29. 01. 2020, 20:35
Ich würde mal vermuten, fest stand damals nur der Umstellungstermin September 1989 und die feste Absicht, daß spätestens ab diesem Zeitpunkt die Stadtschleife vollumfänglich, also eben auch für den damals neu ausgebauten Vogelsang-Ast der Diagonallinie, für Regelspur befahrbar ist um alle Linien dort, also U1, U14 und auch U9, im Bedarfsfall über den jeweils anderen Strang als gewöhnlich umleiten zu können. Der eigentliche Ausbau des Netzes und die Herstellung der Dreischienigkeit ist dagegen eigentlich nie "chronologisch korrekt" erfolgt, das hing immer auch unter anderem am Planungs- und Genehmigungsstand, an Fördermittelfreigaben, an örtlichen Gegebenheiten wie ohnehin anstehenden Straßenbaumaßnahmen und an der Verfügbarkeit von Bauteilen (u.a. Weichen und Gleisjoche, die gerade in diesem Bereich fast durchweg Sonderanfertigungen waren) und Baufirmen. Und ja, es gab in der Stadtbahnbau-Geschichte durchaus auch noch einige "Schildbürger-Fälle", wo man rückblickend sagen würde, das hätte man auch "gleich in einem Aufwasch" machen können. Beispielsweise die Weichen- / Kreuzungsanlage am Wilhelmsplatz, wo man mindestens dreimal vollkommen unabhängig voneinander (für U1, U13 und U2) gewerkelt hat, ohne die dritte Schiene oder auch nur die aufgeweitetete Gleisgeometrie für den jeweils nächsten auszubauenden Strang wenigstens als Bauvorleistung zu berücksichtigen. 1997 war ja eine ausgebaute U2 durchaus schon kein völlig illusorisches Luftschloß mehr. Ach ja, die U2... wenn die bzw. deren Ausbau damals, als das Video am Berliner Platz entstand, überhaupt schon irgend jemand auf dem Schirm gehabt hätte .
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)