15. 12. 2010, 21:22
(15. 12. 2010, 15:46)Andreas schrieb:(15. 12. 2010, 10:30)dt8.de schrieb: Autsch. Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber das ist völliger Unsinn.
Eine elektrische Bremsung erfordert zwingend einen Stromfluß, ohne Strom keine Bremswirkung, weil das im Motor bremsende Gegenmagnetfeld erst durch den Stromfluss und nicht durch eine Spannung erzeugt wird. Die Elektrotechnik-Grundlagen sagen, daß ohne Verbraucher zwar eine Spannung erzeugt wird, die alleinige Existenz dieser Spannung ohne resultierenden Stromfluß aber keine Bremswirkung erzeugt.
Wo sollte auch die Energie hinwandern, wenn nur eine Spannung erzeugt würde?
Ich will Dir nicht zu nahe treten. Hab ich was von Stromfluss gesprochen? Oder davon ob die Bremse weiterhin funktioniert?
Nein, aber ich. Und ohne das Verständnis, was bei Stromfluss passiert, lässt sich auch nicht verstehen, was dann bei Unterbrechung desselben passiert.
(15. 12. 2010, 15:46)Andreas schrieb: Ich sprach ausschließlich davon, dass zwischen Fahrstromabnehmer und Fahrstrom ein enormer Spannungsunterschied aufgebaut wird. Ohne Probleme entstehen da in voller Fahrt über 300 kV. Da gibt dann schon irgendwas nach, wenn das nicht begrenzt wird.
Und ich versuchte zu erklären, warum das Unfug ist. Und dazu muß man erstmal verstehen, was bei Stromfluss passiert.
Denn auch das, was Du jetzt wieder schreibst ist Unsinn. Wo sollen da 300 kV herkommen? Die Spannungen bewegen sich im Bereich bis max. 1,5 kV, übrigens völlig unabhängig davon, ob da Strom in das Netz, in die Bremswiderstände oder gar nicht fließt.
Die beim Bremsen im Motor entstehenden Spannungen liegen nämlich in derselben Größenordnung wie die zum Beschleunigen auf die Geschwindigkeit benötigten Spannungen (also um max. 750V), denn in der Theorie ist der Elektromotor/Dynamo vollständig umkehrbar (in der Praxis nicht ganz, aber das führt eher zu "Nachteilen" und damit zu niedrigeren Spannungen bei der Funktion als Generator). Natürlich wird das "hintenraus" zum Netz anders verschaltet um auf eine höhere Spannung als die im Netz zu kommen, denn sonst könnte man nicht Rückspeisen, aber im Endeffekt ist das nur eine Reihen- statt einer Parallelschaltung, im DT8 halt schon auf elektronischem Weg bzw. im DT8.10 sogar mit Spannungswandlern.
Und künstlich begrenzt wird da gar nichts, wozu auch? Das geht nur in die Bremswiderstände, welche aber zur Vernichtung des Leistung da sind, und nicht, um irgendwelche Spannungen zu begrenzen.
Der einzige Unterschied bei einen hypothetischen Kontaktausfall zur Oberleitung ohne Bremswiderstände ist, daß dann kein Strom fließt, der Verbraucher also rechnerisch einen unendlichen Widerstand hat und so die ganze vom Motor induzierte Spannung zwischen Stromabnehmer und Rädern anliegt. Im Fall von Stromfluß ist die Spannung zwischen Stromabnehmer und Rädern dann um diese am Innenwiderstand abfallende Spannung geringer, was in der Praxis aber nicht wirklich relevant ist und insbesondere keine 300 kV ausmacht.