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Zukunftspläne für Stuttgart
#41
(14. 12. 2016, 11:04)MarcoSTR schrieb: Ich kann mir am besten in Stuttgart mit seinen vielen Hügeln ein Seilbahnnetz aus mehreren Linien vorstellen, so wie in La Paz in Bolivien. Länge 3-4km mit max 3 Stationen pro Linie.

Aber wir haben hier doch schon eine Seilbahnlinie Dodgy

Eigentlich Nope, weil in La Paz gehst von 3400 auf 4000 Meter = 600 Meter Höhenunterschied auf kurzer Distanz mit teilweise Steilwänden. In Stuttgart gehts von 300 Meter auf 400 Meter und das ziehmlich gemächlich auf mehreren Kilometern. Ich wüsste auch nicht, wo hier eine Luftseilbahn wirtschaftlich Sinn macht, wo sie technisch überhaupt Sinn machen würde..
Wie gesagt an den beiden Stellen wo es Sinn macht, fährt die Zahnradbahn und die Standseilbahn.

Und dann der städtebauliche Aspekt ohje ohje, in Ludwigsburg sind ja selbst ein paar Meter 1 m hoher Bahnsteig zu viel, und da will man eine Seilbahn mit massiven 50 Meter hohen Pylonen hinstellen??Big GrinBig Grin Das alles auch noch auf der Ebene wo es doppelt auffällt und technisch gar keinen Sinn macht?

Noch ein Punkt: Eine Touristenbahn kann man zur HU auch mal sperren, oder wenn ein Defekt vorliegt die paar Touristen durch die Bergrettung abseilen lassen. Aber so viele Menschen befördern, und diese im Notfall alle evakuieren wollen, teilweise unzugänglich über den Häusern? Undecided und dann noch Stichwort Flugsicherung auch ein heißes Thema Blush
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#42
Ich denke auch dass eine Evakurierung im Störungs- oder Notfall einen großen Nachteil einer Seilbahn im ÖPNV birgt. Sobald das Seil gestoppt werden muss hängen alle Kabinen erstmal wortwörtlich in der Luft und niemand kann raus, sofern sich die Kabine nicht noch in der Station befindet.
Bei der Stadtbahn und beim Bus kann man die Insassen ja wenigstens noch ins Freie entlassen.

Gruß aus Hamburg (welches sich vor kurzem gegen eine Touristen-Seilbahn entschieden hat)
... wünscht sich, dass die SSB der Hochbahn mal zeigt, wie ÖPNV richtig geht!
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#43
Paßt zwar eher nur zufällig in die hier gerade laufende Diskussion, aber trotzdem:

In der Printausgabe der Filder-Zeitung vom 23.12. stand auf Seite II bei den Leserbriefen unter dem Titel "Allianz aufs Eiermann-Areal" eine Zuschrift mit folgendem Schlußsatz:

(24. 12. 2016, 02:20)Dieter Frank im FZ-Leserbrief schrieb: ...Im Übrigen gab es in Vaihingen schon mal eine Seilbahn, von der Brauerei Leicht zum Bahnhof.

Davon habe ich dort zum ersten Mal gehört und gelesen.

Weiß zufällig jemand von Euch etwas Genaueres, etwa wann es diese Seilbahn gegeben haben soll, oder ob es sich nur um eine Materialseilbahn gehandelt hat; oder hat vielleicht sogar Bilder davon?
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#44
Auf der Seite des Vereins Historisches Vaihingen bei FB gibt es folgenden Eintrag dazu:

[...] Eine Seilbahn war nahezu 70 Jahre Teil des Vaihinger Dorfbildes
1893 richtete Kommerzienrat Robert Leicht eine Drahtseilbahn von den Brauereigebäuden zur Bahnstation ein.
Es war eine Lastenseilbahn, die Behälter quer über die Vollmoellerstraße und Robert-Koch-Straße zur Bahnentladestelle transportierte.
1960 wurde die Seilbahn demontiert [...]
Dort ist auch ein Bild zu sehen.

Z.B. hier (Zeittafel: 1893) wird diese auch erwähnt:
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/f...6816.shtml

Den Rest darfst Du recherchieren.



"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle

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#45
(15. 12. 2016, 22:26)FoxMcLoud schrieb: Bei der Stadtbahn und beim Bus kann man die Insassen ja wenigstens noch ins Freie entlassen.

Kommt eine Stadtbahn zum stehen, werden die Leute auch nur im äußersten Notfall herausgelassen, das Aussteigen aus 1m Höhe (auf Schotterbett sogar noch höher) ist eben nicht ganz ungefährlich.
Und auch eine Nf-Bahn würde beispielsweise im Tunnel nur ungern evakuiert.
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#46
(24. 12. 2016, 16:54)glx schrieb: Kommt eine Stadtbahn zum stehen, werden die Leute auch nur im äußersten Notfall herausgelassen, das Aussteigen aus 1m Höhe (auf Schotterbett sogar noch höher) ist eben nicht ganz ungefährlich.
Und auch eine Nf-Bahn würde beispielsweise im Tunnel nur ungern evakuiert.

Also jetzt komm Big Grin in jedem ÖPNV-Verkehrsmittel gibts einen Fluchtweg, außer in der Luftseilbahn. Die Bahn rollt meistens auch in den nächsten Bahnhof, die Seilbahngondel bleibt halt stehen.

Wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, sollte sich vielleicht mal informieren, was das bei einer Seilbahn für ein Akt ist, wenn mal ein kleines Bauteil kauttgeht, oder zu viel Wind kommt. Eine Seilbahn ist technisch bedingt immer auf Kante genäht, und mit herkömmlichen Verkehrssmitteln kaum vergleichbar. Es ist technisch meistens unmöglich (z.B. das Tragseil über dem Pylon muss frei hängen, damit die Gondel darüberfahren kann und kann nirgends befestigt werden, es wird nur im Notfall mit einer technischen Vorrichtung vor dem Absturz aufgefangen), oder total unwirtschaftlich Sicherheitseinrichtungen zu bauen, oder Systeme redundant auszulegen. Wenns dann mal zum Ernstfall kommt, sind den Hubschraubern meistens auch noch die Seile im Weg. Nachts sieht man die Seile überhaupt nicht, man müsste eine Flugverbotszone einrichten. Ich weiß nicht, inwieweit man diese auf dem Radar sieht. Haben ja kein Magnetfeld wie Überland-Stromtrassen.

https://kurier.at/chronik/oesterreich/46...13.290.263
http://www.derwesten.de/region/staatsanw...57770.html
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus...22504.html
http://www.wz.de/home/panorama/gondel-st...ails=false
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#47
(24. 12. 2016, 16:54)glx schrieb:
(15. 12. 2016, 22:26)FoxMcLoud schrieb: Bei der Stadtbahn und beim Bus kann man die Insassen ja wenigstens noch ins Freie entlassen.

Kommt eine Stadtbahn zum stehen, werden die Leute auch nur im äußersten Notfall herausgelassen, das Aussteigen aus 1m Höhe (auf Schotterbett sogar noch höher) ist eben nicht ganz ungefährlich.
Und auch eine Nf-Bahn würde beispielsweise im Tunnel nur ungern evakuiert.

Dennoch: Bei einer Seilbahn würde eine Evakuierung deutlich länger dauern.
Erst vor ein paar Tagen wieder in Italien geschehen:
http://www.n-tv.de/ticker/Seilbahn-Panne...09356.html
Störung gegen 15:30, letzte evakuierte Person gegen Mitternacht.
Die SSB wird ihre Fahrgäste doch sicherlich nicht über 8 Stunden im Stadtbahnwagen lassen, wenn es "nur" einen Höhenunterschied von 1m gibt. Zudem sind die Fluchtwege ja auch da, um im Notfall genutzt zu werden.

mfg fox
... wünscht sich, dass die SSB der Hochbahn mal zeigt, wie ÖPNV richtig geht!
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#48
Ich würde erwarten, dass eine Evakuierung im Stadtgebiet deutlich schneller geht als in einem Skigebiet auf 2500 Metern Höhe.

Eine Evakuierung bei der Bahn, z.B. bei einem Abriss der Oberleitung geht auch nicht von jetzt auf gleich. Da hatten wir in Stuttgart auch schon Fälle mit 2-3 Stunden Dauer.
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#49
(28. 12. 2016, 18:00)Sebastian schrieb: Ich würde erwarten, dass eine Evakuierung im Stadtgebiet deutlich schneller geht als in einem Skigebiet auf 2500 Metern Höhe.

Wieviel neue Drehleitern soll man da denn anschaffen, um im Ernstfall alle in 2 Stunden runterzuholen?

Es heißt nicht umsonst, wenn man da oben nix verloren hat, bleibt man auf dem Boden. Eine Seilbahn ist eine Maschine, die eine tägliche technische Überprüfung erfordert. Ein paar Gleise für eine Stadtbahn sind eine bauliche Einrichtung, die alle paar Jahre auf die Betriebsfähigkeit überprüft werden muss. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.


(28. 12. 2016, 18:00)Sebastian schrieb: Eine Evakuierung bei der Bahn, z.B. bei einem Abriss der Oberleitung geht auch nicht von jetzt auf gleich. Da hatten wir in Stuttgart auch schon Fälle mit 2-3 Stunden Dauer.

Der Abriss einer Oberleitung und die nötige Erdung ist auch der absolute Ausnahmenfall. hier besteht beim Verlassen des Fahrzeugs akute Lebensgefahr. Aber auch nur dann. Und die Erdung dauert nicht einen halben Tag.
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#50
(28. 12. 2016, 23:11)338kmh schrieb:
(28. 12. 2016, 18:00)Sebastian schrieb: Ich würde erwarten, dass eine Evakuierung im Stadtgebiet deutlich schneller geht als in einem Skigebiet auf 2500 Metern Höhe.

Wieviel neue Drehleitern soll man da denn anschaffen, um im Ernstfall alle in 2 Stunden runterzuholen?

Es heißt nicht umsonst, wenn man da oben nix verloren hat, bleibt man auf dem Boden. Eine Seilbahn ist eine Maschine, die eine tägliche technische Überprüfung erfordert. Ein paar Gleise für eine Stadtbahn sind eine bauliche Einrichtung, die alle paar Jahre auf die Betriebsfähigkeit überprüft werden muss. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.


(28. 12. 2016, 18:00)Sebastian schrieb: Eine Evakuierung bei der Bahn, z.B. bei einem Abriss der Oberleitung geht auch nicht von jetzt auf gleich. Da hatten wir in Stuttgart auch schon Fälle mit 2-3 Stunden Dauer.

Der Abriss einer Oberleitung und die nötige Erdung ist auch der absolute Ausnahmenfall. hier besteht beim Verlassen des Fahrzeugs akute Lebensgefahr. Aber auch nur dann. Und die Erdung dauert nicht einen halben Tag.

Deine Argumentation mag im Grunde nicht falsch sein, die Evakuierung ist sicherlich schwieriger als bei einer Stadtbahn und womöglich ist auch der betriebliche Aufwand höher.

Aber mit der Argumentation hätte man vor 120 Jahren auch sagen können, die elektrische Straßenbahn ist viel zu gefährlich, weil zum Beispiel der Abriss einer Oberleitung im Gegensatz zur Pferdebahn überhaupt erst auftreten kann. Genausogut könnte man sagen, die Evakuierung aus Tunnels ist sehr viel aufwändiger und gefährlicher als bei oberirdischen Bahnen. Und diese beiden Dinge dann noch in Kombination ist natürlich ein unkalkulierbares Risiko. Und dazu kommen ja noch die hohen Geschwindigkeiten im Vergleich zum Pferd. Und viel teurer ist es auch. Es gibt zwischenzeitlich auch unzählige Beispiele schwerer Unglücke von elektrischen Bahnen in Tunneln. Gibts hier irgendjemanden, der deshalb nicht mehr Stadtbahn fährt?

Man kann natürlich bei allem möglichst schwarz malen, mit Horrorszenarien um sich werfen und irgendwelche Zahlen, die ja nichtmal falsch sind, in den Raum werfen. Ich meine, 2 Stunden Evakuierungszeit sind immerhin 12 mal mehr als bei der Pferdebahn mit etwa 10 Minuten. Man muss aber halt das Gesamtbild sehen. Natürlich muss man über Risiken nachdenken, aber die Vorteile können halt auch überwiegen.

Und mal ganz nebenbei, was wird bei der Seilbahn denn täglich überprüft? Das Seil meines Wissens jährlich.
Bei der Stadtbahn weiß ich, dass die Gleise vierteljährlich überprüft werden, nicht "alle paar Jahre".
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