Beiträge: 2.797
Themen: 22
Registriert seit: 09 / 2007
(01. 09. 2014, 20:46)mr-it schrieb: Es gibt zudem einen Mangel an Lokführer, daher wird das nichts mit billigen Arbeitskräften.
Darum wird das aber auch nichts mit der 37-Stunden-Woche. Ich versetze mich jetzt einfach mal in die Rolle der Verhandlungsführer bei der DB: Wenn ich einen Lokführermangel habe würde ich den Teufel tun, die Arbeitszeit zu reduzieren. Da würde ich lieber ein paar Streiks riskieren und schließlich beim Gehalt einlenken.
Und das ist ja das Problem in Deutschland: es wird in manchen Branchen einfach immer gestreikt, es ist ja schon soweit dass eine Einigung ohne Streiks von der Belegschaft garnicht mehr akzeptiert würde ("Was, nur x% Lohnerhöhung? Hätten wir mal gestreikt, wofür bin ich eigentlich in der Gewerkschaft?"). Wenn beide Seiten wissen dass eh erstmal gestreikt werden "muss", wundern mich weder unrealistischen Forderungen noch dass die Arbeitgeberseite kein oder ein unzureichendes Angebot macht.
Beiträge: 106
Themen: 0
Registriert seit: 07 / 2014
02. 09. 2014, 13:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02. 09. 2014, 13:26 von Manuel.)
Schon mal geschaut was Politiker und hohe Führungskräfte für Gehaltserhöhungen bekommen/durchgesetzt haben? Warum spricht man einem Durchschnittsverdiener das Recht auf ein sattes Gehaltsplus ab und nimmt es bei Politikern und Managern stillschweigend hin?
Wenn hier jemand überbezahlt wird ist das ganz sicher kein Lokführer.
Man muss sich nach oben orientieren und nicht nach unten. Wenn jemand noch weniger verdient als ein Angestellter der Bahn so haben auch diese das Recht sich zu organisieren und Forderungen durchzusetzen.
Meine Untersetzung haben sie.
Beiträge: 958
Themen: 51
Registriert seit: 03 / 2008
Ich wünschte ich könnte in die Zukunft sehen. Wenn bei den Ausschreibungen tatsächlich der billigste gewinnt. Dann frage ich mich woher er Personal bekommen will? Gut Zugbegleiter kann man recht schnell ausbilden und da es ja sowieso nur noch ein Fahrkartenprüfdienst wird sind das bald schon Verhältnisse wie bei manchen "Sicherheitsfirmen". Woher will man aber Lokführer nehmen? Der Alterdurchschnitt ist so hoch, das sich viele sagen werden: "Dann geh ich halt in Rente und verzichte auf die paar Jahre". Bei den Beamten sowieso. Das jüngere Personal kann sich auf dem Arbeitsmarkt nach neuem umsehen. Denn ich weis da hat es viele mit Abitur oder bereits abgeschlossener Ausbildung.
Viele Netzübernahmen zeigten ja das der neue Betreiber ohne Personal da steht und dann Busse statt Züge fahren. Sowas will ich in paar Jahren hier nicht haben
Aber ich verstehe natürlich die schlechte Laune. Ich persönlich halte die GDL auch für etwas zu aggressiv. Gerade weil die Bahn ja ein neues Angebot gemacht hat hätte der Streik gestern nicht sein müssen.
Beiträge: 106
Themen: 0
Registriert seit: 07 / 2014
(02. 09. 2014, 14:39)mr-it schrieb: Gerade weil die Bahn ja ein neues Angebot gemacht hat hätte der Streik gestern nicht sein müssen.
Das „Angebot“ war eine Frechheit und reine Hinhaltetaktik. Die Bahn versucht genau das zu erreichen was man hier lesen kann, Hass auf Lokführer und ihre Gewerkschafft schüren, sie als Maslos und egoistisch hinstellen.
Der Pöbel fällt drauf rein und gönnt seinen Gehaltsgenossen nichts.
Beiträge: 2.797
Themen: 22
Registriert seit: 09 / 2007
Wie gesagt, beide Seiten wissen dass es mittlerweile irgendwie dazu gehört dass gestreikt wird. Beide Seiten wären schlecht beraten, vor dem Streik einzulenken.