20. 03. 2022, 10:47
(19. 03. 2022, 22:25)metalhead schrieb: Man bewirbt ja Stuttgart 21 bereits seit mehreren Jahrzehnten im Kern mit kürzeren Fahrzeiten. Vielleicht hätte das mal jemand mit den längeren Reisezeiten während der Bauphase gegenrechnen sollen.So ein Vergleich ist immer schwierig, vor allem da wir die Belastungen durch andere Umbauvarianten oder den Ohnefall gar nicht kennen.
So wie die DB heute baut, hätte ich ihr auch beim Umbau/Ersatzneubau der Überwerfungen größere Sperrpausen zugetraut. Oder über Jahre reduzierten Betrieb, da einzelne Gleise ggf nicht zur Verfügung stünden.
Natürlich wären keine/kaum Einschränkungen im Stadtbahnbetrieb aufgetreten.
Eine generelle Aufschlüsselung wird kaum möglich sein.
(19. 03. 2022, 22:25)metalhead schrieb: Und gerade die typischen Pendlerverbindungen haben meistens deutlich weniger Zeitgewinn oder eher noch Verluste durch die längeren Fahrzeiten der S-Bahn. Für Ein- und Auspendelstrecken mit Stuttgart als Arbeitsort werden dadurch kaum Verbesserungen erzielt.
Laut Nahverkehrsplan Stuttgart erfolgt 2/3 des Quell- und Zielverkehrs mit den Umland zu/von den äußeren Stadtbezirken. Die Mittnachtsraße verbessert das insofern, dass zB eine Fahrt von Esslingen nach Feuerbach dadurch schneller geht.
https://www.stuttgart.de/medien/ibs/nvp-...eibung.pdf (Seite 22, im PDF 32)
Wo man nicht gewinnt sind Fahrten Umland-Innenstadt. Hier hat der ÖV aber bereits einen vergleichbar hohen Anteil. Von >2/3
http://docplayer.org/30373870-Das-mobili...tgart.html (Seite 18, im PDF 10)
(19. 03. 2022, 22:25)metalhead schrieb: Die Umsteiger von Fern- und Regionalzügen auf die S-Bahn und Stadtbahn, die jetzt die langen Wege ausbaden, gewinnen künftig sogar tendenziell gar nichts, wenn sie nicht auf ihrer Zulaufstrecke profitieren.Also die Wege im Bahnhof sind später doch deutlich kürzer, auch muss weniger Höhenunterschied zurückgelegt werden.
(19. 03. 2022, 22:25)metalhead schrieb: Und da haben alle aus Richtung Esslingen, Waiblingen, Ludwigsburg und Böblingen keine Vorteile.Vergleichen wir das mal mit den D-Takt (jeweils nach Stuttgart)
https://assets.ctfassets.net/scbs508bajs...emberg.pdf
LUDWIGSBURG:
Heute: 10 min
D-Takt: 9 min
Ersparnis 1 min
WAIBLINGEN:
Heute: 11 min
D-Takt: 11 min
Ersparnis: 0 min
PLOCHINGEN: (Esslingen ist nicht angegeben)
Heute: 16 (RE) – 19 min
D-Takt: 14 min
Ersparnis: 2 – 5 min
BÖBLINGEN:
Heute: 21 min
D-Takt: 15 – 17 min
Ersparnis: 4 – 6 min.
Letzteres bekanntlich erst nach Bau des Gäubahntunnels.
Dazu kommt noch, dass aus vielen Ecken mehr Züge einfahren können.
Die Entlastung des Bad Cannstatter Nadelöhrs schafft zB die Möglichkeit den MEX 16 immer nach Stuttgart zu führen. Auch die RB17 kann öfters nach Stuttgart durchfahren.
Und eine höhere Taktung führt für den Fahrgast meist zu besseren Reisezeiten.
Richtig profitieren würde man natürlich nur, wenn man die MEX Züge ähnlich den RER in Paris betreibt, also reinfahren, kurz halten und gleich wieder weiter fahren.
https://youtu.be/QZKxW2UXYiw
Damit das klappt, muss man halt den Fahrgaswechsel auf ein paar Stationen verteilen.
Wenn man natürlich bei recht vielen Zügen Haltezeiten um die 10min einplant wie im D-Takt geschehen, dann hat man enorme Kapazitätsprobleme bei den wenigen Gleisen UND die Durchbindungen lohnen sich kaum.