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Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn)
(01. 09. 2020, 13:19)Stromabnehmer schrieb: Wenn wir gerade sparen:

Was spricht dagegen, zu überdenken, wo Sparen schadet, indem die Attaktivität gesnkt wird, und wo nicht.

Das ganze hier nimmt absurde Züge an. Ich habe mir gerade nochmal das ganze Thema angeschaut und das im 4. Beitrag verlinkte (http://forum.gtvier.de/myBB/showthread.p...1#pid34051).

Als Auslöser wurde ein nahezu 10 Monate alter Artikel genommen, ohne darauf hinzuweisen (Der einzige Kommentar: "Es ist von einer VErdoppelung des Defizites die Rede."). Natürlich ist korrekt, dass sich die Situation durch die Corona-Krise nicht verbessert hat. Dieses Vorgehen ist dennoch Troll-artig. Dann werden teilweise dieselben Vorschläge gemacht, die in den letzten zig Beiträgen bereits erklärt und wiederlegt wurden und weitere, die absolut nicht vermittelbar sind.

> Was spricht dagegen, zu überdenken, wo Sparen schadet, indem die Attaktivität gesnkt wird, und wo nicht.

Dann kommen so "Auch bei der U19 könnte man ggf. sparen, sei es durch schlechteren Takt oder Einstellung. (Problem halt zwischen Neugereut und Bad Cannstatt Wilhelmsplatz)".
Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen: "Wir verzichten auf X, Problem sind halt die 90% der Strecke, wegen der man die Linie eigentlich fährt."

> Das ist nicht überdenken; das ist zielgerichtet zu sparen mit dem Vorsatz, die Attraktivität zu senken.

In der aktuellen Situation kann keine höhere Auslastung erreicht werden, indem Züge gestrichen werden. Dann fahren nämlich weniger Leute damit, da sie sich nicht anstecken wollen und Alternativen haben. Wer das nicht hat, erkrankt halt eher und stirbt halt eher. Ganz nebenbei: Der Staat hat hier übrigens auch eine Fürsorgepflicht.

Und solche Dinge: Die sollen Kurzarbeit machen und wir erhöhen die Preise in der Kantine. Wer soll denn in der Kantine mehr Geld ausgeben, wenn er weniger verdient? (Gut, dass die SSB das Kurzarbeitergeld eh ergänzen würde - geschenkt. Es geht darum, dass hier jemand nichts, absolut nichts, durchdacht hat.)

Der einzige, der ernsthaft glauben würde, dass eine Kantine so mehr Gewinn machen würde, wäre Trump, der bisher seine Firmen höchstens ruiniert als aufgebaut hat. Aber der muss eh gerade Amerika von seinem Versagen in der Corona-Krise (182.000 Tote mit einer zusätzlichen Übersterblichkeit von ca. 200.000 Menschen in diesem Jahr) damit ablenken, dass er einen 17-jährigen unterstützt, der 2 Demonstranten erschossen hat und einem dritten den halben Arm abgeschossen hat mit einer für sein Alter nicht zugelassenen Waffe. Aber hey, er ist schließlich "Wir haben kein Rassismus-Problem"-Trump-Unterstützer. Spielt keine Rolle, dass dieser zwischen 4 Polizeifahrzeugen "ich habe einen umgebracht" rufend in einen anderen Staat nach Hause fahren durfte und ein - nun querschnittsgelähmter - Schwarzer ein paar Tage vorher von einem Polizisten 7 mal vor drei seiner Kinder im Auto in den Rücken geschossen wurde und dafür noch mit Handschellen am Krankenhausbett fixiert wurde.
Ähm, ich schweife ab, das muss am Niveau liegen.

Die Corona-"Krise" wird in etwa einem Jahr vorbei sein, vermutlich wird sich das allgemeine Leben gegen Ostern bis Pfingsten wieder halbwegs fangen, wenn tatsächlich ein erster, vielleicht noch nur zu 75%-90% wirksamer, Impfstoff im 1. Quartal zur Verfügung steht und auch einigermaßen angenommen wird. Ja, dann brauchen wir vielleicht nochmal 1-2 Jahre, bis wir uns erholt haben und einiges wird weiterhin anders sein. Leben ist Veränderung. Corona wird uns auch mit Sicherheit noch ein paar Jahre begleiten, aber es wird keine allgemeinen Einschränkungen mehr geben. Vielleicht noch punktuelle Maskenpflicht im Winter 2021/2022.

Wenn wir im nächsten halben Jahr uns noch halbwegs zivilisiert verhalten (Masken, keine großen Veranstaltungen), können wir höchstwahrscheinlich auch eine zweite Welle verhindern und großflächige Lockdowns verhindern.

Der entscheidende Punkt ist, dass unser Stadtbahn- und S-Bahnnetz vor der Krise in vielen Punkten überlastet bzw. zumindest am Kapazitätslimit war. Momentan sind wir das nicht mehr und damit haben wir uns (teuer) Zeit erkauft. Diese Zeit sollten wir nutzen - für die Zukunft. 

Fahrpläne einzuschränken ohne Lockdown sorgt nur für noch weniger Fahrgäste (und Einnahmen). Bei eingeschränktem Fahrplan erwarte ich einen reduzierten Preis für mein Abo. 

Grundsätzlich mag es einzelne Punkte geben (X1, Nachtverkehr), über die man sprechen könnte - aber die fallen letztlich dann so wenig ins Gewicht, dass es eine derartige Grunsatzdiskussion wie hier nicht lohnt. X1 ist bekanntlich Tabu und keine Angst, VVS und SSB schlafen auch nicht. Schaut Euch hierzu die gesamte Diskussion hier (2016-2017) und die im 4. Beitrag/oben verlinkte (2013) an. Auch wenn seitdem die U12 in Betrieb gegangen ist usw. hat sich an den Einsparpotenzialen hier nichts signifikant geändert.

Großflächig sparen ist nicht realistisch und wäre gesundheits- und zukunftsgefährdend und die kleinen Fische sind dokumentiert und häufig widerlegt. Würde man die U34 stilllegen, hätte man das Versprechen gebrochen, trotz Streckensperrung eine möglichst ausgleichende Strecken- und Haltestellenbedienung sicherzustellen. Diesen Schuh wird man sich nicht anziehen.

Insofern bin ich auch raus, das ist alles zu substanzlos und deprimierend hier.
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RE: Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn) - von Andy0711 - 01. 09. 2020, 17:12

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