Hallo zusammen,
ich denke es ist an der Zeit, das eine oder andere richtig zu stellen.
Es gibt mehrere Normen die die Barrierefreiheit regeln
DIN 18040-3 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
DIN 32984 Bodenindikatoren
DIN 32975 Kontraste im öffentlichen Raum
Darüberhinaus sind 'Lichtsignalanlagen und Aufzüge und vieles mehr geregelt.
Soweit zur Normlage.
Es gab bisher den Kompromiss mit der 3 cm Kante. Diese ist auch durch ein Forschungsvorhaben des BMV belegt. 3cm stellen einen Kompromiss zwischen den Belangen der Blinden und der Mobilitätseingeschränkten dar. Dies ist die sogenannte gemeinsame Querungsstelle. Will man für beide Gruppen eine Verbesserung, dann gibt es für die Mobilitätseingeschränkten Personen eine Nullabsenkung und für die blinden Menschen einen 6 cm Bord. Dies Bauweise hat zur Folge, dass Bodenindikatoren eingebaut werden müssen um Blinde Menschen vor der Nullabsenkung zu schützen. Eine Mischung aus beiden (also Nullabsenkung und 3cm Bord) ist in der Norm nicht vorgesehen.
Die Bauweise in Stuttgart mit Noppen auf +-Null, konnte nicht mehr weiter eingesetzt werden, nachdem die Stadt begonnen hat (ohne Absprache) Radwege im Gehweg mit bodengleichen Noppensteinen "zu sichern". Der zweite Grund ist aber weitaus schwerwiegender. Überläuft ein Langstockgeher die schwer zu ertastenden Noppen auf einer Mittelinsel und erkennt die 2. Noppen als erste, und mach dann einen Schritt weiter ins vermeindlich Sichere, steht er auf der Fahrbahn.
Deshalb ist das einfache Motto "Oben ist sicher" die besere Variante., d.h eine 3 cm Kante am Bordstein oder aber am Überweg.
Die Frage warum dies ausgerechnet in Möhringen zu diesen Stürzen und zur Diskussion geführt hat, kann ich auch nicht erklären.
Fakt ist:
die Einbautoleranzen sind im Millimeterbereich eingehalten -besser geht es nicht,
der Kontrastwert weiß zu schwarz ist optimal, einen besseren gibt es nicht.
Da die Überwege vor ca. 2 Jahren über Wochen hinweg umgebaut wurden und also nicht über Nacht vom Himmel gefallen sind, hätte es fast jeder Nutzer mitbekommen müssen, dass hier gebaut wurde. Dass es nach einer Baumaßnahme anders aussehen kann wie vor vorher, ist nahe liegend. Fakt ist auch dass diese Bauweise Stadtweit seit über 10 Jahren eingesetzt wird, ohne diese Probleme.
Natürlich ist es nachvollziehbar, dass man versucht entstandene Kosten sich zurück zu holen. Wären Fehler gemacht worden, wäre dies auch keine Thema.
Dies ist aber hier nicht der Fall.
Da die Presse das Thema als Sommerlochfüller für sich entdeckt hat und trotz intensiver Erläuterung als Quotenbringer eingesetzt hat, liegt wohl am Trend der Zeit. Und leider ist es so, dass das Thema Barrierefreiheit und Integration auch sehr unterschiedlich, mit sehr unterschiedlichem Fachwissen diskutiert wird. Jeder meint er könne etwas darüber aussagen und dies ist eben leider nicht der Fall. Um Ruhe in die Sache zu bringen habe ich der Bezirksvorsteherin angeboten einen Kurzvortrag zu diesem Thema in einer der Herbstsitzungen zu machen. Vielleicht hilft ja Information etwas.
Peter
ich denke es ist an der Zeit, das eine oder andere richtig zu stellen.
Es gibt mehrere Normen die die Barrierefreiheit regeln
DIN 18040-3 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
DIN 32984 Bodenindikatoren
DIN 32975 Kontraste im öffentlichen Raum
Darüberhinaus sind 'Lichtsignalanlagen und Aufzüge und vieles mehr geregelt.
Soweit zur Normlage.
Es gab bisher den Kompromiss mit der 3 cm Kante. Diese ist auch durch ein Forschungsvorhaben des BMV belegt. 3cm stellen einen Kompromiss zwischen den Belangen der Blinden und der Mobilitätseingeschränkten dar. Dies ist die sogenannte gemeinsame Querungsstelle. Will man für beide Gruppen eine Verbesserung, dann gibt es für die Mobilitätseingeschränkten Personen eine Nullabsenkung und für die blinden Menschen einen 6 cm Bord. Dies Bauweise hat zur Folge, dass Bodenindikatoren eingebaut werden müssen um Blinde Menschen vor der Nullabsenkung zu schützen. Eine Mischung aus beiden (also Nullabsenkung und 3cm Bord) ist in der Norm nicht vorgesehen.
Die Bauweise in Stuttgart mit Noppen auf +-Null, konnte nicht mehr weiter eingesetzt werden, nachdem die Stadt begonnen hat (ohne Absprache) Radwege im Gehweg mit bodengleichen Noppensteinen "zu sichern". Der zweite Grund ist aber weitaus schwerwiegender. Überläuft ein Langstockgeher die schwer zu ertastenden Noppen auf einer Mittelinsel und erkennt die 2. Noppen als erste, und mach dann einen Schritt weiter ins vermeindlich Sichere, steht er auf der Fahrbahn.
Deshalb ist das einfache Motto "Oben ist sicher" die besere Variante., d.h eine 3 cm Kante am Bordstein oder aber am Überweg.
Die Frage warum dies ausgerechnet in Möhringen zu diesen Stürzen und zur Diskussion geführt hat, kann ich auch nicht erklären.
Fakt ist:
die Einbautoleranzen sind im Millimeterbereich eingehalten -besser geht es nicht,
der Kontrastwert weiß zu schwarz ist optimal, einen besseren gibt es nicht.
Da die Überwege vor ca. 2 Jahren über Wochen hinweg umgebaut wurden und also nicht über Nacht vom Himmel gefallen sind, hätte es fast jeder Nutzer mitbekommen müssen, dass hier gebaut wurde. Dass es nach einer Baumaßnahme anders aussehen kann wie vor vorher, ist nahe liegend. Fakt ist auch dass diese Bauweise Stadtweit seit über 10 Jahren eingesetzt wird, ohne diese Probleme.
Natürlich ist es nachvollziehbar, dass man versucht entstandene Kosten sich zurück zu holen. Wären Fehler gemacht worden, wäre dies auch keine Thema.
Dies ist aber hier nicht der Fall.
Da die Presse das Thema als Sommerlochfüller für sich entdeckt hat und trotz intensiver Erläuterung als Quotenbringer eingesetzt hat, liegt wohl am Trend der Zeit. Und leider ist es so, dass das Thema Barrierefreiheit und Integration auch sehr unterschiedlich, mit sehr unterschiedlichem Fachwissen diskutiert wird. Jeder meint er könne etwas darüber aussagen und dies ist eben leider nicht der Fall. Um Ruhe in die Sache zu bringen habe ich der Bezirksvorsteherin angeboten einen Kurzvortrag zu diesem Thema in einer der Herbstsitzungen zu machen. Vielleicht hilft ja Information etwas.
Peter