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Feinstaub - und alle fahren mit den Öffies
#61
(23. 03. 2016, 13:40)vloppy schrieb: Was ein Schwachsinn und Polemik. Es ist nunmal so, dass sich kein Normalverdiener die Mieten in Stuttgart halbwegs leisten kann und deswegen wird man quasi dazu gezwungen zu pendeln!
Ich selbst arbeite im KBC (Krankenhaus Bad Cannstatt) und pendle täglich aus Heilbronn.
Einerseits weil ich trotz pendeln noch mehr Kohle übrig hab, als wenn ich im Heilbronner Krankenhaus (nicht städtisch) arbeiten würde.
Andererseits fahr ich mit meiner Frau zusammen und somit teilen wir uns ein Auto/einen Weg.
Ich würde liebend gerne mit den Öffis fahren, geht allerdings zu keiner Schichtzeit vernünftig.
Zur Frühschicht fahren in HN um 4:30 noch keine Stadtbusse (traurig!), Fußweg um diese Uhrzeit 2km zum HBF ist mir zu weit. Nach der Spätschicht würde ich knappe 2h nach Hause brauchen - mit dem Auto 35 Minuten. Und nach der Nachtschicht ist mir das zu heikel - bin schonmal bis Würzburg durchgerauscht, weil eingepennt..........

Du sprichst ein ganz anderes Themenfeld an: Intensivierung und Prekarisierung im Berufsleben, in deinem Fall hauptsächlich Intensivierung in Form von Schichtarbeit. Man muss generell unterscheiden, ob es sich um eine tatsächliche Prekarisierung oder nur eine als solches empfundene ist, die auf Intensivierung zurückgeht. Bei dir ist es leider wohl tatsächlich so, dass für deine Pendelbewegungen kein adäquates Öffi-Angebot vorhanden ist, wobei ich persönlich sagen muss, dass ich es wiederum schwachsinnig finde, von Heilbronn nach Cannstatt zu pendeln und das als Schichtarbeiter. Die Paar Öre mehr in der Tasche wären es mir nicht wert, dafür meine Freizeit und meine Gesundheit zu opfern.

Das Argument mit den exorbitanten Mieten in Stuttgart hört man oft, aber hier wird meines Erachtens nach ein wichtiger Aspekt außer acht gelassen: Viele haben immens hohe Ansprüche. Man kann in der Großstadt nicht einfach so billig und top ausgestattet wohnen wie auf dem Land, das hat mehrere Gründe. Teure Grundstückspreise, hoher Altbaubestand, Verkehrsbelastung (hauptsächlich durch Autopendler) usw. Und ich glaube dir auch nicht, dass man in Heilbronn so viel günstiger wohnen kann. Wir teilen uns hier zu zweit eine halbwegs zentral gelegene 3-Zimmer-Wohnung für 700 Euro monatlich insgesamt. Und das ist kein Glücksfall, viele Bekannte wohnen für ähnliches Geld. Nur ist die Bude halt nicht auf dem Stand eines Einfamilienhäuschens in Obereisesheim, sondern ein Nachkriegsschuppen. Es hängt immer davon ab, wo man seine finanziellen Prioritäten setzt und welche Ansprüche an Wohnen, Arbeiten und Leben man hat. Daher finde ich es wichtig, eine gesellschaftliche Sichtweise wie hopperpl bei diesem Thema einzunehmen, die nicht nur auf Kosten und Nutzen basiert.
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#62
(23. 03. 2016, 13:40)vloppy schrieb:
(21. 03. 2016, 17:52)hopperpl schrieb: Ein Problem hierbei ist die Pendlerpauschale, bzw Kilometergeld. Da ist die Flußrichtung der Kosten falsch herum, Pendeln muss teuer werden.
Warum das denn??? Nochmal - viele können sich Großstadteigentum/wohnungen nicht leisten. Oder willst du weiter die Landflucht fördern??? Völliger Irrsinn.

Dann muß aber an den Ursachen angesetzt werden, nicht an den Folgen. Wenn Wohnungen in Stuttgart so unbezahlbar sind, dann muß entweder an den Wohnungspreisen oder an den Gehältern etwas geschehen. Aber daß das über die Pendlerpauschale und noch mehr Verkehr geregelt wird ist der falsche Weg.

Der eigentliche Ansatzpunkt ist ja dann schon, warum in Stuttgart für dieselbe Arbeit so viel mehr bezahlt wird.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Woran liegt's, vloppy? Traust Du mir nicht zu, zu sagen, ja in Deinem Fall geht's nicht anders?

Auch wenn ich Dir in Deinen letzten paar Beiträgen zustimme (was ja nicht immer vorkommt :-) ), möchte ich hier trotzdem sagen, daß die wenigsten, vloppy wohl eingeschlossen, mit der Situation glücklich sind. Ich sehe in meinem Arbeitumfeld, welcher Irrsinn da getrieben wird. Da werden jeden Montag Leute von Berlin eingeflogen und wieder an Freitag zurück nach Berlin geflogen, Flug & Hotel bezahlt. Weil das angeblich billiger ist, als hier Leute einzustellen. Und die Leute hier haben wieder das Nachsehen, die werden auch wieder getrieben, um einen Job zu haben. Das ist heute bittere Realität.

Aber daran sind doch die wenigsten der Leute Schuld. Die meisten wollen das nicht, sind aber auch nur Getriebene in diesen immer irrsinnigeren System.
Ich hatte auch einen Kollegen, der ist jeden Tag von Würzburg hergefahren und Abends wieder heim. Frag den mal, ob er das wollte.
Ein früherer Arbeitgeber hatte mich auch mal vor die Wahl gestellt, entweder mit nach Frankfurt umzuziehen oder entlassen zu werden. Bei einer frisch gegründeten Familie und gleichzeitig dem Bedarf, daß beide Ehepartner mitverdienen müssen, weil es sonst nicht reicht, kannst Du Dir ja mal überlegen, welche Alternativen bestehen, wenn die Frau in Frankfurt keinen Job findet. Da mußt Du dann pendeln. Ich hatte damals noch das Glück, dann doch noch hier etwas schlechter bezahltes als vorher(!) zu finden. Aber trotz weniger Geld immer noch besser als für das Pendeln draufzahlen. Hat aber nicht jeder Glück (vor allem, wenn man dann älter wird).

Oder frag mal "meinen" Berliner Kollegen. Bekommt jetzt gesagt, er solle hierher umziehen, weil die (neue, weil Werkvertrag) Firma Wohnungs- und Flugkosten nicht bezahlen will. Hat aber auch Familie in Berlin. Hat schon ausgerechnet, daß er für einen Halbtagsjob an der Aldi-Kasse in Berlin netto mehr hat, als mit dem Job hier nach Abzug aller Zusatzkosten. Aber frag den mal, wie er sich dabei fühlt....

Kaum einer macht das, weil er es so will. Es wir erwartet/verlangt, nicht selten vom Arbeitsamt. Und die fragen nicht lange, was man sich wünscht ...

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Wenn ich morgens an der B27 stehen darf, kommen von den PKW etwa 50% vorbei, die ich mir niemals leisten könnte. Unmöglich, dass die alle Geringverdiener sind.

Dann schau bei denen mal, was die an Kennzeichen haben und wohin die fahren. Wahrscheinlich 90% Daimler-Mitarbeiter. Firmenwagen. Solche Autos kann sich doch heute keiner mehr selber leisten, aber wir haben ja für die Firmen günstige Regelungen, wenn diese ihren Mitarbeitern ein Auto statt mehr Geld geben. Spart der Firma einiges an Abgaben. Ist aber so gewollt.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Und zur Penderauschale, der Limousinenfahrer mit 120.000 EUR Jahresgehalt bekommt seine 30ct pro Kilometer, während der ÖPNV-Benutzer wegen Entfernung und Privatnutzung des Monatsabos nur Bruchteile bekommt. Oder bei 200 km Einfachstrecke 12.000 EUR Steuervorteil (Halbes Auto) gegenüber 150 EUR beim ÖPNV-Nutzer innerhalb Stuttgarts.

Die ist aber gleich hoch bei gleicher Entfernung, und Privatnutzung des ÖPNV-Tickets wird bei der Pendlerpauschale nicht angerechnet. Privatnutzung greift nur, wenn man das Ticket vom Arbeitgeber gestellt bekommt als geldwerter Vorteil (also wenn SSB-Mitarbeiter mit Freifahrt ;-) ). Das ist bei einem Firmenwagen aber auch so, da zahlt man auch für die erlaubte Privatnutzung extra-Steuern. Das hat aber nicht mit der Pendlerpauschale zu tun, und das halte ich gerecht.

Wenn schon jemand z.B. im Monat auf 500€ verzichten würde und stattdessen einen Firmenwagen zu 500€ Leasingkosten im Monat gestellt bekommt, dann ist das m.E. schon gerecht, wenn er dafür auch Steuern bezahlt. Sonst könnte man ja sein Brutto-Gehalt vollständig in Sachleistungen auszahlen lassen und keine Steuern mehr bezahlen.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Alternative Möglichkeit: Die Jahreskarte ÖPNV kann komplett von der Steuer abgesetzt werden. Nur die Jahreskarte, die ja eh jeder ÖPNV-Pendler hat (man zahlt eh nur 10 Monate). Dann würde auch dieser Firmenticket-Krampf entfallen, der prinzipiell in diese Richtung geht.

Nein, man kann die km-Pauschale absetzen. War bei mir regelmäßig höher als die Kosten der Jahreskarte. Auch wenn ich die niedrigeren Kosten für die Jahreskarte angebe, erhalte ich den höheren Satz nach km. Zumindest, als ich noch am alten Arbeitsort war. Für den neuen rechnet sich das ja leider nicht mehr.
Mal sehen, ob man ein Fahrrad im Sommer auch zum selben Satz absetzen kann - müsste aber eigentlich ;-)
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#63
(24. 03. 2016, 00:32)dt8.de schrieb:
(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Woran liegt's, vloppy? Traust Du mir nicht zu, zu sagen, ja in Deinem Fall geht's nicht anders?

Auch wenn ich Dir in Deinen letzten paar Beiträgen zustimme (was ja nicht immer vorkommt :-) ), möchte ich hier trotzdem sagen, daß die wenigsten, vloppy wohl eingeschlossen, mit der Situation glücklich sind. [...]

Aber daran sind doch die wenigsten der Leute Schuld. Die meisten wollen das nicht, sind aber auch nur Getriebene in diesen immer irrsinnigeren System.

Natürlich ist niemand mit der Situation zufrieden. Und diejenigen tragen auch nicht die Schuld daran. Nur, es muss sich was ändern.
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#64
... na, zum Glück gibt's ja solche genialen Ideen...
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/wirtscha...es/512113/
"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle

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#65
Einen genialen Aprilscherz hat sich das RTL Nachtjournal einfallen lassen.
In den letzten paar Minuten der heutigen Sendung (01.04.2016, 0:00 - 0:30) wurde ein Beitrag gezeigt, dass in Stuttgart alle VW-Fahrzeuge mit noch aufgespielter Schummelsoftware abgeschleppt werden. Gedreht und "abgeschleppt" wurden Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Mediamarkt Feuerbach. Selbst Mütter mit Kindern mussten nach Hause laufen.
Auch andere Großstädte seien am Überlegen, nachzuziehen.
Kommentiert wurde der Beitrag von Frau Wilke-Wolke aus dem Luftamt Stuttgart.
Der Beitrag kann auf rtlnow nachgeschaut werden.
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#66
Kuhn im Interview der StZ. In der nächsten Feinstaubsaison will man mit einem "plus"-Konzept ins Rennen gehen:
Zitat:StZ:Wie soll denn von Mitte Oktober an dieser „Feinstaubalarm plus“ aussehen?

Kuhn: Im Berufsverkehr wollen wir das Angebot verbessern. Wir brauchen engere Taktzeiten auf wichtigen Stadtbahnlinien und damit mehr Kapazitäten. ... Außerdem bereiten wir ein Feinstaubticket vor. Der Arbeitsauftrag lautet: zum halben Preis an Tagen mit Feinstaubalarm

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...71e97.html

Welche Linien einen dichteren Takt bekommen sollen wird nicht weiter ausgeführt. Es bleibt auch unklar wo dann plötzlich die Fahrzeuge, Fahrer und Streckenkapazitäten herkommen.
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#67
(25. 04. 2016, 10:02)Sebastian schrieb: Welche Linien einen dichteren Takt bekommen sollen wird nicht weiter ausgeführt. Es bleibt auch unklar wo dann plötzlich die Fahrzeuge, Fahrer und Streckenkapazitäten herkommen.

So viele Hoffnungen darf man da sich wohl nicht machen. Ich vermute mal, dass es sich auf ein paar wenige Fahrten früh und nachmittags beschränkt. Dann heißt es eher: Auf der Linie XY fährt um z.B. 7.20 Uhr ein zusätzlicher Bus. Wink

Wo die Fahrzeuge herkommen sollen? Gute Frage! Dieses Jahr sollen noch etwa 22 Busse kommen, wobei ich eher damit rechne, dass sie alte Busse ersetzen, als das sie zusätzlich im Fuhrpark aufgenommen werden sollen.

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#68
In der kommenden Feinstaubperiode ab 15.10. setzt man auf Pendelbusse mit zusätzlichen Busspuren und die U19: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...8fdc5.html
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#69
Ich les' daraus, dass die U19 davon unabhängig künftig tagsüber fahren soll !? - Wäre ja super.
"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle

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#70
(10. 06. 2016, 09:40)Micha schrieb: Ich les' daraus, dass die U19 davon unabhängig künftig tagsüber fahren soll !? - Wäre ja super.

In dem Artikel steht ja, daß die U19 für eine Betriebsdauer von 6 Monaten kalkuliert ist. Jedenfalls stimmt u.a. Aussage dann nicht mehr so ganz:

(22. 05. 2016, 09:50)hopperpl schrieb: Die U2 Verstärker gehörten nie zum Netz 2017 bzw. zum Umbau Hauptbahnhof. Das war mehr der Bereich Dotra U1. Ob, wie, was und wann ist noch nicht klar.
Erstmal müssen die nächsten 20 DT8.14 her, auch für die Dotra U12. Dann können die U2 Verstärker kommen. Ob bereits zum Netz 2017 kann ich nicht sagen. Möglich wäre es aus logistischer Sicht.


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