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Das Sitzplatzangebot. Ein Doppeldecker hat nun mal mehr Sitzplätze als ein Solo- oder Gelenkbus. Oder möchtest du von Kirchheim bis zum Flughafen oder anders wohin stehen? Wohl kaum. ;-) Aalen hat auch Doppeldecker im Einsatz. So verkehrt kann es also nicht sein.
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Na das setzt aber voraus, dass auf den Expressbuslinien ständig mehr als 50 Fahrgäste erwartet werden und das scheint - zumindest in den ersten Jahren - doch eher unrealistisch zu sein.
Ist es nicht unrealistisch, jetzt, wo die Planungen gerade mal anlaufen, schonmal die größtmöglichen (und teuersten) Fahrzeuge zu wünschen, ohne zu wissen, wie die Angebote letztlich überhaupt genutzt wird? So macht man das Angebot nämlich auch künstlich unwirtschaftlich.
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(19. 05. 2014, 07:28)Martin77 schrieb: Aalen hat auch Doppeldecker im Einsatz. So verkehrt kann es also nicht sein.
OK: Aalen und Berlin haben Doppeldecker in "größeren" Stückzahlen im Einsatz. Die Städte ohne Doppeldecker kann ich hier aufgrund der Menge nicht aufzählen.
Was soll das Argument also aussagen?
Das andere hat ja schon 7363 beantwortet.
Ein Schnellbus soll, wie der Name schon sagt, schnell sein. Was den Ein- und Ausstieg betrifft ist der Doppeldecker da eindeutig im Nachteil.
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(19. 05. 2014, 10:58)dt8.de schrieb: Ein Schnellbus soll, wie der Name schon sagt, schnell sein. Was den Ein- und Ausstieg betrifft ist der Doppeldecker da eindeutig im Nachteil. Dieses Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Von eventuellen Umwegen wegen zu geringer Durchfahrtshöhe mal ganz zu schweigen.
Allerdings, Stichwort Sitzplatzkapazität: wenn der Expressbus über die Autobahn (oder autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) fährt - dürfen da überhaupt Fahrgäste stehen? Weil wenn nur Sitzplätze vergeben werden dürften, müsste man schon großzügig große Kapazitäten zur Verfügung stellen, damit nicht ständig Leute auf den nächsten Bus warten müssen wenn doch mal mehr Leute mitfahren als Sitzplätze vorhanden sind.
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(19. 05. 2014, 10:58)dt8.de schrieb: OK: Aalen und Berlin haben Doppeldecker in "größeren" Stückzahlen im Einsatz. Die Städte ohne Doppeldecker kann ich hier aufgrund der Menge nicht aufzählen.
Was soll das Argument also aussagen?
Das andere hat ja schon 7363 beantwortet.
Ein Schnellbus soll, wie der Name schon sagt, schnell sein. Was den Ein- und Ausstieg betrifft ist der Doppeldecker da eindeutig im Nachteil.
Danke... und ich leg noch eins nach:
Wo bekommt man auf dem Markt "passende" Doppeldecker her? Es gibt sie nämlich aktuell einfach nicht. Entweder der MAN A39 wie in Berlin, das ist aber ein Innenstadtauto, das der längeren Reisezeit vermutlich in Sachen Komfort nicht gerecht wird (auch nicht mit besserer Bestuhlung), alternativ adaptierte Reise, solche Spielchein sind aber auch an anderer Stelle schon oft gescheitert oder haben sich als nicht optimal herausgestellt, weil sie aus der Not geboren wurden. Und ein Setra S 431 DT oder Neoplan Skyliner wird auch mit Zielschildkasten und doppelbreiter Tür in tausend kalten Wintern nicht zum Linienbus.
Und der eigentlich optimale Viseon LDD 14 steht ja (leider) nicht mehr zur Verfügung.
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(19. 05. 2014, 13:12)A streetcar named desire schrieb: Allerdings, Stichwort Sitzplatzkapazität: wenn der Expressbus über die Autobahn (oder autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) fährt - dürfen da überhaupt Fahrgäste stehen? Weil wenn nur Sitzplätze vergeben werden dürften, müsste man schon großzügig große Kapazitäten zur Verfügung stellen, damit nicht ständig Leute auf den nächsten Bus warten müssen wenn doch mal mehr Leute mitfahren als Sitzplätze vorhanden sind.
Über die B27 zwischen Fasanenhof und Echterdingen fahren doch auch SSB-Busse und das ist auch sehr Autobahn-ähnlich.
In anderen Städten fahren Busse sogar über die echte Autobahn. Mit stehenden Fahrgästen muss man halt mit 60 schleichen, aber was solls?
Mit 60 über die Autobahn ist ja grad noch so erlaubt
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"Allerdings, Stichwort Sitzplatzkapazität: wenn der Expressbus über die Autobahn (oder autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) fährt - dürfen da überhaupt Fahrgäste stehen? "
Nö, zumindest nicht so einfach. Das wird in den Steckbriefen (s. Sitzungsunterlagen VRS) auch thematisiert.
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(19. 05. 2014, 10:58)dt8.de schrieb: Ein Schnellbus soll, wie der Name schon sagt, schnell sein. Was den Ein- und Ausstieg betrifft ist der Doppeldecker da eindeutig im Nachteil.
Dann sind nach dieser Aussage also die Doppelstockwagen der DB für den RE und IRE auch ungeeignet. ;-)
Man glaubt fälschlich, dass der Einstieg und Ausstieg bei einem Gelenkbus schneller über die Bühne geht. Das stimmt aber nicht, denn letztendlich liegt es am Fahrgast, wie lange ein Bus an der Haltestelle verweilt. Da braucht nur ein Fahrgast in der Lichtschranke stehen und der Eindecker kann die Türen nicht schließen.
Und warum sollte der Ein- und Ausstieg bei einem Eindecker schneller ablaufen? Ein Gelenkbus hat in der Regel drei Türen, der Berliner Doppeldecker auch. Wie sieht es aus, wenn der Einstieg nur vorne gestattet ist? Steigen die Fahrgäste bei einem Eindecker schneller ein als bei einem Doppeldecker? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
(19. 05. 2014, 13:12)A streetcar named desire schrieb: Allerdings, Stichwort Sitzplatzkapazität: wenn der Expressbus über die Autobahn (oder autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) fährt - dürfen da überhaupt Fahrgäste stehen? Weil wenn nur Sitzplätze vergeben werden dürften, müsste man schon großzügig große Kapazitäten zur Verfügung stellen, damit nicht ständig Leute auf den nächsten Bus warten müssen wenn doch mal mehr Leute mitfahren als Sitzplätze vorhanden sind.
Stehen schon, aber dann darf man maximal 60 km/h fahren. Mit 60 über die Autobahn? *grübel* Sollte nicht ein Schnellbus schnell sein? Auf der Autobahn sollte man durchaus schneller fahren, damit es für Fahrgäste effektiv wird. Sonst kann man doch gleich mit dem eigenen Auto fahren. ;-)
Richtig und wenn der Eindecker überfüllt ist und der nächste Bus in 30 oder 60 Minuten kommt. Wer wartet da gerne?
(19. 05. 2014, 13:14)SSB 7363 schrieb: Wo bekommt man auf dem Markt "passende" Doppeldecker her? Es gibt sie nämlich aktuell einfach nicht. Entweder der MAN A39 wie in Berlin, das ist aber ein Innenstadtauto, das der längeren Reisezeit vermutlich in Sachen Komfort nicht gerecht wird (auch nicht mit besserer Bestuhlung), alternativ adaptierte Reise, solche Spielchein sind aber auch an anderer Stelle schon oft gescheitert oder haben sich als nicht optimal herausgestellt, weil sie aus der Not geboren wurden. Und ein Setra S 431 DT oder Neoplan Skyliner wird auch mit Zielschildkasten und doppelbreiter Tür in tausend kalten Wintern nicht zum Linienbus.
Und der eigentlich optimale Viseon LDD 14 steht ja (leider) nicht mehr zur Verfügung.
Das stimmt. Leider gibt es kaum einen geeigneten Anbieter und das ist wohl sehr schade. Warum sollte der A39 in Sachen komfort nicht gerecht werden? Ein normaler Eindecker ist da nicht besser und erst recht nicht aus dem Hause VDL. ;-) Der A39 wäre sehr wohl ein geeignetes Fahrzeug. Vielleicht bräucht man nur einen stärkeren Motor. Tja, aber wirkliche Alternativen gibt es ansonsten nicht. In der Tat schade, dass der Viseon LDD nicht mehr gebaut wird.
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(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: (19. 05. 2014, 10:58)dt8.de schrieb: Ein Schnellbus soll, wie der Name schon sagt, schnell sein. Was den Ein- und Ausstieg betrifft ist der Doppeldecker da eindeutig im Nachteil.
Dann sind nach dieser Aussage also die Doppelstockwagen der DB für den RE und IRE auch ungeeignet. ;-)
Warum wohl haben die extrem breite Türen und verhältnismäßig breite Treppen?
Und ja, der Einsatz von Doppelstockzügen bei der Münchner S-Bahn ist genau daran gescheitert. (Um 1989/90 gab es entsprechende Versuche)
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: Man glaubt fälschlich, dass der Einstieg und Ausstieg bei einem Gelenkbus schneller über die Bühne geht. Das stimmt aber nicht, denn letztendlich liegt es am Fahrgast, wie lange ein Bus an der Haltestelle verweilt. Da braucht nur ein Fahrgast in der Lichtschranke stehen und der Eindecker kann die Türen nicht schließen.
Und warum sollte der Ein- und Ausstieg bei einem Eindecker schneller ablaufen?
Weil der Fahrgastfluss im Eindecker schneller läuft. Der Doppeldecker muß im Zweifel warten, daß ein Fahrgast im Oberdeck nach dem Halt aufsteht und dann erst die Treppe herunterkommt. Das muß er abwarten.
Beim Einsteigen ist meine Erfahrung aus Berlin, daß man vorne wartet, daß alles die Treppe hochsteigt und es Stau beim Einstieg gibt.
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: Wie sieht es aus, wenn der Einstieg nur vorne gestattet ist? Steigen die Fahrgäste bei einem Eindecker schneller ein als bei einem Doppeldecker? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Meinem Empfinden nach schon, weil sich alles an der Treppe staut.
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: (19. 05. 2014, 13:12)A streetcar named desire schrieb: Allerdings, Stichwort Sitzplatzkapazität: wenn der Expressbus über die Autobahn (oder autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) fährt - dürfen da überhaupt Fahrgäste stehen? Weil wenn nur Sitzplätze vergeben werden dürften, müsste man schon großzügig große Kapazitäten zur Verfügung stellen, damit nicht ständig Leute auf den nächsten Bus warten müssen wenn doch mal mehr Leute mitfahren als Sitzplätze vorhanden sind. Stehen schon, aber dann darf man maximal 60 km/h fahren.
Nur wenn sie wegen fehlender Sitzplätze stehen. Wenn einer aufsteht muß der Fahrer nicht sofort auf 60 herunterbremsen.
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: Richtig und wenn der Eindecker überfüllt ist und der nächste Bus in 30 oder 60 Minuten kommt. Wer wartet da gerne?
Dafür ist ein 15m-Wagen geeigneter, von Doppeldeckern halte ich da nichts. Die Treppen sind da zu sehr ein Engpass, der ausbremst.
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: Warum sollte der A39 in Sachen komfort nicht gerecht werden? Ein normaler Eindecker ist da nicht besser
Das Problem aller Niederflurbusse: zu geringe Federwege (Platz), um einen ordentlichen Fahrkomfort hinzubekommen.
Und der Platz für den Motor ist auch beschränkt, beliebig größer kann er da nicht werden.
(19. 05. 2014, 19:38)Martin77 schrieb: und erst recht nicht aus dem Hause VDL. ;-)
Das ist ja kaum Maß aller Dinge ;-)
Wie wäre es mit dem VDL Synergy?
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(18. 05. 2014, 19:30)Martin77 schrieb: Hier wäre es überlegenswert, ob man auf den Expressbuslinien nicht Doppeldecker-Busse einsetzt. Ein Doppeldecker hat nun mal seine Vorteile und für längere Strecken lohnt sich das auch.
Hätte ich hier gleich geantwortet, hättet ihr euch die Diskussion ersparen können.
Der Doppelstockbus hat genau zwei Vorteile:
Zum einen ist er verhältnismäßig wendig, mit kleiner Grundfläche und kann so vor allem im Stadtverkehr eingesetzt werden, auf Strecken wo viele Sitzplätze benötigt werden. Dies ist vor allem im Ausflugsverkehr der Fall, wo er auch wegen der Aussicht eingesetzt wird, dem zweiten Vorteil.
Überall sonst hat er nur Nachteile. Insbesondere im Linienverkehr, aufgrund der genannten langen Fahrgastwechselzeiten. Sowohl wegen der Breite der Türen, der doppelten Wege, der mit Personen zugestellten Wege, der Zeit, die langen Wege und Treppen zurückzulegen.
Alle Busunternehmen, die im Linienverkehr wenigstens tageweise Doppelstocker eingesetzt haben (z.B. Klingel, Wöhr) sind davon abgekommen. Eben aus den genannten Gründen oben. Außerdem Vandalismus im Linien- und Schülerverkehr. Die Busse wurden teils auch eingesetzt, dass sie nicht immer nur brachliegendes ungenutztes Kapital sind, wenn nicht für Reisen gebucht.
Einzige Ausnahme von oben war der überlange Doppelstockbus Neoplan Megaliner, wo die in zulässigen Fahrzeugmaße ausgereizt wurden, um möglichst viel Kapazität zu haben. War aber sehr teuer in der Anschaffung und damit kaum wirtschaftlich zu betreiben. Ein normaler und ein 15 m tun es genauso.
Für das Expressbusnetz werden wahrscheinlich Gelenkbusse zum Einsatz kommen. Überlange und somit barrierefreie Niederflurbusse gibt es ja nicht.
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