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Tag- und Nachtnetz
#1
Liebe Forumsgemeinde,
nächste Woche verbringe ich eine "Nahverkehrswoche" im Ruhrgebiet.
In der Vorbereitung darauf habe ich gesehen, dass z.B. bei der Ruhrbahn (also Essen und Mülheim) ein Tag- und Nachtnetz besteht, wobei das Tagnetz bis 23 Uhr gilt, das Nachtnetz an Wochenenden früh bis ca. 7 Uhr.
So etwas in der Art haben ja viele Städte, selbst Berlin (wobei da das Nachtnetz sehr üppig ist).

In der Regel dient ein "Nachtnetz" natürlich auch der Einsparung von Leistungen, aber dies ist aufgrund des Verkehrsaufkommens auch berechtigt.
Vor dem Hintergrund des Personalmangels und auch finanzieller Belastungen (mehrfach hier im Forum diskutiert) hat sich für mich die Frage gestellt, ob man nicht auf diesem Wege (statt Linienkürzungen und ungeplanter Ausfälle) mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte.

Hier meine Ideen:
Variante 1 (die "weichere" Variante):
Ab ca. 23 Uhr (und Samstag früh bis 7 Uhr und Sonntag früh bis 8 Uhr) fahren nur noch bestimmte Stadtbahn- und Buslinien im 30 Min-Takt.
Beispiele:
U5 wird eingestellt (Killesberg mit Bus 44 erreichbar, Unteraichen mit Bus 818 angebunden, Leinfelden Frank verschmerzbar).
U12 endet Albstr.
Bus 70 nur Hoffeld - Degerloch  (Birkach, Plieningen sind anderweitig bedient)

Variante 2 (die härtere Variante):
Im oben genannten Zeitraum des NACHTNETZES verkehren ausschließlich die Nachtbuslinien (evtl. mit einigen wenigen Zusatzlinien).

Ich halte Einsparungen für dringend geboten.
Wenn die große Stadt BREMEN das kann (nur noch 3 Nacht-Straßenbahnlinien ab 23 Uhr), kann Stuttgart das auch.
Nochmal zu Essen:
Ab 21 Uhr 30Min-Takt bei den Straßenbahnen ...   ich fordere das für Stuttgart nicht, aber wir im Süden sollten uns schonmal bewusst werden, in welchem Luxus wir leben!
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#2
Das Ruhrgebiet ist beim besten Willen kein besonders gutes Vorbild für attraktiven, effektiven, kundenorientierten Nahverkehr. Gerade Mülheim zeigt doch sehr eindrucksvoll, wie man den Nahverkehr durch andauerndes Sparen und Kürzen kaputt "optimieren" kann.
Ja, der abendliche 15-Minuten-Takt in Stuttgart ist im Vergleich zu vielen anderen Städten überdurchschnittlich, er wird aber auch sehr gut angenommen. Und das Angebot am Sonntagmorgen ist schon jetzt teilweise an der unteren Grenze: Stadtbahnen alle 30 Minuten, Buchwald sieht erst um kurz vor 7 den ersten Bus...
Die Nachtbuslinien wären um diese Zeit nicht mehr zu gebrauchen, da sie komplett darauf ausgelegt sind, die Menschen aus der Innenstadt nach Hause zu bringen. Morgens bräuchte man aber das genaue Gegenteil. Ausgerechnet der Hauptbahnhof wäre aus den meisten Stadtteilen nur mit Fußweg ab Schlossplatz zu erreichen.
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#3
Ich habe auch nicht Mülheim als Vorbild genannt. In der Tat schlimm dort (Jetzt gerade Einstellung der Kahlenbergstrecke, Tram 104).
Essen baut aber demnächst sogar eine neue Strecke.

Es ging aber um das Prinzip Tag- und Nachtnetz. Und das gibt es nun wirklich in sehr vielen deutschen (Groß-)Städten.
Was das SSB-Nachtbusnetz anbelangt, stimme ich dir zu, es wäre in der JETZIGEN Form nicht gut geeignet.
Aber das kann man ja ändern!

Langfristig sehe ich sowieso einen durchgehenden Stadtbahnbetrieb am Wochenende (vielleicht als Nachtnetz so wie in der Silversternacht !?)
und dazu ergänzende Buslinien, die NICHT in der Innenstadt beginnen.
Unter der Woche ein optimiertes Nachtbusnetz mit wenigen Durchmesserlinien (Treffpunkt am Arnulf-Klett-Platz) und dann auch wieder ergänzende Linien in den Vororten.
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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