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"Vorstellwägen" für die Stadtbahn?
#1
Ich hatte letztens eine Idee, von der ich mangels Wissen über Technik und Vorschriften schlecht einschätzen kann, wie realistisch sie ist.

Es gibt in Stuttgart ja die Situation, dass Stadtbahnen überfüllt sind, aber erine Umstellung auf Doppeltraktion (oder mehr) schwer und teuer oder unmöglich ist. Gleichzeitig gibt es Haltestellen, die, weil sie vorher Hoch- und Tiefbahnsteige hatte, sehr lang sind.
Dazu kommt folgendes: Während der Stoßzeiten ist Fahrradmitnahme nicht erlaubt Das ist ja verständlich, macht aber für viele Leute den besten Weg zur Arbeit (Fahrrad - Bahn - Fahrrad) unmöglich, und das zu einer Zeit, wo die Stadt versucht, die Menschen zum Umsteigen vom Auto zu bewegen.

Wie wäre es also, wenn es spezielle Wägen gäbe, die innen bis auf ein paar Stangen leer sind (evtl. könnte man Klappsitze an den Außenwänden anbringen), und in diese Wägen ist Fahrradmitnahme immer erlaubt, aber man kann nur an ganz bestimmten Haltestellen ein- und aussteigen.
Außer der Fahrradmitnahme scheint mir dies auch die günstigste Variante zu sein, die Gesamtkapazität zu erhöhen. Auf meiner "Stammstrecke" steigen gefühlt 3/4 der Leute an den Haltestellen Hauptbahnhof, Charlottenplatz und Degerloch ein oder aus, und diese sind ja eigentlich lang genug für einen zusätzlichen Wagen.

Das größte Problem scheinen mir Leute zu sein, die ahnungslos einsteigen, und dann rumheulen, weil sie an ihrem Halt nicht rauskommen. Aber man könnte diese Wägen ja auffallen lackieren und entsprechend große Hinweise an den Türen anbringen.
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#2
Hallole,

Diese Wagen (ich meine die Mehrzahl hat auch ein a und kein ä) hätten das Problem, dass Sie einen Führerstand brauchen. - Dann ists problematisch mit dem Rangieren, und auch an vielen Haltestellen sind die Bahnsteige zu kurz.
Siehe auch die Diskussion zum 60-Meter-Zug mit "halben" Stadtbahnwagen als Mittelwagen oder so.

Grüßle
AFu
[Bild: 3320-Front-DSO.jpg]
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Stuttgarts Straßen- und Stadtbahnlinien im Internet:
http://www.ssb-linien.de
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#3
Antriebslose Wagen verschlechtern die Beschleunigung, das kostet Zeit.
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#4
(03. 12. 2016, 11:18)AFu schrieb: Hallole,

Diese Wagen (ich meine die Mehrzahl hat auch ein a und kein ä) hätten das Problem, dass Sie einen Führerstand brauchen. - Dann ists problematisch mit dem Rangieren, und auch an vielen Haltestellen sind die Bahnsteige zu kurz.
Siehe auch die Diskussion zum 60-Meter-Zug mit "halben" Stadtbahnwagen als Mittelwagen oder so.

Grüßle
AFu
Ich mag den schwäbischen Plural einfach. ;-)

Dass diese Wägen einen Führerstand brauchen, ist richtig. Aber es ging mir ja gerade darum, dass sich die Türen nur an ganz bestimmten Haltestellen öffnen lassen, und es daher egal ist, dass an vielen anderen Haltestellen, die Bahnsteige zu kurz sind.
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#5
Kostet meiner Meinung nach viel zu viel Zeit und verlangsamt den Betriebsablauf. Und wer soll das bezahlen, denn die Fahrradmitnahme bringt ja keine zusätzlichen Einnahmen.

Noch ist ein Fahrrad dazu gedacht, damit zu fahren. Warum nicht einfach dazu verwenden? Ich sehe ja ein, daß man beispielsweise am Wochenende einen Ausflug macht und dazu das Rad mitnimmt. Aber wozu in der HVZ? Das nimmt anderen Fahrgästen nur Platz weg, und das nicht zu wenig. Und viele "Fahrradmitnehmer" haben dazu noch eine etwas "ungewöhnliche" Anspruchshaltung. Warum das auch noch weiter unterstützen? Beispielweise ist den allerwenigsten klar, dass sie Aussteigen müssen, wenn die Bahn voll wird. Stattdessen stehen drei Räder im Einstigsbereich und Fahrgäste mit Kinderwagen müssen auf die nächste Bahn warten (selber schon erlebt).
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#6
(04. 12. 2016, 01:26)dt8.de schrieb: Kostet meiner Meinung nach viel zu viel Zeit und verlangsamt den Betriebsablauf. Und wer soll das bezahlen, denn die Fahrradmitnahme bringt ja keine zusätzlichen Einnahmen.
Im Gegenteil, es verschnellert den Betriebsablauf, wenn Fahrräder nicht mehr im Eingangsbereich der normalen Wägen stehen, sondern in extra dafür vorgesehenen.

Zitat:Noch ist ein Fahrrad dazu gedacht, damit zu fahren. Warum nicht einfach dazu verwenden? Ich sehe ja ein, daß man beispielsweise am Wochenende einen Ausflug macht und dazu das Rad mitnimmt. Aber wozu in der HVZ?
Um Leute zum Umsteigen zu bringen, die ansonsten das Auto verwenden. Das ist gerade gefragt in der Stadt. Wenn jemand die Wahl hat 10 min zum Bahnhof laufen, 15 min Bahnfahren, 10 min zum Arbeitsplatz laufen (=35 min, so war das früher bei mir), oder 20 min Autofahren, dann nehmen viele das Auto. Wenn er stattdessen 3 min Radfahren, 15 min Bahnfahren, 3 min Radfahren kann, dann lässt er vielleicht das Auto stehen.

Zitat:Das nimmt anderen Fahrgästen nur Platz weg, und das nicht zu wenig.
Es wird überhaupt niemandem Platz weggenommen. Da es in diesem Thread ausschließlich um zusätzliche Wägen geht, wird zusätzlicher Platz geschaffen. Auch für Leute, die kein Fahrrad dabeihaben.

Zitat:Und viele "Fahrradmitnehmer" haben dazu noch eine etwas "ungewöhnliche" Anspruchshaltung. Warum das auch noch weiter unterstützen? Beispielweise ist den allerwenigsten klar, dass sie Aussteigen müssen, wenn die Bahn voll wird. Stattdessen stehen drei Räder im Einstigsbereich und Fahrgäste mit Kinderwagen müssen auf die nächste Bahn warten (selber schon erlebt).
Und noch ein Argument dafür, die Fahrräder aus den Eingangsbereichen raus und in Extra-Wägen zu verlagern.
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#7
Wie soll denn diese Konstruktion aussehen? So Ein Wagen samt Kupplung, Fahrstand, Türe und die ganze Technik (Klima? Lüftung? Heizung?) die dazu gehört benötigt Platz. Das Ding muss auch stabil und Crashnorm gerecht sein.
Wie viele Achsen soll der haben? Werden sicherlich mindestens 10 Meter. Aber der Nutzraum wird recht klein sein. Und wenn man noch nicht einmal an jeder Station einsteigen kann, dann geht der Nutzen gegen Null.

Da ist der Ausbau auf Doppeltraktion sinniger. Sollte die Fahrradmitnahme eines Tages wirklich als so wichtig dargestellt werden, kann man eher darüber nachdenken die Bereiche bei den Türen zu vergrößern. Also Ausbau der angrenzenden Sitze. Da könnten dann mehr Leute in der HVZ stehen oder eben Fahrräder.
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#8
(04. 12. 2016, 01:26)dt8.de schrieb: Beispielweise ist den allerwenigsten klar, dass sie Aussteigen müssen, wenn die Bahn voll wird. Stattdessen stehen drei Räder im Einstigsbereich und Fahrgäste mit Kinderwagen müssen auf die nächste Bahn warten (selber schon erlebt).

Das ist wie bei ähnlichen Dingen im Bahnverkehr, z. B. Gepäck, das den kompletten Mittelgang versperrt (erst heute wieder drübergestiegen): Das Personal sagt in solchen Fällen überhaupt nichts mehr. Ein freundlicher Hinweis des Stadtbahnfahrers, der Radfahrer möge sich bitte nach draußen begeben, da Kinderwägen Vorrang haben, würde doch ausreichen. Das steht so in den Bedingungen und der soziale Druck ist in einer vollen Bahn auch groß genug, dass sich der Radfahrer zum Aussteigen bewegt. Sonst gehts halt nicht weiter. Finde ich unverständlich, dass das Personal in solchen Situationen nicht gemäß den Beförderungsbestimmungen und zum Wohle des Großteils der Fahrgäste handelt.
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#9
(04. 12. 2016, 21:30)Seelbergbahner schrieb: Das Personal sagt in solchen Fällen überhaupt nichts mehr. Ein freundlicher Hinweis des Stadtbahnfahrers, der Radfahrer möge sich bitte nach draußen begeben, da Kinderwägen Vorrang haben, würde doch ausreichen. Das steht so in den Bedingungen und der soziale Druck ist in einer vollen Bahn auch groß genug, dass sich der Radfahrer zum Aussteigen bewegt. Sonst gehts halt nicht weiter. Finde ich unverständlich, dass das Personal in solchen Situationen nicht gemäß den Beförderungsbestimmungen und zum Wohle des Großteils der Fahrgäste handelt.

Da habe ich aber gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Da ist man ganz schnell ein böser Nazi und hat denjenigen nur wegen der Hautfarbe des Zuges verwiesen.

Wie war das noch mit der jungen Dame, mit Kopftuch und Döner?
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#10
Hallo,

also um das ganze mal wieder in sachliche Bahnen zu lenken: Ich denke Flash meinte solche Wagen, wie man sie an der Zacke findet.
Bei solchen Wagen braucht man evtl. nicht unbedingt einen Führerstand, weil sie sehr kurz sind. Außerdem müssen sie nicht die Crashnorm erfüllen, weil keiner in ihnen transportiert wird.
Problem ist aber, dass Be- und Entladung tatsächlich sehr lange dauern, weil der Fahrradfahrer erst mal mit den ganzen anderen Fahrgästen aus der Stadtbahn aussteigen müsste und dann zu seinem Fahrrad laufen müsste. Bei den großen Bahnhöfen ist da auch im Berufsverkehr ein ganz schönes Gedränge, so dass die Frage ist, ob wirklich jeder Radfahrer schnell genug vor Abfahrt bei seinem Fahrrad ist.
Zweiter Gegenaspekt: Wieviele Bahnsteige sind denn lang genug - mir fallen wirklich nur einige wenige in der Innenstadt ein. Und vom Hbf. zum Charlottenplatz oder vom Charlottenplatz zum Österreichischen Platz kann man nun wirklich selber fahren.

Holger
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