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21. 09. 2020, 21:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02. 11. 2020, 10:05 von Holger.)
Ich möchte hier einmal darauf hinweisen, wie das mit der Rechtschreibung bei ß und ss ist, denn an verschiedenen Stellen im Forum scheint da nicht alles bekannt zu sein.
Die Regel nach der neuen Rechtschreibreform lautet:
Wird der Vokal vor ß lang gesprochen, dann schreibt man ß. z.B. im Wort Straße
Wird der Vokal vor ss kurz gesprochen, dann schreibt man ss, z.B. im Wort Schloss
Beim Alten Schloß könnte man eine Art Eigennamenregelung gelten lassen, dann kann das ß dabei auch durchgehen. Richtigerweise wäre hier aber tatsächlich Doppel-S.
Genauso wie auf dem Schild der SSB beim Aufzug, der gerade nicht in Betrieb ist: Er ist tatsächlich außer Betrieb - Nicht mit Doppel-S
Ich wollte das einfach mal loswerden. Seht mir das "Korinthen-Kacken" nach :-)
Bitte bleibt gesund
Holger
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22. 09. 2020, 07:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22. 09. 2020, 07:52 von dt8.de.)
(21. 09. 2020, 21:32)Holger schrieb: Ich möchte hier einmal darauf hinweisen, wie das mit der Rechtschreibung bei ß und ss ist, denn an verschiedenen Stellen im Forum scheint da nicht alles bekannt zu sein.
Die Regel nach der neuen Rechtschreibreform lautet:
Wird der Vokal vor ß lang gesprochen, dann schreibt man ß. z.B. im Wort Straße
Wird der Vokal vor ss kurz gesprochen, dann schreibt man ss, z.B. im Wort Schloss
Beim Alten Schloß könnte man eine Art Eigennamenregelung gelten lassen, dann kann das ß dabei auch durchgehen. Richtigerweise wäre hier aber tatsächlich Doppel-S. Ähnlich bei Straßennamen, auch da gilt über die Eigennamenregelung die alte Schreibweise weiter.
Das führt zu der Situation, dass man den Schloßplatz und die Schloßstraße mit ß schreibt, das Alte und das Neue Schloss aber mit ss. Die Eigennamenregelung wurde hier scheinbar nicht genutzt, im amtlichen Stadtplan sind beide Schlösser mit ss geschrieben, der Platz aber mit ß.
Und dann gab es da noch so eine Sache, dass manche über IBIS gesteuerte Anzeigen früher keine Umlaute und ß darstellen konnten. Intern musste das als ae, ss usw. programmiert werden, manche zeigten daher die Umschreibung an, andere wandelten jede Umschreibung (ae) automatisch um (in ä). Bei ss wurde das nicht gemacht, das hätte z.B. bei einer Petersstrasse zu einer seltsamen Anzeige geführt.
Zumindest wurde mir das mal so erklärt, als ich mich da mal an den Betreiber gewandt hatte (war nicht die SSB, die hatten damals noch Zielfilme)
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22. 09. 2020, 08:48
In Ergänzung: und deswegen ist, wie bereits erwähnt, z.B. "Schloss-/Johannesstr." falsch.
Es gibt einen bindenden Gemeinderatsbeschluss genau dazu, der besagt, dass bestehende Straßen-(u. Platz-)namen
eben nicht an die neue Rechtschreibung angepasst werden.
Diese kommt nur bei Neubenennungen zur Anwendung.
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(21. 09. 2020, 21:32)Holger schrieb: Beim Alten Schloß könnte man eine Art Eigennamenregelung gelten lassen, dann kann das ß dabei auch durchgehen. Richtigerweise wäre hier aber tatsächlich Doppel-S. Mal von der Rechtschreibung abgesehen, wenn wir im Deutschen schon Sonderzeichen haben, sollten wir sie auch nutzen (ich hatte immer ein bißchen Schwierigkeiten damit dann in ausländischen Intenetcafés kein ä,ö,ü und auch ß auf der Tastatur zu finden). Andere Länder haben auch ihre Sonderzeichen wie z.B. Frankreich oder Schweden (^ ° etc). Jedoch würde ich Esslingen oder Russland heute nicht mit ß schreiben, obwohl ich das schon gelegentlich gesehen habe.
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22. 09. 2020, 09:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22. 09. 2020, 22:18 von Micha.)
Apropos Eßlingen:
Offiziell wurde die Schreibweise der Stadt "Eßlingen am Neckar" in "Esslingen am Neckar" zum 16.10.1964 geändert,
mittels Erlass des Innenministeriums.
Wegen der Schreibweise gab es wohl in der Vergangenheit häufiger Probleme.
Üblich war bis 1938 neben "Esslingen" und "Eßlingen" auch die Schreibweise "Eszlingen" .
[Vgl. die Entstehungsgeschichte des ,Eszets': aus sog. langem ,s' und ,z']
Um diese Uneinheitlichkeit aus dem Weg zu räumen, wurde ursprünglich 1938 die Schreibweise "Eßlingen am Neckar" beschlossen.
Deswegen führt u.a. der END 4 ein Zielschild "Eßlingen".
Und die "Eßlinger Zeitung" firmiert traditionell bis heute so.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22. 09. 2020, 09:38 von dt8.de.)
(22. 09. 2020, 08:53)Mario schrieb: (21. 09. 2020, 21:32)Holger schrieb: Beim Alten Schloß könnte man eine Art Eigennamenregelung gelten lassen, dann kann das ß dabei auch durchgehen. Richtigerweise wäre hier aber tatsächlich Doppel-S. Mal von der Rechtschreibung abgesehen, wenn wir im Deutschen schon Sonderzeichen haben, sollten wir sie auch nutzen Also man sollte sie nur nutzen, wenn sie an der Stelle dann auch richtig sind.
Was ich auch nicht richtig finde, ist jedes ss durch ein ß zu ersetzen, was ich auch schon gesehen habe. Selbst wenn es nach alter und neuer Rechtschreibung falsch war.
Oder wenn es um Schweizer Namen geht, denn dort ist ss immer richtig, da es in der Schweizer Rechtschreibung kein ß gibt.
Am besten fand ich aber die chinesische Anleitung, in welcher in der deutschen Übersetzung ein β verwendet wurde. Immerhin einfallsreich und fremde Kulturen beachtend :-)
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Im ersten Schritt würde es mir schonmal reichen, die Leute würden endlich den Unterschied zwischen "das" und "dass" lernen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22. 09. 2020, 11:04 von Andy0711.)
(22. 09. 2020, 08:53)Mario schrieb: (21. 09. 2020, 21:32)Holger schrieb: Beim Alten Schloß könnte man eine Art Eigennamenregelung gelten lassen, dann kann das ß dabei auch durchgehen. Richtigerweise wäre hier aber tatsächlich Doppel-S. Mal von der Rechtschreibung abgesehen, wenn wir im Deutschen schon Sonderzeichen haben, sollten wir sie auch nutzen (ich hatte immer ein bißchen Schwierigkeiten damit dann in ausländischen Intenetcafés kein ä,ö,ü und auch ß auf der Tastatur zu finden). Andere Länder haben auch ihre Sonderzeichen wie z.B. Frankreich oder Schweden (^ ° etc). Jedoch würde ich Esslingen oder Russland heute nicht mit ß schreiben, obwohl ich das schon gelegentlich gesehen habe. Kleiner Tipp hierzu:
Wenn die Tastatur auf englisch-international eingestellt ist, funktioniert dort " wie bei uns ´ (neben der Backspace-/Zurück-Taste) als Tottaste, d. h. man bekommt durch "a ein ä, "o ein ö, "u ein ü oder auch "e ein ë (wie bei ´e ein é ). Ein ´ oder " bekommt man durch anschließendes Tippen eines Leerzeichens oder falls ein anderes nicht passendes Zeichen gedrückt wird. Dann geht übrigens auch Alt Gr+s für ß. Es gibt Länder, in denen das standardmäßig eingestellt ist (z. B. Niederlande lt. obigem Wikipedia-Abschnitt), aber das reine Hinzufügen der englischen Sprache (US/UK) reicht nicht aus. Unter Windows 10 kann man unter der Sprache (unter Windows 10 zunächst z. B. "Deutsch" anklicken) unter Optionen zusätzliche Tastaturlayouts (Eingabemethoden) hinzufügen und dies bequem testen. In der Standard-Tastenbelegung geschieht das Umschalten zwischen Sprachen mit links Alt+Umschalten - also wie Alt+Tab, dies passiert dann gerne auch versehentlich - zwischen Tastaturlayouts, die innerhalb einer Sprache hinzugefügt wurden, mit Strg+Umschalten.
In der Praxis kann man in einem Internetcafé im Urlaub einfach testen, ob das geht (Englisch-international) oder nicht (Englisch-US/UK).
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(22. 09. 2020, 08:53)Mario schrieb: Jedoch würde ich Esslingen oder Russland heute nicht mit ß schreiben, obwohl ich das schon gelegentlich gesehen habe. Richtigerweise schreibt man Esslingen und Russland mit Doppel-S, denn sowohl das E von Esslingen und das u von Russland werden kurz gesprochen. Bei Esslingen greift aber auf jeden Fall auch die Eigennamenregelung.
Also machst Du alles richtig :-)
Gruß
Holger
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Hallole,
das ist schon praktisch. Mir rollt es immer wieder die Fußnägel auf, wenn das Apostroph falsch gesetzt wird. 1. Wird es falsch bei der Mehrzahl bei abgekürzten Worten gesetzt wird, wie LKW's. Das sind LKWs!. Und 2. Wenn anstelle des Apostroph ein Accent aigu gesetzt wird.
Ich habe in der Schule für Sehbehinderte Maschinenschreiben gehabt, kann also 10-Finger schreiben.
Ansonsten bin ich auch nicht so der Held in Rechtschreibung, habe aber über all eine Rechtschreibüberprüfung aktiviert, um zumindest die gröbsten Fehler zu verbessern.
Sonst schreibe ich gerne eine Mischung zwischen alter und neuer Rechtschreibung, wobei mir das ss angenehmer zum Schreiben ist, als das ß. :-)
Grüßle
AFu
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