplätze frei, weil Fachleute überall Mangel sind, aber schadet, weil dann noch mehr Leute fehlen. Dem ist doch egal, ob er nach Stuttgart, Mannheim oder Würzburg fährt.
In den Bereichen sind auch die Kosten egal.
Komm einfach mal in die Realität zurück. Du kannst bessere Angebote machen, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Mit dem Weg, die Alternativen unattraktiver zu machen, wird Du aber keinen Umstieg erreichen.
Selbst für mich gilt das. 10 Minuten Auto, 30-40 Minuten Fahrrad, 45 Minuten ÖPNV, 55-60 Minuten zu Fuß. Nun ist es nicht attraktiv, den ganzen Tag verschwitzt im Büro zu sitzen. Kannst ja mal raten, was dann noch bleibt.
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(28. 01. 2022, 23:38)glx schrieb: Es ist weltfremd, weil einen die eigene Lebensqualität wichtiger ist, als die paar Minuten Zeitersparnis von Leuten die für mehr Wohnraum aufs Land gezogen sind?
Man weiß doch, wohin man zieht? Gilt auch für die, die in der Hohenheimer Straße wohnen.
Ach ja: Rückbau bringt weniger Autos, aber die stehen mehr und machen so auch mehr Abgase an einer Stelle.
Und dann sind wir bei der Verkehrsplanung ist Stuttgart: für manche Relationen gibt es keine sinnvolle Umfahrung. Da muss man durch die Stadt, auch wenn man diese gar nicht als Start oder Ziel hat.
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29. 01. 2022, 11:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29. 01. 2022, 11:49 von glx.)
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Nach Deinem Vorschlag wird nicht ein einziges Auto weniger fahren, (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: So jemand sucht sich vorher einen anderen Job, der dann nicht mehr in Stuttgart ist.
Was nun?
Sucht er sich nun einen Job der dann ggf näher an seinen Wohnrort liegt oder nicht? Oder zieht ggf um.
Wenn ja, dann sinken die PKW-km und damit die PKW pro Zählstelle.
Ob einen schnelle Pendler-Fahrzeiten oder weniger Resourcenverbrauch wichtig ist, ist letztlich eine politische Entscheidung, mit all ihren guten und schlechten Folgen.
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Ein erheblicher Anteil der Relationen sind mit dem ÖPNV nicht oder nicht sinnvoll zurücklegbar. Stimmt, hier ist eine langfristige Strategie anzusetzen die die autoorientierten Strukturen durch Strukturen ersetzt die durch ÖV, Rad, Fuß usw besser angebunden werden können. Das ist natürlich ein sehr langfristiges Ziel.
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Du kannst bessere Angebote machen, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Mit dem Weg, die Alternativen unattraktiver zu machen, wird Du aber keinen Umstieg erreichen. Selbstverständlich ist erst einmal der ÖV attraktiver zu machen.
Aber wenn wir den ÖV, Fuß- und Radverkehr ausbauen und nicht gleichzeitig den MIV zurückbauen, dann haben wir eben nicht weniger Autoverkehr. Denn dann werden einfach noch mehr Leute noch weiter raus ziehen, oder Leute aus weiter entfernten Gegenden das Auto zum einpenlden nutzen. Denn wie wir beide ja anerkennen:
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: In den Bereichen sind auch die Kosten egal.
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Nun ist es nicht attraktiv, den ganzen Tag verschwitzt im Büro zu sitzen. Seit 2010 fahre ich eigendlich 98% meiner Arbeitswege mit den Fahrrad, zeitweise über 17km. Verschwitzt im Büro war ich fast nie. Vielmehr habe ich Zuhause Wasser gespart
(29. 01. 2022, 01:25)dt8.de schrieb: Ach ja: Rückbau bringt weniger Autos, aber die stehen mehr und machen so auch mehr Abgase an einer Stelle. Pfördnerampeln sorgen gemeinhin dafür, dass der Stau außerhalb der Ortschaften auftritt wo weniger Menschen davon betroffen sind.
(29. 01. 2022, 01:25)dt8.de schrieb: Und dann sind wir bei der Verkehrsplanung ist Stuttgart: für manche Relationen gibt es keine sinnvolle Umfahrung. Da muss man durch die Stadt, auch wenn man diese gar nicht als Start oder Ziel hat. Das ist erst einmal richtig.
Aber mal Hand aufs Herz:
Wer hat nicht auch schon in Würzburg über die B19 durch die Stadt abgekützt, in oder Ludwigsburg über die B27?
Wird oft genug auch von Navis so angezeigt, auch wenn man über die paralellen Autobahnen hätte fahren können. Wären diese Straßen weniger Leistungsfähig und schnell, dann würde so etwas wohl weniger oft geschehen, nicht wahr?
Übrigens:
Nach google Maps dauert übrigens die Fahrt von AS-Wendlingen nach AS-Zuffenhausen über die B10 etwa 15 min länger als über Leonberg. Nun haben wir eine unbekannte verkürzung der Reisezeit durch den Rosensteintunnel und vermutlich nochmals eine Minute verkürzung durch den entfall der Fahrzeit durch das "Ohr" an der Friedrichswahl, dann kommen wir schon der Autobahn-Fahrzeit immer näher. Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es auf dieser Strecke dann nur noch 4 Ampeln.
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30. 01. 2022, 00:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30. 01. 2022, 00:04 von dt8.de.)
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Nach Deinem Vorschlag wird nicht ein einziges Auto weniger fahren, (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: So jemand sucht sich vorher einen anderen Job, der dann nicht mehr in Stuttgart ist.
Was nun?
Sucht er sich nun einen Job der dann ggf näher an seinen Wohnrort liegt oder nicht? Oder zieht ggf um. Entweder oder. Er sucht, ich habe nicht unbedingt von finden geschrieben.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: Wenn ja, dann sinken die PKW-km und damit die PKW pro Zählstelle. Nein. Das ist nur das St.-Florians-Prinzip. Dann fahren die Autos halt woanders. Das macht es für die Umwelt nicht besser.
Warum sollten die Pkw-km sinken? "Näher" kann hier auch zeitlich näher bedeuten, was nicht zwingend wegstreckenmäßig näher ist.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: Ob einen schnelle Pendler-Fahrzeiten oder weniger Resourcenverbrauch wichtig ist, ist letztlich eine politische Entscheidung, mit all ihren guten und schlechten Folgen. Und wer wählt die Politiker? Was denkst Du, welche Parteien derart bedrängte wählen werden?
Die meisten Pendler haben sich das Pendeln nicht ausgesucht. Glaub mir, jeder der morgens an der Friedrichswahl im Stau steht, würde liebend gerne darauf verzichten.
Ich vor etlichen Jahren übrigens auch, nur stand ich da vom Kelterplatz kommend im Stau. War von der Länge her kürzer, aber von der Dauer her nicht. Aber es gibt Jobs, da brauchst Du ohne Auto gar nicht erst auftauchen. Wenn der Kunde aus Kehl mit einem Problem anruft, dann will der nicht hören, dass ich erst eine Stunde später da bin, weil ich erst mit der Bahn ins Büro fahren muss, um ab dort den Firmenwagen zu nehmen. Der Arbeitgeber erwartet, dass dich dann gleich von Zuhause aus starte, dafür habe ich ja den Firmenwagen. Aber mit der Bahn fahren geht trotzdem nicht, weil wenn ich im Büro bin, muss ich von dort ebenso starten können.
Zugegeben, bin froh, das nicht mehr zu müssen, auch wenn der Firmenwagen nett war ;-)
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Ein erheblicher Anteil der Relationen sind mit dem ÖPNV nicht oder nicht sinnvoll zurücklegbar. Stimmt, hier ist eine langfristige Strategie anzusetzen die die autoorientierten Strukturen durch Strukturen ersetzt die durch ÖV, Rad, Fuß usw besser angebunden werden können. Das ist natürlich ein sehr langfristiges Ziel. Solange hier diskutiert werden muss, ob einzelne Busse übervoll sind, oder ob ein Stehplatz noch zumutbar ist, während ich an der Haltestelle draußen bleiben muss, weil der Bus voll ist, sind wir weit davon entfernt.
P&R ist eine gute Idee: ich fahre 15 Minuten mit dem Auto zum in Fahrtrichtung nächsten P&R-Platz, um dann 1 Minute 1 Station noch mit der S-Bahn zu fahren?
Dir ist hoffentlich klar, dass das nicht sinnvoll ist.
Unsere Gesellschaft ist derzeit hauptsächlich auf das Auto ausgerichtet, und das wird sich im großen auch nicht ändern lassen. Nicht jeder wohnt und/oder arbeitet in der Großstadt mit einer U-Bahn alle 10 Minuten.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Du kannst bessere Angebote machen, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Mit dem Weg, die Alternativen unattraktiver zu machen, wird Du aber keinen Umstieg erreichen. Selbstverständlich ist erst einmal der ÖV attraktiver zu machen. Siehe oben. Solange ich gesagt bekomme, ich könne in oben genannten Bus doch stehen und könne keinen Sitzplatz verlangen?
Und wenn ich mir den Luxus eines Sitzplatzes leisten will?
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: Aber wenn wir den ÖV, Fuß- und Radverkehr ausbauen und nicht gleichzeitig den MIV zurückbauen, dann haben wir eben nicht weniger Autoverkehr. Denn dann werden einfach noch mehr Leute noch weiter raus ziehen, oder Leute aus weiter entfernten Gegenden das Auto zum einpenlden nutzen. Denn wie wir beide ja anerkennen:
(29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: In den Bereichen sind auch die Kosten egal. Und Du meinst, die Leute verbringen freiwillig pro Tag 3 Stunden auf der Autobahn? Ich hatte einen Kollegen, der ist jeden Tag von Würzburg nach Stuttgart gefahren. Glaubst Du, der macht das freiwillig, wenn er Alternativen hätte? Glaubst Du, der steigt jemals auf die Bahn um? Damals 2h-Takt, heute mangelnde Zuverlässigkeit. Und wenn der nur für die SEVs 1x im Jahr ein Auto braucht, dann nimmt der das auch, wenn kein SEV ist. Spart viel Zeit.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:21)dt8.de schrieb: Nun ist es nicht attraktiv, den ganzen Tag verschwitzt im Büro zu sitzen. Seit 2010 fahre ich eigendlich 98% meiner Arbeitswege mit den Fahrrad, zeitweise über 17km. Verschwitzt im Büro war ich fast nie. Vielmehr habe ich Zuhause Wasser gespart Schön für Dich. Und woraus genau schließt Du, dass das auch für andere eine Alternative ist? Soll ich im Klo meinen Kopf in das Waschbecken stecken?
Nö, ich kann es mir leisten, *nicht* mit dem Rad zu fahren.
Mal von der Zeitplanung abgesehen. Wenn ich Kinder um 7:30h schulfertig machen muss, dann kann ich um 6:30h duschen, fahre selber 7:30h los, bin spätestens um 8:00h (eher früher) arbeiten. Dann habe ich um vielleicht 17:00h Feierabend.
Bei Deiner Variante (mal Dusche angenommen) wäre ich frühestens um 8:20h bei der Arbeit, 8:40h geduscht und somit um 17:40 fertig.
Schön. Passt mit aber nicht in meine Tagesplanung. Schön, dass es für Dich passt, kannst Du gerne so weitermachen. Aber verschone andere davon, denen Dein Lebensmodell aufzudrängen.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:25)dt8.de schrieb: Ach ja: Rückbau bringt weniger Autos, aber die stehen mehr und machen so auch mehr Abgase an einer Stelle. Pfördnerampeln sorgen gemeinhin dafür, dass der Stau außerhalb der Ortschaften auftritt wo weniger Menschen davon betroffen sind. Bringt nur dort etwas, wo der Stau sonst in der Stadt entsteht. Wenn man den Stau in der Stadt erst künstlich erzeugt, dann kann man das zwar auch machen, ändert aber nichts daran, dass eine zusätzliche eigentlich nicht nötige Umweltbelastung entsteht.
Hauptziel war doch, die Umweltbelastung und den CO2-Ausstoß zu verringern. Eine künstliche Herbeiführung von Staus ist da ziemlich kontraproduktiv.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: (29. 01. 2022, 01:25)dt8.de schrieb: Und dann sind wir bei der Verkehrsplanung ist Stuttgart: für manche Relationen gibt es keine sinnvolle Umfahrung. Da muss man durch die Stadt, auch wenn man diese gar nicht als Start oder Ziel hat. Das ist erst einmal richtig.
Aber mal Hand aufs Herz:
Wer hat nicht auch schon in Würzburg über die B19 durch die Stadt abgekützt, in oder Ludwigsburg über die B27?
Wird oft genug auch von Navis so angezeigt, auch wenn man über die paralellen Autobahnen hätte fahren können. Wären diese Straßen weniger Leistungsfähig und schnell, dann würde so etwas wohl weniger oft geschehen, nicht wahr? Kommt drauf an. Da die Strecke länger ist, entstehen mehr gefahrene Kilometer und damit ein höherer Kraftstoffverbrauch. CO2-Bilanz? Bei kleinen Umwegen hast Du recht, weil der Verbrauch auf der Autobahn geringer ist. Aber ab einer gewissen Wegstrecke kompensiert sich das nicht mehr.
(29. 01. 2022, 11:47)glx schrieb: Übrigens:
Nach google Maps dauert übrigens die Fahrt von AS-Wendlingen nach AS-Zuffenhausen über die B10 etwa 15 min länger als über Leonberg. Nun haben wir eine unbekannte verkürzung der Reisezeit durch den Rosensteintunnel und vermutlich nochmals eine Minute verkürzung durch den entfall der Fahrzeit durch das "Ohr" an der Friedrichswahl, dann kommen wir schon der Autobahn-Fahrzeit immer näher. Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es auf dieser Strecke dann nur noch 4 Ampeln.
Fehler:
1.) Die Autobahn ist nicht unbedingt frei, der Weg über die B10 ist manchmal jetzt schon schneller.
2.) Der Schwerlastverkehr ist auch auf der Autobahn langsamer unterwegs, damit ist für den der Weg jetzt schon schneller. Zumindest vor einiger Zeit hat er da auch noch die Maut gespart, aktuell zumindest noch einen Teil davon.
3.) Aber als Pkw nimmt man den Weg jetzt schon eher nicht, wer morgens an der Friedrichswahl steht, will nicht Stuttgart umfahren, der will nach Stuttgart rein. Zu der Zeit meiden auch Lkw diese Abkürzung.
Ich denke aber eher an den Verkehr von/ins Remstal, der andere Ziele hat. Ganz extrem vom Remstal in Richtung A81-Bodensee.
Von den Zuständen auf der Gäubahn mal ganz zu schweigen? Da verlangst Du, aufs Auto zu verzichten?
Im Sommer musste ich da 2x hin. Ging nicht per Bahn, trotz BW-Abo-Sommer habe ich das Geld für den Sprit "investiert".
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Ich fahre selbst auch oft Auto, gerade weil es wie dt8.de schreibt leider auf vielen Relationen einfach geschickter ist. Wohnort ist Zuffenhausen, 2 Minuten zu Fuß bis zur U7/U15, 5 Minuten bis zum Bahnhof, also ideale Bedingungen für den ÖPNV? Kommt darauf an. In die Innenstadt gar keine Frage, da überlege ich nicht erst, ebenso natürlich zu einem der direkt angebundenen Orte im näheren Umland. Aber zur Arbeit nach Abstatt? Bestenfalls 1:30 zu ziemlich garantierten 30 Minuten. Oder zu Verwandten nach Markgröningen? Ca. 0:45 zu 15 Minuten mit zwei Alternativen für die stauträchtigen Anteile, also ganz klar mit dem Auto.
Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es anders wäre, dafür müssen wir aber Lebensentwürfe und Arbeitskonzepte und nicht nur Mobilitätskonzepte schon ganz anders denken. Ich glaube aber trotzdem, wie glx, dass es dem Autoverkehr vielerorts noch viel zu leicht gemacht wird. dt8.de, dein Argument ist ja, die Leute würden es trotzdem machen, weil sie haben keine Wahl. Ist es nicht eher so, dass es eben der Preis ist, den man bereit ist zu zahlen? Wenn man in einem Job mit entsprechender Pendeldistanz besser bezahlt wird, oder es andere Vorteile gibt, dann wiegen diese offenbar die anderen Kriterien, wie weniger Pendelzeit etc. auf. Und so wägen Leute eben ab, wie groß der Garten, die Pendelstrecke zur Arbeit oder der Migrationsanteil an der Schule der Kinder sein soll und entscheiden dann. Ich denke wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir wie anfangs dieses Absatzes geschrieben überlegen, wie Menschen leben wollen. Familien anders als Singles, Paare anders als in einer WG wohnende Rentner. Es gibt kein one size fits all. Wenn aber umziehen und Grunderwerb so teuer ist, und in der Stadt bzw. auf dem Dorf gewisse Lebensentwürfe gar nicht adressiert werden, dann wird man auch kein Wohlfühlgefühl für jeden herstellen können. Und damit ist dann auch die Priorisierung auf das Pendeln weg, denn wenn ich unbedingt in einer freiwilligen Feuerwehr aktiv sein möchte, dann geht das in Stuttgart Mitte einfach nicht. Andersrum wundere ich mich ja auch nicht, dass man in einem 3000 Einwohner Ort nur zwischen 10 Sportarten wählen kann und nicht zwischen 100.
Wie wäre es statt Pförtnerampel einfach mit City Maut. In die Stadt fahren kostet den doppelten Preis eines Tickets für zwei Zonen pro Tonne zulässigem Gesamtgewicht, man kann Tages- und Monatskarten kaufen und wer die Berechtigung für Ermäßigungen hat, kann diese auch anwenden. Denn das kommt ja noch erschwerend hinzu, wenn ich das Auto sowieso vor der Tür stehen habe, nutze ich es auch mehr, denn gefühlt kostet es ja nichts extra. Und hinzu kommt ein generelles Tempolimit von 40km/h auf Hauptstraßen (statt diesem nervigen 40 für 500m, dann wieder 50, dann wieder 40), 30km/h auf allen Nebenstraßen, 20km/h in allen Wohngebieten. Natürlich mit regelmäßigen Kontrollen permanent mindestens einmal pro km auf Hauptstraßen und mindestens einmal wöchentlich auf jeder Nebenstraße, einmal im Monat auf jeder Wohngebietsstraße. Und mit den ganzen Zusatzeinnahmen schienengebundenen ÖPNV im Umland bauen was das Zeug hält und im Übergang Busverbindungen mit Priorität einrichten.
Nur falls sich jetzt jemand aufregt, lest nochmal am Anfang meines Posts, ich fahre selber und auch durchaus gerne Auto, wird auch nicht so kommen, aber ohne eine Wende wird sich nichts tun.
Um noch was zum Thema zu sagen: Solange der Verkehr gewünscht ist, freue ich mich als Zuffenhausener über die lange Tunnellösung, noch lieber wäre mir die vollständige Führung der B10 im Tunnel bis Neuwirtshaus, ebenso der Bahnstrecke, damit Zuffenhausen eine Einheit bildet und nicht zerschnitten ist.
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Hallo zusammen,
aus Sicht eines Nicht - Autofahrers sehe ich natürlich schon mit einigem Schrecken, wie die Stadt noch autogerechter gestaltet wird, als sie ohnehin schon ist. Für mich ist dabei aber der Tunnel an der Friedrichswahl eher nur ein kleines Thema: Stadtauswärts ist die Autobahn ohnehin schon kreuzungsfrei angeschlossen, und stadteinwärts gibt es eigentlich relativ lange Grünphasen - der Stau wird sich einfach zur nächsten Ampel verlagern. Ich verstehe auch, dass die jetzige Hochstraße für alle Zuffenhausener eine Zumutung ist. Es geht ja nicht immer nur um Verkehrsverhinderung, sondern auch darum, den Anwohnern das Leben einigermaßen erträglich zu machen. Vor diesem Hintergrund ist auch der Tunnel unter der Wilhelma zu sehen. Allerdings: Dieser Tunnel ist eine massive Fahrzeitverkürzung und wird sicher auch mehr Verkehr generieren.
Hier noch ein Randthema, was hier überhaupt noch nicht diskutiert wurde: An der Tunnelausfahrt des neuen Wilhelma - Tunnels in der Pragstraße 148 - 152 befinden sich einige Wohnhäuser, die jetzt abgerissen werden müssen, weil die Abgasbelastung durch den neuen Tunnel zu hoch wird. Hier wird es wirklich langsam bizarr. Ich dachte, in Stuttgart herrscht Wohnraummangel, jetzt kauft die Stadt Stuttgart Wohnhäuser auf, um diese abzureißen. Ich dachte, der Tunnel diente dazu, Anwohner zu schützen, jetzt müssen gerade diese umziehen. Hier werden Wohnungen auf dem Hohealtar des Verkehrs geopfert!
Holger
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