18. 04. 2022, 23:15
(18. 04. 2022, 20:28)Zweisystemer schrieb: Irgendwann wird man die schmutzanfälligen weißen Wände reinigen müssen. Dies wird mit dieser Form der Lichtinstallation eine Herausforderung.
Vermutlich hätte auch eine individuelle architektonische Gestaltung jeder Haltestelle zu noch höheren Kosten geführt. In er Tat ist die helle Gestaltung ein Pluspunkt, da unterirdische Haltestellen in der Regel als dunkel und Orte mangelnder sozialer Kontrolle gelten.
Immerhin hat man die Wände mit Fliesen versehen, die sich gut reinigen lassen, statt sich einzubilden, auf Basis von nacktem Beton ein anspruchsvolles Design umsetzen zu können. Das ist in den letzten beiden Jahrzehnten leider zu einer ziemlichen Krankheit geworden, was das Design neuer Tunnelbahnhöfe betrifft mit der Folge, dass viele noch recht neue Haltestellen schon deutlich heruntergekommener wirken als jene, die schon ein paar Jahrzehnte älter sind. Ich glaube, die Stationen werden trotz der weißen Farbe deutlich länger einladend aussehen als alles, was man in den letzten 20 Jahren in Stuttgart oder in Frankfurt neu gebaut hat.
Was die soziale Kontrolle betrifft, halte ich es aber eher für einen Mythos, dass eine helle Gestaltung oder auch oben offene Haltestellen wirklich mehr Sicherheit bringen. m.E. bringt das eher dem subjektiven Sicherheitsempfinden etwas. Praktisch gesehen bleiben es unterirdische Stationen, die man im Zweifel nur über längere Zugangswege verlassen kann und - farbliche Gestaltung oder fehlende Überdachung hin oder her - nicht die ganze Umgebung hellhörig werden lassen, wenn dort etwas vorfällt.