Themabewertung:
  • 5 Bewertung(en) - 3.4 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wegen Vaihingen-Büsnau
Hier ist ein genauerer Plan der geplanten Varianten:
https://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd...penElement
Zitieren
@glx: Vielen Dank für den Link mit der Darstellung der verschiedenen Varianten.

Ich war gestern bei der Bezirksbeiratssitzung. Anbei noch ein paar Infos:

sinngemäße Erläuterungen von Dr. Christiani zu den einzelnen Varianten:
1.) Variante 1 ist die Linienführung, die schon länger bei der SSB in der Schublade liegt. Es wurde aber bisher nicht so richtig angegangen, da sie durch die Tunnelführung sehr teuer ist und ein weiterer Nachteil die Umfahrung des Zentrums (Schwabengalerie) darstellt.
2.) In der Variante 2 wird die Anbindung der Schwabengalerie berücksichtigt. Hier sind aber erhebliche Bedenken bezüglich der Baubarkeit gegeben. Vermutlich müsste hier gar oberirdisch 1 Gebäude abgerissen werden. In der Hauptstraße wird es für die oberirdische Führung extrem eng. Da werden alle leiden müssen (Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, ...). Die Variante wird mit untersucht, es bestehen aber erhebliche Bedenken.
3.) Die Variante 3 ist eine 'neue' Idee. Das ist eindeutig die klar bevorzugte Variante für die SSB und auch das Stadtplanungsamt, sofern man das gestemmt bekommt.
Die Variante hat viele Vorteile, die mit den anderen beiden so nicht zu realisieren sind.

Details zu Variante 3:
- Der Schillerplatz würde neu gebaut (80m), auch Jurastraße entsteht neu (80m) - Dadurch ist neben der Verlängerung der U14 und U3 oder U8 nach Vaihingen Westen auch eine Durchbindung der U1 mit 80m Zügen (ggf. als Verschmelzung mit der U8) möglich. Fauststr. würde vermutlich entfallen und der Rest bis Heslach würde man dann auch auf 80m ausbauen.
- Die U14 würde direkt am Schillerplatz in Richtung Schwabengalerie abbiegen. In Richtung Bahnhof müsste man entweder die U1 nehmen oder dann eben auch mal umsteigen. Das ist ein kleiner Wehrmutstropfen, sollte aber kein großes Problem sein, da zwischen U14 und U1 dann am Schillerplatz auch auf die U3 oder U8 kommend vom Vaihinger Westen umgestiegen werden kann. Ich habe Hr. Christiani so verstanden, dass es am Schillerplatz 2 Mittelbahnsteige geben wird, so dass dieser Umstieg möglich wird. (Vielleicht kann hier noch jemand ergänzen der auch dabei war).
- Die Problematik Unterführung und Tiefgarage an der Schwabengalerie ist bekannt. Man muss bei dieser Streckenführung den Tunnel entsprechend tiefer legen.
- Das Vaihinger Zentrum/Bahnhof wäre insgesamt damit über die Tallängslinie (U1 & U14) als auch in Richtung Möhringen (U3 & U8) im 5 Minuten Takt angebunden. Der Umstieg zur S-Bahn und ggf. Regionalbahn (was dann in 2030+ da noch fährt) wären über kurze Wege möglich.
-> Dadurch, dass mit der Variante 3 deutlich mehr Zugverkehr möglich wird, wird die Tunnellösung auch eher wirtschaftlich wie in Variante 1 (meine Interpretation).

Bei den Variante 1 & 3 (Tunnellösungen) würde die Tunnelrampe in Bereich der Bodensee-Wasserversorgung liegen und ab da an oberirdisch verlaufen.

Alle unterirdischen Haltepunkte werden direkt auf 80m Bahnsteige ausgelegt. Schillerplatz sowieso (sofern sich hier etwas verändert - Variante 3), aber auch die anderen würde man vorsorglich entsprechend vorbereiten.

Realisierung aller Szenarien würde zeitlich im Bereich 2030+ liegen. Ziel ist es die Machbarkeitsstudie bis Ende nächsten Jahres vorliegen zu haben.

Zusammengefasst, kann man sagen, dass es dabei tatsächlich um eine 'große' Lösung geht (besonders Variante 3). Hr. Dr. Christiani hat aber alle ermutigt auch mal wirklich groß für Vaihingen zu denken. Das ist jetzt die Chance hier wirklich ein ganz anderes Angebot zu machen.
Ohne Aufsiedlung des Eiermann-Campus wäre das ganze wohl noch nicht auf die Tagesordnung gekommen (meine Interpretation). Sollten irgendwann die Amerikaner abziehen, wäre man bei allen Varianten (sofern man die Pascalstr. erschließt - was man gegenüber der Gründgenstr. bevorzugt) auch schon gut angebunden. Wobei die Amerikaner das ganze natürlich auch schon heute nutzen würden (auch da fahren nicht alle mit dem Auto in die Stadt).

Ich kann nur alle Stadtbahnfreunde (insbesondere auch die Vaihinger Lokalpolitiker - das war zum Teil schon ernüchternd, was die gestern von sich gegeben haben) ermutigen, hier eine vernünftige, langfristig zufriedenstellende Lösung zu unterstützen. Es ist jetzt wirklich Zeit etwas richtig gutes für Vaihingen auf den Weg zu bringen. Alle Varianten wären ein Quantensprung in der Weiterentwicklung des ÖPNV's in Vaihingen.
Zitieren
Danke für den ausführlichen Bericht!
Ich verstehe noch nicht ganz was der Nesenbach-Tunnel für die Erschließung des Vaihinger Westens für eine Rolle spielt. Er verläuft ja zu Vaihingen tangential. Bei V3 fehlt er ja ganz.
Eine Erklärung gab es schon mal hier:
(28. 11. 2019, 23:06)Dennis123 schrieb: Also faktisch wohl eine Betriebsstrecke zur Anbindung der Tallängslinien an die Hauptwerkstatt falls die Wenderei in Vaihingen nicht mehr möglich (entfall Wendeanlage?) oder betrieblich eingeschränkt ist. Nur bei Variante 3 wäre ein einfaches Durchfahren von der Werkstatt nach Kaltental möglich.
Wurde was dazu gesagt?
Zitieren
Super Erklärung, danke dir. Ich finde die 3 Variante auch am besten, wäre die optimale Lösung für Vaihingen, damit der größt Stadtteil von Stuttgart endlich mal eine gescheite Anbindung in die Fläche bekommt und nicht nur um den Bahnhof herum.
Zitieren
(04. 12. 2019, 11:54)Mario schrieb: Danke für den ausführlichen Bericht!
Ich verstehe noch nicht ganz was der Nesenbach-Tunnel für die Erschließung des Vaihinger Westens für eine Rolle spielt. Er verläuft ja zu Vaihingen tangential. Bei V3 fehlt er ja ganz.
Eine Erklärung gab es schon mal hier:
(28. 11. 2019, 23:06)Dennis123 schrieb: Also faktisch wohl eine Betriebsstrecke zur Anbindung der Tallängslinien an die Hauptwerkstatt falls die Wenderei in Vaihingen nicht mehr möglich (entfall Wendeanlage?) oder betrieblich eingeschränkt ist. Nur bei Variante 3 wäre ein einfaches Durchfahren von der Werkstatt nach Kaltental möglich.
Wurde was dazu gesagt?

Nein, leider nicht direkt. Es wurde nur gesagt, dass man die Verlängerung nach Vaihingen West auch ohne den Nesenbach-Tunnel machen könnte. Mir fällt zu diesem Verbindungsstück nur folgendes ein:
1.) In den Unterlagen zur Machbarkeitsstudie wurde festgelegt, dass es eine direkte Verbindung zw. der Tallängslinie und den Fildern geben soll. In Variante 1&2 geht das nicht über Vaihingen, daher vermutlich der Gedanke dies mit diesem Verbindungsstück zu lösen. Ich nehme an, dass man in diesem Fall eine Verlängerung der U1 in Richtung Möhringen planen würde. Im Bereich des Schulzentrums ist eine Haltestelle eingezeichnet (darauf wurde aber an dem Abend nicht näher eingegangen). Diese Haltestelle will ja auch bedient werden. Ich halte zwar in diesem Bereich eine Anbindung durchaus für sinnvoll, aber der Aufwand mit der Verbindung ist enorm. Das aus meiner Sicht noch viel größere Problem wäre aber, dass man in diesem Fall am Vaihinger Bahnhof ganz vorbeifährt.
In Variante 3 ist diese Verbindung (Heßlach -> Möhringen) auch drin, aber wird richtigerweise über den Vaihinger Bahnhof geführt.
2.) Wie schon zitiert würde es das Einrücken der Fahrzeuge vom Möhringer Betriebshof auch in die Tallängslinie erleichtern. (In Richtung Vaihingen wird es durch die im Prinzip schon beschlossene Übereckverbindung bereits gewährleistet, aber eben nicht direkt für die Tallängslinie). In Variante 1 würde die Wendeanlage in Vaihingen zumindest verkleinert werden (2 Gleise werden weitergeführt) und in Variante 2 ist in der Darstellung gar ein Rückbau der Anlage vorgesehen. Daher würde es schon Sinn machen.

Wenn man mal davon ausgeht, dass Variante 2 eigentlich nicht zu realisieren ist (Platzverhältnisse, Lärmschutz, etc.), dann bleibt nur noch Variante 1 und 3.
Ob die Variante 1 mit dem geringeren betrieblichen Nutzen (Schwabengalerie wird ausgelassen und auch die U1 kann nicht nach Vaihingen geführt werden) und den beiden benötigten Tunneln am Ende noch wirtschaftlicher ist, wage ich jetzt mal zu bezweifeln.
Ich hoffe, dass es schon in der Machbarkeitsstudie eine klare Präferenz zu Variante 3 gibt. Das Einzige was mir hier nicht so gefällt: Man plant wohl die Fauststr. aufzugeben. Die Station halte ich aber mit der Möglichkeit der Fahrradabstellfläche und der Erschließung über die neue Brücke (ich meine, die wird im nächsten Jahr ersetzt) durchaus für wichtig, auch wenn die Abstände der einzelnen Haltestellen zugegebenermaßen sehr eng werden. (Nehme an, dass Vaihingen Viadukt nur in Richtung Vaihingen auf 80m und die Fauststr. nur talabwärts auf 80m verlängerbar wäre. Hinzu kommt der Schillerplatz, den man dann wohl auch zumindest zu einem gewissen Teil talabwärts verlängern müsste).
Zitieren
(04. 12. 2019, 16:59)Bonjour schrieb: Das Einzige was mir hier nicht so gefällt: Man plant wohl die Fauststraße aufzugeben. Die Station halte ich aber mit der Möglichkeit der Fahrradabstellfläche und der Erschließung über die neue Brücke (ich meine, die wird im nächsten Jahr ersetzt) durchaus für wichtig, auch wenn die Abstände der einzelnen Haltestellen zugegebenermaßen sehr eng werden.

Das sehe ich auch so. Das Gebiet nördlich diese Haltestelle wäre schlechter versorgt und man hätte zum Schillerplatz dann viel längere Wege. Desweiteren wurde hier mal treffend festgestellt:
(13. 02. 2011, 11:25)DasBa schrieb: Die Schüler des Fanny-Leicht-Gymnasiums würden sich für die Abschaffung "bedanken". Als die Haltestelle Vaihingen Schillerplatz auf die andere Seite des Schillerplatzes verlegt wurde (im Zuge des Baus von Hochabahnsteigen) hat die SSB klargestellt, daß trotz des geringen Haltestellenabstandes eine Schließung der Fauststraße nicht infrage kommt, da einerseits das Fahrgastaufkommen im Schülerverkehr sehr hoch ist und man andererseites aufgrund der Topographie in dieser Gegend die kurzen Haltestellenabstände in Kauf nimmt, um keine Fahrgäste zu verprellen.

Bei V3 wäre auch der Halt Jurastraße weiter vom Fanny-Leicht abgerückt zum Nachteil der Schüler.


Zitieren
(05. 12. 2019, 09:23)Mario schrieb: Bei V3 wäre auch der Halt Jurastraße weiter vom Fanny-Leicht abgerückt zum Nachteil der Schüler.

Das ist ein gutes Argument. Sollte Variante 3 tatsächlich kommen, dann könnten die Schüler von der Filderseite auch durchfahren bis Fauststr. - sofern man diese erhalten würde. Ich denke rein vom Platz wäre das kein Problem.
Zitieren
(05. 12. 2019, 20:45)Bonjour schrieb: Im Bezirksbeirat wurde gesagt, dass man sich erstmal beide Systeme anschaut und auch untersuchen möchte inwieweit die Kombination aus beiden Fahrgäste von dem einen Verkehrsmittel zum anderes abzieht bzw. vielleicht auch dazu bringt (Umsteiger). Meiner Meinung nach ist eine Schienenanbindung des Eiermann-Campus schon sinnvoll, wenn man für die Verlängerung nach Büsnau die Schiene ohnehin bis zur Autobahnunterführung legt. Der Aufwand über die Pascalstr. halte ich nicht für so gravierend, wenn man bedenkt, dass man durch das Gewerbegebiet dort sicher auch den ein oder anderen Nutzer gewinnt.
Wenn man nur die Büsnau-Anbindung rechnet, dann wird es mit der 'großen' Tunnellösung schwieriger das ganze wirtschaftlich hinzubringen. Daher macht der Ansatz (Linienführung von mir): U14 zum Eiermann-Campus und U3 nach Büsnau, plus die Durchbindung der U1 über Vaihingen, schon Sinn. Damit kann man für den Aufwand der Realisierung (Tunnelbau) letztlich maximalen Ertrag rausholen. Um die Auslastung der Bahnen mache ich mir auch keine Sorgen. Vaihingen ist schon jetzt eine wichtige Verkehrsdrehscheibe. Mit dem Regionalhalt, und der Verlängerungen von wir 4 weiteren S-Bahnen pro Stunde von Schwabstr. bis Vaihingen wird das noch deutlich mehr werden.

Zunächst ist mal festzustellen daß sich alle drei Varianten ab Hauptstraße Höhe ARAL-Tankstelle nicht unterscheiden. Richtung Eiermann gibt es dann zwei Alternativen. Eine Führung über die Pascalstraße sehe ich als schwierig an aufgrund der Enge und der Steigung und würde daher der Trasse durch die Gründgenstraße den Vorzug geben. Am Ende der Wohnbebauung ist dort im Plan eine Haltestelle eingezeichnet von der aus man durch einen Fußgängertunnel unter der A831 das Gewerbegebiet 'Waldplätze' erreicht (bereits vorhanden). Wir wollen ja mit der Stadtbahn zügig unterwegs sein und es wäre eindeutig die schnellere Strecke. Allerdings sind von den Anwohnern Proteste zu erwarten; im Bürgerhaushalt wurde für deren Schließung für den Schleichverkehr zum Eiermann gekämpft aufgrund der Lärmemissionen.

Ich würde bei der Anbindung des Eiermann der Stadtbahn vor einer Seilbahn den Vorzug geben, auch in Hinblick eine spätere mögliche Weiterführung nach Sindelfingen. Das sollte auch bei der Gestaltung der Endstation dort berücksichtigt werden.
Zitieren
Mittlerweile gibt es zu dem Thema auch einen Artikel in der StZ:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...7da67.html
Zitieren
Mich treibt bez. dem Ausbau in S-Vaihingen in letzter Zeit folgender Gedanken um: Was wäre, wenn man ausgehend von der Variante 3 auf die Verbindung vom Schillerplatz zur Schwabengalerie verzichten würde? Dann könnte man 'nur' 2 Linien von Möhringen kommend nach Büsnau bzw. dem Eiermann-Campus verlängern. Beide Strecken wären dann nicht direkt mit der Taglängslinie U1 bzw. U14 verbunden. Aber wäre das so schlimm? 
Ein Umstieg am Vaihinger Bahnhof wäre doch zumutbar, zumal dort dann viel mehr Anschlüsse als heute bestünden (U1 wird in meiner Vorstellung als 80m direkt in Richtung Möhringen durchgebunden, U14 auch bis Möhringen oder evtl. bis Plieningen?, neben S1, S2, S3 stünden auch die S5 und S6 als Direktverbindung in die Stadt zur Verfügung - schnellere Verbindung im Vergleich zur U-Bahn).

Vorteile die ich sehe:
1.) Die Baukosten dürften erheblich sinken, da keine unterirdische kreuzungsfreie Aus- & Einfädelungen notwendig werden. - Hier schätze ich die Realisierungschancen als erheblich höher ein. 
2.) Evtl. Konflikt im Bereich der Unterführung Sigmundstr. würde entfallen bzw. mindestens entschärft. -  Könnte aber wenig relevant sein, die Höhenlage der Tunnelröhren aufgrund der Einfahrt der Tiefgarage Schwabengalerie ohnehin sehr tief angesetzt werden müssen.
3.) Alle Linien fahren den Bahnhof Vaihingen direkt an (vielfältige Umsteigemöglichkeiten) - für mich ein klarer Pluspunkt!

Nachteile:
1.) Von Vaihingen West wird zur Verbindung in die Stadt (ohne Umleitung über Möhringen) ein Umstieg notwendig
2.) Man müsste 2 U-Bahnen von Möhringen kommend über den Vaihinger Westen verlängern (U3, U8, evtl. neue Linie die über die neue Übereckverbindungen vor Möhringen auch den Flughafen erreichen könnten - wobei sich hier natürlich die Frage des Nutzens stellt - schnellste Verbindung zum Flughafen wird weiter die S-Bahn sein) 

Anbei nochmal die Skizzen der Varianten die untersucht werden. Meine Überlegungen beziehen sich dabei auf eine Vereinfachung der Variante 3.

https://stadtbahnwelt.jimdofree.com/app/...1577028422

Würde mich sehr über eure Einschätzung dazu freuen.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 12 Gast/Gäste