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Barrierefreier Ausbau der S-Bahn Stationen
#47
(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Dass es zwei Treppen gibt trifft meist eher auf größere Bahnhöfe zu. Die Mehrzahl der S-Bahn-Haltestellen dürfte nur einseitig der Unterführung Treppen haben.
Das liegt aber auch daran, dass für den Aufzugsbau oft eine Treppe geopfert wurde. Oft rächt sich das heute, wie zB am Gleis 4/5 in LB:
Hier hat man heute am morgen oft Stau, weil alle durch einen Abgang müssen.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Ich meinte, dass man bei Haltestellen mit großem Höhenversatz zur Umgebung nur einen und nicht zwei Aufzüge benötigt, um den Bahnsteig zu erreichen.
Also wenn ich am HBF von der S-Bahn in die Königstraße möchte, dann muss ich trotzdem durch 2 Aufzüge oder über eine weitere Rampe (oft steiler als 6%).
An Stationen wie Ludwigsburg kann man auch mit nur einen Aufzug aufs Gleis kommen, aber nur durch den Hintereingang, dessen Erreichbarkeit für die meisten aber recht eingeschränkt ist und oft nur mit Umwegen von mehreren 100 Metern erreichbar ist.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Auch zwei Aufzüge können kaputt sein. Selbst 3 oder 10 Aufzüge, wenn z.B. per Vandalismus gezielt Schäden an einem kompletten BAhnhof herbeigeführt werden. Eine steile Rampe wiederum ist zwar immer verfügbar, schließt dafür aber einige Menschen ganz grundsätzlich aus.
Auch ein Aufzug ist für einige Menschen ein größeres Hindernis als eine Rampe und viele sind mit den Treppen zufriedener. Daher bin ich dafür nach Möglichkeit ALLES DREI zur Verfügung zu stellen.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Ich bin durchaus der Meinung, dass man statt 97 % besser 99 % Verfügbarkeit anstreben sollte und für die Nichtverfügbarkeit eine unkomplizierte Alternative anbietet.
Die Frage ist halt, ob man die 99% im öffentlichen Raum hinbekommt, oder ob das ein unrealistisches Wunschziel ist. Wenn letzteres zutrifft, dann muss man sich was anderes überlegen.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Dann gibt es eben einen Ersatzverkehr, wie ja auch wenn die Bahn ausfällt.
Da ist aber die Frage, wer dann dieses Ersatzverkehr nutzen darf. Nur Leute mit aG (außergewöhnlich Gehbehindert) im Behindertenausweis? Jemand mit einen kleinen Rollkoffer? Ein Rentner mit Pedelec?
Und wenn man dann soweit ist, dass man dann am ende wieder beim DB Mobilitätsservice das ganze 24h zuvor anmelden muss, dann wird das ganze halt in der Praxis schwierig.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Dann könnte man ja wie früher an Treppen diese Kinderwagenspuren einbauen. Ist zwar eine sehr steile Rampe, aber besser als Treppen laufen und mit einfachen Mitteln schnell überall umzusetzen. Ist genausowenig barrierefrei wie eine Rampe mit 12 % Neigung.
Nutzer die mit einer 12% Rampe besser zurechtkommen als mit einer Kinderwagenrinnen:
  • E-Rollis
  • Handrollis
  • Rollatoren
  • Kinderwagen (siehe auch die Kommentare von Strohgäubahner und Holger2)
  • Rollkoffer
  • Fahrrad-/ Pedelec-/ E-Scooternutzer (im Bf natürlich schiebend)
  • Handbikes


Eine Nutzergruppe die mit Kinderwagenrinnen besser zurechtkommt als mit Rampen fällt mir auf die schnelle nicht ein. Kinderwagenrinnen sind eher eine Behinderung für die Leute die zu Fuß auf der Treppe unterwegs sind, da diese die Treppe ja einengen. Die Rampe kann man hingegen auf ganzer Breite nutzen.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: In Ditzingen vielleicht, aber wie wäre das in Winterbach? Wieviel früher müsste jemand da sein, um seinen Zug noch zu erreichen? Die Strecke hat in der HVZ kaum noch Kapazitäten und dann noch Zeitfenster für einen manuell geschalteten BÜ? 
Man muss das natürlich je Station individuell betrachten.
Im Falle von Winterbach würde es schon viel bringen, wenn die beiden Unterführungen westlich und östlich besser erreichbar wären um eine Rückfallebene zu haben.
Gerade die östliche Unterführung scheint vom Bahnsteig Richtung Schorndorf nur mit einen besseren Trampelpfad angebunden zu sein.

(23. 05. 2022, 22:14)metalhead schrieb: Und falls das nicht geht, wie sähe wohl eine Rampe auf den Steg aus? In die Unterführung hat man eine Höhendifferenz von ca. 4 - 5 m, auf einen Steg wären es 7,5 m. Also rund 70 - 80 m Rampenlänge, die alle Fahrgäste beidseitig entlanglaufen müssten, weil es ja keine Treppen mehr gibt. 
Also einen vergleichbaren Steg gibt es in Korntal mit 55 Meter Rampenlänge.
https://www3.vvs.de/Download/EnvMaps/vvs...orntal.pdf

Gestern habe ich übrigens auf den Heimweg übrigens einen Abstecher zu genau dieser Rampe gemacht und das Geschehen mal für ca 20 Minuten beobachtet:
Leute die den Bahnhof nur passiert haben und somit die Wendelrampe und die Treppe gleich weit entfernt hatten, nutzten zu ca 50% gleichberechtigt beide Wege und zwar wenn diese keine Lasten mit sich schleppten. Alle mit Lasten nutzten selbstverständlich die Rampe. Diese Rampe ist übrigens auch für Kommerzielle Wege wichtig, so nutzten in nur 20 Minuten 2 Postler diese Rampe. Einer der Postler nutzte ein großes Lastenfahrrad, das vermutlich nicht in einen Aufzug gepasst hätte.
Nur bei Ankunft der S-Bahn waren die Treppen der bevorzugte Weg, da die Treppen näher am Bahnsteig stehen als die Rampe.
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RE: Barrierefreier Ausbau der S-Bahn Stationen - von glx - 26. 05. 2022, 14:39

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