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Post von SSB: Foto für übertragbare Fahrkarte "polygo"
#11
Sehr gut beschrieben Micha, dem stimme ich voll zu!
Die Wissbegierde vom VVS ist ja schon seit Jahren im kleinen Umfang da: beim Antrag für eine Monats-/Jahreskarte ist nach Start- und Zielhaltestelle gefragt? Warum, was geht die das an? Die Angabe der Zonen reichen doch. Ich habe da nie meine Haltestellen hineingeschrieben, stattdessen nochmal die Zonen die im Antrag eh schon standen, und habe trotzdem meine Fahrkarte bekommen.
Desweiteren, wenn man hört dass die SSB immer verstärkter mit Kosten zu kämpfen haben: für Hochglanzbroschüren per Post geschickt ist wohl genug Geld da...
Was mich an der Broschüre stört, ist, dass suggeriert wird, man muss das möglichst schnell ausfüllen und dass man mit einem Gewinnspiel geködert wird, noch mehr ein gläserner Bürger zu werden. Übrigens finde ich, dass die Gewinne nicht so der Hammer sind, da hätten sie sich schon etwas besseres einfallen lassen müssen. Ich denke da z.B. an einen Frei-Monat fürs Abo...
Bei dem Foto, was ja wichtig sein kann zur Identifizierung für die Zusatzfunktionen die nichts mit dem VVS zu tun haben, kommt mir trotzdem ein fahler Beigeschmack: Vielleicht wird eines Tages die übertragbare Funktion als Fahrkarte wieder abgeschafft, und dann muss man keine neuen Plastikkärtchen erstellen, kann das als persönliche Karte weiternutzen...
Wie sieht das eigentlich mit dem Chip aus?
Damals bei Einführung des neuen Personalausweises kursierte für die ganz Ängstlichen (oder für den sehr auf Datenschutz bedachten Bürger, wie man es nimmt) die "Empfehlung", das Ding kurz in die Mikrowelle zu legen und damit den RFID-Chip zu deaktivieren.
Was passiert wenn man das mit der neuen Fahrkarte auch macht? Es gibt soweit ich weiß (jedenfalls konnte ich sie nicht finden), noch keine neuen AGB, in denen explizit gesagt wird, dass der Chip funktionieren soll (Analog zum Handyticket, wo geschrieben steht dass das Handy bei einer Kontrolle funktionieren muss).
Was macht in so einem Fall der Kontrolleur? Die Nummer in sein Gerät abtippen? Warten bis er Internetzugang zur Zentrale hat, um die Gültigkeit zu checken? Solange es keine Vorschrift gibt, dass der Chip funktionstüchtig sein soll, hat der Fahrgast keine Schuld! Der Mehraufwand liegt allein bei Kontrolleur/Busfahrer, wenn man mit den Augen nicht mehr sehen kann ob eine Fahrkarte gültig ist.
Eigentlich ist es ein Rückschritt, sich ausschließlich von Elektronik abhängig zu machen.
Ich kann jedem, der dem neuen Fahrausweis und seinen Funktionen skeptisch gegenüber steht raten (und so werde ich es auch machen):
Den Antrag erstmal nicht ausfüllen und zurückzuschicken, sondern abwarten ob Ende September wie immer die neue Halbjahres-Marke zugeschickt wird. Wenn ja, kann man wieder ein halbes Jahr mit dem Antrag warten, dann sind wir schon in 2016. Wenn nein, kann man sich immer noch direkt bei der SSB beschweren warum keine Marke gekommen ist (und dann zur Not den Antrag ausfüllen, eventueller Übergangsausweis bekommt man ja trotzdem sofort).
Immerhin wird im Brief mit der die letzte Marke gekommen ist zugesichert, dass kurz vor Ablauf die neue Marke geschickt wird. Daran sollte sich die SSB halten, wenn ich von mir aus nicht aktiv werde und ihr keinen neuen Antrag zukommen lasse.
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#12
Hat vielleicht IRGENDEINER von euch, der hier gerade so laut schreit, schonmal darüber nachgedacht, dass es vielleicht auch einen ganz anderen Grund gibt, wieso der VVS so genaue Daten haben möchte? Ich glaube, es interessiert den VVS nicht die Bohne, ob der Fahrgast Max Mustermann jeden Tag von der Uni in der vorlesungsfreien Zeit zum Eugensplatz zum Eisessen fährt und dabei am Hauptbahnhof umsteigt.

Vielleicht hat der VVS aber 40 Verkehrsunternehmen, die - Europa sei dank, weil Brüssel ja weiß, wie es uns allen gut geht - künftig im Wettbewerb um ihre jahrzehntelangen Leistungen bemühen müssen und ihr Geld künftig - Europa sei dank, weil Brüssel ja weiß, wie es uns allen gut geht - nach neuen Verteilungsschlüssen bekommen sollen. Das Ganze nennt sich "Einnahmezuscheidung". Bislang wurde das alle sechs Jahre gemacht, in dem der VVS Verkehrsströme gemessen hat, das reicht aber künftig nicht mehr aus. Der VVS kann über diesen Weg künftig genauer zuordnen, welchem Verkehrsunternehmen welcher Anteil vom Kuchen tatsächlich zu steht. Und dabei geht es um beförderte Fahrgäste ganz allgemein, nicht darum, hier irgendeinen von euch auszuspionieren.

Der andere Vorteil, den sich hier der ein oder andere mal überlegen sollte ist, dass man irgendwann mal vielleicht Fahrkarten nach dem Bestpreisprinzip anbieten kann, also nicht mehr die starre Monatskarte für einen bestimmten Bereich, ob man nun fährt oder nicht und wenn man weiter fährt, zahlt man drauf, sondern eine "Kundenkarte", mit der man mit Bus und Bahn fährt und die dann relativ genau die tatsächlich in Anspruch genommene Leistung abrechnet.

Auf den Anträgen sollte man aber für ein paar wenige vielleicht ein Kreuzchen "will ich nicht, ich zahl lieber wie früher" belassen...
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#13
(21. 04. 2015, 08:19)Mario schrieb:
(20. 04. 2015, 16:30)Beförderungsfall schrieb: Ich habe damit auch kein Problem, weil man ja auch nichts zu verbergen hat ...

Das Argument vieler, 'Ich hab' doch nichts zu verbergen' kann ich nicht mehr hören. Ich hab auch nichts zu verbergen, aber was geht es ausländische Dienste an, was in meiner Schublade liegt oder mit welchen Freunden ich Kontakt habe? Das ist schon heute eine Riesen-Schweinerei und es wird mit den o.g. 'Apps', ohne die künftig nichts mehr geht, zur Totalkontrolle.
Die gesamte Hard- und Software kommt aus den USA - zumindest im Design bzw. den sog. Quellcodes, die nur die Hersteller kennen. Von Anfang an waren in Hard -und Software Hintertüren eingebaut - und von Anfang an waren sie auf's Schnüffeln ausgerichtet. Genau wie all die tolle 'Gratis-Software', heute 'Apps' genannt. Milliarden Idioten fallen darauf herein. In all den neuen Android-Google(!)-Smartphones laufen die 'Apps'. Einen selbstgemachten Terminkalender kann ich schon gar nicht mehr einrichten - ich werde zu einer 'App' gezwungen, die sogar meine Pläne und Vorhaben direkt verrät! Dazu telefonieren die Chips unbemerkt nach Hause - und wenn das zu auffällig ist, weil's zu lange dauert, wird das ganze als 'update' verpackt, das Dir 'mehr Sicherheit' verspricht. Das Internet ist schliesslich eine Erfindung des US-Militärs und verheerender als jede Atomwaffe. Snowden nannte das Netz 'eine globale Überwachungsmaschine, in der man nebenbei auch Flüge buchen kann'.
Alle noch ausstehenden Enthüllungen werden darauf basieren. Otto Normalverbraucher kann sich gar nicht vorstellen, was die aktuelle Filtertechnik alles über ihn herausfindet....und der deutsche Michel sagt auch noch 'Ich hab' ja nichts zu verbergen'....Trotzdem hat er eine Haustüre, Vorhänge, Briefkasten und PIN-Nummern.
Google, also die ausländischen Geheimdienste, sind aber bereits über seinem Haus (Google Earth bzw. Satellit), vor seinem Haus (Google Streetview) und in seinem Haus mit Kameras (in Laptops, Smartphones und neuen Fernsehern) sowie mit mehreren Wanzen: jedes Telefon, also Festnetz und Handy sowie PCs und Laptops haben abhörbare Mikrophone.
Und weil das alles immer noch nicht ausreicht, sind Chips für Küchengeräte und Autos bereits in der Produktionsphase. Dazu kommen Vorschläge wie derzeit aus Schweden, das Bargeld abzuschaffen, d.h. jegliche Transaktion und mein gesamten Konsumverhalten werden transparent.
Der Spruch "ich habe nichts zu verbergen" ist eine Kapitulation und öffnet damit Tür und Tor für die Datensammler. Und das sind gewiß keine Heiligen.

So ist es.
Das Argument "Ich habe doch nichts zu verbergen" wird von sehr primitiv denkenden Menschen verwendet.
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#14
(21. 04. 2015, 20:43)Alt-Schmöckwitz schrieb: Das Argument "Ich habe doch nichts zu verbergen" wird von sehr primitiv denkenden Menschen verwendet.
Ich würde es eher Gleichgültigkeit und Ignoranz gegenüber Totalüberwachung und Medienmanipulation nennen.
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#15
Ich habe das Schreiben als Kunde der DB Bahn heute auch erhalten. Auch mir erschließt sich der Sinn der erneuten Nachfrage nach Start- und Zielhaltestelle nicht. Gerade in einem Zonensystem, wie es in Stuttgart schon seit Ewigkeiten üblich ist, macht die Erhebung dieser Daten keinen Sinn!

Auch wird im Schreiben nirgends erwähnt, ob es möglich ist, das bisherige System weiter zu nutzen und nicht auf das e-Ticket umzusteigen. Ich denke mit einigen Widersprüchen gegen eine etwaige Zwangsumstellung müsste der VVS rechnen. Was passiert dann in so einem Fall? Eine außerordentliche Kündigung des Abos durch die DB Bahn oder SSB?

Das Schreiben und die Broschüre werfen viele Fragen auf, geben aber leider keine Antworten. Ein guter Service am Kunden sieht anders aus!
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#16
Hier das Neueste:http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.neue-vvs-chipkarte-polygo-karte-soll-buerger-erobern.374ab1a4-ae19-4234-85c9-bbf14e3fc057.html

Mario: dann ganz schnell raus aus dem Internet, kann doch Alles ausspioniert werden. Wir sind doch schon lange
gläserne Menschen.
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#17
Mensch immer noch ne Karte....dachte wir leben in einer Zeit in der man alles auf seiner Armbanduhr speichern kann Big Grin
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#18
(28. 04. 2015, 15:02)websurfer83 schrieb: Ich habe das Schreiben als Kunde der DB Bahn heute auch erhalten. Auch mir erschließt sich der Sinn der erneuten Nachfrage nach Start- und Zielhaltestelle nicht. Gerade in einem Zonensystem, wie es in Stuttgart schon seit Ewigkeiten üblich ist, macht die Erhebung dieser Daten keinen Sinn!
Mal so nur halb im Scherz: Vielleicht wurden diese Daten bisher aus Datenschutzgründen nicht gespeichert? Das Abo-Zentrum muss ja bisher eigentlich nur Deine Nummer und die Tarifstufe wissen. Dann muss man zwangsläufig jetzt wieder fragen.

Und bezüglich des Zonensystems: Erstens müssten die Leute ihre Zonen richtig eingeben, da sehe ich ein großes Fehlerpotential. Zweitens gibt es noch die Regelung mit den Alternativzonen, die ja auch noch berücksichtigt wird.

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#19
(28. 04. 2015, 18:13)Sebastian schrieb: Dann muss man zwangsläufig jetzt wieder fragen.

Warum? Sie fragen doch nach der Abo- und Verbundpassnummer. Anhand dieser Daten sind die Zonen, für die man bezahlt, doch mit Sicherheit gespeichert.
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#20
(28. 04. 2015, 16:00)Westler schrieb: Mario: dann ganz schnell raus aus dem Internet, kann doch Alles ausspioniert werden. Wir sind doch schon lange gläserne Menschen.
Als wenn ich das nicht wüßte! Aus dem InterNet muß man nicht raus, jedoch wissen wie man damit umgeht.

Im Firefox-Browser die Plugins 'Better Privacy', 'Adblock Plus' und 'Ghostery' laden und aktivieren. Geht schnell und einfach. In jeder Situation kannst Du dann durch einfaches Anklicken des Plugins (in der Kopfleiste) sehen, wer hinter Dir her ist und/oder cookies installieren will.

Auf jeden Fall würde ich nur noch damit arbeiten. Auch verschlüsselt t-online die Übertragung neuerdings besser als früher. Die Ausspäher mögen zwar müde lächeln über die Verschlüsselung (weil sie sich mit den fragwürdigsten Methoden alle Schlüssel schon vorab unter den Nagel reissen) - für 'normale' Kriminelle ist es jetzt aber erheblich aufwändiger geworden, mitzuhören bzw. zu lesen. Deren Opfer zu werden war aber schon immer wesentlich geringer, als ein 'staatliches' Opfer zu werden.

Zu WhatsApp: Klar, die App, wie auch Facebook waren und sind auf meinem HTC One Smartphone schon vorinstalliert - und bezeichnenderweise nicht löschbar. Als solche versuchen sie -hinter Deinem Rücken- auch laufend, sich eine Verbindung zu schaffen, was viel Akku kostet. Bei den Smartphones hast Du ja im Prinzip nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Nimmst Du ein iPhone, hast Du iOS als Betriebssystem, fast alle anderen haben Google Android - also quasi die Direktverbindung mit den Datensammlern. Nicht einmal ein eigener Terminkalender lässt sich mehr installieren - auch den 'darf' man als kostenlose App von Google beziehen. So wissen die nicht nur, wer ich bin, wo ich bin, wo ich war, welche Interessen ich habe, sondern auch gleich noch was ich vorhabe!

Der Grundsatz (von einem SPON-Poster): "Du bist niemals Kunde bei den Online-Firmen, sondern deren Produkt"!
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