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U6 zur Messe und zum Flughafen
Interessant, dass für die Konstruktion Carbonseile verwendet wurden.
Mir ist bisher aus verschiedenen Zusammenhängen bekannt (z.B. Fahrradrahmen), dass Carbon im Gegensatz zu Stahl kein Werkstoff für die Ewigkeit ist, sondern relativ schnell Materialermüdungen zeigt.
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Naja da hast du was irgendwie verdreht. Im Gegensatz zu Stahl rostet Carbon nicht, ist leichter und hält im Vergleich wesentlich mehr aus. Aber Carbon ist teurer und seine Verarbeitung ist komplizierter, da es brechen kann
Fährt ab auf GT4, DoT4, O307 und co.
Der offizielle SHB-Blog: shb-ev.com
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Nein, verwechselt habe ich das nicht. Korrosion und Materialermüdung sind verschiedene Dinge.
Carbonkomponenten für Fahrräder werden teilweise von den Herstellern mit Haltbarkeitsdatum ausgeliefert, weil eine Verwendung danach wegen Bruchgefahr gefährlich wäre. Ich fahre selbst ein 40 Jahre altes Stahlrennrad, und es werden auch 100 Jahre alte Stahlräder noch gefahren. Ein 40 Jahre altes Carbonrennrad würde nur ein Lebensmüder fahren.
Nun wird bei Rennradkomponenten aus Gewichtsgründen an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen, was bei einer Brücke mit Sicherheit nicht der Fall ist. Aber an den grundsätzlichen Materialeigenschaften ändert das nichts.

Ich habe auch keine grundsätzliche Kritik an der Entscheidung geübt. Ich finde es nur interessant. Es ist ja durchaus möglich, dass andere Faktoren in höheres Seilersatzintervall rechtfertigen.
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(03. 09. 2020, 17:05)Flash schrieb: Hallo Flash,
wie kannst du dir dann erklären, dass die Abspannungen bei großen Seilkränen seit Jahren aus Carbon hergestellt werden, und wie erläuterst du das gleiche bei den Spanten von Hochgeschwindigkeitsjachten. Ich denke du ziehst die falschen Schlüsse. Die EMPA Zürich hat dieses Verfahren entwickelt und begleidet den Herstellungsprozess.
Glaubst du allen Ernstes dass man etwas einbaut, von dem man weiß dass es einer Materialermüdung wie von dir beschrieben unterliegt. Wahrscheinlich verwechelst du die Brüche in den Carbonfasern. Diese sind bei der Herstellung der Seile berücksichtigt und die Last wird von dem umgebenden Harz auf die nächste Faser übertragen. Die einzelne Faser aus denen die Seile gewoben sind haben einen Durchmesser von einem Bruchteil eines Millimeters.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber hier scheint viel Halbwissen dabei zu sein. Ich denke es gibt schon einen Unterschied zwischen den von dir beschriebenen Bauteilen und den eingesetzten Hängern an der Brücke. So ganz nebenbei hat auch Stahl je nach Sorte Ermüdungserscheinungen. In Winterthur gibt es eine Schrägseilbrücke bei der seit vielen Jahren zur Erprobung einige Stahlseile durch Carbonseile ausgetasucht wurden.

Peter

Nein, verwechselt habe ich das nicht. Korrosion und Materialermüdung sind verschiedene Dinge.
Carbonkomponenten für Fahrräder werden teilweise von den Herstellern mit Haltbarkeitsdatum ausgeliefert, weil eine Verwendung danach wegen Bruchgefahr gefährlich wäre. Ich fahre selbst ein 40 Jahre altes Stahlrennrad, und es werden auch 100 Jahre alte Stahlräder noch gefahren. Ein 40 Jahre altes Carbonrennrad würde nur ein Lebensmüder fahren.
Nun wird bei Rennradkomponenten aus Gewichtsgründen an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen, was bei einer Brücke mit Sicherheit nicht der Fall ist. Aber an den grundsätzlichen Materialeigenschaften ändert das nichts.

Ich habe auch keine grundsätzliche Kritik an der Entscheidung geübt. Ich finde es nur interessant. Es ist ja durchaus möglich, dass andere Faktoren in höheres Seilersatzintervall rechtfertigen.
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Ich habe überhaupt keine Schlüsse gezogen.
Ich habe geschrieben, was mir bisher aus anderen Zusammenhängen bekannt ist. Da ich davon ausgehe, dass die entsprechenden Leute im Gegensatz zu mir Kompetenz im Brückenbau besitzen, nehme ich an, dass es dort andere Voraussetzungen gelten. Das habe ich auch so geschrieben, in der Hoffnung aufgeklärt zu werden.
Wenn man jetzt nicht mal mehr darüber reden darf, wie oder warum eine Brücke - angeblich als erste der Welt - so konstruiert wurde, werde ich mich in Zukunft zurückhalten.
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Bei der Brücke handelt es sich laut EMPA um CFK-Seile.
Zur Schwingfestigkeit von CFK hier die Herstellerwerbung:
https://www.prk-ill.de/index.php?gute-sc...elastungen

https://www.sciencedirect.com/science/ar...6818321784
https://www.sciencedirect.com/science/ar...2305001015
Zugang via sci-hub

Die dort gezeigten Wöhlerkurven gehen in die 10^8 Zyklen, ein definitives Dauerfestigkeitslevel wird gegen Ende angegeben, es ist aber nicht ganz so klar wie bei Stahl. I.A. wird die Last bei der Brücke so dimensioniert sein, dass man unterhalb der Maximalspannung für Dauerfestigkeit liegen wird, d.h. dass das Seil in dem Lastfall wohl unendlich viele Zyklen aushalten kann. Das Fahrrad mit unbekannten Lastfällen/Amplituden ist damit schwer vergleichbar. Wie weit Erdbeben usw. in diese Sachen eingehen, muss du die Ingenieure oder EMPA fragen.
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(03. 09. 2020, 21:09)Flash schrieb: Ich habe überhaupt keine Schlüsse gezogen.
Ich habe geschrieben, was mir bisher aus anderen Zusammenhängen bekannt ist. Da ich davon ausgehe, dass die entsprechenden Leute im Gegensatz zu mir Kompetenz im Brückenbau besitzen, nehme ich an, dass es dort andere Voraussetzungen gelten. Das habe ich auch so geschrieben, in der Hoffnung aufgeklärt zu werden.
Wenn man jetzt nicht mal mehr darüber reden darf, wie oder warum eine Brücke - angeblich als erste der Welt - so konstruiert wurde, werde ich mich in Zukunft zurückhalten.
Auf der einen Seite ein Fahrrad mit einer Brücke zu vergleichen und dann in die Schmollecke zu verschwinden, passt ja nicht gerade.
Du musst dir schon gefallen lassen, dass man derartige Aussagen richtig stellt, schließlich unterstellst du ja, dass die Planer dieses Wissen nicht haben und einfach mal eine Brücke in die Landschaft stellen nach dem Motto, wenn es hält ist gut, wenn nicht Pech gehabt.
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(04. 09. 2020, 14:30)Peter K schrieb: schließlich unterstellst du ja, dass die Planer dieses Wissen nicht haben und einfach mal eine Brücke in die Landschaft stellen nach dem Motto, wenn es hält ist gut, wenn nicht Pech gehabt.
Mit Verlaub, diese Unterstellung habe ich da aber überhaupt nicht rausgelesen. Flash hat von einer Erfahrung aus einem anderen Bereich (Fahrradbau) berichtet, dieser Vergleich ist offenbar so nicht ganz richtig, man kann ihn also gerne relativieren bzw. richtigstellen. Dafür ist ein Forum da und ich bin mir sicher auch Flash freut sich wenn Du erklärst und aufzeigst warum dieser Vergleich eben nicht 1:1 auf die Brückenseile übertragbar ist.

Die dann darauf folgende Erklärung ist sehr hilfreich (vielen Dank dafür!), aber kommen wir vielleicht auch mal hin ohne dem anderen User "Halbwissen" zu unterstellen? Kann man die Sache nicht einfach richtig stellen ohne sich gleich persönlich angegriffen zu fühlen?

Lies Dir doch das Posting #531 das der Stein des Anstoßes war nochmal durch (in Verbindung mit #533), und dann sag mir ob dieses Posting wirklich *der* persönliche Angriff auf die Planer war, wie Du es (meiner Meinung nach fälschlicherweise) empfindest.
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(03. 09. 2020, 20:46)Peter K schrieb: Spanten von Hochgeschwindigkeitsjachten.
Diese sind allerdings nicht auf lange Lebensdauern ausgelegt, sondern da ist nur das Gewicht und die Belastung wichtig. Wenn die nach 10 Jahren kaputt und/oder weich wie Joghurtbecher sind, dann ist das egal, weil in der Topklasse bis dahin längst neuere Schiffe fahren. Daher taugt zumindest das nicht als Vergleich.
Für die anderen Themen halte ich mich mangels Wissen heraus.
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Nachdem ich die Genehmigung der SSB erhalten habe, hier nun die Bilder der Baustellen Führung Stand Ende Juli:

Wir haben uns an der Endhaltstelle im Fasanenhof getroffen.
[Bild: img_37758ckus.jpg]

Es ging dann zuerst in Richtung Brücke über die A8.
[Bild: img_37799gjkt.jpg]

Dürfte inzwischen fertig gegossen sein.
[Bild: img_3780y1jsr.jpg]

Ein Betriebsgebäude
[Bild: img_37827bkr5.jpg]

Der Anstieg zur neuen Brücke ist sehr steil, kürzer hätte die Entfernung von der momentanen Endhaltstelle zur Brücke nicht sein dürfen.
[Bild: img_3791qek3q.jpg]

Über ein enges Gerüst ging es dann auf die neue Brücke, welche die A8 überspannt.
[Bild: img_3804x1jus.jpg]

[Bild: img_3807a2kwn.jpg]

[Bild: img_3815w5k2g.jpg]

Auf der A8 kann man dann wenn man in Stau steht, dabei zusehen wie die Stadtbahnen der SSB über den Stau hinweg fahren und in 4min am Flughafen sind oder in 30 in der Stadtmitte.
[Bild: img_3819w1jtk.jpg]

Unter der Brücke sieht es so aus
[Bild: img_382591koi.jpg]

Es ging dann entlang der Strecke Richtung Messe
[Bild: img_38441eki8.jpg]

Die Strecke wird erstmal ohne die hier vielleicht geplante zusätzliche Haltstelle gebaut, falls diese noch kommen sollte, dann nach der Eröffnung.
[Bild: img_3847ofkh0.jpg]


[Bild: img_38502rkme.jpg]

Der bisher abgesperrte Feldweg, ist inzwischen wieder offen, so das man weiter in Richtung Messe laufen kann
[Bild: img_3857qjj9c.jpg]

[Bild: img_386106jyp.jpg]

[Bild: img_3864y8jan.jpg]

Blick zurück Richtung Echterdinger Ei
[Bild: img_38669bkmj.jpg]

Nun sind wir neben der Ausfahrt zur B27
[Bild: img_3870aakzi.jpg]

Brücke der Landstraße Echterdingen - Plieningen
[Bild: img_387302jjf.jpg]

Nun sind wir im Bereich der Messe West
[Bild: img_3881oakoa.jpg]

Die zukünftige Haltstelle Messe West[Bild: img_3884sfkgk.jpg]

[Bild: img_38880gk3f.jpg]

Dürfte jetzt im Herbst dann auch fertig werden
[Bild: img_38926rjkn.jpg]

Dann ging es in den Tunnel
[Bild: img_38953hksa.jpg]

[Bild: img_3897azjkm.jpg]

Diese Treppe hat sich die Feuerwehr L.E gewünscht
[Bild: img_390239kv5.jpg]

[Bild: img_3907knj9u.jpg]

Der Tunnel ist sehr breit, da ein 3 Gleis rein kommt, so können 2 Stadtbahn-Doppeleinheiten dort abgestellt werden, um bei Messe Schluss schnell mehr Kapazität anzubieten.

[Bild: img_39145ajr3.jpg]

[Bild: img_3926jqj08.jpg]

Im Bereich der zukünftigen Endhaltstelle hat sich der Flughafen Unterschottermatten gewünscht, es soll dort über dem Tunnel noch ein Gebäude gebaut werden. (siehe letztes Bild)
[Bild: img_3946uuk2g.jpg]

Der normale Verkehr wird auf dem rechtem langen Gleis abgewickelt werden. Ein Grund ist das die Besucher so die Stadtbahn bereits von der Messepiazza aus sehen können.

[Bild: img_39480mk1m.jpg]

Westlicher Treppenaufgang
[Bild: img_3952y7kpp.jpg]

Das momentan noch geschlossene neue Mövenpick Hotel liegt direkt daneben
[Bild: img_39591gjdt.jpg]

[Bild: img_3964uwj0n.jpg]

[Bild: img_3970s0kgh.jpg]

[Bild: img_3971lbjw4.jpg]

und hier will der Flughafen noch ein Gebäude drauf bauen, deswegen hat er die SSB gebeten den Tunnel nicht mit Erde zu bedecken. Er soll erstmal als Parkplatz benutzt werden. Die  Gründungspfähle neben der Tunnelwand existieren bereits.
[Bild: img_3977sxjcp.jpg]

Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen, über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen. Wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
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