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13. 06. 2012, 18:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13. 06. 2012, 21:02 von glx.)
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Denn dort - in Sersheim und nicht etwa in Vaihingen - ist ja nun der neue Knotenbahnhof. Ich kann dir nicht ganz folgen.
Klar, die Züge können nur über Sersheim auf die Strecke gelangen, doch zum Umsteigen ist Vaihingen Bf doch sehr viel geeigneter. Hier halten auch schnelle Züge wie IC und IRE, nach Mühlacker fährt man keinen Umweg usw.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Auch einem Nichtfachmann hätte klar sein dürfen, daß eine private Inselstrecke mit latent einstellungsbedrohter Hauptstrecken-Stichbahn als einziger Verbindung "zur Außenwelt" auf Dauer kaum zukunftsfähig sein könnte (zumal das damals noch Bundesbahnzeiten vor der Reform waren), sondern nur eine von einer Hauptbahn abzweigende, in sich einheitliche Nebenstrecke, die bei erfolgreichem Betrieb und entsprechendem Bedarf eventuell in Zukunft einmal zur S-Bahnstrecke ertüchtigt werden könnte. Ist das Anschlussgleis wirklich einstellungsgefärdet?
Über dieses Anschlussgleis soll ja auch ein Industriegebiet im Norden von Vaihingen versorgt werden, oder ist das inzwischen gestorben?
Wegen diesen optionalen Anschluss liegt die alte Trasse ja auch noch bis kurz vor den ehmaligen HP Ensingen und endet nicht in Vaihingen-Nord.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Im Grunde ist er ein Prestigeprojekt-verdächtiger "Pampabahnhof" vom Reißbrett, der die Nachteile des alten Fernbahnhofs Vaihingen-Nord nur unzureichend behebt (er liegt zwar näher an Vaihingen, aber immer noch zu weit weg, um für den Nahverkehr attraktiv zu sein oder gar die Anschlußbahn ersetzen zu können), ist aber als Umsteigeknoten zum Bembele aufgrund des Höhenunterschieds und mangels Verbindungsgleis ungeeignet und auch sonst wegen seiner abseitigen Lage als Nahverkehrsdrehscheibe nur bedingt tauglich. Wenn ich die Situation in Vaihingen richtig in erinnerung habe dann ist doch der WEG HP in Ebene -1, die DB-Gleise in Ebene +1, oder?
So riesig wäre der Untserschied eigendlich nicht. Der einzigste Unterschied ist halt das das Gleis noch um 90° gedreht ist. Das ist aber auch an vielen anderen Stationen der Fall (siehe z.B. den HBf, ob jetzt mit oder ohne S21).
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Dafür kannibalisiert er aber geradezu die vorhandene Infrastruktur zur Feinerschließung des Gebiets Das ist ja gerade eines der Hauptprobleme (das so oder so auftritt, gleich wo du den Umsteigeknoten hinsetzt):
Aus Bieteigheim kannst du einfach durchbinden und du kannst die Leute nach Vahingen rein leiten. Alle anderen Strecken werden aber wegen anderer Zwangspunkte nur durch Zufall einen Anschluss an die Bahn haben. Vaihingen ist ja kein ITF-Knoten. Das ist der Unterschied zu den meisten anderen Anschlussbahnen. Kuck dirch mal in der Region um.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Muß es tatsächlich eine ganze Wendeanlage sein, reicht es nicht auch, ein bis zwei Gleise des Bahnhofs zum Kopfmachen für die Karlsruher Wagen vorzusehen? Würde zwar reichen, doch ist auch das so leicht nicht umzusetzen:
Man muss das Gleis noch vor der Brücke mit der K1697 (Illingen-Kleinglattbach) auf ein anderes Gleis einschwenken. Man muss Dämme aufschütten oder abtragen usw.
Da scheint mir eine 1-gleisige Wendeanlage nach den Nebenwegtunel fast einfacher.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Oder es bleibt eben beim Endpunkt Bi-Bi, und das "Bembele" als moderne Nebenbahn endet dafür - jedenfalls außerhalb der HVZ - ständig in Sersheim. Was sollte das bringen?
Zudem ist es in Sersheim recht eng. Ich glaube nicht dass du da noch ordendlich ein Gleis unterbringst.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Zitat:Da aber die Stuttgarter S5 in einer festen Trasse fährt wären alle Anschlüsse in Vaihingen Bf nur noch per Zufall zu erreichen.
Außer man verabschiedet sich von dem Irrglauben, der maßgebende Anschlußbahnhof müsse unbedingt Vaihingen sein, s. oben. Dann ändert sich am nur zufälligen erreichen der Anschlüsse aber weiter nichts. Dafür würde man sogar Richtung Pforzheim einen größeren Umweg fahren (etwa 10min).
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Der Bruch beträfe Bietigheim - Pforzheim nicht (das ist und bleibt ja mindestens RE-Strecke), sondern nur die Unterrelationen dazwischen mit dem Bezugspunkt Vaihingen, und das halte ich bei Abwägung der unterschiedlichen genannten Betriebsvarianten (einschließlich anderen Umsteigepunkten als Vaihingen) für lösbar. Ich bin lange Zeit da gependelt. Meiner Ansicht nach sind auch in den kleinen Zwischenstationen nicht wenige Leute in die KA-S5 Richtung Pforzheim eingestiegen.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Was die Eingriffe angeht: ich bin zwar nur bedingt ortskundig, aber es geht anscheinend zunächst eher um die Frage, ob eine AVG-Kehrmöglichkeit in Vaihingen oder ein Umsteigepunkt in Sersheim den schlimmeren Eingriff darstellt. Da du in Sersheim auf jeden Fall in die bestehende Bebauung eingreifen musst ist ein Umsteigepunkt in Vaihingen einfacher zu realisieren.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Wie schon gesagt, von einem Ausbau zur S-Bahn "mit allem drum und dran" bin ich selber noch nicht überzeugt, dieser Eingriff könnte in der Tat zu groß sein und die Fixierung darauf die Strecke insgesamt in ihrem Fortbestand gefährden. Aber was denn dann?
Diesel wird die Stadt nicht wollen und einen AVG-2-Systemer da rumgurken zu lassen wär auch ganz schön teuer. Es wird wohl darauf hinauslaufen S-Bahn oder gar nichts.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Nein, da bleibe ich bei meiner Meinung; wenn der Fahrradverkehr gefördert werden soll, dann muß der Platz dafür anderweitig gefunden werden, Das Problem ist doch dass es sonst im hügeligen Vaihingen an ebenen Trassen mangelt.
(13. 06. 2012, 15:22)WN 26 schrieb: Wer sagt denn außerdem, daß einige Radfahrer nicht vielleicht auch lieber zum nächstgelegenen Bembele-Haltepunkt als zum Fern-Bahnhof radeln würden, der eben auch mit einem gut ausgebauten Radwegsystem ein gutes Stück außerhalb der Stadt liegt? Wie gesagt, es sind ja nur 5km. Das kann fast jeder zurücklegen. Und vor allem kann man immer zur richtigen Zeit am Bahnhof sein was eben die Stadtbahn nicht leisten kann, wie gesagt, Vaihingen hat keinen ITF-Knoten...
Zusammengefasst unterscheidet sich die Vaihinger Stadtbahn also wie folgt von anderen Anschlussbahnen: - Kein ITF-Knoten am Anschlussbahnhof (weder in Vaihingen noch in Sersheim), daher keine gesicherten Anschlüsse in alle Richtungen
- Sehr kurze Strecke (Streckenenden max 5km vom Anschlussbahnhof entfernt)
- Eventuelle durchbindungen auf andere Strecken würden teils massive Veränderungen im Bahnsystem bedeuten
(13. 06. 2012, 16:44)WN 26 schrieb: Also, liebe Politiker, was denn nun? Entweder eine demokratische Entscheidung (damit meine ich sowohl parlamentarische als auch Volks- / Bürgerentscheide) gilt, egal ob inhaltlich richtig oder falsch, als abgeschlossen und für die Ewigkeit, da sie ja demokratisch gefällt wurde, oder aber sie ist nach wie vor individuell bewert- und diskutierbar und läßt sich durch eine weitere demokratische Entscheidung verändern oder zurücknehmen. Ich finde es ist vollkommen ligitim nach neuen Erkenntnissen auch neue Entscheidungen zu treffen. Hat man z.B. beim ehmals abgelehnten Karlsruher Stadtbahntunnel auch gemacht...
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Aus meiner Sicht wäre eine Verlängerung der Stuttgarter S5 nach Vaihingen/Enz sinnvoll. Warum dann nicht die Trasse benutzen, um Vaihingen besser zu erschließen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05. 08. 2012, 11:08 von glx.)
(02. 08. 2012, 13:00)ralf1985 schrieb: Aus meiner Sicht wäre eine Verlängerung der Stuttgarter S5 nach Vaihingen/Enz sinnvoll. Warum dann nicht die Trasse benutzen, um Vaihingen besser zu erschließen.
Das ist ja erst mal ligitim.
Doch wie oben schon geschrieben fehlen eben noch ein paar Sachen: - Ein Fahrplankonzept OHNE Nachteile für den Durchgangsverkehr
- Ein Fahrplankonzept mit den ALLE Züge in Vahingen Bf (oben) ohne lange Wartezeiten erreicht werden können.
- Ein Fahrplankonzept dass auch zum INNERSTÄDTISCHEN Verkehr taugt
- Und das ganze auch noch mit POSITIVEN NKF und BEZAHLBAREN Betriebsprogramm
Und das ganze damit verknüpfen:
http://static.panoramio.com/photos/1920x...568929.jpg
Wer legt was vor?
Wenn nichts kommt dann muss man zwangsläufig zu den Betriebsprogramm kommen dass vorgeschlagen wurde:
Flexibler Verkehr mit (Leih-)Fahrrädern auf der Vaihinger Stadtbahn, entwicklung des überregionalen Betriebsprogramms ohne Berücksichtigung der Vaihinger Stadtbahn.
Ich für meinen Teil sehe auf jeden Fall nicht ein für teuer Geld eine Bahn zu reaktivieren, auch wenn diese für das Gesammtsystem mehr Nachteile als Vorteile bringt.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06. 08. 2012, 12:17 von WN 26.)
(05. 08. 2012, 10:50)glx schrieb: (02. 08. 2012, 13:00)ralf1985 schrieb: Aus meiner Sicht wäre eine Verlängerung der Stuttgarter S5 nach Vaihingen/Enz sinnvoll. Warum dann nicht die Trasse benutzen, um Vaihingen besser zu erschließen. Das ist ja erst mal ligitim.
Doch wie oben schon geschrieben fehlen eben noch ein paar Sachen:
[...]
Und das ganze damit verknüpfen:
http://static.panoramio.com/photos/1920x...568929.jpg Abgesehen davon, daß die Diskussion sich inzwischen ein wenig im Kreis zu drehen scheint, kann es nicht auch sein, daß Du Deine Ansprüche an ein reaktiviertes Bembele etwas seeehr hoch geschraubt hast?
(05. 08. 2012, 10:50)glx schrieb: - Ein Fahrplankonzept mit den ALLE Züge in Vahingen Bf (oben) ohne lange Wartezeiten erreicht werden können.
Sorry, aber ALLE Züge erreichen, was ja offenbar heißen soll, von jeder ankommenden Anschlußbahn praktisch sofort in jede gewünschte Richtung weiter zu kommen (das gleiche natürlich auch umgekehrt) - das schafft wohl nicht einmal der heutige Stuttgarter Hauptbahnhof. Ein solcher "Just-in-time"-ÖPNV ist schlichtweg illusorisch.
Daß ich Vaihingen Bf als Umsteigeknoten ohnehin nicht für das Gelbe vom Ei halte und er wohl auch nie als solcher vorgesehen war, hatte ich ja bereits erwähnt. Wie Du schon weiter oben sagtest: Fernbahn auf Ebene +1, Bembele auf Ebene -1, ergäbe eine Differenz von zwei Ebenen, und das nur mit sehr eingeschränkt attraktiven Wegeverbindungen. Das wäre in anderen Bahnhöfen besser lösbar und spräche deshalb sogar für einen durchgehenden S-Bahnverkehr, auch um die Zeitverluste durch eventuell notwendige Umwegfahrten bis Sersheim oder Bietigheim in Grenzen zu halten.
(05. 08. 2012, 10:50)glx schrieb: - Ein Fahrplankonzept dass auch zum INNERSTÄDTISCHEN Verkehr taugt
- Und das ganze auch noch mit POSITIVEN NKF und BEZAHLBAREN Betriebsprogramm
Ersteres ist m.E. in einer eher ländlichen Gegend wie dort ab etwa einem Viertelstundentakt gegeben, was zugegebenermaßen für eine durchgehend so weit hinausfahrende S-Bahn etwas viel verlangt wäre. Was das zweite angeht - wurde das überhaupt schon einmal genau und in allen möglichen Varianten durchgerechnet (also auch eine halbwegs auf die S-Bahn in Bietigheim abgestimmte Nebenbahn, falls die durchgebundene S-Bahn eine Nummer zu groß sein sollte), oder hat man da nicht eher von vornherein die zweifellos vorhandenen und nicht unerheblichen Investitionskosten gescheut und gedacht, wie viel einfacher und billiger es doch wäre, die angerosteten Gleise einfach herauszureißen und einen Radweg hinzuklatschen?
(05. 08. 2012, 10:50)glx schrieb: Wenn nichts kommt dann muss man zwangsläufig zu den Betriebsprogramm kommen dass vorgeschlagen wurde:
Flexibler Verkehr mit (Leih-)Fahrrädern auf der Vaihinger Stadtbahn, entwicklung des überregionalen Betriebsprogramms ohne Berücksichtigung der Vaihinger Stadtbahn.
Ich für meinen Teil sehe auf jeden Fall nicht ein für teuer Geld eine Bahn zu reaktivieren, auch wenn diese für das Gesammtsystem mehr Nachteile als Vorteile bringt. Hier haben wir ja beide unsere (gegenläufigen) Meinungen bereits geschrieben. Ich würde sagen: Radverkehr meinetwegen, wenn man damit die gewünschte Flexibilität in der Anbindung am ehesten erreichen zu können glaubt, aber auf einer (noch) vorhandenen Bahntrasse, die man dafür erst demontieren müßte, hat er nun einmal nichts zu suchen. Die zu reaktivieren, wenn es irgend geht, sollte immer das erstrebenswertere Ziel sein. Ein minimaler Vorteil würde mir da schon als Argumentation reichen, die Wirtschaftlichkeit nachzuweisen wäre Sache einer ehrlichen und ohne Vorbehalte durchgeführten Berechnung. Die nach Deiner Argumentation bisher erkennbaren Nachteile ließen sich zumindest gering halten. Daß es so ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte, die zusätzlichen Trassen von Bietigheim bis Sersheim frei zu halten (ggf. auch die Karlsruher S5 in Vaihingen oder Sersheim zu kappen), erschließt sich mir bisher nicht. Eine Stichstrecken-Nebenbahn als Alternativlösung hat dagegen noch nie und nirgends Nachteile für den Durchgangsverkehr gehabt. Immer optimale Anschlüsse überallhin zu haben, geht sowieso nicht. Infrastrukturrückbau ist dagegen ein willkürlich herbeigeführter, sehr großer Nachteil, der sich zudem nur sehr schwer wieder beheben läßt. Zukunftsweisende Verkehrsplanung geht anders.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12. 08. 2012, 13:45 von glx.)
(05. 08. 2012, 19:13)WN 26 schrieb: Sorry, aber ALLE Züge erreichen, was ja offenbar heißen soll, von jeder ankommenden Anschlußbahn praktisch sofort in jede gewünschte Richtung weiter zu kommen (das gleiche natürlich auch umgekehrt) - das schafft wohl nicht einmal der heutige Stuttgarter Hauptbahnhof. Ein solcher "Just-in-time"-ÖPNV ist schlichtweg illusorisch.
Und wie sind die Anschlüsse der Strohgäubahn in Korntal? Der Schönbuchbahn und der S60 in Böblingen um nur einige zu nennen? In der Regel kann man dort immer recht schnell in ALLE Richtungen weiterfahren.
So gut wie jede der mir bekannten Anschlussbahnen hat am Ende einen vollständigen ITF-Knoten.
Das ist in Vahingen nicht möglich.
(05. 08. 2012, 19:13)WN 26 schrieb: Wie Du schon weiter oben sagtest: Fernbahn auf Ebene +1, Bembele auf Ebene -1, ergäbe eine Differenz von zwei Ebenen, und das nur mit sehr eingeschränkt attraktiven Wegeverbindungen. Nahezu überall wo der Bahnsteig gewechswelt werden muss, muss man 2 Ebenen überwinden. Eine runter in die Unterführung und dann wieder hoch. Was ist daran so schlimm wenn man halt 2x runter oder hoch muss?
(05. 08. 2012, 19:13)WN 26 schrieb: Ersteres ist m.E. in einer eher ländlichen Gegend wie dort ab etwa einem Viertelstundentakt gegeben, was zugegebenermaßen für eine durchgehend so weit hinausfahrende S-Bahn etwas viel verlangt wäre Eben. Daher bin ich in der Hinsicht sehr skeptisch. Vor allem da sich die Region Stuttgart ja schon schwertut einen ordendlichen Nachtverkehr auf den wichtigsten S-Bahn linien einzurichten. Wie will man dann Verkehr in Randgebieten organisieren?
(05. 08. 2012, 19:13)WN 26 schrieb: Was das zweite angeht - wurde das überhaupt schon einmal genau und in allen möglichen Varianten durchgerechnet (also auch eine halbwegs auf die S-Bahn in Bietigheim abgestimmte Nebenbahn, falls die durchgebundene S-Bahn eine Nummer zu groß sein sollte), oder hat man da nicht eher von vornherein die zweifellos vorhandenen und nicht unerheblichen Investitionskosten gescheut und gedacht, wie viel einfacher und billiger es doch wäre, die angerosteten Gleise einfach herauszureißen und einen Radweg hinzuklatschen?
Das lässt sich ja leicht überschlagen:
In Bietigheim würde die S5 um :23 und :53 losfahren. 9min Später wäre man in Sersheim, also um :32 oder :02. Da die Stuttgarter S-Bahn genau 0-symetrisch fährt wären also die Abfahrszeiten nach Stuttgart etwa :58 und :28. Das wäre schon mal sehr praktisch da man noch auf den 2-gleisigen Bereich kreutzt.
Dann folgen 4,5km mit 2 Zwischenstationen und unbekannter Fahrzeit.
Zwischen Böblingen und Maichingen (die Strecke ist etwas länger, es gibt aber 1 Station weniger) braucht die S60 etwa 8min (die Fahrt durch den Nebenwegtunnel dauert etwa 4min), nehmen wir das auch mal an, auch wenn die Fahrzeit villeicht +/-1-2min schneller oder langsamer ist.
Wir wären also um :10 oder :40 in Vaihingen, die Gegenrichtung (nach Stuttgart) um :20 und :50.
Die Umsteigezeiten von Bietigheim nach Mühlacker würden also 12min betragen und aus der Stadt hätte man folgende Umsteigezeiten:
Stuttgart (SFS): an :20, ab :42 -> 22min
Mühlacker: an :20/:40, ab :17/:22/:42/ -> im günstigen Fall wenige min (sollte die Fahrzeit Vaihingen-Sersheim langsamer sein als gedacht), im ungünstigen Fall 27-32min (sollte die Fahrzeit meiner Schätzung entsprechen oder darunter liegen)
Ja, so gewinnt man Fahrgäste
Der Fußweg von der Innenstadt zum Bf beträgt etwa 2km, also eine Gehzeit von 20min. Richtung Mühlacker wäre es also warscheinlich schneller von der Innenstadt aus zum Bf zu laufen wie mit der S-Bahn zu fahren. Mit den Rad wäre man in etwas mehr als 30min dank des neues Radweges zwischen Illingen und Vahingen in Mühlacker. Man würde also warscheinlich länger in Vahingen Bf warten als man mit den Rad für die Gesamtstrecke braucht.
Weiter lassen die Zeiten vermuten dass man zwischen Schlossberg und Vaihingen-Stadt einen 2-gleisigen Begegnungsabschnitt brauchen könnte was auch noch mal massiv ins Geld gehen dürfte.
Und heute ist die Fahrzeit Bietigheim - Mühlacker 21-23min. Mit der S-Bahn müsste man um 0:23 bzw um :53 losfahren und wäre erst um :58 oder :31 da, man würde also 35 - 38min brauchen, eine Fahrzeitverlängerung von 15min, dazu kommt auch noch umsteigen. Und dass alles nur um ein vergleichbar kleines Potenzial anzubinden.
-> das Gesammtsystem Schiene VERLIERT bei einer Wiederinbetriebnahme der Vaihinger Stadtbahn unter den heutigen Vorraussetzungen.
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Sehr traurig. Meiner Meinung nach wird dieser ganze Bike-Wahnsinn vollkommen überschätzt. Es ist für mich ein Ärgernis, dass überall Geld in Radwege und -Streifen hineingesteckt wird, an anderer Stelle aber kein müder Cent für Projekte wie Schulsanierungen oder eine bessere ÖPNV-Anbindung da ist.
Fakt ist nun einmal, dass das Bike ein Verkehrsmittel ist, mit dem sich überwiegend die junge Generation in der Freizeit bewegt. Wir leben aber in einer Zeit, in der die alternden Gesellschaftsschichten immer weiter zunehmen. Sollen die mal eben mit dem Rollator über den Bikeweg 5-6 km zum Einkaufen laufen???
Auch dieser Zwang, bei Neubauten pro Wohneinheit 2 Bikestellplätze einzurichten, ist völlig daneben. Besser wären wohl 2 Rollatorstellplätze...
Ja und dann sind da noch eine nicht unerhebliche Zahl von Bikern, die vollkommen rücksichtslos rasen, als gäbe es keine Verkehrsregeln. Da ist man sowohl als Fußgänger wie als Autofahrer gefährdet, wenn solche Leute mit ihren Bikes unterwegs sind. Ich habe in der Schule gelernt, dass Biker Verkehrsteilnehmer sind wie alle anderen auch. Aber scheinbar kapieren das viele nicht und halten sich deswegen nicht an die Regeln. In der 30er-Zone gilt schließlich auch für Biker 30. Und wenn sie schneller sind, sollten sie auch zur Kasse gebeten werden.
Ich möchte das Bike nicht generell schlecht reden, aber aktuell wird dieses Verkehrsmittel vollkommen überschätzt. Hoffentlich ändert sich das wieder...
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05. 10. 2015, 09:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05. 10. 2015, 09:46 von Mario.)
(05. 10. 2015, 08:50)websurfer83 schrieb: Ich möchte das Bike nicht generell schlecht reden, aber aktuell wird dieses Verkehrsmittel vollkommen überschätzt. Hoffentlich ändert sich das wieder... Ich schließe mich dieser Meinung an. Wenn wir noch das Wort Bike durch Fahrrad ersetzen, bin ich zufrieden. Wir sollten die deutsche Sprache nicht vernachlässigen. Ach ja, die jungen Leute fahren Bike, die relativ älteren Fahrrad.
Könnte man diese "Fahrradbahn" zu gegebener Zeit ohne zu großen Aufwand eigentlich wieder in einen Schienenweg umbauen, wenn man zu der Einsicht gelangt, daß Massenverkehrsmittel die eigentliche Zukunft sind?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05. 10. 2015, 22:19 von Micha.)
Bike, Rad, Velo, spielt doch keine Geige.
Und ja, ich freue mich über jeden neuen Meter Radweg, besonders in Stuttgart; da warten noch einige Lückenschlüsse.
Ich glaube nicht, dass ein so entstandener 'neuer' Radweg jemals wieder 'zurückgebaut' wird.
Mir sind auch keine Beispiele dafür bekannt.
"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle
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Mir ist ein Beispiel aus der Eifel bekannt, wo solch ein Radweg heute bedauert wird...die Stadt Daun hat ihren Schienenanschluss in einen Radweg umgebaut. Heute wäre man froh die Schiene noch zu haben, da der ganze Schülerverkehr über Regiobusse läuft...
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