30. 01. 2020, 13:37
Hallo AFu,
die Linie 14 ging ja schon 1986 in Betrieb. Danach brauchte man den Gleisbogen von der Universität zur Hohen Straße in Meterspur nicht mehr. Für Sonderwagen, die dennoch diese Relation befahren wollten, gab es ja den Ersatzweg über die Schleife Berliner Platz. Man ist dann von der Uni kommend wie der 9er gerade aus über die Kreuzung gefahren, dann aber nach rechts rein in die Schleife Berliner Platz, wieder raus und von der Haltestelle Berliner Platz (aus Richtung Hölderlinplatz) geradeaus gefahren. Damals hat man dann für die Trennung der Linien 14 und 9 eine einfache Spurtrennung eingebaut. Man muss sich vor Augen halten, dass man am Berliner Platz vor der Stadtbahnzeit einen ziemlichen Umbau machen musste, um die Radien der Stadtbahn hinzubekommen. Damals hat man dann nach meiner Erinnerung in einem Aufwasch die neue Geometrie komplett gemacht und damit auch die Gleisachsen Hohe Straße - Schloß-/Johannesstraße schon außerhalb der Lichtmasten neu gebaut, so wie sie heute liegt. Das führte damals auch zu dem Manko, das man von der Hohen Straße aus nicht mehr in die Schleife Berliner Platz hineinkam, weil die Streckenzusammenführungsweiche nun hinter der Abzweigweiche lag (kann man noch heute an dem Streifen im Asphalt besichtigen bzw. anhand der Geometrie der Straße nachverfolgen). Die einzigen Bögen, die in der alten Geometrie liegen blieben, waren die in den Achsen Universität - Hölderlinplatz, was damals als Umleitungsstrecke zum Hölderlinplatz bei Störungen im Bereich Charlottenplatz-Rathaus-Rotebühlplatz dienen konnte.
Ebenfalls zu bedenken ist, dass eine Weiche ein teures Gerät ist und dass nach einem gewissen Verschleiß dieselbe auszutauschen ist. Man hatte 1986 noch keinen Grund, eine Weiche an der Liederhalle (L9/14) einzubauen. Für die Eröffnung des 9ers musste man dann nur einen Teilumbau machen, nämlich die genannten Weichen an der Liederhalle und die dritte Schiene in Ost-West-Richtung, wobei man natürlich die Weichen zum/vom Hölderlinplatz samt der Gleiskreuzung sowie die 90°-Kreuzungen in der Mitte des Knotenpunkts anfassen/Tauschen musste. Diese waren m. W. aber beim Umbau zuvor unberührt geblieben. Umgekehrt war es dann aber so, dass man die Haltestelle Hohe Straße und ihre Weichen nun nicht mehr anpacken musste, und das blieb im Grunde auch noch ziemlich lange so. Eine Echte Veränderung hat es da erst gegeben, als man die Strecke zum Hölderlinplatz auf Regelspur umgebaut hat, sieht man einmal davon ab, dass man ab 1994 nicht mehr mit der Meterspur nach links abbiegen konnte (zumindest gab es dahinter keine Schleifen mehr).
Insgesamt kann man sagen, dass die letzte große Änderung der Geometrie also schon vor 1986 stattgefunden hat und dass es danach nur noch Umspurungen und Vereinfachungen gab, eben abgesehen von der Gleisbaustelle, die Du im Video verlinkt hast, was dann eben sozusagen die zweite große Aufrüstung des Knotens war. Den Gleisbogen von der Uni zum Hölderlinplatz hat man ja mit der Umspurung der Strecke zum Hölderlinplatz aufgegeben. Das bringt zwar eine betriebliche Einschränkung bezüglich der Umleitungsfälle mit sich, aber der Preis, das Eck' bei der Liederhalle ebenfalls rasieren zu müssen, wäre eben hoch gewesen, zumal dann auch die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts aufgrund der dann weiter in Richtung Uni zurückgezogenen Haltlinien geringer gewesen wäre, ganz abgesehen von den Städtebaulichen Aspekten. Scheint ja kein extremer Fehler gewesen zu sein, so oft fällt die Linie zum Hölderlinplatz nach meiner Wahrnehmung nicht aus.
Viele Grüße
BW 76
die Linie 14 ging ja schon 1986 in Betrieb. Danach brauchte man den Gleisbogen von der Universität zur Hohen Straße in Meterspur nicht mehr. Für Sonderwagen, die dennoch diese Relation befahren wollten, gab es ja den Ersatzweg über die Schleife Berliner Platz. Man ist dann von der Uni kommend wie der 9er gerade aus über die Kreuzung gefahren, dann aber nach rechts rein in die Schleife Berliner Platz, wieder raus und von der Haltestelle Berliner Platz (aus Richtung Hölderlinplatz) geradeaus gefahren. Damals hat man dann für die Trennung der Linien 14 und 9 eine einfache Spurtrennung eingebaut. Man muss sich vor Augen halten, dass man am Berliner Platz vor der Stadtbahnzeit einen ziemlichen Umbau machen musste, um die Radien der Stadtbahn hinzubekommen. Damals hat man dann nach meiner Erinnerung in einem Aufwasch die neue Geometrie komplett gemacht und damit auch die Gleisachsen Hohe Straße - Schloß-/Johannesstraße schon außerhalb der Lichtmasten neu gebaut, so wie sie heute liegt. Das führte damals auch zu dem Manko, das man von der Hohen Straße aus nicht mehr in die Schleife Berliner Platz hineinkam, weil die Streckenzusammenführungsweiche nun hinter der Abzweigweiche lag (kann man noch heute an dem Streifen im Asphalt besichtigen bzw. anhand der Geometrie der Straße nachverfolgen). Die einzigen Bögen, die in der alten Geometrie liegen blieben, waren die in den Achsen Universität - Hölderlinplatz, was damals als Umleitungsstrecke zum Hölderlinplatz bei Störungen im Bereich Charlottenplatz-Rathaus-Rotebühlplatz dienen konnte.
Ebenfalls zu bedenken ist, dass eine Weiche ein teures Gerät ist und dass nach einem gewissen Verschleiß dieselbe auszutauschen ist. Man hatte 1986 noch keinen Grund, eine Weiche an der Liederhalle (L9/14) einzubauen. Für die Eröffnung des 9ers musste man dann nur einen Teilumbau machen, nämlich die genannten Weichen an der Liederhalle und die dritte Schiene in Ost-West-Richtung, wobei man natürlich die Weichen zum/vom Hölderlinplatz samt der Gleiskreuzung sowie die 90°-Kreuzungen in der Mitte des Knotenpunkts anfassen/Tauschen musste. Diese waren m. W. aber beim Umbau zuvor unberührt geblieben. Umgekehrt war es dann aber so, dass man die Haltestelle Hohe Straße und ihre Weichen nun nicht mehr anpacken musste, und das blieb im Grunde auch noch ziemlich lange so. Eine Echte Veränderung hat es da erst gegeben, als man die Strecke zum Hölderlinplatz auf Regelspur umgebaut hat, sieht man einmal davon ab, dass man ab 1994 nicht mehr mit der Meterspur nach links abbiegen konnte (zumindest gab es dahinter keine Schleifen mehr).
Insgesamt kann man sagen, dass die letzte große Änderung der Geometrie also schon vor 1986 stattgefunden hat und dass es danach nur noch Umspurungen und Vereinfachungen gab, eben abgesehen von der Gleisbaustelle, die Du im Video verlinkt hast, was dann eben sozusagen die zweite große Aufrüstung des Knotens war. Den Gleisbogen von der Uni zum Hölderlinplatz hat man ja mit der Umspurung der Strecke zum Hölderlinplatz aufgegeben. Das bringt zwar eine betriebliche Einschränkung bezüglich der Umleitungsfälle mit sich, aber der Preis, das Eck' bei der Liederhalle ebenfalls rasieren zu müssen, wäre eben hoch gewesen, zumal dann auch die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts aufgrund der dann weiter in Richtung Uni zurückgezogenen Haltlinien geringer gewesen wäre, ganz abgesehen von den Städtebaulichen Aspekten. Scheint ja kein extremer Fehler gewesen zu sein, so oft fällt die Linie zum Hölderlinplatz nach meiner Wahrnehmung nicht aus.
Viele Grüße
BW 76