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Was mich nervt!
Question 
Seit wann ist es denn verboten, sein Fahrrad auf dem Gehweg abzustellen, vorausgesetzt eine angemessene Restbreite verbleibt ?
Und wenn ich halt keine Garage am Haus habe, gibt es Schlösser und einen (Laternen-)pfahl...
"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle

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Also Fahrräder darf man eigendlich (fast) überall parken. Das ist aber nicht sinnvoll, da sie so leicht gestohlen der versetzt werden können. Siehe die Scooter aus den SWR-Bericht. Die wurden bestimmt nicht von den Fahrern umständlich in die Büsche buxiert...

In der Region Stuttgart sind aber Fahrradbügel tatsächlich eher selten, das liegt aber vermutlich auch daran, dass es hier einfach noch nicht so eine Fahrradkultur gibt wie in anderen Städten. In den Karlsruher Innenstadtvierteln sind Fahrradbügel auch im Wohngebiet recht häufig.
https://www.openstreetmap.org/#map=19/49.00037/8.39047

Bei typischen Radverkehrszielen finde ich aber meist Bügel vor, auch in Stuttgart.

Stellflächen für E-Scooter gibt es einige wenige (in Ludwigsburg zb 12) und zumindest in Ludwigsburg bekommt man eine kleine Belohnung wenn man dort parkt.
Bei ZEUS zb 10% auf die Fahrt, bei TIER 3 Fahrtminuten.

In der TIER App werden solche Plätze in Stuttgart interessanterweise nicht angezeigt, vermutlich gibt es auch dahingehend keine Absprachen mit der Stuttgarter Stadtverwaltung. Wie sieht es bei den anderen Anbietern aus?
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(21. 01. 2022, 22:29)Micha schrieb: Seit wann ist es denn verboten, sein Fahrrad auf dem Gehweg abzustellen, vorausgesetzt eine angemessene Restbreite verbleibt ?
Und wenn ich halt keine Garage am Haus habe, gibt es Schlösser und einen (Laternen-)pfahl...

Du hast Recht, erlaubt ist es prinzipiell schon. Aber in der Praxis ist es so, dass die meisten Anwohnerstraßen mit einer Breite von ca. 5 - 6 m geplant werden. So geben es auch die einschlägigen Richtlinien, also die RASt06 vor Dann ist das Parken am Rand mit ausreichender Restbreite für LKW's, vorallem das Müllfahrzeug und Feuerwehr, möglich.

Bei den Gehwegen wird dann aber bei der Breite gespart und man liegt bei ca. 1,00 m bis 1,50 m, was auch durch die Regelwerke abgedeckt ist, aber eben keine Fahrradabstellung vorsieht. Damit liegt man in einem Bereich, bei dem es mit abgestelltem Fahrrad am Wegerand schnell vorbei ist mit der "angemessenen Restbreite", die ja tatsächlich auch gar nicht so genau definiert ist. Auf dem Gehweg stehen dann meistens auch noch die Laternen, die ich zwar zum Anschließen nutzen könnte, die aber ja dann selbst schon die Wegbreite einschränken. Außerdem sind Laternen ja nicht zur Fahrradabstellung gedacht, denn da muss ja auch mal gewartet und instandgehalten werden und dann ist das Fahrrad im Weg.

Und ganz ehrlich, wenn das Gehwegparken für Fahrräder genauso seit Jahrzehnten bei den Straßenplanungen mitgedacht worden wäre und wie auf der Straße für PKW praktisch immer Platz dafür freigehalten werden würde, dann hätte ich damit auch kein Problem. Das ist aber eben nicht so. Und deshalb wäre mein Anspruch schon, als Radfahrer und Fahrradbesitzer gleichwertig behandelt zu werden, wie wenn ich ein Auto hätte und in Wohnungsnähe immer auch öffentliche Flächen zur Verfügung gestellt bekäme. Man bekommt ja schließlich auch mal Besuch oder hat bzw. mietet sich ein Lastenrad.
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Pencil 
Ich würd mal ganz unqualifiziert meinen, als Nur-Radfahrer rangierst Du eben mit Deinen Steuerabgaben zum 
Straßenbau- & unterhalt unter fernerliefen.

Auto-Besitzer tun da ja viel mehr fürs BSP, den Arbeitsmarkt etc. - und nicht zu unterschätzen:
sie zahlen mehrfach höhere  "Beiträge" über ihre Kfz-, Kraftstoff- & sonst welche Steuern.

Lastenräder kann man, glaube ich, auch auf der Straße abstellen, so wie Handkarren.
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(23. 01. 2022, 17:31)Micha schrieb: Ich würd mal ganz unqualifiziert meinen, als Radfahrer bist Du eben mit Deinen Steuerabgaben zum Straßenunterhalt unter fernerliefen.

Autofahrer tun ja viel fürs BSP, den Arbeitsmarkt etc. - und nicht zu unterschätzen:
sie zahlen mehrfache "Beiträge" über ihre Kfz-, Kraftstoff- & sonst welche Steuern.

Lastenräder kann man, glaube ich, auch auf der Straße abstellen, so wie Handkarren.

Es stimmt schon, dass Radfahrer weniger Steuern im Verkehrssektor zahlen. Aber dafür braucht es auch ein im Vergleich zum Auto völlig vernachlässigbaren Bruchteil der Flächen, Baukosten und Unterhalt. Nimmt man nur mal die Autobahnen, von denen ich als Radfahrer ja gar nichts habe.

Ein Zweirichtungsschnellradwed bräuchte soviel Fläche wie ein Standstreifen und trotzdem gibt's sowas praktisch nicht. Von einem vernünftigen Netz aus übergeordneten und untergeordneten Straßen ganz zu schweigen. Als Radfahrer habe ich meist Feldwege zwischen den Orten, die ich mit Traktoren, Fußgängern, Hunden etc. teile. Oder ich nutze die Straße, wo ich aber auch nur am Rand einen Bruchteil der Fläche nutze und dafür noch ständig in Abgasen rumfahre. Innerorts darf ich mich dann meistens in Anliegerstraßen zwischen parkenden Autos durchkämpfen.

Bei den Fahrten mit dem Fahrrad kann ich dann noch die Topographie kennenlernen, indem ich jedes Tal und jeden Berg und alles dazwischen durchstrampeln darf. Keine großen Talbrücken und lange Tunnels, keine tiefen Einschnitte und aufragende Dämme. Die sind meist für Autobahnen und sonstige Kraftfahrstraßen.

All die wahnsinnig teuren, wartungs- und instandhaltungintensiven, flächenfressenden Bauten sind für Autos. Für Radfahrer gibt es vielleicht mal eine Brücke über ein Bächle.

Dazu kommt, dass die Radfahrer etwa ein Achtel der Parkflächen benötigen und oft eben nichtmal das bekommen.

Also solange es keine Radwegeinfrastruktur gibt, die auch nur ein bisschen in eine Richtung geht, wie es sie für das Auto gibt, ist  "unter  fernerliefen" immernoch zu viel gezahlt. Bevor ich das als Argument gelten lasse, möchte ich mindestens mal überhaupt ein eigenes Netz haben ohne die Wege wahlweise mit Hunden oder 40-Tonnern teilen zu müssen.
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Pencil 
Nicht falsch verstehen, denn ich bin da im Grunde ganz bei Dir.
Aber Fakt ist auch: das Fahrrad wird niemals das Auto, den Lkw (egal welchen Antriebs)  ersetzen können.
Die Frage bleibt trotzdem: aus welchem Topf sollte eine ansatzweise adäquate Radweginfra finanziert werden ?!
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(23. 01. 2022, 21:53)Micha schrieb: Nicht falsch verstehen, denn ich bin da im Grunde ganz bei Dir.
Aber Fakt ist auch: das Fahrrad wird niemals das Auto, den Lkw (egal welchen Antriebs)  ersetzen können.
Die Frage bleibt trotzdem: aus welchem Topf sollte eine ansatzweise adäquate Radweginfra finanziert werden ?!

Das ist eine gute Frage, aber ein Ansatz wäre z.B. mal ein Bundesradwegenetz einzuführen. Immerhin gibt es ein Bundesstraßennetz (das ja großteil aus Kraftfahrstraßen besteht), ein Bundesschienenwegenetz und ein Bundeswasserstraßennetz. Da wäre es doch naheliegend, die großen Hauptrouten auch mit Radwegen auszustatten, die vom Bund finanziert und geplant werden. Dann am besten natürlich auch mit einer ordentlichen Trassierung, die ebenfalls bundesweiten Maßstäben genügt. Mit maximalen Steigungen, minimalen Kurvenradien (damit man nicht alle paar Meter wegen irgendwelchen 90°-Ecken runterbremsen muss) ordentlichen Knotenpunkten, Beschilderung etc. Nur so kommt man dann auch schnell und sicher voran. Dann gäbe es aber auch eine Grundlage dafür, für Radwege geld in die Hand zu nehmen und auch mal ordentliche Brücken und ja, vielleicht auch mal Tunnel zu bauen.

Das Geld muss man dann natürlich von den anderen Verkehrsträgern nehmen. Das Radwegenetz wäre dann ja Teil des Bundesverkehrswegeplans. Da müsste das Geld dann einigermaßen gerecht und vernünftig zwischen Straßen, Schienen, Wasserstraßen und Radwegen aufgeteilt werden. Man müsste dann natürlich auch überlegen, welche Verkehrsträger davon man sinnvollerweise etwas fördern möchte und dann dort bevorzugt Geld reinstecken. So wurde es schließlich das letzte starke halbe Jahrhundert auch gemacht. Und vielleicht macht man es in Zukunft ja so, dass man jetzt mal die anderen fördert und das Geld aus dem Verkehrssektor nimmt, wo es bisher eigentlich schon zu viel war.
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Pencil 
Erwartungsgemäß "kostet" ja ein Autofahrer der Gesellschaft mehr, als ein Radfahrer.
Dazu auch diese recht interessante Studie eines schwedischen Wissenschaftlers:
http://www.vivavelo.org/fileadmin/inhalt...d_0418.pdf
"I muaß dui Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd..." >> Dr Wolle

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(23. 01. 2022, 22:31)metalhead schrieb: Das ist eine gute Frage, aber ein Ansatz wäre z.B. mal ein Bundesradwegenetz einzuführen.

Auf Landesebene gibt es da ja das RadNETZ BW, dessen Ansatz aber eher zu gering ist, da hier nur Landesentwicklungsachen abgebildet werden sollen, was zu einer schlechteren Quantität als bei den Bundesstraßen führt. Und in den letzten Jahren ist es darum eher still geworden.

https://www.aktivmobil-bw.de/radverkehr/...s-radnetz/
https://www.wegedetektiv.de/radnetz/#12/48.7844/9.1447

Und aus den viel angekündigen Radschnellverbindungen wurde bis jetzt nur diese Lächerlichkeit bei Böblingen gebaut (lieber eine Lebensversicherung abschließen, bevor man die Strecke durch Böblingen nimmt).

Prinzipiell muss man vor Ort die Radverkehrsstrecken planen, denn Radverkehr ist ja meist nur 5-10 km weit, das ist dann eben am besten bei den Kommunen und Kreisen angesiedelt. Hier sind dann eben verschiedene Förderungen anzuseten.
Und so wie ich das mitbekomme, ist sowieso weniger das Geld das Problem, sondern einfach, dass die Politik zwar gerne Reden schwingt, aber im konkreten dann doch nicht den Parkplatz für einen Radweg opfern will. Zumindest ist so mein Eindruck bei der ein- oder anderen Partei...

Dass man auch mit wenig Geld viel erreichen kann, hat man ja in Karlsruhe gesehen, wo man innerhalb von 10 Jahren den Modal-Split des Radverkehrs von 16% auf 25% gehoben hat. Und das größtenteils mit einfacher Fahrbahnpinselei die einfach nach Belagsarbeiten auftauchte.
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Wieso wissen viele nicht dass man drücken muss, wenn die Ampel grün werden soll?
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