(15. 09. 2016, 12:30)Micha schrieb: Vllt. kann jmd. weiterhelfen; 'WN26' müsste doch FB-Spezialist sein ?
Zunächst einmal vielen Dank für die Blumen
, aber leider muß ich gestehen, daß meine Quellenlage gerade in diesem Punkt äußerst dünn ist. Auf die Schnelle nur soviel: ja, es gab zwischen Dezember 1922 und Oktober 1927 eine Betriebsruhe auf diesem Streckenabschnitt, die zunächst aber keineswegs zur "Umspurung und Elektrifizierung" vorgesehen war, sondern eigentlich auf eine Stillegung hinauslaufen sollte (zum guten Glück ließ man aber damals wohlweislich die Konzession bestehen und verzichtete auf das, was heute ein Stillegungs- und Entwidmungsverfahren wäre). Schließlich hielt man die Strecke nach Eröffnung der Reichsbahn-Neubaustrecke Rohr - Leinfelden und einem darauf folgenden massiven Bedeutungsverlust für entbehrlich. Dabei war sie aber einfach nur in ihrem Ausbaustand als normalspurige Voll-Eisenbahn falsch bzw. überdimensioniert, d.h. ihr komplettes Fehlen machte sich sehr schnell schmerzlich bemerkbar. Sofort nach den alles überlagernden Inflationswirren wurde deshalb auf Betreiben von Leinfelden und Echterdingen der Wiederaufbau als elektrische Meterspurbahn (also als künftigen Bestandteil des bereits in dieser Form etablierten "Oberen Filderbahnnetzes") geplant und schließlich 1927 gemeinsam mit SFB und SSB ausgeführt. "Sahnehäubchen" war natürlich der von Anfang an mitprojektierte Weiterbau nach Echterdingen Ort, von dem man sich - völlig zu Recht, wie sich herausstellte - eine enorme Aufwertung des gesamten Astes versprach. Wie sich gerade in diesem Punkt doch heute wieder mal die Geschichte wiederholen könnte...
Ansonsten würde ich einfach mal danach gehen, seit wann es das Möhringer Freibad überhaupt gibt. Laut "Die Stuttgarter Straßennamen" wäre das ebenfalls 1927, also zufällig gleichzeitig oder kurz vor der Wiedereröffnung der Bahnstrecke.
Allerdings gab es in diesem Bereich bereits seit dem frühen 15. Jahrhundert (!) eine dem Esslinger Spital gehörende Badstube, die vom Rinnenbach gespeist wurde, und dazu gehörig auch den
Flurnamen "Badstube". Im Volksmund hieß sie auch "Römerbad", da es dort tatsächlich auch (zeitweilig in Vergessenheit geratene, und 1935 erneut entdeckte) römische Siedlungsspuren gibt.
Den Heilbrunnen gab es natürlich auch (so genannt, weil hier bei einer 1480 nach einem Kutschunfall errichteten, aber längst wieder abgegangenen Votivtafel angeblich Wunderheilungen geschehen sein sollen). Ungesichterten Überlieferungen zufolge soll es hier ebenfalls frühzeitig ein zweites Badhaus gegeben haben. Ab 1899 existierte dann das Wagner'sche Ausflugslokal mit öffentlichen Wannenbädern.
Also Bäder, wo man nur hinschaut, und das seit frühester Zeit. Die Namen "Möhringen zum Bad" und "Heilbrunnen" würden also beide von Anfang an passen.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)