(14. 01. 2017, 00:18)automan schrieb: Dann testet man den Ausbau von Sitzen eben bei der Modernisierung von Fahrzeugen. Da muss so oder so für gewisse teile eine Neuzulassung durchgeführt werden. Alles nur vorgeschobene Argumente um die zu geringe Stehplatzanzahl zu rechtfertigen. Wenn man will dann könnte man. Und man würde durch solche umbauten sicher 10-20% mehr Kapazität in der HVZ gewinnen. Ohne Fahrzeugneukäufe für Taktverdichtungen oder Bahnsteigsverlängerungen.
Außerdem sind die Gänge einfach zu schmal und haben zu wenig Festhaltemöglichkeiten. Wo soll man sich denn bitte festhalten wenn man im Gang in der Mitte zweier Viererblocks steht?
Auf dem Bahnsteig den Einstiegsbereich freihalten ist zwar sicherlich eine gute Idee, aber ohne Klar ersichtliche Markierungen der Türpositionen versteht das der Durchschnittskunde auch mit der 10. Wiederholung der Kehrwochen-Oma nicht. Bodenmarkierungen in hellen Farben vor allem auch für Doppeltraktionen die nicht via Blindenleitplatten (die viel zu schlicht gehalten sind) markiert werden, würden da deutlich mehr Abhilfe schaffen. Nicht jeder merkt sich die Türpositionen an den Haltestellen von nicht markierten Türen.
Sowas in der Richtung an jeder möglichen Türposition (nur taktil an dauerhaft gültigen Türpositionen):
Das wäre schon mal ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Status Quo. Und kostet auch nicht viel. Farbe ist günstig.
Und ohne das die Fahrer sich an ihre Haltepositionen auch akkurat genug halten bringen die besten Markierungen auch nichts. Es kommt leider viel zu häufig, dass der Fahrer zu weit fährt und die Positionen dann im Worst-Case so blöd liegen, dass die Wartenden rechts der Markierung dann genau vor der Tür stehen.
Hallo automan,
wenn die Welt nur so einfach wäre. Die SSB will halt nicht und schon ist das Problem gelöst.
Natürlich wird ein Fahrzeug nach einem Umbau wieder abgenommen. Ich habe aber von der Statik des Fahrzeuges gesprochen. Am Fahrzeugkasten werden aber keine Umbauten vorgenommen, dies wäre auch sehr sehr aufwenig bzw teilweise gar nicht möglich. Ein kleiner Ausflug in die Statik. Nimm einen Balken und lege ihn auf 2 Auflager. Dieser Balken trägt ohne zu brechen 10 Personen. Bei der 11 beginnt er sich zu verformen. Nun streichst du den Balken neu an. Warum sollte er nun plötzlöich mehr tragen. Aber für dich steht die Ursache ja schon fest.
Zum Thema Markierungen.
Warum soll man etwas machen, das sich in anderen Unternehmen nicht bewährt hat. Es gibt zahlreiche Bespiele über derartige Versuche. Die Nutzer halten sich eben nicht daran. Und ein bißchen Farbe kostet natürlich nicht viel. Nachträglich aufgebrachte Markierungen sind leider nicht dauerhaft und verursachen wieder zusätzliche Kosten und dies ohne Nutzen.
Im übrigen ist man bestrebt so wenig wie möglich farbliche Informationen auf den Boden zubringen um Menschen mit Sehbehinderungen nicht in die Irre zu leiten, ein Grund warum es bei den Anlagen der SSB z. Bsp. keine Treppenwerbung gibt.
Bleibt noch die Haltegenauigkeit.
Das Fahpersonal fährt sehr exakt. Für blinde MEnschen ist es wichtig, dass sich die Tür in Bereich des Aufmerksamkeitsfeldes befindet. Die Tür muss nicht exakt an der Markierung sein, damit sie in den Schwachlastzeiten, an denen niemand aussteigt die Tür schneller und ohne fremde Hilfe finden. Seltsamerweise beschwert sich diese Personengruppe so gut wir gar nicht. Beschwerden gibt es nur von Menschen für diese Markierungen gar nicht gedacht sind. Man hat erkannt, dass an den Einstiegsfeldern wohl eine Türe zu stehen kommt und stellt sich bewußt an diese Stelle. Man weiß also dass es eine Türe ist. Und du sagst dass man noch Pfeile benötigt um zu erkennen dass man an dieser Stelle ein- oder aussteigen kann. Mal ganz ehrlich, so ganz logisch ist das nicht. Aber getreu dem Vorsatz man will einfach nicht ist ja auch dieses Problem gelöst.
Peter