Ich habe Anfang Dezember bei einer der letzten Baustellenführungen durch den Albvorlandtunnel teilgenommen. Dieser Tunnel leitet den Beginn der NBS Wendlingen – Ulm ein. Er ist 8176m lang hat 2 und einzelne Röhren. Von Wendlingen kommend mündet noch die Röhre der Güterzuganbindung in der Tunnelröhre mit der Fahrtrichtung Ulm – Stuttgart. Dadurch müssen Züge die von Wendlingen kommen erstmal im Gegengleis bis zur Überleitstelle Nabern fahren, um dort dann auf das Streckengleis Stuttgart – Ulm zu wechseln. Diese Anbindung wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auch von jeweils einem ICE pro Stunde und Richtung von Stuttgart nach Ulm, sowie von einem Regionalzug von Ulm nach Wendlingen mit Halt in Merklingen genutzt werden. Später ist diese Güterzuganbindung für leichte Güterzüge gedacht, die dort aber nur in der Nacht ohne anderen Zugverkehr dort verkehren können. Die Testfahrten für die Inbetriebnahme erfolgen ab diesem Monat, seit einer Woche steht die Strecke unter Strom.
Hier links sieht man die Güterzuganbindung, Sie gewinnt in ihrem kurzen Tunnel an Höhe um dann in die NBS zu münden.
Hier sieht man eine nach rechts gehende Weiche eingebaut, die vor einem Oberleitungsmast endet. Das hat den Hintergrund, das dort später vielleicht einmal eine Strecke Richtung Kirchheim unter Teck abgehen könnte. Entweder als S-Bahn oder RE vom Flughafen kommend. Die Weiche hat man jetzt schon eingebaut, weil auf der ganzen NBS eine Feste Fahrbahn zum Einsatz kommt. Hätte man die erst später einbauen wollen, müsste man die Strecke sperren um den Beton an dieser Stelle aufzubrechen.
Ein Vorschlag wurde bereits gemacht:
https://www.matthias-gastel.de/neue-idee...ss-stukix/
Hier sieht man die Bohrpfahlgründungen neben der Güterzuganbindung, die vom Aussehen auch so bleiben werden:
Westportal Albvorlandtunnel
Hier in der Decke erkennt man das Sonic Boom Bauwerk, das den Tunnelknall beim Ein und Ausfahren des Zuges verhindern soll.
Dann ging es in die Südröhre rein, in der das Streckengleis Stuttgart – Ulm verläuft
Das Blaue Licht zeigt immer den Standort einer Löschwasserleitung an
Und bei diesen Farben gibt es einen Querstollen zur anderen Tunnelröhre, welche in einem Notfall als Rettungsröhre dient.
Durch diesen Querstollen sind wir dann auch durch und waren somit in der Tunnelröhre von Ulm nach Stuttgart, kurz vor dem Stück wo die Güterzuganbindung in diese mündet
Wie man hier sieht, geht es direkt ins Gefälle. Es geht dann in den bereits gezeigten Trog (Bild 2) und durch einen weiteren kurzen Tunnel unterquert man die A8. Man kommt schließlich in Wendlingen raus, wo man in die Bahnstrecke von Tübingen nach Plochingen mündet.
Wegen der Güterzuganbindung konnte auch das kurze Stück der Nordröhre bis dahin nicht mit der TBM aufgefahren werden und musste somit in herkömmlicher Bauweise erstellt werden. Hier sieht man rechts den Teil der von der TBM gefertigt wurde, gut zu erkennen an den verbauten Tübbinge.
Hier der Blick zurück. Diese Weiche wird in Richtung Wendlingen nur mit 100km/h befahren, das es ja nur 1km weiter bereits in die Strecke von Tübingen nach Wendlingen geht. Diese Einmündung darf dann nur noch mit 80km/h befahren werden.
Dann ging es noch näher ran
Da man bei der Baustellenführung nicht viel mitnehmen darf (keinen zu großen Rucksack, Stativ), sind alle Bilder entweder mit einem hohen ISO oder dem auflegen auf den Boden, der Kameratasche entstanden.
Als es dann draußen schon fast dunkel war, haben wir wieder Tageslicht gesehen.
Baustellenführungen kurz vor deren Ende, wenn schon die ganze Technik verbaut ist, finde ich besonders faszinierenden. Wenn der Tunnel noch im Rohbau ist, kommt man meistens auch nicht rein, wie ich bei meiner Flughafenführung ein paar Wochen später gesehen habe.
Momentane Baustellenführungen vom Infoturm Stuttgart die auch schon sehr weit Fortgeschritten sind, wären noch folgende:
Tunnel Bad Cannstatt
Mittnachtstraße
Bahnsteighalle
https://www.its-projekt.de/unser-angebot/fuehrungen/
Ich hoffe euch hat man Bericht gefallen, über Reaktionen würde ich mich sehr freuen