Stadtbahn nach Echterdingen und weiter?

[ChrisM]

Größter Knackpunkt war und ist bei der Verlängerung ja aber auch der Tunnel unter Echterdingen durch, an dem sich die Echterdinger Stadtbahnbefürworter wohl in jedem Fall kostenmäßig die Zähne ausgebissen hätten. Dann bleibt es eben bei der Wiederherstellung des alten 6er-Astes bis Hinterhof, für den sind die Prognosen ja positiv.

Von dessen Nutzen ich allerdings nicht wirklich überzeugt bin. Als Kompromisslösung würde sich vielleicht eine Fortführung bis zu Haupstraße im Zuge der Kanalstraße anbieten. An der Kreuzung Haupt-/Kanalstraße entsteht ja derzeit mit dem Echterdinger Carree sowas wie eine neue Ortsmitte.

[WN 26]

Dann bleibt es eben bei der Wiederherstellung des alten 6er-Astes bis Hinterhof, für den sind die Prognosen ja positiv.

Von dessen Nutzen ich allerdings nicht wirklich überzeugt bin. Als Kompromisslösung würde sich vielleicht eine Fortführung bis zu Haupstraße im Zuge der Kanalstraße anbieten. An der Kreuzung Haupt-/Kanalstraße entsteht ja derzeit mit dem Echterdinger Carree sowas wie eine neue Ortsmitte.

Nur sind da zwei größere Probleme, nämlich einmal, daß man durch die sehr enge Kanalstraße fahren müßte, und zum anderen, daß der Bebauungsplan für das Waldhorn-Areal bzw. Echterdinger Carré schon fix und fertig beschlossen ist und deshalb dort nicht mehr so ohne weiteres noch eine Stadtbahn-Station hineingezwängt werden kann. Den Nutzen der Reaktivierung sehe ich aber durchaus auch so: das Neubauareal liegt auch von der Haltestelle Hinterhof nur einen kräftigen Steinwurf entfernt (würde sich da eine Verlängerung überhaupt lohnen?), das PMH-Gymnasium, der Sportpark Goldäcker, der Leinfelder Neue Markt und das Jugendhaus AREAL würden ihre direkte Anbindung (zurück-)erhalten, außerdem könnte man, wie auch schon nach der Streckeneinstellung 1990 der damalige 39er, einen Bus durch die Martin-Luther- bzw. Hirschstraße fahren lassen, und schon wäre auch an dieser Stelle eine direkte Verknüpfung mit dem Restnetz geschaffen.

[ChrisM]

In der heutigen Filder-Zeitung ist ein längerer Text erschienen, der sich mit der Verlängerung Leinfelden --> Hinterhof beschäftigt. Offensichtlich gibt es Einigung darüber, dass der FOB an den Flughafen verlegt wird. In Echterdingen sind daraufhin Überlegungen laut geworden, sich das Zugeständnis des FOB-Baus dadurch "abkaufen" zu lassen, dass sich Stuttgart an den Kosten zur Wiederherstellung der Stadtbahn bis Echterdingen beteilgt.

Der ganze Text: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...2010-09-20

[ChrisM]

Einmal mehr hat die Filder-Zeitung das Thema aufgegriffen. Anlass ist die Einstellung des Verkehrs Leinfelden->Hinterhof heute vor 20 Jahren (im Zuge der Stadtbahninbetriebnahme auf den Talquerlinien). Im Grunde sind sich alle Beteiligten einig, dass eine Reaktivierung sinnvoll ist.
Hier geht's zum Artikel:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...2010-11-02

[Mario]

Ich plädiere sehr für eine Verlängerung bis Hinterhof. Zwischen Möhingen und Leinfelden Bf kann ich mir einen KNF kaum größer 1 vorstellen, bei der Verlängerung ist der Nutzen allemal höher als die Kosten und dann würde sich die ganze Strecke Möhringen-Echterdingen umsomehr rechnen. Dadurch daß die Trasse schon vorhanden ist, können die Baukosten vergleichseise nicht so hoch sein.

[WN 26]

Ich plädiere sehr für eine Verlängerung bis Hinterhof. Zwischen Möhingen und Leinfelden Bf kann ich mir einen KNF kaum größer 1 vorstellen, bei der Verlängerung ist der Nutzen allemal höher als die Kosten und dann würde sich die ganze Strecke Möhringen-Echterdingen umsomehr rechnen.

Interessant ist auch hier, daß sich da einmal mehr die Geschichte zu wiederholen scheint (nachzulesen u.a. in Bd. 4 der Filderstädter Schriftenreihe "Die Filderbahn"). Ursprünglich verlief ja die auf Regelspur umgespurte Filderbahnstrecke von Möhringen über Unteraichen - Echterdingen nach Neuhausen. Ab 1920 kam dann von DRG-Seite die Neubaustrecke Vaihingen - Rohr - Leinfelden - Echterdingen, um zusammen mit der dort anknüpfenden Bestandsstrecke einen durchgehenden Verkehr Neuhausen - Vaihingen und weiter zu schaffen (Parallelen zum Bau der S-Bahn tun sich da durchaus auf). Die alte Strecke von Möhringen wurde daraufhin über eine Neubaukurve ebenfalls an den Bahnhof Leinfelden geführt, aber dort gekappt und in der Folge nur noch im Sparverkehr befahren (wie heute die U5). Daß sich das nicht rentiert hat, wurde allen Beteiligten recht schnell klar, weshalb auf dem Ast auch nach wenigen Jahren die Lichter komplett ausgingen (wenigstens davon blieb die U5 bisher verschont). Nun war aber zum einen eine traditionell gewachsene Nord-Süd-Verbindung total unterbrochen, zum anderen lag der Echterdinger Bahnhof mehr noch als heute vom Ortszentrum entfernt. Ein unbefriedigender Zustand, also kam man 1927 auf die Idee, quasi zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: der Ast Möhringen - Leinfelden wurde als elektrische Meterspurbahn wie die restliche Obere Filderbahn reaktiviert, ab dort aber auf neuer Strecke südlich der Filderbahn zur Echterdinger Ortsmitte geführt, wodurch völlig neues Fahrgastpotential erschlossen wurde. Und siehe da, auf einmal war die 1929 eröffnete Gesamtstrecke Möhringen - Echterdingen auch wieder rentabel und blieb es, vor allem nach der Durchbindung bis Stuttgart, bis zum Schluß. Am Niedergang der normalspurigen Filderbahn war diese Strecke aber nur zum geringsten Teil schuld, da diese völlig woanders verlief und genügend eigene Probleme und Geburtsfehler hatte, soviel zur oft geäußerten Befürchtung Parallelverkehr.

[Mario]

Vielleicht ließe sich auch eine eingleisige Endstrecke von Hinterhof durch die Kanalstraße bis zur Hauptstraße realisieren oder sogar ein Tunnelendstück wie in Gerlingen. Wäre dann halt ein bissl teurer aber sehr schick.

[WN 26]

Die Fortführung durch die Kanalstraße könnte ich mir auch gut vorstellen, eine Endstelle in der "richtigen" Ortsmitte und nicht nur an deren Rand wäre natürlich das Tüpfelchen auf dem i. Nur wüßte ich dann nicht genau, wo man die Endstelle eigentlich hinbauen könnte, den frisch umgebauten Zeppelinplatz noch mal umzumodeln stelle ich mir städtebaulich doch etwas schwierig vor. Die Möglichkeit dazu von vornherein einzuplanen bzw. den notwendigen Platz für eine Haltestelle vorzusehen, scheint man ja entweder verschlafen zu haben, oder man will die Endstation in Wirklichkeit ohnehin immer noch am liebsten in östlicher Richtung jenseits von Echterdingen (Messe, Gewerbepark, Bernhausen oder sonstwo) haben, weshalb dann auch eine Endhaltestelle am Hinterhof nur ein mehr oder weniger langlebiges Provisorium wäre. Die U5 läßt sich aber heute schon wenigstens bis dorthin wirtschaftlich ergänzen ("verlängern" ist das falsche Wort, die Strecke gab es ja schon und liegt heute nur brach), das haben zwei Untersuchungen in der Vergangenheit ja bereits ergeben.

[ChrisM]

Ich denke auch, dass es atraktiv wäre, bis Echterdingen-Downtown zu fahren. Das Zeppelin-Carree würde einen guten Rahmen abgeben. Die Haltestelle müsste ja nicht auf voller Länge nach oben offen sein. Ich denke, das wüste Eck vor Mode Kehrer würde sich anbieten für eine Öffnung nach oben.

[ChrisM]

Nach einem Bericht der Filder-Zeitung soll in dieser Woche ein Gespräch zwischen den OBs Klenk (L.-E.) und Schuster (Stuttgart) stattfinden. Dabei soll es auch um die U5-Verlängerung gehen. Laut der Zeitung sei an eine Verlängerung in Etappen gedacht. Drei neue Haltestellen seien vorstellbar (ich nehme mal an Markomannenstraße, Echterdingen Gymnasium und Echterdingen Hinterhof). Derzeit überarbeite die SSB auf Wunsch von L.-E. nochmals die Pläne. Das Ganze würde wohl zwischen 22 und 25 Millionen Euro kosten.

Hier geht's zum Bericht http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...2011-01-08