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Einstieg nur noch vorne?
Ihr überseht wieder mal was: den Faktor Mensch. In einen Bus einzusteigen, oder eine S-Bahn oder einen Stadtbahn mit dem Wissen, da wird praktisch nie kontrolliert - drum kauf ich keine Fahrkarte - ist was völlig anders, als unter Vorsatz dem Busfahrer eine falsche Fahrkarte zu zeigen.

Vor allem betrifft das die letzten Einsteiger, die zur Bahn gerannt sind und sich das Kaufen einer Fahrkarte sparen. Da eh nicht kontrolliert wird.

Genauso ist das beim Bus, da kann man mit seinen Lottogewinnen die Schwarzfahrerstrafen bezahlen, so häufig sind die. Also kauft die Mehrheit auch keinen Fahrschein, oder eine Anschlusszone (z.B. eine der 30er, wenn man nur ein 10/20 Ticket hat). Was anderes ist es aber nun, wenn man dem Busfahrer seine Fahrkarte zeigen muss. Da kramen nur noch wenige eine Falschkarte raus, und die erkennt man auch am Gesichtsausdruck. Und selbst wenn man nicht alle dabei erwischt, worum es auch nicht geht, man erwischt mehr. Und mehr bedeutet mehr Einnahmen. Und wenn es am Tag 100 Leute mehr sind, macht das 73.000 EUR Mehreinnahmen pro Jahr. Und dafür gibts auch mehr Fahrgastzahlen und mehr Zuschüsse durchs Land. Da können aus den 73.000 EUR schnell 100.000 EUR werden. Jedes Jahr. Und was sind schon 100 Fahrgäste, die am Tag mehr bezahlen. Bei allen Buslinien der SSB, 20 Stunden am Tag. Dass sich die Einnahmen beim Busfahrer auf der Linie 60 verfünffacht haben, oder so, wundert mich keineswegs.
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Also um es mal etwas ironisch zu sagen: ich glaube man hat diese Regelung eingeführt, weil die Kontrolleure keinen Bock mehr haben in Bussen zu kontrollieren, um dort ihr Gleichgewichts-Sinnesorgan beim Durchgehen nicht weiter zu überstrapazieren. In Stadtbahnen wirkt das Trägheitsmoment auf stehende Personen im Normalfahrbetrieb vergleichsweise nicht so stark.

Mich würde aber mal die Meinung der Busfahrer interessieren, wie sie zu dieser Neuregelung stehen. Ihre Hauptaufgabe war und ist eigentlich das sichere Führen eines Personentransports.
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Ich muss wohl die Zitate ergänzen, da Du mich wohl falsch verstehen wolltest oder zumindest meine Aussagen aus dem Zusammengang gerissen hast. Nun also etwas ausführlicher (auf den fetten Abschnitt habe ich mich bezogen):
(21. 02. 2011, 15:51)anyron schrieb: Ein wenig harte Worte, lieber Andreas. Vor allem die Ausführungen zu "geistig behindert".

Wie auch immer. Ein Punkt, zu dem ich Dir völlig Recht geben muss: man kann die Fahrkarte ja auch schon VOR Ankunft des Busses parat machen, dann muss man sein "völlig dickes Portemonnaie" nicht erst am Perron rauskramen Wink
Sich das anzugewöhnen, wäre kein grosser geistiger Klimmzug, nicht wahr?
(22. 02. 2011, 12:49)Andy0711 schrieb: Das ist im Nromallfall kein Problem ... aber im Normallfall würde es mich auch nicht stören. Wenn ich aber
- von hinten dem Bus hinterherrenne, um ihn zu erwischen
(Lassen wir mal den Tippfehler beiseite ...)
Ich beziehe mich auf die Linie 42, da diese in meinem bisherigen Leben (seit 1979 in Stuttgart) etwa 80% meiner Fahrten ausgemacht hat.
(22. 02. 2011, 14:00)Andreas schrieb: zu 1) sind 3 m mehr laufen. Dass sich daraus ein erreichen/nicht erreichen des Busses ergibt ist wunschdenken. Wenn der Busfahrer will, schafft Du den Bus in beiden Fällen. Will der Busfahrer nicht, kann der Einstieg am Auspuff sein und Du hast keinen Erfolg.
3 Meter, aha. Noch nie einen CapaCity gesehen, oder? Wenn der auch noch in der Kurve hält, sieht einen der Fahrer wohl kaum.
Aber weiter:
- einige schwere Taschen oder unhandliches Gepäck bei mir habe und es z. B. draußen Schneematsch hat oder in Strömen regnet und ich diese schlecht abstellen kann

Kausaler Zusammenhang A: ... dann stelle ich meine Taschen/Pakete/Koffer nicht in den Schnee oder Pfützen und kann meine Fahrkarte nicht herausholen, da ich nur zwei Hände habe.

Kausaler Zusammenhang B: unhandliche Tasche durch z. B. große Musikinstrumente (Keyboards), Sporttasche (Fechttaschen ähnlich wie Cello), 2 CD-Koffer (DJ).

Kausaler Zusammenhang C: Ich trage jeden Tag bereits eine Aktentasche und kaufe öfter nach dem Arbeit Lebensmittel ein, oft genug 2-3 Tüten. Auch Bestellungen lasse ich mir ins Geschäft liefern, sofern es sich nicht um Möbel oder Großgeräte (Waschmaschine) handelt.

Kausaler Zusammenhang D: Ich hatte bisher kein Auto, meine Frau hat jetzt eines seit wenigen Wochen - alle möglichen Transporte habe ich daher bisher mit Bus & Bahn gemacht. Das gilt zwar für den Bus seit ca. 10 Jahren nicht mehr, da ich an keiner Buslinie mehr wohne, aber es ging hier ja um meine Gründe, die ich vielleicht mit anderen teile. Und da der Nahverkehr ja letztlich ein Auto ersetzen können soll, muss all das genannte ja möglich sein.

Ist es jetzt verständlich genug? Wenn die Ausnahme zum Normalfall wird (bzw. sich zu 30 oder 40% hochsummiert), was ist dann bitte normal? Daher bin ich im Allgemeinen gegen etwas, was "im Normalfall" funktioniert, sofern es bessere (verfügbare) Alternativen gibt.

Egal, weiter:
- ich wegen anderer Fahrgäste meinen Anschluß nicht erwische (3)
- es daher längere Fahrzeiten (4) gibt
OK, man übersetze
=> daher: wegen der obigen Gründe
=> längere Fahrzeiten: wenn der Fahrplan angepasst werden muss, weil der bisherige nicht mehr haltbar ist (war in anderen Beiträgen genannt)
(22. 02. 2011, 14:00)Andreas schrieb: zu 3) Hä? Die Leute behindern doch JETZT die Aussteiger. 3 ist verdreht
Hierbei (3) beziehe ich mich auf die Kontrolle, wenn die Leute eben Ihren Ausweis nicht zur Hand habe und der Einstieg an einer händisch kontrollierten Türe länger dauert, als der ungebremste Ausstieg an zwei anderen. Bei den Fahrtzeiten zwischen zwei Haltestellen bei den Innenstadtbuslinien gibt's beim Verhältnis Standzeit zu Fahrtzeit eigentlich nichts zu diskutieren; das muss einem Fünftklässler klar sein, dass da (4) unausweichlich ist.

dann: Problem! (Der Teil war glaube ich eindeutig.)
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Hm, bei all der Überladung blockierst Du zwangsläufig 2 Sitzplätze oder 4 Stehplätze. Zahlst Du da auch doppelt? Und wenn der Bus voll ist, behindert Dein ein- und aussteigen auch den Fahrplan. Und wenn der Fahrplan wichtiger ist, als das Zeigen des Ausweises, dann ist der Fahrplan auch wichtiger, als Dein Gepäck.

Aber mal ernsthaft, das Mitführen von großen Taschen, die als Waffen missbraucht werden können und werden, um den Weg im Bus freizuhauen, sollte eh verboten werden. Menschen, die keine freie Hand haben, um damit beispielsweise ihr Gepäck bei der Fahrt zu sichern, sollte der Zutritt zum Bus eh untersagt werden. Aus Sicherheitsgründen für einen selbst und die anderen Fahrgäste. Ich seh häufig genug die Fraktion Fahrradfahrer, die bei überfüllten S-Bahnen ihr Fahrrad böswillig in die Fahrgäste reinrammen und dabei billigend Verletzungen dieser in Kauf nehmen. Wenn wir diesen Sicherheitsstandard erstmal einführen, treten Probleme beim Zeigen der Fahrkarte nicht mehr auf.

Hier wird ja auch flächendeckend PZB gefordert. Nur wenn dann nötige und sinnvolle Sicherheitsstandards gefordert werden, die die Fahrgäste selbst betreffen, geht wie üblich der Mittelfinger hoch. Ist der Bus leer, können Taschen sicher verstaut/gesichert werden und dann kann man anschließend seinen Ausweis zeigen. Muss man dann eben im Vorderbereich des Busses Platz nehmen und dem Fahrer signalisieren, der Fahrschein wird augenblicklich gezeigt. Diese kann dann auch schon losfahren, sowas funktioniert bei Pflieger anstandslos.
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Bevor du hier jetzt den Vordereinstieg weiter verteidigst, möchte ich gerne mal wissen, welche Vorteile bringt der Vordereinstieg dem Fahrgast?
Sonst kann ich irgendwie die Sache aus Fahrgastsicht nicht verstehen. Und ob die Fahrkarte 3% mehr oder weniger Kostet ist so gesehen ja kein legitimer Grund. Kein Verkehrsunternehmen wird wegen den Zusatzeinnahmen eine neue Linie/etc. Finanzieren, und ein etwaiges Defizit kann auch durch eben leicht erhöhte Preise beglichen werden.
(Wobei dieses bei der SSB doch durch Zinsen von 600mio. "totem Kapital" ausgelichen wird, wenn ich mich recht erinnere)
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Welche Vorteile bringen dem Fahrgast Haltestellen? Kann doch jeder auf der Strecke sagen, wo er aussteigen möchte. Im Rahmen der Verkehrsgegebenheiten selbstverständlich. Der Grund gegen den Vordereinstieg scheint ja der mühselige Weg zur Einstiegstür zu sein. Ich muss von meiner Haustür zum Bus 75 m laufen, der könnte genauso direkt vor meiner Tür halten, ohne dass der Verkehr dadurch anders behindert wird. Beim Vordereinstieg muss ich in Zukunft sogar unglaubliche 78 m laufen.
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[...] also keine?
Wenn man schon eine Maßnahme durchführt, sollte diese wenigstens einen Grund haben. Insbesondere wenn sich ziemlich alle Fahrgäste umgewöhnen dürfen.
Damit degradiert man das Beförderungsmittel Bus(Bef. unterster Stufe) noch weiter zu einem Notnagel für jene ohne Auto.
Einzig Überkorrekte(ich denke z.B. an den Herrn T.) und/oder Autoritätsliebhaber können sich an der "demütigenden" Eistiegskontrolle erfreuen und sich vergewissern, dass sie eine gültige Fahrkarte besitzen.
Andere Fahrgäste hingegen bangen um ihre Stammplätze, die sie durch Benutzen der ensprechenden Tür ziemlich sicher ergattern können, und beim Betriebsverfahren "Gänsemarsch" dies eben unwahrscheinlicher wird.

Ein guter Vergleich sind die Haltezeiten auf RBS-Linien mit Vordereinstieg und jene ohne, da die Fahrzeuge gleich ausgestattet sind(getrennte Zeitkarten und Zahlschlange als Plus für den Vordereinstieg ggü. der SSB-Ausstattung). Trotzdem wartet man beim kontrollierten Einstieg länger an den Haltestellen.
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Der Grund für die Maßnahmen ist schon längst bekannt, finde ich, mit diesen Maßnahmen sollte die Schwarzfahrerquote eingedämmt werden, es gibt auch welche Fahrgäste, die auch froh darüber sind, daß durch die Maßnahmen die Zahlungsbereitschaft der Fahrgäste steigt und jeder Fahrgast es sehen kann, daß jeder eine Fahrkarte hat oder die Fahrt beim Fahrer bezahlt, mit dem Konsequenz, daß die Fahrgeldeinnahmen deutlich steigen (s. DT8's Beitrag).

Ich finde es an dem Gesichtspunkt für die Fahrgäste die Einstiegskontrolle einen Vorteil, daß sie beim Fahrer ihre eigenen Fehler bemerken und dann ausbügeln (zum Beispiel: Monatswertmarke im Verbundpaß - der Fahrer sieht eine alte Wertmarke und weist einem Fahrgast darauf hin - der Fahrgast kauft entweder die neue Wertmarke (falls es im Bus zum Verkauf angeboten wird), oder steckt die Wertmarke um / Beim Prüfpersonal hätte der Fahrgast wegen der alten Wertmarke, falls er einen neuen nicht zur Hand hat, schnell einen 40er in der Tasche...)

(23. 02. 2011, 20:42)Dennis123 schrieb: [...] und/oder Autoritätsliebhaber [...]
Man kann es nur erreichen, wenn man jemanden die Autorität zeigt, auch wenn man nicht gerne autoritär ist.


Eine Frage zum Zitat vom VVS.de:
"Verkauf

Wertmarken gibt es bei den VVS-Verkaufsstellen, aus den VVS-Automaten und teilweise bei regionalen Verkehrsunternehmen beim Busfahrer. Monatswertmarken werden frühestens 30 Tage vor dem ersten Geltungstag ausgegeben."
Verkaufen die Fahrer in SSB-Bussen auch Wochen-, Monats- und Jahreswertmarken?

Da einige Linien der SSB außerhalb von Stuttgart rumfahren, gelten sie nicht als Stadtbus-, sondern Regionalbuslinien.

Zu den Regionallinien zählen:
So weit ich weiß:
35, 38 (naja), 74, 75, 86, 92
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Naja mal abgesehen von den Problemen mit der Fahrkartenkontrolle hat der Vordereinstieg aber einen Vorteil: Niemand kann mehr mit seinem offenen Döner, Currywurst Bier usw. ungesehen vom Fahrer einsteigen. Ich Esse zwar ab und zu auch Fastfood oder Trinke mal ein Bier, aber nicht im Bus.
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Ja, so kann man das auch sehen. So was hilft es wirklich, den Verbot, im Bus zu verzehren, durchzusetzen.
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