10. 04. 2017, 03:08
(08. 04. 2017, 21:05)Flash schrieb: Theoretisch müsste es doch auch umgekehrt möglich sein: Straßenbündige Zanstange, und auf freiem Feld ein Gleis mit genug Bodenfreiheit. Aber wahrscheinlich würde die Konstruktion eines solchen Gleises die Sache noch einmal verteuern.Das Problem ist nicht das Gleis sondern der Antrieb.
Bei hochliegender Zahnstange sind die Umfänge von auf einer gemeinsamen Welle befindlichem Zahnrad und Laufrad ungefähr gleich, d.h. bei starr auf der Radsatzwelle angebrachtem Zahnrad gibt es beim Zahnstangenbetrieb nur geringen Schlupf auf der Schiene.
Anders sieht es bei tiefliegender Zahnstange aus. Da benötigt man neben der normalen angetriebenen Radsatzwelle eine zusätzliche tieferliegende Welle für das Zahnrad, um den Zahnradantrieb und den Adhäsionsantrieb mit gleicher Drehzahl zu erhalten, anderenfalls gibt es starke Verspannungen und großen Schlupf auf den Schienen beim Zahnstangenbetrieb.
Ein weiteres grundsätzliches Problem beim gemischten Zahnrad-Adhäsionsantrieb ist, dass sich im Gegensatz zu den Zahnrädern bei den "Laufrädern" durch Abnutzung der Abrollumfang ändert, d.h. die Antriebsräder müssen in sehr viel kürzeren Intervallen ausgetauscht werden als beim reinen Adhäsionsbetrieb.
Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, sind bei der Stuttgarter Zahnradbahn lediglich die Zahnräder angetrieben, die Laufräder laufen antriebslos mit, d.h. ohne Zahnstange würde das Zahnrad lediglich "durchdrehen" und das Fahrzeug käme nicht von der Stelle, deshalb hat ja auch der ebene Abschnitt im Bereich der Endhaltestelle in Degerloch eine Zahnstange.