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Eisenbahn in Indochina
#11
Im November 2018 bereiste ich zum ersten Mal Vietnam, und zwar den äußersten Süden des Landes. Für deutsche Touristen sind bei Einreise 15 Tage visafrei. Inhalt der Reise war die Durchquerung des Mekong-Deltas, in welchen der Strom Mekong sich in mehreren Flußarmen in den Golf von Thailand ergießt. Das Mekong-Delta grenzt im Norden an Ho-Chi-Minh-Stadt (nf. HCMC bzw. Saigon) und im Westen an den Golf von Thailand, welcher Teil des Südchinesischen Meeres ist im Einflußgebiet des Pazifik.

Ein durchschnittlicher Tourist nach Vietnam wird Ha Noi, Ha Long Bay, Hue, Hoi An und HCMC bereisen, wird es jedoch verpassen, wenn es um das riesige Mekong-Delta im Süden des Landes geht. Tatsächlich ist das Mekong-Delta ein Ort der Konvergenz und des Austauschs von Kulturen aus vier ethnischen Gruppen: Vietnamesen, Khmer, Chinesen und Cham. Daher ist es faszinierend, ein weites offenes Feld entlang von Flüssen und Kanälen zu erkunden. Das Mekong-Delta, "Cuu Long" oder Nine Dragon River, erstreckt sich über 40.000 Quadratkilometer und umfasst 13 Provinzen und Städte mit rund 20 Millionen Einwohnern.

Dieser Bildbericht soll sich wieder auf Verkehrsmittel auf Land, zu Luft und zu Wasser konzentrieren. Es gibt eine Nord-Süd-Eisenbahnstrecke von über 1700 km von Hanoi nach Saigon, diese haben wir aber auf unserer Tour jedoch nicht tangiert. Tatsächlich wurde jedoch die erste Eisenbahnstrecke von der Regierung von Französisch-Indochina im Jahr 1885 von Saigon nach My Tho im Mekongdelta eröffnet, jedoch bereits 1958 wurde die Strecke aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt, sodaß man in My Tho die Fassade den Kolonialbahnhofs nur noch erahnen kann.

Beginnen wir den Bildbericht nun in Saigon mit dem Hauptpostamt als Beispiel der klassischen französischen Kolonialkultur:
[Bild: img_19767rf5y.jpg]

In der Innenhalle prangt das Portrait von Ho Chi Minh, der sich auch auf jedem Geldschein befindet:
[Bild: img_19783ued8.jpg]

In der Millionenmetropole Saigon ist die erste U-Bahn erst im Bau und soll 2023 eröffnet werden. In 2 Tagen habe ich nur mal 3 innerstädtische Linienbusse gesehen welche kaum besetzt waren und wen verwundert's, alle Einheimischen bewegen sich auf Leichtmotorrädern fort und niemand geht zu Fuß. Gefühlt ist der Anteil an Motorrädern am Individualverkehr 90% der Rest sind Autos; sieht man Fußgänger sind es Touristen.

Nun ging die Reise mittels Überlandbussen in die Provinzhauptstädte im Delta:
[Bild: 2018-11-0617.13.17obeqr.jpg]

Etwas gewöhnungsbedürftig die Schalensitze im Innern des Doppeldeckers auf denen man halb liegend die Fahrt verbrachte:
[Bild: 2018-11-0616.36.43y7izk.jpg]

Neben Klimaanlage haben fast alle Busse WLAN (dort heißt es überall WIFI):
[Bild: 2018-11-0617.13.371md7l.jpg]

Busbahnhof in Can Tho (ja sie haben unsere Schriftzeichen):
[Bild: img_2012lnei9.jpg]

Nun ging es aufs Wasser. Die Mekongarme im Delta sind im Schnitt um die 2 km breit:
[Bild: img_1984rwetu.jpg]

dazwischen liegen Inseln die man nur mit Booten erreichen kann:
[Bild: img_1994l6cap.jpg]

Auf den Inseln gibt es Obstplantagen, Bienenfarm, Kakaoherstellung und Restaurants in denen man köstliche Früchte genießen kann. Sogar auch Übernachtungsmöglichkeiten (Homestay):
[Bild: img_1995liedo.jpg]

Da nicht alle Flußüberquerungen riesige Brücken haben mußten wir für eine Strecke ein Taxi nehmen und zweimal eine Fähre benutzen auf die keine Busse passen:
[Bild: img_2007yhik9.jpg]

Über die Provinzen My Tho, Tra Vinh und Soc Trang ging es nun nach Rach Gia an der Südwestküste nahe der Grenze zu Kambodscha. Dort setzten wir die Reise auf einem Schnellboot "Superdong" fort, deren es 12 Exemplare gibt mit römischen Ziffern nummeriert:
[Bild: img_2018e9d5x.jpg]

Die Fahrt auf dem Boot dauert zweieinhalb Stunden bevor man die größte vietnamesiche Insel Phu Quoc erreicht:
[Bild: img_2017mcij6.jpg]

Phu Quoc ist dem kambodschanischen Festland vorgelagert und gehörte früher auch zu Kambodscha. Sie ist mit 593,5 Quadratkilometern die größte Insel Vietnams und hat in etwa die Größe von Singapur oder Phuket in Thailand. Phu Quoc, auch Pearl Island genannt, hat einen neuen internationalen Flughafen und es gibt unter anderem Flüge nach Russland und Taiwan. Vom internationalen Flughafen Bangkok Suvarnabhumi fliegt "Bangkok Airways" nach Phu Quoc. Besucher können nur hier bis zu 30 Tage ohne Visum für Vietnam bleiben.

Ein riesiger Investitions- und Bauboom hat Luxushotels geschaffen, darunter das Radisson Blue, Mövenpick, InterContinental und Novotel. Das beliebte Saigon-Phuquoc Resort and Spa bietet 100 Bungalows und Villen, zwei Restaurants und drei Bars. Tauchen, Schnorcheln, Angeln und Tennis- und Golfangebote sind verfügbar. Die Hotels liegen günstig am 20 km langen "Long Beach" im Süden von Duong Dong. Sehr zu empfehlen sind die Fischrestaurants in der Nähe. Der neue Nachtmarkt bietet jedoch immer mehr alternative Restaurants. Nachts kann man die Reihe von Fischerbooten sehen, die unter besonderen grünen Lichtern Tintenfische fangen. Wir haben uns ein kleines sauberes Hotel im Zentrum von Phu Quoc ausgesucht.

Wir nahmen an einer geführten Sightseeing-Tour mit Red River Tours teil, wobei wir eine Pfefferfarm, eine Perlenfarm, eine Sim-Weinfabrik, eine Fischsaucen-Produktionsstätte und eine ländliche Honigfarm besuchten. Ebenfalls besichtigt wurden das malerische Kap Ganh Dau im Nordwesten der Insel, ein beeindruckender Tempel für den Helden Nguyen Trung Truc, ein Waldpark und ein großes Fischerdorf am Rach Vem Beach.

An einem der letzten Tage nahmen wir eine Bus nach An Thoi im Süden der Insel, um die längste Seilbahn der Welt zur Personenbeförderung über Wassen von knapp 8 (acht) km Länge zu bestaunen und einen idyllischen Strand auf Hon Thom oder Pineapple Island zu erreichen. Hier die Abfahrtshalle an einem Berghang:
[Bild: img_2040khea5.jpg]

Seilwinde bzw. Drehgestell:
[Bild: img_2042b0eo5.jpg]

Die Gondeln bewegen sich im Einstiegsbereich langsam sodaß man bequem zusteigen kann:
[Bild: img_20412sce5.jpg]

Dann geht es in schwindelnder Höhe und die Gondel beschleunigt ziemlich:
[Bild: img_2043f8fao.jpg]

Unten liegt die Hafenstadt An Thoi am südlichen Ende von Phu Quoc:
[Bild: img_20455bfr1.jpg]

Die Seilbahn führt über einen Archipel von mehreren Inseln die in südlicher Richtung vorgelagert sind:
[Bild: img_2047ckiby.jpg]

Die Masten so massiv und hoch wie der Fernsehturm (ohne Korb und Antenne):
[Bild: img_204909ewa.jpg]

einfach gigantisch:
[Bild: img_2053ntfly.jpg]

Die Seile hängen ganz schön durch:
[Bild: img_2054vlitn.jpg]

[Bild: img_2058bafgh.jpg]

[Bild: img_2060mxd8z.jpg]

Nach ca. 15 Minuten kommt das andere Ende in Sicht:
[Bild: img_2063tmef8.jpg]

Pineapple Island ist erreicht:
[Bild: img_2065nqfw7.jpg]

Dort gibt es einen idyllischen Strand der zum Baden in warmen Wassern einlädt. Noch eine Zugabe von der Rückfahrt:
[Bild: img_20750heal.jpg]

Hier noch die technischen Daten der Seilbahn, wenn auch ein bißchen dürftig: https://de.wikipedia.org/wiki/Seilbahn_H..._Th%C6%A1m


Zwei Wochen Vietnam waren nun vorüber und da ich mehr als vier Wochen unterwegs war bin ich noch nach Phuket in Thailand wo ich bei meinen vielen bisherigen Thailand-Aufenthalten noch nicht war. Mit einem Kreuzfahrtschiff besuchte ich in einem Tagesausflug Phi Phi Island.

Ca. 2 Stunden vom Rassada Pier aus auf der Andaman Sea als Teil des Indischen Ozeans:
[Bild: img_2128t0cyz.jpg]

Traumhafte Inselwelten:
[Bild: img_2129xdc7i.jpg]

[Bild: img_2113o7e11.jpg]

Das Foto leider durch die Fensterscheibe:
[Bild: img_21190di8e.jpg]

und schließlich noch der Hafen von Koh Phi Phi mit seinen Schiffen:
[Bild: img_2121g7c06.jpg]

So das wär's mal vorerst. Viel Spaß beim Betrachten "zwischen den Jahren".







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#12
Hallole Mario,

vielen Dank fürs Zeigen. - Sehr schöne Eindrücke hast Du für uns hier eingefangen.

Grüßle
AFu
[Bild: 3320-Front-DSO.jpg]
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Stuttgarts Straßen- und Stadtbahnlinien im Internet:
http://www.ssb-linien.de
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#13
Der erste Güterzug von China nach Teheran kam im vergangenen Jahr an. Peking erhofft sich davon, daß das Schienennetz der Region zur regionalen Integration beitragen kann:
https://multimedia.scmp.com/news/china/a.../iran.html
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#14
Ich selbst war noch nicht in Hongkong, aber ein Freund von mir hat diese Fotos in 2014 gemacht:

Straßenbahn:
[Bild: strassenbahnhongkong1lrjwe.jpg]

[Bild: strassenbahnhongkong3onkuk.jpg]

Stadtbahn:
[Bild: stadtbahnhongkong274j8g.jpg]

[Bild: stadtbahnhongkong1rdj3h.jpg]

Peaktram (Standseilbahn):
[Bild: peaktram1npkuh.jpg]

Für nähere Infos darf ich auf Wikipedia verweisen.
Frohe Ostern!
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#15
Hallole,

danke fürs Zeigen.
Der Daniel Möschke hat hierzu sehr schöne Videos gemacht, die finden sich in Youtube in seinem Kanal.

Wünsche Euch auch frohe Ostern....

Grüßle
AFu
[Bild: 3320-Front-DSO.jpg]
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Stuttgarts Straßen- und Stadtbahnlinien im Internet:
http://www.ssb-linien.de
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#16
Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Bangkok und Kunming (China) im Bau:
https://www.travelchinaguide.com/china-trains/thailand/
Es wird Zeit daß die Luftfahrt mehr Konkurrenz bekommt, insofern ist das Projekt nachhaltig geprägt.
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#17
Heute mal etwas Text statt Bilder: Yunnan-Vietnam Railway

In den 1990er bis 2010er Jahren wurde in mehreren Etappen eine neue 1.435 mm Normalspur-Bahnstrecke von Kunming (Südchina) in Richtung vietnamesische Grenze (die Kunming-Yuxi-Hekou-Bahn) gebaut. Der erste Abschnitt, ein Eisenbahnzweig von Kunming nach Yuxi, wurde 1993 eröffnet. Der neue Abschnitt Yuxi–Mengzi wurde im Februar 2013 für den Güterverkehr eröffnet. Im April 2013 fuhren die Personenzüge täglich bis Mengzi North, 258 km südlich von Kunming und etwa 150 km nördlich von Hekou. Der zweite tägliche Zug kam im Juli dazu.
Die Sektion Mengzi–Hekou wurde ebenfalls im Dezember 2014 eröffnet. Der reguläre Personenverkehr begann zwischen dem Bahnhof Hekou Nord und Kunming, wobei einige Züge weiter nach Dali fuhren.
Obwohl diese neue Bahnstrecke Kunming–Yuxi–Mengzi-Hekou in etwa parallel zur alten Kunming-Haiphong-Bahn verläuft, unterscheiden sich die beiden Bahnstrecken erheblich: Die neue Bahnstrecke, die durch Tonghai und Jianshuiführt, liegt etwa 30 km westlich der alten 1.000-mm-Spurbahn (die über Yiliang und Kaiyuan verläuft).

Definition "Standard-gauge-railway": https://en.wikipedia.org/wiki/Standard-gauge_railway

Zur Entstehungsgeschichte dieser Eisenbahnlinie (Übersetzung):
Zitat:Auf der Yunnan-Vietnam-Bahn von Ha Noi nach Kunming

Die Yunnan-Vietnam-Eisenbahn war die erste und schwierigste Eisenbahn, die jemals in Yunnan, einer chinesischen Provinz, die an Vietnam, Laos, Myanmar und Tibet grenzt, gebaut wurde. Eigentlich war es einer der ehrgeizigsten Eisenbahnbauten der Welt in der Geschichte und wurde zwischen 1901-1910 gebaut, um den französischen Hafen Hai Phong am Golf von Tonking mit Ha Noi und dann mit Kunming, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan, zu verbinden. Der Bau des 389 km langen Abschnitts von Hai Phong nach Lao Cai begann 1901 und wurde 1903 abgeschlossen. Im Januar 1904 begann der Bau des 465 km langen Abschnitts von Hekou nach Kunming und dauerte bis April 1910, als diese ein Meter lange Schmalspurstrecke in Betrieb genommen wurde. Mit dieser Eisenbahn erreichte Frankreich das Herz des rohstoffreichen Yunnan und diente als wichtiges Werkzeug für weitreichende koloniale Interessen. Unterstützt wurde es von einem Wirtschaftskorridor, der Kunming über Ha Noi mit Hongkong verbindet.

Der Yunnan-Abschnitt der Yunnan-Vietnam-Eisenbahn wurde von französischen Ingenieuren entworfen und dann von chinesischen Arbeitern unter Aufsicht französischer, italienischer und griechischer Vorarbeiter und Techniker gebaut. Etwa 300.000 chinesische Arbeiter schnitten die Berge für die Eisenbahn mit primitiven Werkzeugen wie Schaufel, Hacke und Hämmern. Nach den schlechten Baubedingungen starben während der Arbeiten fast 100.000 Arbeiter. Mit der Bahn dauerte die Fahrt von Hai Phong nach Kunming nur dreieinhalb Tage und nur sieben Tage nach Hongkong, etwa 27 Tage kürzer als der vorherige Fluß plus Karawanentransport. So verwandelte sich Yunnan plötzlich von einem rückständigen, geschlossenen Grenzgebiet in eine sich öffnende Grenze Chinas, um Städte wie Yiliang, Kaiyuan, Mengzi, Gejiu und Hekou zu erreichen. Schließlich erhielt Yunnan über Ha Noi und Hai Phong den kürzesten Zugang zum Pazifischen Ozean.

Yunnan wurde in der Antike das Land der Barbaren genannt. Mit heute etwa 25 ethnischen Minderheiten ist Yunnan eine gebirgige Provinz im Landesinneren Chinas und blickt auf Entwicklung und modernen internationalen Handel. In der Kolonialzeit eröffneten Geschäftsleute aus Frankreich, Großbritannien, Griechenland, den USA, Deutschland, Japan, Italien und der Türkei allein in Mengzi und Kunming insgesamt 50 Handelsfirmen, und die Menschen konnten alle Arten von Maschinen, chemischen Rohstoffen, Bergprodukten, Kunsthandwerk und Munition. Durch ein Gelände mit relativ großen Höhenunterschieden verläuft die Yunnan-Vietnam-Bahn durch drei Klimazonen und war mit einer enormen Investition verbunden. Entlang der Strecke befinden sich 172 Tunnel, 3.682 Brücken und 3.413 Wasserkanäle. Als wahres Modell der Plateaueisenbahn wurde die Yunnan-Vietnam-Eisenbahn als das drittgrößte Projekt der Welt nach dem Panamakanal und dem Suezkanal bezeichnet.

Neben Bahnhöfen, Lagerhallen und Hotels ist das berühmteste technische Wunderwerk die 67 m lange Herringbone-Brücke, die gebaut wurde, um zwei Klippen in Wujiazhai von Pingbian zu verbinden, die vom französischen Ingenieur Paul Bodin entworfen wurde. Beim Bau der Fischgrätbrücke starben über 800 chinesische Arbeiter. Die Eisenbahn erhielt einen Abschnitt, um Jianshui und Shiping nach Westen von der Hauptstrecke zu verbinden. Die Eisenbahn wurde im gleichen Atemzug mit der Chittagong Railway of India und der Anden Central Railway of Peru als die drei besten Plateaubahnen der Welt erwähnt. Mit der baldigen Eröffnung der Transasiatischen Eisenbahn wird die jahrhundertealte Yunnan-Vietnam-Bahn den Betrieb einstellen.

Der beste Weg, die Yunnan-Vietnam-Bahn zu inspizieren und zu erleben, ist die Reise ab Ha Noi, der modernen Hauptstadt Vietnams. Von Ha Noi geht die Bahn entlang des Roten Flusses durch Viet Tri und Yen Bai bis Lai Cai an der Grenze zu China. Dann von Hekou geht sie die Daweishan hinauf nach Pingbian, Mengze, Kaiyuan und Yiliang bis Kunming, von wo aus Touristen umsteigen können, um Dali im westlichen Teil von Yunnan zu erreichen, um weiter nach Ruili an der Grenze nach Myanmar oder nach Jinghong in Xishuangbann nahe der Grenze zu Laos. Eigentlich bauen die Chinesen jetzt eine moderne Eisenbahnbahn nach Luang Prabang und Vientiane, die 2021 in Betrieb gehen wird und Vientiane mit Bangkok in Thailand und weiter nach Malaysia und Singapur verbindet.
Natürlich gibt es auch auf youtube Videos welche die eindrucksvolle Landschaft zeigen; eins davon: https://www.youtube.com/watch?v=a8JBC3w_1Xs

Klingt für mich faszinierend und ich erwäge mittelfristig die im letzten Abschnitt beschriebene Tour mit der Bahn von HaNoi aus bis Dali zu unternehmen.
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#18
Neues aus Myanmar (Burma): Die Muse-Mandalay-Bahn hat Gestalt angenommen:

Auch wenn Laos' geplante Eisenbahnverbindung Kunming in Yunnan mit Nordostthailand und Bangkok aufgrund seiner enormen Kosten und ungewissen Vorteile auf den Prüfstand kommt, gibt es eine Machbarkeitsstudie für ein Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt, das zwei Wirtschaftszentren in Myanmar, nämlich Muse und Mandalay, als Teil von Pekings großem Infrastrukturplan für die Region, verbindet.

Kritiker des Bahnprojekts warnen, daß es Myanmar mit untragbaren Schulden belasten könnte, und weisen darauf hin, daß die Route durch Konfliktzonen führt. Mit der Annahme der Machbarkeitsstudie trotz dieser Bedenken hat die Regierung erneut ihre Bereitschaft signalisiert, mit China bei ihrem Streben nach wirtschaftlicher Vorherrschaft in der Region zusammenzuarbeiten.

Zwei staatliche Unternehmen, China Railway Eryuan Engineering Group (China Railway Group Ltd) und Myanmar Railways unterzeichneten bereits eine Absichtserklärung (MoU), um mit der Untersuchung einer geplanten Eisenbahnstrecke von Muse im nördlichen Shan-Staat nach Mandalay zu beginnen.


Die Eisenbahnverbindung wäre Teil des Wirtschaftskorridors China-Myanmar (CMEC), der selbst Teil der ehrgeizigen Belt and Road Initiative (BRI) Chinas ist, der 2013 von Präsident Xi Jinping vorgestellten Außenpolitik. Die BRI würde ein Handelsnetz von mehr als 70 Ländern in Asien, Afrika und Europa schaffen. Muse und Mandalay werden als wichtige Drehkreuze in einem Plan zur Verbesserung der Konnektivität in Südostasien vorgestellt, so daß die vorgeschlagene Eisenbahn als wirtschaftlich und strategisch wichtig für beide Seiten angesehen wird.

Muse liegt an Myanmars Grenze zur Provinz Yunnan im Südwesten Chinas und ist das größte Handelsportal zwischen den beiden Nationen, während Mandalay das Handelszentrum Myanmars und die zweitgrößte Stadt des Landes ist, so daß sich die Eisenbahn zu einer Lebensader für Handel zwischen China und Myanmar entwickelt.

Ein weiterer Bestandteil des von Peking angekündigten BRI ist der Wirtschaftskorridor Bangladesch-China-Indien-Myanmar (BCIM-EC). Um die CMEC zu umfassen, zu deren Entwicklung sich die beiden Länder in einem im September unterzeichneten MoU offiziell verpflichtet haben, würde Indien der alten Handelsroute der Südlichen Seidenstraße durch Myanmar und Bangladesch folgen.

Peking plant neben dem Bau einer parallelverlaufenden Schnellstraße und Eisenbahn von Ruili nach Kyaukphyu eine separaten Straße, die durch Zentral-Myanmar und die nordöstlichen Staaten Indiens und Bangladeschs führt. Die 1.700 km lange CMEC verläuft von Kunming nach Mandalay, dann südlich nach Yangon (Rangun) und westlich zur Kyaukphyu Special Economic Zone (SEZ) im westlichen Rakhine State. China ist es bereits gelungen, seine Beteiligung an der SEZ neu zu verhandeln, indem es einen Tiefseehafen bauen will, der bereits als Terminal für zwei grenzüberschreitende Öl- und Gaspipelines zwischen den beiden Ländern dient.

Eine Karte mit der Route von Chinas geplanter Autobahn Indien-Bangladesh-Myanmar-China:
[Bild: clip_image0013mjey.jpg]

Das Eisenbahnprojekt Mandalay-Muse wird 431 km lang sein, mit Zügen mit Geschwindigkeiten von 160 km/h. Die Fahrt von Mandalay nach Muse würde etwa drei Stunden dauern. Derzeit ist Mandalay über Die Nationalstraße über Lashio mit Muse verbunden. Die Fahrt dauert in der Regel mehr als acht Stunden.

Es gibt eine bestehende 313 km Normalspurbahn von Mandalay nach Lashio (siehe Beitrag #6 unter diesem Thread). Seit 2017 wird als Schlüsselprojekt der Bahnstrecke China-Myanmar eine Standardspurlinie von Ruili in der westlichen Provinz Yunnan, über die Grenze von Muse und rund 140 km von Lashio entfernt gebaut, wie das New China TV berichtet.

New China TV berichtete im August 2017, daß chinesische Ingenieure einen der längsten Eisenbahntunnel der Welt bohren, den 34,5 km langen Gaoligong-Bergtunnel in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Es wird Teil einer Eisenbahn sein, die schließlich China und Myanmar verbinden wird. Die vorgeschlagene Strecke wird die Ruili East Railway verbinden und nach Muse, Lashio, Kyaukme, Pyin-Oo-Lwin führen und in Mandalay enden.

U Thaung Tun, der Minister der Unionsregierung und nationaler Sicherheitsberater, sagte kürzlich der South China Morning Post, daß ein Eisenbahnprojekt, das Ruili und Mandalay verbindet, "ziemlich bald beginnen würde". Er sagte, es habe Potenzial, sich auf Yangon und Kyaukphyu auszudehnen.

Obwohl beide Seiten ihr Vertrauen in das Projekt zum Ausdruck gebracht haben, warnten regionale Experten, daß es vor vielen Herausforderungen stehen wird, insbesondere den bewaffneten Konflikten in den Projektgebieten und dem Widerstand der Einheimischen, die eine negative Einstellung gegenüber China haben, basierend auf Geschehnissen der Vergangenheit. Folgen von Investitionen dieser Großmacht im Land.

Und wer werden die Arbeiter sein? Wird China, wie üblich, seine eigene Arbeit einbringen oder die Menschen vor Ort beschäftigen? Wenn sie chinesische Arbeitskräfte einbringen, wird es zwangsläufig Ressentiments unter den Einheimischen entlang der Eisenbahnstrecke geben. Es ist auch wahrscheinlich, daß Land beschlagnahmt wird, um Platz für die Eisenbahn zu machen und das wird den Menschen nicht gefallen.

Angesichts des zunehmenden Drucks des Westens auf Myanmar aufgrund der Rohingya-Krise im Rakhine-Staat ist die Regierung für die Beteiligung an der BRI bereitwilliger geworden. Die Rohingya-Krise und die Verurteilung der Geschehnisse im Rakhine-Staat durch den Westen haben Myanmar wieder in die Hände der Chinesen getrieben, und die Chinesen nutzen die Situation voll aus, um ihre eigenen Interessen voranzubringen.

In den letzten Monaten hat Naypyitaw ein MoU unterzeichnet, in dem es sich für die 2 Mrd. USD schwere CMEC einläßt, aber die wichtigsten Fragen über Eigentum, Betrieb, Projektbedingungen und Finanzierung und die Frage, ob Myanmar sich die BRI-Infrastrukturprojekte leisten kann, bleiben.

Nachtrag zur Muse-Mandalay-Railway:
Nach der Machbarkeitsstudie sollen entlang der Bahnstrecke 60 Tunnel, 124 Brücken, 724 Straßenübergänge und 36 Bahnhöfe gebaut werden.



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#19
Traumzüge - Thai Rail
Mit dem Zug lassen sich die unterschiedlichen Facetten Thailands kennenlernen: Am Golf entlang zur pulsierenden Hauptstadt Bangkok, durch Lop Buri in der Zentralregion, bis ins Hochland zur historischen Stadt Chiang Mai. Pro Jahr reisen mehr als 50 Millionen Menschen mit der Südbahn durch Thailand, mit über tausend Kilometern ist sie die längste Strecke des Landes. Doch das Regeln des Zugverkehrs ist eine logistische Herausforderung, denn das Streckennetz ist teilweise nur eingleisig befahrbar.

Sehenswerter Film mit viel Eisenbahntechnik: https://www.welt.de/mediathek/serie/tech...-Rail.html

Viel Spaß beim Anschauen und schöne Pfingsten!
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#20
Bangkok: Der vierstöckige Bang-Sue-Hauptbahnhof, der den Bahnhof Hua Lamphong ersetzen und zum nationalen Eisenbahnknotenpunkt Thailands werden soll, wird im neuen Jahr eingeweiht. Die äußeren Bauarbeiten sind bereits abgeschlossen, noch muß die Inneneinrichtung installiert werden. Das Bahnhofsgelände umfasst 12 Bahnsteige und 24 Gleise, auf denen zwischen 26 und 40 Züge gleichzeitig fahren können. Der Bahnhof hat eine Kapazität für 600.000 Fahrgästen pro Tag – zehnmal mehr als Hua Lamphong:
https://www.schoenes-thailand.at/Archive/60783
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