Murrhardt

[ChrisM]

Das Stuttgarter Regierungspräsidium hat das Planfeststellungsverfahren für den Kreuzungsbahnhof abgeschlossen und informiert in einer Pressemitteilung darüber:

Regierungspräsident Johannes Schmalzl hat in diesen Tagen das Anhörungsverfahren im Rahmen der Planfeststellung für die Wiedereinrichtung des Kreuzungsbahnhofs Fornsbach abgeschlossen und dem Eisenbahn-Bundesamt eine abschließende Stellungnahme zugeleitet. Die DB Netz AG und die DB Station & Service beabsichtigen die Ausweichstelle der eingleisigen Linie Backnang - Schwäbisch Hall-Hessental vom Bahnhof Murrhardt in den knapp 5 Kilometer entfernten Bahnhof Fornsbach (Stadtteil von Murrhardt) zu verlegen und hat daher einen Antrag auf Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) gestellt, das seinerseits das Regierungspräsidium Stuttgart mit dem Anhörungsverfahren beauftragt hat. Der Bahnhof Fornsbach liegt verkehrsgünstiger etwa in der Mitte dieser Strecke, so dass dort die Züge ohne größere Wartezeiten aneinander vorbeifahren können. Die Kosten für das Vorhaben werden einschließlich der Planungskosten auf rund 12 Millionen Euro geschätzt. Baubeginn soll noch in diesem Sommer sein, Bauzeit beträgt rund ein Jahr.

„Mit dem Vorhaben kann der heutige Fahrzeitverlust durch den Aufenthalt in Murrhardt zum Ausweichen um bis zu 10 Minuten verkürzt“, betonte Regierungspräsident Johannes Schmalzl. „Die so erreichte Beschleunigung der als Murrbahn oder Murrtalbahn bekannten Linie Stuttgart - Schwäbisch Hall-Hessental ermöglicht zudem die Realisierung des integralen Taktfahrplans auf dem eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Backnang und Schwäbisch Hall-Hessental“, erläuterte Schmalzl. Konkret sei Gegenstand des Vorhabens der Rückbau des bestehenden Mittelbahnsteigs und der Neubau von zwei Außenbahnsteigen rund 120 Meter östlich der derzeitigen Bahnsteige in Richtung der Fornsbacher Ortsmitte einschließlich Einbau eines Über-holgleises. Die Anbindung der beiden Außenbahnsteige an die geplante Personenunterführung erfolge künftig über Rampen und Treppenanlagen.

Der Regierungspräsident wies außerdem darauf hin, dass sich mit dem Vorhaben die Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs steigere, überdies könnten durch entsprechende Busanbindung und P+R-Anlage zusätzliche Fahrgastpotentiale erschlossen werden. „Durch die geplanten Zu- und Abgangsrampen können auch die in ihrer Mobilität eingeschränkten Fahrgäste ohne Inanspruchnahme fremder Hilfe ungefährdet die Bahnsteige erreichen. Darüber hinaus werden die geplanten Außenbahnsteige mit einem Blindenleitsystem ausgestaltet“, stellte Schmalzl besonders heraus.

Ein wichtiges Fazit des Anhörungsverfahrens sei auch, dass durch das Vorhaben nur geringe Umwelteinwirkungen zu erwarten seien, die zudem durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert würden, betonte der Regierungspräsident abschließend.