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U5 Leinfelden Bauarbeiten Fotos
Ich hatte mich auf das Donnerstags-Interview der Filder-Zeitung mit OB Klenk bezogen, das leider nur in der Print-Ausgabe erschien. Ich werde morgen versuchen, noch einmal dranzukommen, um dann genauer antworten zu können, bis dahin soviel aus der Erinnerung: es ging zuerst um den Weiterbau bis Markomannenstraße. Den bezeichnete er zwar als "absolut notwendig", trat aber gleichzeitig mit allen Vieren auf die Bremse, wenn man ihm einen Zeitplan oder auch nur eine halbwegs konkrete Absichtserklärung entlocken wollte. Da sei noch gar nichts sicher, nichts beschlossen, nichts finanziert usw. Da ist ja sogar Herr Reichle von der SSB im StN-Artikel schon etwas weiter gegangen (war da nicht außerdem mal etwas mit einer Paketlösung für U5 Markomannenstraße, U6 Flughafen und S2 Neuhausen, die gemeinsam von allen zuständigen politischen Ebenen so beschlossen wurde?), aber nun ja. Danach wurde es aber doch etwas bizarr. Auf die explizite Frage des Redakteurs, warum der Wiederaufbau nach Echterdingen trotz ausdrücklicher Erklärung (die sogar den Weg in die Artikelüberschrift fand), daß sie ein großer oder sogar der größte Wunsch der Stadt sei, und trotz mehrfach errechnetem und bestätigtem positiven NKF seit Jahrzehnten (!) nicht über gelegentliche Lippenbekenntnisse in Sonntagsreden hinauskomme und sich bei dem Projekt ansonsten bis heute einfach nichts tue (damit sprach er vermutlich etlichen Lesern aus der Seele), verwies Klenk zuerst auf den jährlichen Abmangel im Betrieb, der allein an der Stadt hängen bleiben würde, als Haupthinderungsgrund, und dann kam eine ausgesprochen wirre Argumentationsfolge (die ich aber wirklich noch einmal genauer nachlesen müßte, bevor ich darauf eingehe) aus anderen, dringenderen Verkehrsproblemen der Stadt und gleichzeitig vorhandener S-Bahn und gutem Radwegenetz (!), wodurch der Wunsch oder der Bedarf nach der Stadtbahn doch angeblich gar nicht sooo groß wäre. Natürlich kam auch Klenks ureigenster - nun ja, ich würde mal sagen - Ladenhüter des Elektrobusses auf der Bahntrasse wieder aufs Tapet. Den hatte er schon in seinem ersten OB-Wahlkampf 2001 als untersuchenswerte Alternative für den "doch sehr teuren" Bahn-Wiederaufbau ins Spiel gebracht. Damit konnte ich mir damals seine tatsächliche Einstellung zur Stadtbahn schon in etwa denken, ich fand aber nichts weiter dabei, da er ja von außerhalb kam und die Vorgeschichte der Streckeneinstellung aufgrund von Argumenten, die aus heutiger Sicht nachweislich falsch sind, sowie den politischen Kampf einiger weniger Echterdinger Stadträte dagegen vielleicht gar nicht zur Gänze kannte. Im zweiten OB-Wahlkampf 2009 war er dann ja auch klug genug, das Thema E-Bus gar nicht mehr zu erwähnen und sich scheinbar voll hinter den bereits gereiften Wiederaufbauwunsch der Stadt zu stellen. Kurzum, er schien, wie man in der Politik so unschön sagt, "auf Linie gebracht". Deshalb zum einen, und zum anderen aus meiner persönlichen Erfahrung, daß sich viele Politiker oder auch ganze politische Gremien lieber die Zunge oder sonstige Gliedmaßen ausreißen, als einen erkannten Fehler zuzugeben und zu korrigieren (der leidige Gesichtsverlust...) verfolge ich es heute immer mit etwas Sorge, wenn solche Forderungen und Argumente, die den U5-Weiterbau erschweren oder ganz in Frage stellen, immer wieder aus der Mottenkiste geholt werden, und natürlich auch, wer es tut.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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@ WN 26:
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Was waren eigentlich damals die "offiziellen" Gründe, warum die Linie 5 nach Echterdingen eingestellt wurde? Wann war das genau? War die Strecke nicht bereits teilweise für den Stadtbahnbetrieb vorbereitet?
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(19. 10. 2015, 07:21)websurfer83 schrieb: @ WN 26:
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Was waren eigentlich damals die "offiziellen" Gründe, warum die Linie 5 nach Echterdingen eingestellt wurde? Wann war das genau? War die Strecke nicht bereits teilweise für den Stadtbahnbetrieb vorbereitet?

Das war damals die Linie 6 Big Grin
Grüße: Silvia Weiß
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Wie an anderen Stellen im Netz auch sollte ein Parallelverkehr bei der Strecke zwischen S-Bahn und Stadtbahn vermieden werden. Linie 4 zwischen Untertürkheim und Obertürkheim wurde aus dem gleichen Grund zurückgenommen.

Peter
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(19. 10. 2015, 19:09)Peter K schrieb: Wie an anderen Stellen im Netz auch sollte ein Parallelverkehr bei der Strecke zwischen S-Bahn und Stadtbahn vermieden werden. Linie 4 zwischen Untertürkheim und Obertürkheim wurde aus dem gleichen Grund zurückgenommen.

Peter

Hallo Peter,

ja, so haben sich die Dinge in 25 Jahren verändert. Heute baut man teilweise gezielt doppelt aus, z.B. wenn die U6 auch zum Flughafen und zur Messe fährt.

Oder die U1 bedient wie auch die S2 und S3 die Verbindung Fellbach - Vaihingen.

Da ein System alleine in der heutigen Zeit nicht selten an seine Kapazitätsgrenzen stößt und eine Erweiterung oftmals nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich ist, macht es heutzutage Sinn, auch gezielt doppelt auszbauen.
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(19. 10. 2015, 19:09)Peter K schrieb: Wie an anderen Stellen im Netz auch sollte ein Parallelverkehr bei der Strecke zwischen S-Bahn und Stadtbahn vermieden werden. Linie 4 zwischen Untertürkheim und Obertürkheim wurde aus dem gleichen Grund zurückgenommen.
Falls du auf die U5 bezug nimmst, wovon ich unter diesem Thema ausgehe, dann präzisiere bitte, welchen Streckenabschnitt du genau meinst:
von Leindelden nach Echterdingen/Hinterhof oder eine mögliche Fortführung von Echterdingen nach Flughafen/Messe.

(20. 10. 2015, 07:44)websurfer83 schrieb: ja, so haben sich die Dinge in 25 Jahren verändert. Heute baut man teilweise gezielt doppelt aus, z.B. wenn die U6 auch zum Flughafen und zur Messe fährt. Oder die U1 bedient wie auch die S2 und S3 die Verbindung Fellbach - Vaihingen.
Da ein System alleine in der heutigen Zeit nicht selten an seine Kapazitätsgrenzen stößt und eine Erweiterung oftmals nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich ist, macht es heutzutage Sinn, auch gezielt doppelt auszbauen.
Deine Beispiele mit der U1 und U6 sehe ich nicht als direkten Parallelverkehr, da Streckenführung (U1+U6) oder Endpunkte (U1 Fellbach) erheblich von den S-Bahnstationen abweichen. Das war bei der SL 4 anders.
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@ Mario:
Klar sind die Streckenführung und die Haltestellen anders, aber die Relation, die bedient wird, ist dieselbe.

Bei der Verlängerung der U5 nach Echterdingen wäre dies ebenfalls so.
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(20. 10. 2015, 07:56)Mario schrieb: Deine Beispiele mit der U1 und U6 sehe ich nicht als direkten Parallelverkehr, da Streckenführung (U1+U6) oder Endpunkte (U1 Fellbach) erheblich von den S-Bahnstationen abweichen. Das war bei der SL 4 anders.

U1 stimmt schon, allerdings für Vaihingen - Rohr.
Aber was ich dabei absolut nicht verstehen will, ist, dass man dann ja doch einen zusätzlichen Verkehr benötigt und dann Busse einführt. Sind Busse dann kein Parallelverkehr mehr?
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(20. 10. 2015, 08:01)websurfer83 schrieb: Bei der Verlängerung der U5 nach Echterdingen wäre dies ebenfalls so.
Bei Echterdingen wäre es ebenso wie in Fellbach, die S-Bahn im Norden, die U-Stadtbahn im Süden. Macht durchaus Sinn, wenn der KNF>1 ist.

(20. 10. 2015, 08:50)dt8.de schrieb: Aber was ich dabei absolut nicht verstehen will, ist, dass man dann ja doch einen zusätzlichen Verkehr benötigt und dann Busse einführt. Sind Busse dann kein Parallelverkehr mehr?
Im Fall Untertürkheim-Obertürkheim war es wohl so, daß man sich für die U4 keinen zweiten teuren Arlbergdurchlaß wie bei der U13 leisten wollte. Auch wäre man mit einer Stadtbahntrasse aus Platzgründen nur bis zur Verzweigung der früheren SL4-Schleife in Obertürkheim gekommen und nicht bis zum Bahnhof.
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(20. 10. 2015, 08:50)dt8.de schrieb: U1 stimmt schon, allerdings für Vaihingen - Rohr.
Aber was ich dabei absolut nicht verstehen will, ist, dass man dann ja doch einen zusätzlichen Verkehr benötigt und dann Busse einführt. Sind Busse dann kein Parallelverkehr mehr?

Ob nun ein Parallelverkehr voliegt oder nicht, ich denke, wir können uns wohl darauf einigen, daß die S-Bahn eigentlich grundsätzlich eher nicht zur Feinerschließung eines Streckenabschnitts oder Gebietes mit kurzen Haltestellenabständen taugt. Die Stammstrecke unter der Rotebühlstraße, der die ebenfalls parallel verlaufende Straßenbahnstrecke Richtung Westbahnhof geopfert werden mußte, halte ich eigentlich auch schon für einen grenzwertigen Ausnahmefall. Nicht die Strecke an sich, sondern daß die S-Bahn hier zudem die Funktion einer Stadt- oder U-Bahn übernimmt, mit all den damit verbundenen Nachteilen, die sich dann auf den nun wieder S-Bahntypischen, sehr viel längeren Außenästen umso dramatischer aufschaukeln. Und selbst dort, mehr oder weniger parallel zur Stammstrecke im Stuttgarter Westen, fahren ja noch Busse... Aber eine zusätzliche S-Bahnstation "Hegel-Gymnasium", "Großglocknerstraße" oder "Neckarhalde", nur um ein paar Beispiele zu nennen, kann man wohl getrost als absurd bezeichnen. An diesen Außenästen haben die parallel verlaufenen Buslinien schon ihren Sinn und sind nicht wohl verzichtbar.

Ansonsten denke ich aber, ist den meisten von uns klar, daß sich "Parallelverkehr" im Sinne der Stuttgarter INVK-Sprachregelung "natürlich" nur auf teure - und somit zuschußmittelbedürftige - Schienenstrecken bezieht. Wo immer also bereits ein - vermeintlich - leistungsfähigeres Schienenverkehrsmittel (S-Bahn) vorhanden war oder oder auch nur in absehbarer Zeit kommen sollte, war das "minderwertige" (Straßenbahn) als überflüssig anzusehen und konnte - da lacht das Schwabenherz - eingespart werden. Ein Bus / eine Buslinie galt dagegen per se als flexibler und produziert im schlimmsten Fall einen regelmäßigen Abmangel, braucht aber nur vergleichsweise geringe Investitionen und schon gar keine millionenschweren Zuschüsse bei der Einrichtung. Meiner Ansicht nach entspricht das ja auch voll und ganz dem (aus heutiger Sicht verurteilungswürdigem) Zeitgeist der späten 1970er, als das INVK beschlossen wurde.

(20. 10. 2015, 07:56)Mario schrieb: Deine Beispiele mit der U1 und U6 sehe ich nicht als direkten Parallelverkehr, da Streckenführung (U1+U6) oder Endpunkte (U1 Fellbach) erheblich von den S-Bahnstationen abweichen. Das war bei der SL 4 anders.
(20. 10. 2015, 08:01)websurfer83 schrieb: Klar sind die Streckenführung und die Haltestellen anders, aber die Relation, die bedient wird, ist dieselbe.
Bei der Verlängerung der U5 nach Echterdingen wäre dies ebenfalls so.
Bei Echterdingen wäre es ebenso wie in Fellbach, die S-Bahn im Norden, die U-Stadtbahn im Süden. Macht durchaus Sinn, wenn der KNF>1 ist.

Sehe ich ähnlich wie Mario, mit solchen Aussagen wäre ich eher vorsichtig. Eine Ortschaft (als Beginn / Ende einer "Relation") würde ich immer als Fläche mit einer gewissen Ausdehnung und nie als - theoretischen - Punkt betrachten. Als Faustregel könnte man vielleicht sagen: liegen die zwei fraglichen Streckenführungen oder Haltestellen noch in fußläufiger Entfernung auseinander, oder wäre dazwischen bereits wieder eine Busverbindung angebracht bzw. gibt es diese sogar schon, und niemand stellt sie ernsthaft in Frage? Und so wie zwischen Fellbach Lutherkirche und Fellbach Bahnhof demnach regelrecht "Welten" liegen, sehe ich das auch in etwas milderer Form für Echterdingen Bahnhof und Hinterhof bzw. das angrenzende Gebiet Stangen / Goldäcker. Da handelt es sich eben doch nicht mehr um dieselbe Relation, somit zieht auch das Argument mit dem Parallelverkehr nicht.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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