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Schon wieder Preiserhöhung beim VVS
(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb:
(20. 01. 2016, 12:11)Martin77 schrieb: Anstatt sich Gedanken zu machen, wieviel Geld man den Leuten wieder herausziehen kann, sollte man nach Lösungen suchen, wie der ÖPNV besser und auch zuverlässiger läuft.

Du weißt doch selber, wie das geht. Nur mit (sehr) viel Geld. Die beiden Politikwechsel auf Landes- und Stadtebene brachten (noch) nicht die großen Verbesserungen mit sich, auch wenn viele kleine Problemchen behoben wurden. Und du weißt ebenfalls selber, dass die Finanzierung weiterer Projekte via GVFG lange in der Schwebe hing. Und du weißt genauso, dass am Hauptbahnhof und unter den Fildern massiv Geld verbuddelt wird, das anderweitig eingesetzt werden könnte. Aber das sind dann wieder die ganz großen stadtpolitischen Fässer.
Natürlich. ÖPNV kostet Geld und dient der Allgemeinheit, nur daran denken die Politiker auch nicht. Gerade die Grünen, die angeblich so auf den Umweltschutz achten, machen viel zu wenig für den ÖPNV. Geld wäre eigentlich da, aber es wird für andere Sachen verplempert. Wozu braucht man Radwege, die so gut wie gar nicht benutzt werden und die meisten Radfahrer fahren eh auf dem Gehweg. Radwege spielen auch kein Geld ein. Bei Stuttgart 21 kann man zweigeteilt sein. Die Idee an sich ist vielleicht nicht verkehrt, nur hätte man das anders planen müssen.
Ich will dennoch kurz auf Berlin zurückkommen, denn auch dort wurden Fahrpreise erhöht, aber man versucht dort auch das Angebot auszuweiten. Erste Maßnahmen sind erfolgt, weitere folgen noch und längerfristig soll neue U-Bahn-Wagen angeschafft werden. Das Angebot soll noch weiter ausgebaut werden, um einerseits auf die steigende Einwohnerzahl zu reagieren und andererseits weitere Autofahrer zu überzeugen, umzusteigen. Man macht sich Gedanken um die aktuelle, aber auch um die zukünftige Situation. Hier ist man aber in einem Dornröschenschlaf verfallen, allein wenn man daran denkt, das samstags die S1 nach 14 Uhr nur noch alle 30 Minuten fährt. Das sind Fahrpläne, die vielleicht in den 60ern und 70ern aktuell waren, aber nicht heute!
Der ÖPNV kostet Geld! Ja, aber der ÖPNV bietet auch zahlreiche Arbeitsplätze und das sollte man bedenken. Wird weiter gespart und gestrichen, werden keine neuen Fahrzeuge beschafft und freiwerdende Stellen nicht besetzt.
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(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Schau dir Frankfurt oder München an. Dort gab es immer ergänzend zur U-/Stadt-Bahn auch die Tram.

Durch Zufall. Wäre die Entwicklung "schneller" verlaufen, gäbe es in beiden Städten keine Straßenbahn mehr, sondern nur ein System.
In München die U-Bahn, in Frankfurt eine Stadtbahn. Diese dann - oh Wunder - sehr ähnlich zu Stuttgarter.
Ich sehe da keinen so großen Unterschied zwischen Frankfurt und Stuttgart, denn das, was Du dort als U-Bahn siehst, ist auch nur eine Stadtbahn wie unsere U6 oder U7, was Du als Straßenbahn siehst, ist wie unsere U4 oder U15. Dort eben mit (meist - der Pt konnte beides) zwei unterschiedlichen Fahrzeugtypen, hier hat man es geschafft, beide Profile mit einen zu bewältigen.

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Klar sind das zwei inkompatible Systeme. Trotzdem wäre eine zusätzliche, schnelle(!) Ost-West-Verbindung in etwa auf der heutigen Route der U1,

Gibt es, nennt sich S-Bahn. Lässt einige Halte der Stadtbahn aus, um dafür schneller zu sein.
Wir sollten ja nicht vom voll-redundanz-Fall ausgehen, bei dem die S-Bahn nicht verkehrt (wobei ..., aber das ist ein anderes Thema. Eher sollte an der Zuverlässigkeit der S-Bahn gearbeitet werden).

Das gestern war ein Sonderfall. Wäre es eine andere Bombe gewesen oder diese ein paar 100m woanders gelegen, dann hätte die Stadtbahn den Betrieb ebenso einstellen müssen. Das sind Ausnahmefälle, die kann man nicht abfangen.
Außerdem haben die Betroffenen Anwohner darunter garantiert noch mehr zu leiden gehabt als die Fahrgäste, die mal eine halbe Stunde später heimkamen.
Sollte man jetzt für alle Bewohner aus Redundanzgründen auch Ersatzwohnungen bereitstellen, die dann drei Stunden im Jahr genutzt werden?

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: plus eine ebenso leistungsfähige, umsteigefreie Nord-Süd-Verbindung ein großer Gewinn.

Gibt es, nennt sich S-Bahn. Nur für den Süden nicht, aber dafür ist dorthin auch die Stadtbahn sehr gut ausgebaut (Weinsteigtunnel).

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Den Rest könnte man als aufgemotzte Straßenbahn (also dort oberirdisch, wo es die Stadtbahn heute nicht mehr ist) betreiben.

Entweder fährt die Straßenbahn dann auch in die Stadt, oder ers gibtr Umsteigezwang. Ersterer macht die Schnellstadtbahn wieder überflüssig (weil es die S-Bahn auch noch gibt), zweiteres kostet Fahrgäste.

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Das mit Hamburg musst du mir erklären – ich empfand das Netz bis jetzt immer als gut bis sehr gut.

Warum fahren dort dann soviele Busse (kleine Transporteinheiten, kleiner als ein DT8) bis in die Innenstadt, mit sehr dichten Takten? Ist das nicht teuer, wenn soviel Fahrpersonal benötigt wird? Und für die Van Hool AGG gibt es keinen geeigneten Nachfolger ...

Aber wenn das für dich gut ist.

Ach ja: Hamburg war schneller als München und Frankfurt - deswegen keine Straßenbahn zur U-Bahn.

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Haltestellendichte eher wie Straßenbahn, Kosten insgesamt nahe an der Voll-U-Bahn (wenn nicht auf Dauer höher), Fahrtzeiten irgendwo dazwischen.

Kosten? Warum wie bei einer Voll-U-Bahn? Das glaube ich nie und nimmer. Für die Innenstadtstrecken ja - aber nicht für die Strecken außerhalb der Innenstadt. Das ist nicht mit der Tunnellänge z.B. in München vergleichbar, das ist um Dimensionen teurer als in Außenbezirken über der Erde zu fahren.

Fahrzeiten vielleicht in der Mitte, Reisezeiten aber nicht. Was bringt eine schnelle U-Bahn, wenn dann auf den Bus umgestiegen werden muß, weil die U-Bahn doch nicht alles bedient, oder der Weg von der Haltestelle zum Ziel länger wird.
Meine Verkehrsmittelentscheidung geht nach Gesamtreisezeit, nicht nach reiner Fahrzeit. Und da ist ein System wie Stuttgart im Vorteil gegenüber Voll-U-Bahnen mit häufigerem Umsteigezwang und/oder längeren Zugangswegen.

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Es gibt im Innenstadtbereich zu viele Haltestellen und zu viele enge Kurven und Schleifen als dass ein richtig schneller Durchgangs(!)betrieb möglich wäre. Doch genau das ist offensichtlich gewünscht und wird dann lieber auf der Hauptstätter Straße oder am Neckartor im Auto praktiziert.

Das reisst es nicht raus. Die 20 Sekunden Verlust in der Kurve sind locker dadurch ausgeglichen, daß ich zu meinen wirklichen Ziel nur 5 Minuten statt 10 Minuten laufe.

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Genau das meine ich. Die Stadtbahn an sich ist nett und schön, aber sie platzt aus allen Fugen. Sie ist nicht für solche "Ausnahmetage" gemacht. Und das ist schade, weil sie es sein könnte.

Ich denke nicht, daß sie das sein könnte.

Ach ja - wo war nochmal die Ersatzwohnkapazität für die gestern betroffenen Anwohner?

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: 10% Umsteiger vom Auto und in der Stadtbahn wäre Chaos. Und das bei DEM Modal Split in Stuttgart. Also sorry, das ganze Konzept trägt einfach überhaupt nicht die Handschrift, massenhaft Umstiege vom Auto auf die Bahn überhaupt zu wollen.

Die Frage, die sich mir stellt, ist welche Kapazität schon umgestiegen ist. Nehmen wir Mitte 1978: keine S-Bahn, nur Straßenbahn mit GT4-Doppeltraktionen. Damals hat man schon lange die Stadtbahn geplant. Wie war damals die Kapazität der geplanten Stadtbahn im Vergleich zur Straßenbahn? Plus S-Bahn.
Das sind Kapazitätssteigerungen von über 100%. Und da kannst Du nicht vorhersehen, ob irgendwann 150, 200, oder 250% benötigt werden. Das geht nicht.

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(20. 01. 2016, 16:19)Martin77 schrieb: Natürlich. ÖPNV kostet Geld und dient der Allgemeinheit, nur daran denken die Politiker auch nicht. Gerade die Grünen, die angeblich so auf den Umweltschutz achten, machen viel zu wenig für den ÖPNV. Geld wäre eigentlich da, aber es wird für andere Sachen verplempert. Wozu braucht man Radwege, die so gut wie gar nicht benutzt werden und die meisten Radfahrer fahren eh auf dem Gehweg. Radwege spielen auch kein Geld ein. Bei Stuttgart 21 kann man zweigeteilt sein. Die Idee an sich ist vielleicht nicht verkehrt, nur hätte man das anders planen müssen.
Ich will dennoch kurz auf Berlin zurückkommen, denn auch dort wurden Fahrpreise erhöht, aber man versucht dort auch das Angebot auszuweiten. Erste Maßnahmen sind erfolgt, weitere folgen noch und längerfristig soll neue U-Bahn-Wagen angeschafft werden. Das Angebot soll noch weiter ausgebaut werden, um einerseits auf die steigende Einwohnerzahl zu reagieren und andererseits weitere Autofahrer zu überzeugen, umzusteigen. Man macht sich Gedanken um die aktuelle, aber auch um die zukünftige Situation. Hier ist man aber in einem Dornröschenschlaf verfallen, allein wenn man daran denkt, das samstags die S1 nach 14 Uhr nur noch alle 30 Minuten fährt. Das sind Fahrpläne, die vielleicht in den 60ern und 70ern aktuell waren, aber nicht heute!
Der ÖPNV kostet Geld! Ja, aber der ÖPNV bietet auch zahlreiche Arbeitsplätze und das sollte man bedenken. Wird weiter gespart und gestrichen, werden keine neuen Fahrzeuge beschafft und freiwerdende Stellen nicht besetzt.

Fahrzeuge wurden beschafft, bei S- und Stadtbahn. Ohne gute Radwegeinfrastruktur fahren viele Radfahrer auf dem Gehweg, ja. Deswegen baut man Radwege (wir gehen jetzt lieber nicht darauf ein, dass grüne Verkehrspolitik tatsächlich eher das Fahrrad fördert als den ÖPNV – möglicherweise auch, weil das einfacher und günstiger ist sowie den Autoverkehr meistens direkt einschränkt). S21 war in den 90ern mal eine "gute Idee", heute ist es ein Milliardengrab für die Stadt Stuttgart. Die Auswirkungen werden wir erst in mehreren Jahrzehnten spüren (also du vielleicht erst als Rentner, wenn '77 dein Geburtsjahrgang ist). Zum Beispiel anhand eines weiterhin chronisch unterfinanzierten Nahverkehrs, während ICEs unter der Stadt durchbrausen. Der Takt bei der S-Bahn wurde ebenfalls ausgeweitet, auch die Zuglängen. Natürlich könnte man alles noch weiter ausweiten, aber es wurde dahingehend in den letzten Jahren mehr gemacht, als in den vorangegangenen zwei Jahrzenten. Und dass der ÖPNV zahlreiche Arbeitsplätze bedeutet, ist leider immernoch sein größtes Verhängnis…
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(20. 01. 2016, 16:27)dt8.de schrieb:
(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Klar sind das zwei inkompatible Systeme. Trotzdem wäre eine zusätzliche, schnelle(!) Ost-West-Verbindung in etwa auf der heutigen Route der U1,

Gibt es, nennt sich S-Bahn. Lässt einige Halte der Stadtbahn aus, um dafür schneller zu sein.
Wir sollten ja nicht vom voll-redundanz-Fall ausgehen, bei dem die S-Bahn nicht verkehrt (wobei ..., aber das ist ein anderes Thema. Eher sollte an der Zuverlässigkeit der S-Bahn gearbeitet werden).

(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: plus eine ebenso leistungsfähige, umsteigefreie Nord-Süd-Verbindung ein großer Gewinn.

Gibt es, nennt sich S-Bahn. Nur für den Süden nicht, aber dafür ist dorthin auch die Stadtbahn sehr gut ausgebaut (Weinsteigtunnel).

Ich meine eine zusätzliche (siehe Fettung) Parallelverbindung zur S-Bahn, die unter Ost durchführt und in Cannstatt, Untertürkheim oder gar Esslingen an die Filstalbahn anschließt. Diese Erwägungen gibt es schon EWIG, aber die wurden nie auch nur Ansatzweise umgesetzt (die heutige U1 ist das jedenfalls nicht). Ob das dann eine S- oder Stadtbahn ist, ist nicht so wichtig. Der Weinsteigtunnel ist gut und schön, aber er ist nicht so schnell und leistungsfähig wie ein S-Bahn-Tunnel, bedient zudem nicht alle Orte (z. B. Birkach, Plieningen, Flughafen). Von Degerloch/Möhringen/Sillenbuch/Heumaden brauchst du nach Nordbahnhof/Feuerbach/Zuffenhausen entweder lang (nur Stadtbahn) oder du musst eher umständlich umsteigen (Stadt- und S-Bahn). Mir geht es um ein leistungsfähiges, schnelles Massenverkehrsmittel – einmal Nord-Süd und einmal Ost-West, südlich der S-Bahn-Stammstrecke – und das ist die kleine, gelbe Stadtbahn nicht.


(20. 01. 2016, 16:27)dt8.de schrieb:
(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Den Rest könnte man als aufgemotzte Straßenbahn (also dort oberirdisch, wo es die Stadtbahn heute nicht mehr ist) betreiben.

Entweder fährt die Straßenbahn dann auch in die Stadt, oder ers gibtr Umsteigezwang. Ersterer macht die Schnellstadtbahn wieder überflüssig (weil es die S-Bahn auch noch gibt), zweiteres kostet Fahrgäste.

Mit dem "Rest" meine ist alles abseits dieser beiden Strecken, z. B. große Teile von West, Teile von Ost, Cannstatt, Münster/Rot usw., Möhringen als Zubringer plus weitere Verbindungen und Alternativrouten, die nicht ganz so stark nachgefragt sind.


(20. 01. 2016, 16:27)dt8.de schrieb:
(20. 01. 2016, 15:46)Seelbergbahner schrieb: Haltestellendichte eher wie Straßenbahn, Kosten insgesamt nahe an der Voll-U-Bahn (wenn nicht auf Dauer höher), Fahrtzeiten irgendwo dazwischen.

Kosten? Warum wie bei einer Voll-U-Bahn? Das glaube ich nie und nimmer. Für die Innenstadtstrecken ja - aber nicht für die Strecken außerhalb der Innenstadt. Das ist nicht mit der Tunnellänge z.B. in München vergleichbar, das ist um Dimensionen teurer als in Außenbezirken über der Erde zu fahren.

Fahrzeiten vielleicht in der Mitte, Reisezeiten aber nicht. Was bringt eine schnelle U-Bahn, wenn dann auf den Bus umgestiegen werden muß, weil die U-Bahn doch nicht alles bedient, oder der Weg von der Haltestelle zum Ziel länger wird.
Meine Verkehrsmittelentscheidung geht nach Gesamtreisezeit, nicht nach reiner Fahrzeit. Und da ist ein System wie Stuttgart im Vorteil gegenüber Voll-U-Bahnen mit häufigerem Umsteigezwang und/oder längeren Zugangswegen.

Voll-U-Bahn bedeutet ja nicht, dass alles komplett unter der Erde liegt. Und dass die U-Bahnen in München, Hamburg und Berlin nicht angenommen werden, trotz der von dir aufgezählten Mängel – dem ist ja nicht so. Dort fahren (auch relativ) mehr Menschen Bahn. Die Stuttgarter Stadtbahn ist nett und bequem, aber in dem Sinne kein Erfolgsmodell – allenfalls für den Autoverkehr, der (in Relation) so viel Platz im Innenstadtbereich einnimmt wie in keiner anderen deutschen Großstadt.
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(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: Ich meine eine zusätzliche (siehe Fettung) Parallelverbindung zur S-Bahn, die unter Ost durchführt und in Cannstatt, Untertürkheim oder gar Esslingen an die Filstalbahn anschließt.

Wäre aufgrund der Topografie entweder sehr tief und somit mit nur wenigen Halten, oder höher und dann wieder langsam. In beiden Fällen sehe ich nicht soviel Nutzen wie darin, den Verkehr auf den bereits bestehenden Trassen zu verstärken: dichtere Takte, längere Züge. Egal, ob S- oder Stadtbahn. Auch bei der Stadtbahn würden mir Maßnahmen einfallen, die Kapazität massiv zu steigern. Sind nicht billig (und werden daher auf absehbare Zeit nicht umgesetzt), aber allemal billiger als zwei weitere neue Tunnel quer durch Stuttgart (von S21 wissen wir ja, was da in etwa kostet): Dichtere Zugfolgen mit LZB oder ETCS-ähnlichem, längere Züge bis 120m. Letzteres braucht noch ein paar zusätzliche Tunnel wg. BOStrab, aber auch die wären billiger als zwei völlig neue.

(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: Der Weinsteigtunnel ist gut und schön, aber er ist nicht so schnell und leistungsfähig wie ein S-Bahn-Tunnel,

Woran macht man das fest? Ich behaupte, der Tunnel ist nicht an seiner Grenze.

(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: bedient zudem nicht alle Orte (z. B. Birkach, Plieningen, Flughafen). Von Degerloch/Möhringen/Sillenbuch/Heumaden brauchst du nach Nordbahnhof/Feuerbach/Zuffenhausen entweder lang (nur Stadtbahn) oder du musst eher umständlich umsteigen (Stadt- und S-Bahn). Mir geht es um ein leistungsfähiges, schnelles Massenverkehrsmittel – einmal Nord-Süd und einmal Ost-West, südlich der S-Bahn-Stammstrecke – und das ist die kleine, gelbe Stadtbahn nicht.

Und alle nötigen Relationen kann man dann mit nur zwei Strecken abbilden - vor allem dann, wenn die Haltestellenabstände größer sind? Das ist doch gerade das Problem der S-Bahn: du schreibst oben "umständlich umsteigen" - ja warum wohl, weil die S-Bahn als schnelles Massenverkehrsmittel eben nicht an jeder Hausecke halten kann. Damit zeigst du also genau, wo auch das Problem der neues Trasse liegen wird. Außerdem: eine Trasse in Nord-Süd-Richtung. Wie soll die gleichzeitig Birkach, Sillenbuch und Möhringen schnell ohne Umweg an die Innenstadt anbinden? Geht nicht.

(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: Mit dem "Rest" meine ist alles abseits dieser beiden Strecken, z. B. große Teile von West, Teile von Ost, Cannstatt, Münster/Rot usw., Möhringen als Zubringer plus weitere Verbindungen und Alternativrouten, die nicht ganz so stark nachgefragt sind.

Das beantwortet meine Frage nicht: Umsteigezwang oder Direktverbindung. Außerdem ist mir jetzt nicht klar, ob Möhringen an der Schnelltrasse liegen soll oder nicht. Es ist zweimal genannt.

(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: Voll-U-Bahn bedeutet ja nicht, dass alles komplett unter der Erde liegt.

Das tut sie aber in München. Und in Hamburg und Berlin verkehrt sie auf ansonsten auf Viadukten oder in Einschnitten, auch nicht billiger, weil der Platzbedarf hoch ist.
Fast alle Neubauten sind in Tunneln (es gibt halt sonst keinen Platz), nur in Berlin und Hamburg mit den vor 100 Jahren gebauten Netzen geht es oben, weil es damals eben noch mehr Platz gab. Und wie müsste man wohl in Stuttgart bauen?

(20. 01. 2016, 17:02)Seelbergbahner schrieb: Und dass die U-Bahnen in München, Hamburg und Berlin nicht angenommen werden, trotz der von dir aufgezählten Mängel – dem ist ja nicht so. Dort fahren (auch relativ) mehr Menschen Bahn. Die Stuttgarter Stadtbahn ist nett und bequem, aber in dem Sinne kein Erfolgsmodell – allenfalls für den Autoverkehr, der (in Relation) so viel Platz im Innenstadtbereich einnimmt wie in keiner anderen deutschen Großstadt.

Wirklich? Kennst Du https://de.wikipedia.org/wiki/Modal_Split Danach steht Stuttgart beim ÖPNV aber nicht schlecht da, eigentlich sogar auf dem zweiten Platz. Berlin und München stehen schlechter da, und das von dir gelobte Hamburg - au weia. Ja, auch der Autoverkehr hat in Stuttgart einen hohen Anteil, aber das liegt daran, daß der Rad- und Fußgängerverkehr wegen der Topografie nicht so hohe Anteile haben.

Wenn ich diese Zahlen im Vergleich sehe, dann liegt Stuttgart vielleicht doch nicht so falsch, wenn es über den Radwegeausbau versucht, mehr Leute auf das Rad zu bekommen. Egal wo sie herkommen, sie entlasten entweder Bahn oder Straßen.
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Ich glaube du liest meine Beiträge absichtlich so, dass du automatisch in allen Punkten widersprechen kannst. Deshalb macht das mit dem Diskutieren wenig Sinn. Natürlich will ich jetzt keine Voll-U-Bahn mehr bauen, das wäre irrsinnig. Es geht mir darum, dass man sich mit der Stadtbahn leider für das Verkehrsmittel entschieden hat, das sich heute als unzulänglich herausstellt. Ob man das damals wissen konnte oder besser machen hätte können – egal (da hat eh jeder seine Ansicht).

In München liegt nicht die komplette U-Bahn unter der Erde. In Nürnberg übrigens auch nicht. Natürlich ein größerer Teil als in Stuttgart, aber nicht "alles" (wiederum das Thema Beitrag genau lesen). Dass der Autoverkehr im Innenstadtbereich so viel Platz einnimmt war auch keinesfalls auf den Modal Split bezogen, sondern darauf, dass er viel Platz einnimmt.

Wir können meinetwegen damit schließen, dass in Stuttgart alles gut ist. Ist es für mich persönlich auch, weil meine Ansprüche an öffentlichen Verkehr nicht sehr hoch sind und ich ihn trotzdem benutze.
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Ich glaube, die Diskussion ist evtl. etwas off topic geworden, vllt. mag Seelbergbahner ja einen neuen Thread eröffnen. Ich denke, dass Du spätestens durch S21 eine leistungsfähige West - Ost - Verbindung hast. Ich denke aber auch, dass eine U - Bahn - Verbindung Richtung S - Ost entlang des Wagenburgtunnels nicht verkehrt ware.
Der Weinsteigtunnel ist schon deswegen noch nicht an der Kapazitätsgrenze, weil 2 der 4 U - Bahnen nur in Einfachtraktion fahren - gerne wiederhole ich meinen Vorschlag, die U5/12 bis Möhringen zu vereinigen und dort in zwei Ästen weiterfahren zu lassen.
Killesberg - Albstr. könnte eine zusätzliche U - Bahn übernehmen - dann ware aber die Kapazitätsgrenze wirklich erreicht.

Holger
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(21. 01. 2016, 20:57)Holger2 schrieb: Ich glaube, die Diskussion ist evtl. etwas off topic geworden, vllt. mag Seelbergbahner ja einen neuen Thread eröffnen. Ich denke, dass Du spätestens durch S21 eine leistungsfähige West - Ost - Verbindung hast. Ich denke aber auch, dass eine U - Bahn - Verbindung Richtung S - Ost entlang des Wagenburgtunnels nicht verkehrt ware.
Der Weinsteigtunnel ist schon deswegen noch nicht an der Kapazitätsgrenze, weil 2 der 4 U - Bahnen nur in Einfachtraktion fahren - gerne wiederhole ich meinen Vorschlag, die U5/12 bis Möhringen zu vereinigen und dort in zwei Ästen weiterfahren zu lassen.
Killesberg - Albstr. könnte eine zusätzliche U - Bahn übernehmen - dann ware aber die Kapazitätsgrenze wirklich erreicht.

Holger

Es heißt STADTBAHN. Stuttgart hat keine U-Bahn.
Ich bestehe darauf, dass Verkehrsmittel korrekt benannt werden.
Es ist lächerlich, die Stuttgarter Stadtbahn als U-Bahn zu bezeichnen.
U-Bahnen mit Blinker und haltestellen auf der Straße gibt es nicht.
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: PS: Zum Thema Angebotserweiterungen. Die gab es sehr wohl, gerade im Abend- und Nachtverkehr. Ich komme nun auch unter der Woche noch nach 1 Uhr nach Hause, das ist schon eine Bereicherung. Dass meine meistgenutzte Stadtbahn-Linie für zwei Jahre ausschließlich aufgrund eines Straßenbauprojekts(!) beeinträchtigt ist, sei nur mal am Rande erwähnt…

Aber diese Erweiterungen bewegen sich in nur einem kleinen Rahmen, vielleicht ein- bis zwei Fahrten. Wenn man mal bei der S-Bahn schaut, dann hat man den 15-Minuten-Takt gerade mal um eine zusätzliche Fahr ergänzt. Viel ist das wirklich nicht. Andere Städte bieten da viel größere Erweiterungen an. Z.B. Berlin: U-Bahn-Verkehr am Abend: 5-Minuten-Takt!!! wird von 21Uhr auf bis 22.30 Uhr ausgedehnt! Davon kann man wirklich nur träumen. D.h. es ist nicht nur eine Fahrt mehr, die angeboten wird. Das gleiche gilt auch im Busbereich, wenn ich nur mal als Beispiel die Linie 101 anführe: Durchgehender 10-Minuten auch zwischen 9 und 14 Uhr, damit fährt diese Linie von frühmorgens bis nach 18 Uhr im 10-Minuten-Takt. Auch hier sind es mehr Fahrten. Wenn man das jetzt zusammenfasst, bedeutet das, dass man dort wesentlich mehr Geld in den Ausbau des ÖPNV pumpt als hier und das bei einer wesentlich geringeren Steigungerungsrate. Die VVS führt die Ausrede an, dass die Betriebs- und Personalkosten gestiegen sind. Andererseits muss man aber anführen, dass der Mineralölpreis gesunken ist, die VVS bejubelt immer wieder Fahrgastzahlenrekorde... Betriebskosten gestiegen? Welche? Das würde mich mal wirklich interessieren! Personalkosten? Vielleicht Lohnsteigerungen, aber ich glaube kaum, dass man den Personalbestand aufgestockt hat. Für jeweils eine Fahrt mehr am Abend und in der Nacht? Vielleicht sind die Ausgaben in einigen Positionen leicht gestiegen, aber dafür hat man anderswo eingespart. Es gab nicht nur Erweiterungen, wenn ich an die Taktausdünnung der Linie 101 in Esslingen erinnern darf. Es mag einen Defizit geben, aber rechtfertigt das wirklich diese Preissteigerung?

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Es ist politisch im Raum Stuttgart einfach gewollt, dass der Nahverkehr (relativ!) schlecht ist und dazu (relativ!) teuer. Erstens ist er aber trotzdem ausreichend gut und preiswert, dass man ihn benutzen könnte. Zweitens hat jeder(!), der die vergangenen Jahrzehnte CDU, FDP oder gar SPD gewählt hat, diese Politik unterstützt und mitgetragen. Man kann natürlich auf die SSB, den VVS oder die S-Bahn schimpfen, genau wie auf die DB – aber das sind lediglich Sündenböcke für eine dauerhaft verfehlte, zukunftsuntaugliche, rückwärtsgewandte Verkehrspolitik.

Mag sein, aber die Grünen sind da kein Stück besser. Ehrlich gesagt, habe ich von den Grünen schon lange nicht viel gehalten, aber dieser Zeitungsausschnitt zeigt es deutlich: Auch der ÖPNV geht dem grünen Kuhn deutlich am Hintern vorbei:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...3c217.html

Daraus folgendes Zitat: "„Wir brauchen einen leistungsfähigeren Nahverkehr“, sagt auch Martin Körner, SPD-Fraktionschef im Gemeinderat. Im Entwurf des Nahverkehrsplans sei davon nichts zu entdecken. Die darin enthaltene Kernbotschaft von Oberbürgermeister Fritz Kuhn besage, dass alles beim Alten bleibe."


Es bleibt alles beim Alten! Es gibt keine Lösungen für derzeitige Probleme, also werden keine Maßnahmen gegen Verspätungen getroffen. Das Angebot wird nicht ausgebaut. Aber über eines dürfen wir uns zum 1.1.2017 freuen, wenn dann die nächsten Fahrpreiserhöhungen greifen. Bald sind Wahlen und ich hoffe, dass die Grünen erstmal eine deutliche Abfuhr erteilt bekommen. Dann muss nur am Stuhl vom Kuhn gesägt werden und hoffentlich wählen dann die Stuttgarter nicht mehr diesen Herrn. Ich kann nicht verstehen, wer so einen überhaupt gewählt hat. Sind die Leute vor der Wahl so verblendet?

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Das Stadtbahn-Konzept wurde seit den 60ern komplett und ohne große Kompromisse durchgezogen – das ist eine schöne Geschichte. Man könnte es aber auch so sehen: Seit den 60ern wird der Nahverkehr in Stuttgart systematisch zerstört, indem man ein für die Stadtregion unzulängliches Verkehrsmittel geschaffen hat, das lediglich für diejenigen ausreicht, die sich wirklich kein Auto leisten können plus die wenigen Idealisten, die man nicht noch vollends vergrämen möchte, vielleicht noch Alte und Touristen. Ohne die S-Bahn wäre der Nahverkehr schon längst kollabiert, doch die ist ebenfalls überfordert, gerade innerhalb des Stadtgebiets.

Da stimme ich dir vollkommen zu. Und seit dem schlummert der ÖPNV im Dornröschenschlaf. Der Fehler der Politik liegt einfach darin, dass man bei der Stadtbahn nicht wirklich flexibel sein kann. Wenn man sich so anschaut, dann können viele Linien gar nicht als Doppeltraktion fahren. Früher vor Urzeiten mag das ausreichend gewesen sein, aber heute? Viele Stadtbahnen platzen jetzt aus allen Nähten, würde man noch ein paar Autofahrer dazurechnen... ja, wo sollen die hin? Hier wäre es sinnvoll, alle Linien die Möglichkeit zu bieten, als Doppeltraktion fahren zu können, um so auf mögliche "Anstürme" reagieren zu können.

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Straßenbauprojekte stoppen, Mineralöl- und Kfz-Steuer erhöhen, Nahverkehr massiv subventionieren – dann wären die verhassten Preiserhöhungen vorbei, man bekäme vielleicht sogar eine Preissenkung.

Das sehe ich auch so, wobei man vielleicht statt Kfz-Steuer eine City-Maut einführen könnte, aber das kann Stuttgart bzw. Baden-Württemberg allein nicht machen. Das Geld für den ÖPNV wäre ja, also könnte der Bundesfinanzminister ein paar Euro an die Länder überweisen. Eine Preissenkung muss nicht sein, um nicht die Einnahmen zu minimieren, besser wäre hier den Preis für die nächsten Jahre stabil zu halten.
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(21. 01. 2016, 20:57)Holger2 schrieb: Ich denke, dass Du spätestens durch S21 eine leistungsfähige West - Ost - Verbindung hast.
Und die wäre?
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