22. 10. 2016, 14:32
So drastisch ist die Lage jetzt auch wieder nicht. Aber es ist nunmal schon länger so, dass die meisten großen Presseerzeugnisse dem bürgerlich-konservativen Lager zuzuordnen sind (obwohl sehr viele Journalisten sich politisch tendenziell links verorten, also entgegen ihrer Überzeugung und für die Blattlinie schreiben). Der Pressebereich ist wie alles andere durchökonomisiert. Zeitungen werden geschrieben, um verkauft zu werden. Um einen möglichst größen Gewinn daraus zu erzielen, werden die Personalkosten gering gehalten. Und wer kauft heute noch Zeitungen? Vor allem bürgerlich-konservatives Klientel. Und um nicht nur die intelligenten davon mitzunehmen, wird auch der sogenannte Qualitätsjournalismus immer mehr in Richtung Boulevard geöffnet. Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist der "Spiegel". Aber auch die Süddeutsche, eine der letzten wirklich guten Tageszeitungen, driftet immer mehr in Richtung halbrechtes Boulevard ab.