(06. 12. 2013, 22:00)mr-it schrieb: Nein ich meinte ob es solche Vorgaben bei Auschreibungen außerhalb der Bahnbranche gibt. Aber die Frage hast du schon beantwortet.
Um mal ein Beispiel außerhalb der Bahnbranche zu nennen: schon bei McDonalds gewesen? Fast alles einzelne Unternehmen, die sich auf den Betrieb eines Lokals bewerben. Nach außen hin aber alles McDonalds, das Unternehmen ist fast nicht zu erkennen.
(06. 12. 2013, 22:00)mr-it schrieb: Ja ich rede davon wenn der Verkehrsvertrag ausläuft und ein anderes Unternehmen gewinnt. Gut wenn das Land die Fahrzeuge übernimmt stellt sich mir die Frage warum das Land nicht von Anfang an diese kauft.
Tja, die Frage stellen sich viele. In Niedersachsen funktioniert es ja auch, daß die Fahrzeuge dem Land gehören. Meiner Meinung nach wäre es das sinnvollere Model gewesen, auch in Hinblick auf eine Flexibilität. Bei erhöhten Fahrgastandrang (Beispiel Kaiserstuhlbahn) oder langfristigen Ausfällen wegen Unfall könnte das Land dann nämlich einfach weitere Kompatible Fahrzeuge aus seinem Pool stellen. Geht sonst bei keinem anderen Modell.
(06. 12. 2013, 22:00)mr-it schrieb: Es gibt ja bereits Loks und Wagen in DB Farben die dem Land gehören. (Einige 146 und Dostos. Kennt jemand genauere Zahlen?) Und wie ist es wenn in 15 Jahren wieder Neufahrzeuge gefordert werden?
Werden dann ja nicht gefordert. Das Land will ja dann "seine" Fahrzeuge einsetzen. Ich kann mir vorstellen, daß dann bei jeder Strecke bei jeder zweiten oder dritten Ausschreibung Neufahrzeuge gefordert werden. Und um in den Rhythmus hineinzukommen werden ja bei den aktuellen Ausschreibungen nicht überall Neufahrzeuge gefordert, sondern nur bei einem Teil der Strecken.
(07. 12. 2013, 00:19)hopperpl schrieb: Das Land läßt am liebsten kaufen und mietet dann mit festen Raten zurück.
Meinst Du damit jetzt die alte GVFG-Förderung oder das neue Konzept für die Bahn-Ausschreibungen? Aber an sich egal, weil das für beides nicht stimmt.
Das Land mietet nämlich nicht zurück. Das Land schreibt (für die newuen Bahn-Ausschreibungen) Verkehre aus, die Fahrzeuge bleiben dabei nach jetzigem Wissen(*) im Eigentum und Besitz des Verkehrsunternehmens. Das Land gibt nur eine Übernahmegarantie nach Ablauf des Vertrages.
(*) nach jetzigem Wissen schränke ich mal soweit ein, daß laut den StZ-Artikel das Land hierzu ja noch ein neues Modell ankündigen will. Insoweit wissen wir nicht genau, was da kommen wird.
(07. 12. 2013, 00:19)hopperpl schrieb: Das Land läßt am liebsten kaufen und mietet dann mit festen Raten zurück. Das wird zwar insgesamt teurer, aber durch jährliche Budgets sind hohe Anschaffungen und virtuelle Abschreibungen jedes Jahr unerwünscht oder schlicht unmöglich.
Nennt sich Leasing und wurde genau dafür erfunden. Soll sich wohl ein Einzelfällen durch Steuervorteile auch mal rechnen, ansonsten halte ich nicht viel davon.
(07. 12. 2013, 00:19)hopperpl schrieb: Teilweise wurde das dann richtig absurd: Das Land vergibt einen Kredit von 20 Mio. an die z.B. DB, welche dafür Fahrzeuge kauft, die sie dann an das Land vermietet.
Das ist nach bisherigen Informationen nicht so: das die Ausschreibung gewinnende Unternehmen muß sich die Fahrzeuge selber finanzieren. Dazu muß es sich selber eine Bank oder einen Leasinggeber suchen und die Konditionen selber aushandeln. Das Land übernimmt dabei nur eine Bürgschaft, damit die Konditionen für das VU besser werden (und das VU somit günstiger anbieten kann) und formal eine Restwertgarantie (durch die Übernahme). Das soll alleine bezwecken, daß es für das VU und somit das Land billiger wird, ohne daß das Land selber Geld geben muß.
Ich bin mir aber zwischenzeitlich nach dem StZ-Artikel nicht mehr sicher, ob es dabei bleibt. Abwarten.
Falls Du das alte GVFG meinst: Da gab er zwar Geld vom Land (genauer der Landeskreditbank), aber es wurde nichts ans Land vermietet.
(07. 12. 2013, 00:19)hopperpl schrieb: Eigentümer aber ist die DB und die Fahrzeuge werden auch nach Abschreibung weitervermietet bzw. weiterverwendet. Häufig bei Stadtbussen benutzt, dieses Modell - mit regionalen, privaten Verkehrsunternehmen.
Bei Bussen wurde das in der Tat so gemacht, ebenso bei den 146.2 und Wagen und den 423. Da war das als Fahrzeugförderung so gewollt. Bei den neuen Ausschreibungen wird das Modell aber nicht mehr verwendet, das GVFG läuft aus, es wird b.a.w. keine Fahrzeugförderung mehr geben.
(07. 12. 2013, 00:19)hopperpl schrieb: Mittlerweile versucht man dieses Modell nun zu drehen, bei der das Land dann selbst Fahrzeuge kauft und an Verkehrsunternehmen vermietet. Das ganze funktioniert aber nur, wenn das Land vorher ein Tochterunternehmen gründet, welches Eigentümer der Fahrzeuge wird.
Das wäre die sinnvollste Variante, weil am günstigsten und flexibelsten für das Land. Nur habe ich leider derzeit keine Hinweise, daß das neue Modell so aussehen soll. Derzeit sollen die VU selber beschaffen, das Land gibt nur Bürgschaft. Dazu kommt jetzt wohl neu eine Übernahmegarantie, so wie ich das interpretiere.
(07. 12. 2013, 16:28)338kmh schrieb:(06. 12. 2013, 11:53)A streetcar named desire schrieb: Falls das auch S-Bahnen betrifft dürften die künftigen 430er-Lieferungen ja wohl auch so lackiert werden? Also sofern die nicht eh schon alle fertig irgendwo auf Halde parken.
Bis auf drei Züge von den 87 Zügen gehören ohnehin alle 84 der DB. Deshalb selbst wenn noch nicht lackiert wäre: Nein.
Folgerung richtig, Annahmen dazu falsch.
Künftig zu beschaffende S-Bahn-Züge werden (für die Laufzeit der Ausschreibung) weiter in DB-Rot verkehren.
Das hat aber mit den Eigentumsverhältnissen der Züge gar nichts zu tun (auch da bin ich mir nicht sicher, ob die drei Züge überhaupt dem VRS gehören, oder nicht auch der DB), sondern damit, daß die S-Bahn vom VRS und nicht vom Land ausgeschrieben wurde. Und der VRS hat in der Ausschreibung keine Lackierungsvorgaben gemacht.
Würde der VRS in der kommenden Ausschreibung irgendwelche Vorgaben machen, dann hätte der Ausschreibungsgewinner sich daran zu halten. Da wäre es dann völlig egal, wem die Fahrzeuge gehören. Auch wenn sie hundertmal der DB gehörten, die DB hätte sich an die Farbvorgaben zu halten, und wird das auch tun. Siehe Bild der S-Bahn-Mitteldeutschland in Silber. Die Fahrzeuge dort gehören der DB.