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Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn)
#20
Also erstmal zum 30min Takt, zu nötigen Einsparungen -- und später noch was zum Flügeln.

Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr nachts, eigentlich ist es fast 0:30 Uhr - sind es gerade mal 90 Minuten. Auf der langen U6 sind 12 (bzw 13 als Puffer) Fahrzeuge im Einsatz. Als Dotra 26 Einzelfahrzeuge. Bei der Abtaktung auf 15 Min werden aus den 26 Einheiten noch 8. Die Abtaktung auf 20 Min reduziert das auf 6 Fahrzeuge. Und die Abtaktung auf 30 Min macht daraus dann 4. Bei der kurzen U3 sind es 4 Einheiten, bei 15-Min sind es 3 Einheiten. Bei 20-Min wären es 2 Einheiten und bei 30-Min bleiben es 2 Einheiten.

Die Einsparung wäre zu vernachlässigen, in beiden Fällen. Für, mal großzügig 120 Minuten, sind es bei der U6 8 "Fahrer"stunden weniger, bei der U3 sind es 2 "Fahrer"stunden. Da käme über alle Linien und all 365 Tage schon etwas zusammen, ich hab's mal grob nachgerechnet: In knapp 2 2/3 Jahren könnte man davon 1 einzelnes weiteres Fahrzeug kaufen. Mehr ist nicht drin. Die Umrüstung eines einzelnen Gleiswechsels auf ZUB mit allem drum und dran, aktiver Weichenantrieb, Stellwerkanbindung, usw würde schon mal gut 1/2 Jahr von den Einsparungen wegnehmen.

Für bleibt jetzt nur die Frage, was ist NVZ? "... für längere Züge und dichtere Takte in der HVZ und zunehmend auch NVZ." - den Satz verstehe ich nicht im Zusammenhang mit Einsparungen ab 23 Uhr. Die Auf-/Abtaktung dauert mindestens 1 Stunde, bei der U6 sogar 1 1/2 Stunden. Nimmt man nun die HVZ von 6 Uhr bis 9 Uhr, von 13 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr (werktags) - definiert mir das daraus schon die NVZ von 5 Uhr bis 10 Uhr und 12 Uhr bis 19 Uhr. In der Lücke dazwischen geht keine Abtaktung-- wird auch nicht gemacht. Beispielsweise bleibt der U9 Verstärker von 13 Uhr (09-09) auf der Strecke und dann sind von 14 Uhr bis knapp 16 Uhr 2 Einheiten in der Kehr Vogelsang, weil dies betriebswirtschaflich günstiger ist. Samstags verschiebt sich die "HVZ" auf 8 Uhr bis 11 Uhr, sowie 14 Uhr bis 17 Uhr. Auch Sonntags ist zwischen 12 Uhr und 16 Uhr "HVZ". Gerade Samstags sind Abtaktungen vor 20 Uhr nicht wirklich möglich, da die Fahrgastzahlen zu hoch sind-- aus diesem Grund wurde die Abtaktung auf 20:30 Uhr verlegt.

Nehmen wir also an: die HVZ auf 10-Min Takt und die NVZ auf 15-Min Takt. Das wär Mo-Fr von 5 Uhr bis 22 Uhr. Und Samstag von 7 Uhr bis 22 Uhr. Und Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr. Die Anzahl der wenigen Sonntage pro Jahr erlauben aber keinen 30-Min Takt schon ab 18 Uhr--- sagen wir hier 20 Uhr. Ganz klar, würde man das so reduzieren, wären Einsparungen möglich. Möglicherweise könnte man sogar 2 Fahrzeuge pro Jahre damit schaffen. Super großzügig-- mehr sind es aber keinesfalls. Es gibt nur 52+8 Sonntage, 52 Samstage aber dafür 260-8 Werktage (Mo-Fr). Statistich fallen 8 Feiertage auf Werktage. Die U2 auf Dotra macht dann allein schon 4 Jahre-- und ausschließlich die Beschaffung der Fahrzeuge. Die hohen Betriebskosten kommen dann noch hinzu.

Ist es jetzt nicht ein Widerspruch, dass die Einsparungen nichts bringen, aber Mehrbetrieb so hohe Betriebskosten hat? Nein, weil da 2 Multiplikatoren anders sind. Erstes, in der HVZ sind mehr Fahrzeuge unterwegs. Als Dotra der Faktor 2, dann der Faktor für die Auftaktung. Von 10-Min auf 7.5 Min braucht man 1.33 so viele Fahrzeuge (oder 0.33 bzw 33% mehr). Von 10-Min auf 5-Min sind es 1.5 (50% mehr). Von 15-Min auf 20-Min sind es nur 0.75 (25% weniger). Bei Personalkosten ist es ähnlich, hier entfällt nur der Dotra-Faktor. Aber der entscheidene zweite Faktor der beiden ist das Verhältnis HVZ zu NVZ bzw dann wichtigere HVZ+NVZ zu SVZ.

Wobei mir die Bezeichnung SVZ überhaupt nicht gefällt. Viele Verkehrsverbünde definieren die SVZ das ganze Wochenende und sogar teilweise Werktags am späten Vormittag und frühen Nachmittag. Ich definiere mir da deswegen 4 Zeiten, HVZ, NVZ, SVZ sowie GVZ mit G für Grundversorgung. 10-Min, 15-Min, 15/20-Min und dann für den GVZ durchaus 20/30-Min. Der GVZ würde dann werktags gegen 22 Uhr beginnen. An einem Sonntag kann tagsüber nicht nur alle 30 Minuten die Wilhelma oder der Fernsehturm angefahren werden. Und der GVZ kann nicht an einem Tag mittendrin zwischen NVZ liegen, das geht logistisch überhaupt nicht. GVZ liegt immer beim Betriebsbeginn oder Betriebsschluss.
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RE: Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn) - von hopperpl - 30. 01. 2016, 11:23

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