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(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: An dem Beispiel sieht man eigentlich ziemlich gut, wie wichtig der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist! Nur so wird die Bahn auf Dauer konkurrenzfähig sein. Deswegen ist S21 und die Strecke nach Ulm so wichtig. Die deutlich kürzere Fahrt ist für mich als Autofahrer das einzige Argument, wieso ich auf den Zug umsteigen sollte. Gleiches gilt natürlich auch für Vielflieger innerhalb Deutschlands.
Auch ohne Umbau des Kopfbahnhofes ist der Bau der Schnellstrecke möglich, dazu braucht man S21 nicht. In der Schlichtung wurde doch schon richtiggestellt, dass der Unterschied S21+NBS in Vergleich K21+NBS grade mal 4 Minuten Unterschied zum Nachteil von K21 beträgt. Für 4 Minuten soll man 4,5 Milliarden investieren? Wohl eher nicht...
Und das Argument von Ensign Joe ist auch nicht an den Haaren herbeigezogen worden, denn in der Schlichtung wurde auch lang und breit erklärt, dass die einkommenden Züge deutlich weniger Standzeit haben, weil es zuwenig Gleise gibt, wo man auch mal einen Zug 10 Minuten vor Abfahrt bereitstellen kann oder wo die Anschlusszüge auch mal auf wichtige Züge warten können, was bei S21 durch die viel zu geringe Anzahl von Gleisen nicht möglich ist.
Und falls du den Fernbahnhof in FFM am Flughafen meinst, dann sagt der Name ja schon, dass es ein Fernbahnhof ist, der nichtmal ansatzweise die Zugkapazitäten des normalen Frankfurter HBFs aufweist...
Zurück zum Vergleich Bahn gegen Pkw... Bei der Bahn trifft die schnellere Reisezeit aber nur zu, wenn das Ziel auch wirklich in der Stadt ist, wo die Bahn auch ankommt. Willst du nach Stuttgart-Zentrum mit der Bahn, wirst du wohl schneller da sein als mit dem PKW, willst du aber nach Leonberg oder Filderstadt, musst du erstmal in Stuttgart dich nach der Weiterverbindung erkundigen (sofern man nicht ortskundig ist), da auf die S-Bahn oder sonstigen ÖPNV warten und damit fahren, wobei du mit dem PKW garnicht erst nach Stuttgart reinfahren musst, sondern direkt zum Zielort fahren kannst
Und zum Thema Konkurrenzfähigkeit der Bahn gegenüber (Billig)Fliegern:
Ich selber komme aus Norddeuschland und bin mehrmals im Jahr unterwegs nach Hamburg. Während meinen 3 Jahren hier in Stuttgart bin ich NOCH NIE mit der Bahn nach Hamburg gefahren, sondern immer direkt von Stuttgart aus geflogen. Wenn man schon 3 Monate im Vorraus weiß, wann man reisen will, bucht man sich ein Flugticket, bei AirBerlin und Lufthansa - beides garantiert keine Billigflieger - konnte ich schon für teilweise 60€ Hin- UND Rückflug buchen, 100-120€ waren aber realistischer. Teurer wurde es aber nie. Dafür bin ich dann ne Stunde im Flieger, ohne umsteigen.
Mit der Bahn würde ich selbst 3 Monate vor Reiseantritt zwischen 79€ (mit Sparpreis) und 129€ (regulärer Preis) für EINE Tour zahlen, dieser 29€-Sparpreis-Hokuspokus war auch 3 Monate vor Reiseantritt schon vergriffen. Und mit der Bahn wäre ich zwischen 8,5 und 11 Stunden unterwegs, müsste 0-3mal umsteigen und hätte beim Umsteigen des öfteren grade mal 10 Minuten Zeit dafür, sobald ein Zug also Verspätung hätte, wäre der Anschlusszug wohl weg.
... wünscht sich, dass die SSB der Hochbahn mal zeigt, wie ÖPNV richtig geht!
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Hallo ;;;
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: Der ICE braucht 2 Std. 15min nach Köln. Mit dem Auto sind das 368km, ok da muss auch ich zugeben, dass das schwer wird - zumindest in der Hauptverkehrszeit. Dafür ist es aber mit einem normalen Auto (natürlich nicht mit einem Ferrari) um einiges billiger, sogar wenn man eine BC50 hat. Außerhalb der HVZ ist der ICE aber nicht wirklich schneller. Da schafft man die Strecke auch mit einem durchschnittlich motorisierten Auto in weniger als drei Stunden, wird aber trotzdem langsamer als der ICE sein.
Ist es mit dem Auto wirklich billigr? Vor geraumer Zeit, habe ich mal einen Bericht vom ADAC über die Kilometer-Kosten einer Autofahrt gelesen und die lagen deutlich über dem damaligen Kilometerpreis der Bahn und außer daß die Preise gestiegen sind, dürfte sich daran nicht viel verändert haben.
Ob man mit dem Auto wirklich schneller von einer Innenstadt in die nächste kommt ... und dann muß man auch noch einen Parkpatz finden: Wenn ich bei mir aus dem Fenster schaue, dann sehe ich darin vorallem eine Herausforderung.
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: An dem Beispiel sieht man eigentlich ziemlich gut, wie wichtig der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist! Nur so wird die Bahn auf Dauer konkurrenzfähig sein. Deswegen ist S21 und die Strecke nach Ulm so wichtig.
Ja, wenn man wie ich in einer Metropole wohnt und in eine andere fahren will ,,
Wenn man aber ein wenig abseit in die "Pampa" will ... Was hilft es mir, wenn ich dank HGV früher in A bin und mehr als nur den Zeitgewinn auf einem Bahnsteig auf dem Anschluß warten muß: Das Gesamtkonzept muß stimmen!
Dieses stimmt aber bei S21 nicht!
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: Die deutlich kürzere Fahrt ist für mich als Autofahrer das einzige Argument, wieso ich auf den Zug umsteigen sollte. Gleiches gilt natürlich auch für Vielflieger innerhalb Deutschlands.
Och bei mir kommen die Bequemlichkeit, die Möglichkeit jederzeit pinkeln zu gehen (...) und das Wissen, daß bei technischen Problemen ein anderer Streß hat, hinzu.
Viele Grüße
Ramiro
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(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: An dem Beispiel sieht man eigentlich ziemlich gut, wie wichtig der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist! Nur so wird die Bahn auf Dauer konkurrenzfähig sein. Deswegen ist S21 und die Strecke nach Ulm so wichtig.
Ich will aber nicht von Stuttgart Hbf nach Ulm Hbf, sondern von Stuttgart-Hofen nach Neu-Ulm-Finningerstraße. Und da nutzt es schon nicht mehr soviel.
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: Die deutlich kürzere Fahrt ist für mich als Autofahrer das einzige Argument, wieso ich auf den Zug umsteigen sollte. Gleiches gilt natürlich auch für Vielflieger innerhalb Deutschlands.
Da sieht man, wie die Präferenzen unterschiedlich liegen. Bei mir ist das einzige Argument für den Umstieg auf die Bahn nämlich der Preis, und dann darf es gerne auch etwas länger dauern. Allerdings hat da die Bahn nur eine Chance, wenn ich alleine fahre. Mit Familie ist meist das Auto billiger.
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: Um zurück zum Thema zu kommen: Ein generelles Tempolimit ist Schwachsinn. Wieso sollte man Sonntag vormittags, wenn eine dreispurige Autobahn komplett leer ist mit 100 durch die Gegend schleichen?
Warum sollte man es nicht? Schließlich ist man nicht alleine unterwegs und mit 200 gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere.
Ansonsten dachte ich, daß der Konsens bei 130 und nicht bei 100 liegt.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26. 04. 2011, 15:35 von siradlib.)
(24. 04. 2011, 11:39)noname schrieb: Der ICE braucht 2 Std. 15min nach Köln. Mit dem Auto sind das 368km, ok da muss auch ich zugeben, dass das schwer wird - zumindest in der Hauptverkehrszeit. Dafür ist es aber mit einem normalen Auto (natürlich nicht mit einem Ferrari) um einiges billiger, sogar wenn man eine BC50 hat.
Abgesehen davon, dass ich Dir grundsätzlich zustimme, was die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen angeht- da setze ich auch eher auf die Vernunft der Autofahrer statt auf "starre" Regelungen...
Das Berechnen der Kosten eines Autos solltest Du aber nochmal überdenken:
Aktuell verlangt die Bahn für die Strecke Frankfurt/Main Hbf - Köln Hbf und zurück mit BC50 64 EUR.
Die Gesamtkosten z.B. eines VW Polo 1.2 TDI Trendline betragen pro km 0,312 EUR/km (Quelle: ADAC) - damit zählt der Polo auf jeden Fall zu den sehr günstigen Autos!
Bei einer Strecke laut Routenplaner von 384km für Hin- und Rückfahrt kommst Du also auf Kosten von rd. 119 EUR mit dem Auto.
Und jetzt erkläre mir mal, wo autofahren nun billiger ist...
(Ich lasse gern gelten, dass autofahren bequemer, individueller, angenehmer usw. ist...)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26. 04. 2011, 18:00 von FoxMcLoud.)
Eine Bahncard50 kostet auch eine Gebühr pro Jahr, zurzeit 230€ für die Hauptkarte und als Partnerkarte immernoch 118€. Die Kosten musst du zum Bahnticket dazurechnen, zumindest im Verhältnis, wie oft du die BC50 nutzt.
In deinem Beispiel würde sich die BC50 erst rechnen, wenn man mehr als 4mal diese Strecke fahren muss (und sich die BC50 nur für diese Fahrt zulegt) Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass die BC ja auch auf anderen Fahrten genutzt werden kann
mfg fox
... wünscht sich, dass die SSB der Hochbahn mal zeigt, wie ÖPNV richtig geht!
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Vielleicht sollte die Bahn anfangen die Fahrpreise massiv zu senken und stattdessen Fahrzeugnutzungsgebühr (Wartungskosten), Trassengebühr (Streckenkosten), Energiegebühr (Energiekosten) Bahnhofs-Gebühr usw. draufschlagen.
Dann werden die Preise etwas unübersichtlicher und damit besser vergleichbar mit Flug und Auto...
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(26. 04. 2011, 18:42)luchs schrieb: Dann werden die Preise etwas unübersichtlicher und damit besser vergleichbar mit Flug und Auto...
Besser vergleichbar vielleicht- aber ist das wirklich "besser"?
Das könnte dann zu ähnlichen Dingen wie bei Flügen führen: Ich kaufe einen Flug zum echten Superschnäppchenpreis von 0,01 EUR und zahle tatsächlich 29 EUR dafür.
Und ich beim Auto lügen sich ja viele Leute in die Tasche, indem sie als Kosten nur die Tankfüllung rechnen und z.B. Wertverlust, Steuern oder Wartungskosten ignorieren.
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(27. 04. 2011, 08:23)siradlib schrieb: Und ich beim Auto lügen sich ja viele Leute in die Tasche, indem sie als Kosten nur die Tankfüllung rechnen und z.B. Wertverlust, Steuern oder Wartungskosten ignorieren.
Das ist aber auch so eine Sache: wenn Du das Auto haben musst (warum auch immer), dann kannst (darfst) Du nicht mehr jeden km zu den gleichen Kosten ansetzen. Für "zusätzliche" Kilometer darf man dann schon die Grenzkosten alleine ansetzen (also ohne Steuer, Versicherung, zeitabhängigen Wertverlust, ggf. sogar ohne Wartungskosten, wenn die Wartung zeitabhängig und nich km-abhängig erfolgt).
Als abschreckendes Beispiel fällt mir da eine Güterbahn im Norden unserer Republik ein, die mir mal der dortige Betriebsleiter erzählt hat:
Die Bahn hatte einen festen, langlaufenden Auftrag in nur einer Richtung. Die Rückleistung erfolgte leer.
Man hatte nun die Möglichkeit, den Zug auch in der Rückrichtung auzunutzen. Das von der Geschäftsleitung abgegebene Angebot war aber mit Vollkosten gerechnet und teuer als die Angebote der Mitbewerber. Daher fährt man heute lieber weiter leer zurück, als daß man ein Angebot unterhalb der Voll- aber über den Grenzkosten abgegeben hätte.
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31. 08. 2019, 09:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01. 09. 2019, 08:16 von Mario.)
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Experten sehen zahlreiche Vorteile durch ein Tempolimit: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...0e9e8.html
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