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Grundsatzdiskussion Schallschutzwände
#8
(03. 01. 2012, 16:22)mr-it schrieb: ich als täglicher Bahnpendler kenne viele Strecken schon seit Jahren und somit auch die Veränderungen an ihnen. Die wohl größte Änderung sind die Schallschutzwände zu denen ich keine gute Meinung habe. Meine Gedanken dazu:
1...
2...
3...
(die wörtliche Wiedergabe der einzelnen Punkte erspare ich mir und Euch hier aus Platz- und Übersichtlichkeitsgründen.)

Was ich schöner fände wäre eine natürlichere Gestaltung. Warum bepflanzt man die Wände nicht? [...] Die Notausgänge könnte man sicher so gestalten das diese nicht überwuchert werden.

Die obigen Punkte sehe ich im Grunde genommen genauso, auch und besonders Punkt 3. Das mit der angeblichen Unbewohnbarkeit etlicher Gegenden ist doch ein sehr subjektives Argument. Gerade bei Bahnstrecken scheint es ja auch Leute zu geben, die sich davon überhaupt nicht stören zu lassen scheinen, wie ja bereits hier bei etlichen Forumsteilnehmern durchgeklungen ist. Auch das RP ist ja bei der Genehmigung von Gebietsausweisungen eher vorsichtig: in stark belasteten Gegenden werden zunächst nur reine Wohngebiete verboten, Mischgebiete (und erst recht Gewerbegebiete) aber durchaus noch zugelassen. Bis das auch nicht mehr geht, muß es mit dem Lärm schon ziemlich dicke kommen, also etwa in unmitttelbarer Flughafennachbarschaft. Andererseits bestimmen Lärmbeschwerden von Anwohnern, die erst lange nach Errichtung eines Verkehrswegs zugezogen sind, schon heute in geradezu unerträglicher Weise die politische Arbeit. Ich denke, vor allem hier sollte abgewogen werden zwischen dem öffentlichem Interesse an diesem Verkehrsweg und dem praktizierten Florians-Prinzip, um nicht zu sagen Egoismus der Anwohner.

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin nicht grundsätzlich gegen das Nachrüsten von Lärmschutzwänden an Bestandsstrecken, wenn sie tatsächlich Abhilfe schaffen. Aber optisch verträglich, auch und vor allem an Bahnstrecken und für Bahnreisende, deren vorbildliches Verhalten auf diese Weise ja auch irgendwie gewürdigt würde, müssen sie unbedingt sein.
Bepflanzte Wände (am besten noch abgestuft wie bei Trogtrassen, was allerdings leider ziemlich viel Platz kostet) fände ich auch eine begrüßenswerte Kompromißlösung, wenn es nun wirklich nicht ohne Lärmschutzwand geht, oder auch großflächligere Verglasungen statt nur einzelner Gucklöcher, damit wenigstens die Sicht nicht ganz so blockiert ist. Ich bin nur nicht ganz sicher, ob bei Glaswänden die Schutzwirkung noch so gegeben ist, ganz abgesehen von der noch größeren Beschmierungs- und Beschädigungsanfälligkeit.
Vieleicht könnte man so sagen: Lärmschutzwände sind vielerorts wohl ein notwendiges Übel, um neue Strecken überhaupt noch politisch durchzusetzen und bauen zu können, aber kein Allheilmittel, und beim nachträglichen Bau geht es keinesfalls ohne vorherige Abwägung, Augenmaß und sorgfältige gestalterische Planung.

Allerdings hätte ich noch eine andere Frage: warum wird eigentlich das Konzept der Strecke Sonnenberg - Degerloch so gut wie gar nicht mehr weiterverfolgt, nur noch niedrige Schutzwände bis auf Höhe der Fahrgestelle zu errichten? Damals war das ja als Test gedacht. Gibt es da inzwischen Erkenntnisse, daß sich so doch nicht die gewünschte Schutzwirkung erzielen ließ?
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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Grundsatzdiskussion Schallschutzwände - von mr-it - 03. 01. 2012, 16:22
RE: Grundsatzdiskussion Schallschutzwände - von WN 26 - 05. 01. 2012, 13:57

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