Beiträge: 987
Themen: 22
Registriert seit: 12 / 2008
Und nein, man ist natürlich überhaupt nicht tendenziös. Schließlich geht es um nichts anderes als eine mögliche Reaktivierung einer schlummernden Bestandsstrecke. Selbst wenn man diese nicht gleich mit "Neue Perspektiven" oder gar "neue Hoffnung für die Vaihinger Stadtbahn" betiteln möchte, was ja genauso tendenziös wäre (ein schlichtes "Privater Betreiber interessiert sich für Vaihinger Stadtbahn" oder so ähnlich wäre wohl angebracht gewesen) - aber von einem "drohenden Aus" zu schwadronieren von etwas, das eigentlich nur die Bezeichnung Mogelpackung verdient, ist schon ein ziemlich dicker Hund. Schließlich wäre die sogenannte Fahrradbahn nicht etwa ein schienenbündiges Transportmittel für Drahtesel, sondern schlicht ein ganz gewöhnlicher, wenn auch vielleicht etwas luxuriöser ausgestatteter Bahntrassen-Radweg.
Da wurde nun ein irreführender Propaganda-Begriff in die Welt gesetzt, um ein günstig zu habendes, Bauprojekt von rein örtlichem Nutzen politisch durchdrücken, auch gegen durchaus vorhandene Widerstände, und die Zeitung übernimmt scheinbar unreflektiert diese Begriffe, ohne auf die sicherlich ebenso "drohende" Streckenstillegung und den Infrastrukturrückbau hinzuweisen. Da sollen einem dann nicht die berühmt gewordenen "bösen" L-Wörter in den Sinn kommen .
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
Beiträge: 2.154
Themen: 57
Registriert seit: 04 / 2007
(25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: aber von einem "drohenden Aus" zu schwadronieren von etwas, das eigentlich nur die Bezeichnung Mogelpackung verdient Jeder den die Diskusion interessiert weiß, worum es geht.
(25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: um ein günstig zu habendes, Bauprojekt von rein örtlichem Nutzen politisch durchdrücken Egal was irgendwann aus dieser Bahnstrecke wird, es hat ausschließlich Nutzen für die Stadt Vaihingen/Enz.
(25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: ohne auf die sicherlich ebenso "drohende" Streckenstillegung Nächstes Jahr ist der 15. Stillegungstag. Da droht nichts mehr.
Man kann ja durchaus der Meinung sein, dass man diese Bahnstrecke erhalten soll.
Dann muss derjenige der diese Meinung vertritt aber auch sagen wie das funktionieren soll. Insbesondere die Einbindung der Strecke in das aktuell existierende Bahnnetz.
Da habe ich bis heute keinen wirklich brauchbaren Vorschlag gehört der nicht für alle die nicht nach Vaihingen-Mitte wollen erhebliche Nachteile mit sich brächte. Das neue MEX-Konzept das ab 2019 im Raum Vaihingen/Enz startet, wird die Situation übrigens nicht gerade vereinfachen. Dieses stärkt nämlich den Verkehr über die SFS und sogrt deshalb für noch mehr Umsteigezwänge auf der Ralation Vaihingen-Mitte <-> Stuttgart.
Beiträge: 933
Themen: 5
Registriert seit: 10 / 2007
(25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: Da wurde nun ein irreführender Propaganda-Begriff in die Welt gesetzt, um ein günstig zu habendes, Bauprojekt von rein örtlichem Nutzen politisch durchdrücken, auch gegen durchaus vorhandene Widerstände, und die Zeitung übernimmt scheinbar unreflektiert diese Begriffe, ohne auf die sicherlich ebenso "drohende" Streckenstillegung und den Infrastrukturrückbau hinzuweisen. Da sollen einem dann nicht die berühmt gewordenen "bösen" L-Wörter in den Sinn kommen .
Das hat mit dem L-Wort nichts zu tun. Die Presse wird von Menschen gemacht und Menschen haben Sichtweisen. Wenn immer nur neutrale, wertfreie Artikel geschrieben werden würden, dann würde das keiner lesen wollen. Dann wären es keine Zeitungsartikel mehr, sondern die Zeitung wäre eine Ansammlung von nüchternen Meldungen. Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass in der Zeitung keine Adjektive mehr verwendet werden, "drohende Stilllegung", "fragwürdige Aussagen", "explodierende Kosten". Früher haben die Menschen es doch auch geschafft, die Zeitung zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Heute ist alles gleich Lüge, wenn es nicht die eigene Meinung wiederspiegelt. Jedem wird in der Schule beigebracht wie Presse funktioniert und dass Wertungen eben durchaus dazugehören. Das sind Grundlagen. Ich wundere mich wirklich, dass das in Vergessenheit zu geraten scheint. Irgendwann gibt es keine Presse mehr, weil Redakteure keine Menschen mehr sein dürfen und bei jedem falschen Wort gleich ein Aufstand herrscht.
(25. 11. 2016, 21:37)glx schrieb: Nächstes Jahr ist der 15. Stillegungstag. Da droht nichts mehr.
Man kann ja durchaus der Meinung sein, dass man diese Bahnstrecke erhalten soll.
Dann muss derjenige der diese Meinung vertritt aber auch sagen wie das funktionieren soll. Insbesondere die Einbindung der Strecke in das aktuell existierende Bahnnetz.
Da habe ich bis heute keinen wirklich brauchbaren Vorschlag gehört der nicht für alle die nicht nach Vaihingen-Mitte wollen erhebliche Nachteile mit sich brächte. Das neue MEX-Konzept das ab 2019 im Raum Vaihingen/Enz startet, wird die Situation übrigens nicht gerade vereinfachen. Dieses stärkt nämlich den Verkehr über die SFS und sogrt deshalb für noch mehr Umsteigezwänge auf der Ralation Vaihingen-Mitte <-> Stuttgart.
Ist die Strecke tatsächlich seit 15 Jahren stillgelegt? Dann stellt sich die Frage des Weiterbetriebes ja gar nicht und man könnte sofort den Radweg bauen. So wie ich das interpretiere soll das Stilllegungsverfahren eingeleitet werden, nur dann muss die Strecke nämlich erstmal zum Weiterbetrieb angeboten werden und nur dann wäre das Interesse der GfE ein Problem. Das steht so übrigens auch im Artikel, nur im Fettgedruckten wurde der Begriff mal wieder falsch benutzt (ist ja aber auch kein Fachmagazin!)
Was sich mir nicht erschließt ist, warum mehr Züge über die SFS die Relation Vaihingen Mitte - Stuttgart schwächt. Wo entstehen denn mehr Umsteigezwänge? Soweit ich weiß gibt es auf der Relation kein ÖPNV-Angebot ohne Umstieg. Einmal Umsteigen am Vaihinger Bahnhof ist also immer nötig. Wenn es von dort dann mehr schnelle Verbindungen gibt, ist es doch besser. Das wäre eher ein Grund für Bahnbetrieb auf der Vaihinger Bahn, da so auf der genannten Relation eine schnelle Schienenverbindung nach Stuttgart angeboten werden könnte.
Beiträge: 5.360
Themen: 104
Registriert seit: 04 / 2007
(25. 11. 2016, 21:37)glx schrieb: (25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: um ein günstig zu habendes, Bauprojekt von rein örtlichem Nutzen politisch durchdrücken Egal was irgendwann aus dieser Bahnstrecke wird, es hat ausschließlich Nutzen für die Stadt Vaihingen/Enz.
Was führt zu dieser Annahme?
(25. 11. 2016, 21:37)glx schrieb: (25. 11. 2016, 20:22)WN 26 schrieb: ohne auf die sicherlich ebenso "drohende" Streckenstillegung Nächstes Jahr ist der 15. Stillegungstag. Da droht nichts mehr.
Man kann ja durchaus der Meinung sein, dass man diese Bahnstrecke erhalten soll.
Dann muss derjenige der diese Meinung vertritt aber auch sagen wie das funktionieren soll. Insbesondere die Einbindung der Strecke in das aktuell existierende Bahnnetz.
Da habe ich bis heute keinen wirklich brauchbaren Vorschlag gehört der nicht für alle die nicht nach Vaihingen-Mitte wollen erhebliche Nachteile mit sich brächte.
Wo steht geschrieben, dass die Bahn für den SPNV genutzt werden soll? Das nimmst Du nur an.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass irgendwer Interesse an den Werkstatt- und/oder Abstellmöglichkeiten in Enzweihingen hat. Für eine DBK sicher nicht unpraktisch.
Beiträge: 7.762
Themen: 17
Registriert seit: 02 / 2010
(26. 11. 2016, 11:44)metalhead schrieb: Die Presse wird von Menschen gemacht und Menschen haben Sichtweisen. Wenn immer nur neutrale, wertfreie Artikel geschrieben werden würden, dann würde das keiner lesen wollen. Dann wären es keine Zeitungsartikel mehr, sondern die Zeitung wäre eine Ansammlung von nüchternen Meldungen. Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass in der Zeitung keine Adjektive mehr verwendet werden, "drohende Stilllegung", "fragwürdige Aussagen", "explodierende Kosten". Früher haben die Menschen es doch auch geschafft, die Zeitung zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Heute ist alles gleich Lüge, wenn es nicht die eigene Meinung wiederspiegelt. Jedem wird in der Schule beigebracht wie Presse funktioniert und dass Wertungen eben durchaus dazugehören. Das sind Grundlagen. Ich wundere mich wirklich, dass das in Vergessenheit zu geraten scheint. Irgendwann gibt es keine Presse mehr, weil Redakteure keine Menschen mehr sein dürfen und bei jedem falschen Wort gleich ein Aufstand herrscht.
Das sehe ich etwas anders. Wenn heutzutage eine Meinung in der Presse formuliert wird, und dieselbe Meinung in mehreren Medien annaehernd dieser Meinung entspricht, dann glaubt es die Masse und bildet die Mehrheitsmeinung, die dann geschaetzte 80% der Menschen in Deutschland repraesentiert. Das kann man dann gleich in den darauffolgenden Meinungsumfragen feststellen. Das ist nichts anderes als Manupulation der Massen. Die restlichen 20% merken das und denken darueber nach und gehen evtl. auf die Strasse. Deswegen waere mir eine neutralere und nuechterne Berichterstattung lieber.
Beiträge: 2.154
Themen: 57
Registriert seit: 04 / 2007
(26. 11. 2016, 11:44)metalhead schrieb: Was sich mir nicht erschließt ist, warum mehr Züge über die SFS die Relation Vaihingen Mitte - Stuttgart schwächt. Ohne schnelle Züge auf der SFS hätte eine z.B. durchgebundene S5 die chance umsteigefrei und vergleichsweise schnell nach Stuttgart zu kommen. Das erledigt sich dann, da die SFS immer schneller ist, im gegensatz zu heute, wo man via Bietigheim meist schneller ist.
(26. 11. 2016, 11:44)metalhead schrieb: Einmal Umsteigen am Vaihinger Bahnhof ist also immer nötig. Wir haben da 3 Zenarien um aus der Vaihinger Innenstadt zum Bahnhof zu gelangen:
- Bus mit abgestimmten Anschluss
- 400m + 20hm Fußmarsch + Bahn + schlechter abgestimmter Anschluss (da weitere Parameter berücksichtigt werden müssen)
- Bus mit abgestimmten Anschluss alternativ 2,5km Rad + 40hm
(26. 11. 2016, 22:51)dt8.de schrieb: Wo steht geschrieben, dass die Bahn für den SPNV genutzt werden soll? Das nimmst Du nur an. Tatsächlich will man wohl mit Dampfzügen in der Stadt herumdampfen. Auch da könnte ich mir attraktivere Strecken vorstellen.
(26. 11. 2016, 22:51)dt8.de schrieb: Ich könnte mir auch vorstellen, dass irgendwer Interesse an den Werkstatt- und/oder Abstellmöglichkeiten in Enzweihingen hat. Für eine DBK sicher nicht unpraktisch.
Für sowas gibt es in der Vaihinger Umgebung deutlich bessere möglichkeiten, z.B. in Maulbronn.
Beiträge: 5.360
Themen: 104
Registriert seit: 04 / 2007
(27. 11. 2016, 17:01)glx schrieb: (26. 11. 2016, 22:51)dt8.de schrieb: Wo steht geschrieben, dass die Bahn für den SPNV genutzt werden soll? Das nimmst Du nur an. Tatsächlich will man wohl mit Dampfzügen in der Stadt herumdampfen. Auch da könnte ich mir attraktivere Strecken vorstellen. Der Artikel klingt für mich nicht so, als ob das der Hauptgrund sei: "Man wolle das Gleis erhalten, damit es künftig wieder genutzt werden könne, denn: „Wenn wir alle Gleise rausreißen, kriegen wir irgendwann ein strukturelles Problem“, sagt Müller."
und: "Denkbar seien in Vaihingen etwa „Lembergerland-Fahrten“, bei denen Weine der Genossenschaftskellerei Roßwag-Mühlhausen im Zug genossen werden könnten." klingt eher nach einer von vielen Möglichkeiten.
(27. 11. 2016, 17:01)glx schrieb: (26. 11. 2016, 22:51)dt8.de schrieb: Ich könnte mir auch vorstellen, dass irgendwer Interesse an den Werkstatt- und/oder Abstellmöglichkeiten in Enzweihingen hat. Für eine DBK sicher nicht unpraktisch.
Für sowas gibt es in der Vaihinger Umgebung deutlich bessere möglichkeiten, z.B. in Maulbronn.
Maulbronn? Gibt es dort übernahmebereite fertige Werkstätten? Mir fällt da gerade keine ein.
Beiträge: 2.154
Themen: 57
Registriert seit: 04 / 2007
28. 11. 2016, 17:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28. 11. 2016, 17:50 von glx.)
(27. 11. 2016, 20:42)dt8.de schrieb: Maulbronn? Gibt es dort übernahmebereite fertige Werkstätten? Mir fällt da gerade keine ein.
Und in Enzweihingen gibt es diese?
Es gibt zwar noch einen Schuppen, aber auch da stellt sich die Frage ob man das Teil wieder als Werkstatt verwenden darf.
Und wie das ganze dann aussieht, wenn mal irgendwann die B10-Umfahrung von enzweihingen gebaut wird ist auch so eine Frage. Im Endzustand soll zwar das Gleis wieder aufgebaut werden, aber trotzdem wird es wohl während des Baus eine jahrelange unterbrechung geben.
Alles erstklassige Vorraussetzungen dort zukunftsfähig eine Werkstatt zu betreiben.
Beiträge: 2.154
Themen: 57
Registriert seit: 04 / 2007
LKZ 15.09.2018: - Die Fahrradbahnist altuell zwischen Bahnhof Vaihingen und Kehlstraße geplant
- Die Strecke ist jetzt offizell stillgelegt, das entwidmungsverfahren steht noch aus, sie folgt vorraussichtlich im Herbst.
- Der Vaihinger Bauausschuss hat den Planungen bereits zugestimmt, am 1. Oktober folgt die Entscheidung im Gemeinderat.
- Es werden aktuell noch Artenschutzrechtliche Probleme befürchtet.
- Der Baubeginn ist im günstigsten Fall im Frühjahr 2019, bei Problemen mit den Artenschutz erst 2020.
- Bauzeit 12-15 Monate
- Kosten 2,3Mio€, davon 1,1Mio€ von der Stadt Vaihingen
- Der Radweg wird 3m breit geplant und wird direkt auf den Gleisschotter geteert.
Siehe auch die Beschlussvorlage des Vaihinger Gemeinderates:
https://vaihingen.ratsinfomanagement.net...169-18.pdf
Kommentar:
Damit scheint man der Realisierung des Projektes wieder näher zu sein.
Laut der Beschlussvorlage scheint man mit den Rad den Bahnhof erst queren zu müssen und dann von der Kleinglattbacher Seite anzukommen.
Dort gibt es aber eher wenige Radabstellmöglichkeiten. Dies gefährdet meiner Meinung nach die Auslastung der Strecke, denn ich glaube nicht, dass die Leute Lust haben den Bahnhof bis zu 3x zu Queren um das Fahrrad an eher schlecht gesicherten Abstellmöglichkeiten loszuwerden.
Beiträge: 8
Themen: 1
Registriert seit: 05 / 2018
|