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Barrierefreier Ausbau der S-Bahn Stationen
#41
(16. 05. 2022, 23:05)Strohgäubahner schrieb: Entschuldige metalhead, aber warst du je selbst air Barrierefreiheit angewiesen? Die Gruppe derer die das sind, ist gar nicht so klein und ich teile den Groll von glx. Neben Rollstuhl gibt es auch Kinderwagen oder Fahrrad (z.B. E-Bikes) mit denen man nicht mal eben die Treppe nimmt. Um mal auf die Möglichkeit online nachzusehen einzugehen: Das hört sich toll an, wenn man nicht darauf angewiesen ist. Aber mit der Realität stimmt das nicht immer überein und zwar in beide Richtungen nicht. Warum wir 2022 keine smarten Aufzüge haben, die ihren Zustand selber kennen und verteilen, verstehe ich zum Beispiel nicht. Und wie die 97% gerechnet werden, würde mich auch interessieren, wenn 2020 z.B. wochenlang in Tamm und Asperg der Aufzug defekt war. Solange man keine hohen Konventionalstrafen und eine Quote von 99% vereinbart, bleibt das ein Witz.

Ja ich war auf barrierefreiheit angewiesen, als es an meiner Haltestelle mit Mittelbahnsteig nur einen Treppenauf- und -abgang gab, der mit einer einzelnen Fahrradrinne ausgesattet war. Die damalige Anfrage bei Stadtverwaltung und Bahn, ob man nicht wenigstens eine zweite Rinne für Kinderwagen und ähnliches machen könnte, ergab, dass das nicht ginge. Denn das wäre eine Stolperfalle und müsste mit einem zusätzlichen Geländer gesichert werden, das sei zu teuer. Zwischenzeitlich gibt es an dieser Haltestelle zwei Aufzüge.

Was mich an der Forderung stört ist, dass man zum Einen offenbar nie mit irgendwas zufrieden sein kann und immer noch mehr fordert. Klar man kann immer mehr fordern, aber es wird halt irgendwann unverhältnismäßig.
Und was mich an den Lösungsvorschlägen stört ist, dass man enorme Investitionen und bauzeitliche und dauerhafte Einschränkungen in Kauf nehmen müsste, nur um dann einem beachtlichen Teil der Betroffenen erzählen zu müssten, dass es ihnen trotzdem nichts bringt, weil es weiterhin nicht barrierefrei ist. Was privilegiert denn die Muskelpakete und motorisierten Rollifahrer gegenüber denen, die die Steigung nicht schaffen würden?

Ich habe übrigens nie behauptet, dass ich eine Verfügbarkeit von 97 % in Ordnung finde. Aber dann muss man die Verfügbarkeit der Anlage erhöhen und/oder für den Störfall Alternativen für alle Betroffenen anbieten. Wenn der Aufwand überschaubar ist gerne zusätzlich eine Rampe. Aber eben nicht grundsätzlich und nicht als Ersatz für eine Treppe. Es gibt schließlich auch Menschen, die eine Treppe besser hochkommen als eine steile Rampe.
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RE: Barrierefreier Ausbau der S-Bahn Stationen - von metalhead - 17. 05. 2022, 09:11

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