21. 04. 2007, 21:25
Verband Region Stuttgart schrieb:Wettbewerb um den S-Bahn-Betrieb beginnt
24.11.2006
Verkehrsunternehmen können sich bis 1. März 2007 beteiligen ? größtes Verfahren Deutschlands
Der Verband Region Stuttgart hat die Bekanntmachung zum S-Bahn-Wettbewerb heute im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Damit hat das wettbewerbliche Auswahlverfahren für den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart begonnen. Bis 1. März 2007 können qualifizierte Verkehrsunternehmen ihr Interesse am Betrieb der sechs S-Bahn-Linien und der regionalen Nahverkehrsstrecken anmelden.
"Mit einem Gesamtvolumen von jährlich rund 9,8 Millionen Zugkilometern und alles in allem etwa 2,5 Milliarden Euro bringen wir die in Deutschland bisher größte Vergabe von Schienenleistungen im Wettbewerb auf den Weg", skizziert Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher.
Die Betriebsaufnahme sei bis spätestens Dezember 2013 vorgesehen. Dr. Steinacher zu den Motiven des aufwändigen Verfahrens: "Mit dieser wettbewerblichen Auswahl können wir erstmals die Leistungsfähigkeit des europäischen Marktes überprüfen und erhalten einen Marktpreis. Wir schaffen damit Kostentransparenz und erfüllen zudem die europarechtlichen Vorgaben".
Vergabe in zwei Teilen
Die Vergabe des Betriebs erfolge in zwei Teilen, so genannten Leistungspaketen. Das erste Paket enthält die S-Bahn-Linien S 1 und S 5 sowie die Verlängerung der S 1 von Plochingen nach Kirchheim, die Kleine Teckbahn und die Schusterbahn. Das zweite, größere Paket umfasst die Linien S 2, S 3, S 4 und S 6 sowie die Ausbaustrecken S 40 und S 60. Dr. Steinacher erläutert: Der S-Bahnverkehr im ersten Leistungspaket kann mit etwa 43 S-Bahn-Fahrzeugen gefahren werden, die vom Verband Region Stuttgart zur Verfügung gestellt werden. Für den zweiten Teil müssten von dem Verkehrsunternehmen zusätzlich zu den zirka elf Fahrzeugen, die die Region bereitstellt, weitere eigene beschafft werden. Dabei könnten auch gebrauchte Fahrzeuge eingesetzt werden, sofern diese die geforderten Qualitätsstandards erfüllten.
3-stufiges wettbewerbliches Auswahlverfahren
Der künftige S-Bahn-Betreiber werde in einem dreistufigen Verfahren nach Vorgaben des Verwaltungsrechts und des Allgemeinen Eisenbahngesetzes ausgewählt. Zunächst müssten die Verkehrsunternehmen ihr Interesse signalisieren und ihre wirtschaftliche, finanzielle sowie technische Leistungsfähigkeit nachweisen.
Von ihnen würden je Leistungspaket mindestens die drei Unternehmen mit der höchsten Qualifikation für die zweite Verfahrensstufe ausgewählt. Diese legen ein erstes Angebot vor, auf dessen Grundlage die Leistungen in Verhandlungen näher beschrieben werden sollen. "Dabei kommen alle Aspekte auf den Tisch, die mit dem Betrieb der S-Bahn zusammenhängen", macht Dr. Steinacher deutlich. Ganz besonders wichtig seien hier die Anforderungen an die Fahrzeuge und deren Finanzierung sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Betriebszustände im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Aber auch weitere Themen wie das Qualitätsmanagement, das Notfall-Management sowie Wartungs- und Personalkonzepte würden wesentliche Bestandteile der Verhandlungen darstellen. Sind all diese Punkte geklärt, legten die Verkehrsunternehmen in einem dritten Schritt ihr endgültiges Angebot vor.
Bis Mitte 2008 wird die Regionalversammlung den künftigen Betreiber der S-Bahn in der Region Stuttgart festlegen. Er hat dann vier Jahre Zeit, um sich auf den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart vorzubereiten. Die Vertragslaufzeit für den Betrieb umfasst 15 Jahre.
Der aktuelle S-Bahn-Vertrag wurde im Juli 2003 mit DB Regio AG geschlossen. Er läuft mindestens bis Juli 2011 und maximal bis Dezember 2013. Im November 2005 hatte der Verkehrsausschuss beschlossen, den Betrieb der S-Bahn im Wettbewerb zu vergeben. Seither wurden die Eckpunkte der Ausschreibung festgelegt.
Freitag, 24. November 2006/la
Quelle
Inzwischen haben sich 4 Bewerber gemeldet, und zwar:
- DB-Regio
- Veolia Verkehr
- keolis
- Arriva
Alle 4 Unternehmen haben es diese Woche in die 2. Ausschreibungsrunde geschafft.