01. 11. 2023, 09:18
Artikel aus dem Mannheimer Morgen über eine lustige Sonderzugfahrt der Eisenbahnfreunde Mannheim durch den Rangierbahnhof Mannheim am letzten Samstag:
"Der Verein der Eisenbahnfreunde hat sich vor einem Jahr gegründet, er hat erst zehn Mitglieder, und schon geht es mit Volldampf ab auf die Schiene, ohne Dampflok, dafür mit einem Nahverkehrszug. Schon zwei Sonderfahrten hat der Verein in Kooperation mit Rhein-Neckar-Industriekultur organisiert, und zwar ganze Tagesausflüge mit gastronomischem Programm: Moderator anheuern, Plätze reservieren, für Speisen und Getränke an Bord und am Ziel sorgen. Die Fahrten gingen an Orte, an die Personenzüge nie fahren, den Rangierbahnhof und den Industriehafen. „Wir haben alle Spaß am Thema Eisenbahn und finden das Konzept mit den Fahrten toll“, sagte Felice Patti, Vereinsmitglied. „Von Beruf bin ich Lokrangierführer, auch andere von uns arbeiten bei der Bahn.“ Für die zweite Fahrt hatten sich 125 Leute angemeldet. Diese warteten geduldig auf dem Gleis auf den Nahverkehrs – Sonderzug, der aus Worms kam. Darin saß Marius Dreyer, erster Vorstand, der an diesem Tag viel beschäftigt mit der Organisation war. Moderiert wurde die Fahrt von Peter Weinsheimer, einem Bahn-Experten von außerhalb des Vereins. Der erste Teil der Fahrt ging durch den Rangierbahnhof bis Schwetzingen. „Der Mannheimer Rangierbahnhof ist der zweitgrößte in Deutschland“, erklärte Weinsheimer, „der größte ist in Maschen bei Hamburg.“ Und zwar das „Maschen“ aus dem Lied von Truck Stop. Nachdem der Zug am Stadtteil Lindenhof mit dem bemerkenswerten alten Lokschuppen vorbeigefahren war, erreichte er den Rangierbahnhof – rings herum nichts als Schienen, Weichen, Stellwerke, Waggons. „Ganze 600 Weichen hat der Bahnhof, der nie ruht. Dass alles abgestellt ist und alle Mitarbeiter daheim sind, gibt es nicht. Dass ein Personenzug hier fährt, ist eine absolute Ausnahme“, so der Moderator. „Die Stellwerke, kleine Backsteingebäude, sind schon sehr alt. Vieles Technische bei der Bahn ist schon Jahrzehnte alt, aber wir fahren ICE.“ Es wird noch lange dauern, bis die Infrastruktur der Bahn auf den neuesten Stand gebracht ist. Die meisten Gäste der Fahrt sitzen auf ihren Plätzen und genießen die Aussicht bei einem Kaffee, andere stehen im Gang am Fenster und filmen voller Begeisterung mit. „Mich fasziniert der Schwergüterverkehr, die Loks, die Güterzüge in Verbindung mit der Natur. Der Güterbahnhof übt eine Faszination aus“, sagte Shila Schätzle, die aus Karlsruhe gekommen war – mit dem Zug, denn sie hat ein Deutschland-Ticket. „Wenn ich Zeit habe, fahre ich zum Rangierbahnhof und mache Fotos von der Brücke aus. Auch bei der ersten Fahrt war ich mit dabei und finde, die Mitarbeiter haben es sehr gut organisiert.“ Herby, ein Bekannter von Shila, war ebenfalls mitgekommen. Er ist ein Weltenbummler und schaut sich den Güterverkehr in verschiedenen Ländern an. „Ich habe eine Technik-Affinität und Freude an schwerem Gerät. Auch die verschiedenen Signale kenne ich. Das war schon immer mein Hobby.“ Auf dem Rückweg vom Bahnhof Schwetzingen kam der Zug an Friedrichsfeld vorbei, wo sich laut Moderator sich ein „großer Eisenbahnknoten mit einer langen Geschichte“ befindet. Hier wurden Züge abgekoppelt, bei denen „Mannheim hinne, Heidelberg vorne“ galt, denn je nach Ziel musste man in den entsprechenden Zug einsteigen. Danach ging die Fahrt weiter in den Industriehafen, und zwar über die Riedbahn, auf der die Züge stets am Rand der Feudenheimer Au entlangknattern. Nach einem kurzen Halt am etwas in die Jahre gekommenen Käfertaler Bahnhof, hielt der Zug im Stadtteil Luzenberg unter einer Brücke. Alle Passagiere stiegen für einen Spaziergang mit Blick über den Altrhein aus. Danach ging es weiter mit dem Zug auf die Friesenheimer Insel in den Industriehafen. Die Eisenbahnfreunde Mannheim haben mit diesen Fahrten einen wahren Senkrechtstart hingelegt, die Idee sorgte bei den Gästen für Begeisterung."
"Der Verein der Eisenbahnfreunde hat sich vor einem Jahr gegründet, er hat erst zehn Mitglieder, und schon geht es mit Volldampf ab auf die Schiene, ohne Dampflok, dafür mit einem Nahverkehrszug. Schon zwei Sonderfahrten hat der Verein in Kooperation mit Rhein-Neckar-Industriekultur organisiert, und zwar ganze Tagesausflüge mit gastronomischem Programm: Moderator anheuern, Plätze reservieren, für Speisen und Getränke an Bord und am Ziel sorgen. Die Fahrten gingen an Orte, an die Personenzüge nie fahren, den Rangierbahnhof und den Industriehafen. „Wir haben alle Spaß am Thema Eisenbahn und finden das Konzept mit den Fahrten toll“, sagte Felice Patti, Vereinsmitglied. „Von Beruf bin ich Lokrangierführer, auch andere von uns arbeiten bei der Bahn.“ Für die zweite Fahrt hatten sich 125 Leute angemeldet. Diese warteten geduldig auf dem Gleis auf den Nahverkehrs – Sonderzug, der aus Worms kam. Darin saß Marius Dreyer, erster Vorstand, der an diesem Tag viel beschäftigt mit der Organisation war. Moderiert wurde die Fahrt von Peter Weinsheimer, einem Bahn-Experten von außerhalb des Vereins. Der erste Teil der Fahrt ging durch den Rangierbahnhof bis Schwetzingen. „Der Mannheimer Rangierbahnhof ist der zweitgrößte in Deutschland“, erklärte Weinsheimer, „der größte ist in Maschen bei Hamburg.“ Und zwar das „Maschen“ aus dem Lied von Truck Stop. Nachdem der Zug am Stadtteil Lindenhof mit dem bemerkenswerten alten Lokschuppen vorbeigefahren war, erreichte er den Rangierbahnhof – rings herum nichts als Schienen, Weichen, Stellwerke, Waggons. „Ganze 600 Weichen hat der Bahnhof, der nie ruht. Dass alles abgestellt ist und alle Mitarbeiter daheim sind, gibt es nicht. Dass ein Personenzug hier fährt, ist eine absolute Ausnahme“, so der Moderator. „Die Stellwerke, kleine Backsteingebäude, sind schon sehr alt. Vieles Technische bei der Bahn ist schon Jahrzehnte alt, aber wir fahren ICE.“ Es wird noch lange dauern, bis die Infrastruktur der Bahn auf den neuesten Stand gebracht ist. Die meisten Gäste der Fahrt sitzen auf ihren Plätzen und genießen die Aussicht bei einem Kaffee, andere stehen im Gang am Fenster und filmen voller Begeisterung mit. „Mich fasziniert der Schwergüterverkehr, die Loks, die Güterzüge in Verbindung mit der Natur. Der Güterbahnhof übt eine Faszination aus“, sagte Shila Schätzle, die aus Karlsruhe gekommen war – mit dem Zug, denn sie hat ein Deutschland-Ticket. „Wenn ich Zeit habe, fahre ich zum Rangierbahnhof und mache Fotos von der Brücke aus. Auch bei der ersten Fahrt war ich mit dabei und finde, die Mitarbeiter haben es sehr gut organisiert.“ Herby, ein Bekannter von Shila, war ebenfalls mitgekommen. Er ist ein Weltenbummler und schaut sich den Güterverkehr in verschiedenen Ländern an. „Ich habe eine Technik-Affinität und Freude an schwerem Gerät. Auch die verschiedenen Signale kenne ich. Das war schon immer mein Hobby.“ Auf dem Rückweg vom Bahnhof Schwetzingen kam der Zug an Friedrichsfeld vorbei, wo sich laut Moderator sich ein „großer Eisenbahnknoten mit einer langen Geschichte“ befindet. Hier wurden Züge abgekoppelt, bei denen „Mannheim hinne, Heidelberg vorne“ galt, denn je nach Ziel musste man in den entsprechenden Zug einsteigen. Danach ging die Fahrt weiter in den Industriehafen, und zwar über die Riedbahn, auf der die Züge stets am Rand der Feudenheimer Au entlangknattern. Nach einem kurzen Halt am etwas in die Jahre gekommenen Käfertaler Bahnhof, hielt der Zug im Stadtteil Luzenberg unter einer Brücke. Alle Passagiere stiegen für einen Spaziergang mit Blick über den Altrhein aus. Danach ging es weiter mit dem Zug auf die Friesenheimer Insel in den Industriehafen. Die Eisenbahnfreunde Mannheim haben mit diesen Fahrten einen wahren Senkrechtstart hingelegt, die Idee sorgte bei den Gästen für Begeisterung."