11. 11. 2007, 19:47
Ich habe ja vor ein paar Tagen mal angekündigt, mich ein wenig mit der Alternativplanung zu Stuttgart 21, dem besonders vom VCD betriebenen Projekt "Kopfbahnhof 21" zu befassen. Naja, das Wetter heute ist ja geradezu perfekt, sich in den Schreibtischstuhl zu setzten, und mal ein paar Gedanken zu virtuellem Papier zu bringen.
Grundlage für meinen Beitrag ist diese Broschüre des BUND und VCD. Sie wird im Zusammenhang mit der Unterschriftensammlung zur Erzwingung des Bürgerentscheides recht oft von den Unterschriftensammlern verteilt.
Die von mir genannten Stichpubkte finden sich auf den Seiten 6 und 7 der Broschüre.
-Kopfbahnhof 21 hat eine größere Kapazität
Tatsächlich stimmt es, dass man auf 16 Gleisen mehr Züge abstellen kann, als auf acht. Auf 75 Gleise würde noch mehr Züge passen. Die Frage ist aber auch, ob diese Kapazität bei durchgebunden Regionallinien überhaupt benötigt wird. Da die Züge ja schon etliche Kilomter vor Stuttgart "vorsoriert" werden, und sich am Hbf eigentlich nur zwei Strecken treffen (von/nach Zuffenhausen und Bad Cannstatt) finden viele Umsteigevorgänge in anderen Bahnhöfen (z.B. Bietigheim, Plochingen) statt, wo sich die Strecken weiter verzweigen. Letzendlich kann man auch mit zwei Zügen auf einem Gleis kurze Übergänge zwischen den Zügen ermöglichen.
-Die Zulaufstrecken werden ausgebaut
Hier nennt die Broschüre nur Universalpunkte, die man eigentlich auf jeden Bahnhofsumbau weltweit anwenden könnte. Die beiden zusätzlichen Gleise Rictung Cannstatt würde übrigens auch direkt in den Park eingleifen. Gerade Richtung Zuffenhausen ist ein Ausbau der Zulaufstecken nicht so einfach, spätestens in Zuffenhausen bekommt man ernste Platzbrobleme. S21 hält ja sogar die Option offen, die Gleise aus Zuffenhausen mit der westlichen Zulaufstrecke aus Bad Cannstatt zu verbinden, um so die direkte Verbindung von Zuffenhausen zum neuen Hbf zu entlasten.
-Anschluss von Messe und Flughafen
Hier soll nur der Bf unter den Terminals verwendet werden. Da (was in diesem Konzept auch nicht bedacht wurde) eine Nutzung des S-Bahnsteiges ausscheidet, und es wohl auch Probleme mit der Nutzung der S-Bahnstrecke nach Rohr gibt, sind die Planer hier kein Stück weiter als bei S21. Außerdem wäre wohl ein kompletter Umbau mit Eingriffen in Privatgrundstücke nötig, um in Rohr direkt auf die Gleise der Gäubahn Rictung Stuttgart zu kommen, da man ansonsten mit der S-Bahn ins Gehege kommt.
-Anschluss an die Magistrale
Liest sich eigentlich ganz gut, dieser Punkt. Aber Die Region Tübingen/Reutlingen wird so nicht an den Flughafen angebunden. Woher man die Aussage nimmt, dise Variante sei kostengünstiger erschließt sich mir auch nicht.
-Kopfbahnhof 21 kostet weniger
Klar, die Augaben sind wohl geringer. Allerdings feht die Möglichkeit durch den Verkauf von Grundstücken Einnahmen zu erzielen. Eine Verlegung der Wartungseinrichtungen nach Untertürkheim, um wenigstens etwas einnehmen zu können oder den Eingriff in den Park durch die beiden zusätzlichen Gleise zu kompensieren, belastet die Strecke nach Bad Cannstatt nur wieder, und es werden mehr km mit leeren Zügenzurückgelegt. Woher die Zahlen stammen bleit auch ein Rätsel.
-Kopfbahnhof 21 ist in Etappen ralisierbar
Stimmt, das muss man zugeben.
-Der Reisende steht im Mittelpunkt
Das Argument, dass am Kopfbahnhof stufenlosen Umsteigen möglich ist, werde ich nie Verstehen. Wenn man keine Stufen steigen will, kommt man zum Teil auf irrsinnig lange Wege, die zurückgelegt werden müssen. Der Quertunnel unter den Gleisen wird jedenfalls rege genutzt. Bei S21 würden sich zudem die Leute über mehrere Ausgänge verteilen, schon allein der neue Ostausgang ist wegen der Nähe zur U-Bahn-Haltestelle Staatsgalerie wesentlich attraktiver als heute.
-Ökologisch verträglicher
In den Park würde bei Kopfbahnhof 21 auch eingegriffen. Über die Veränderungen bei den Mineralquellen und für das Stadtklima wird oft geschrieben, aber wirklich belastbare Daten bleiben die Gegner schuldig. Ich kenne jedenfalls keine Studie, die entsprechende Nachweise erbringt.
Die Auswirkungen der Bauarbeiten selbst dürften im Vergleich zum Bau der S- und Stadtbahn-Tunnel eher gering sein, da fast nur bergmännisch gebaut wird. Für den Abtransport der Erdmassen gibt es jedenfalls auch schon ausgearbeitete Koonzepte.
Grundlage für meinen Beitrag ist diese Broschüre des BUND und VCD. Sie wird im Zusammenhang mit der Unterschriftensammlung zur Erzwingung des Bürgerentscheides recht oft von den Unterschriftensammlern verteilt.
Die von mir genannten Stichpubkte finden sich auf den Seiten 6 und 7 der Broschüre.
-Kopfbahnhof 21 hat eine größere Kapazität
Tatsächlich stimmt es, dass man auf 16 Gleisen mehr Züge abstellen kann, als auf acht. Auf 75 Gleise würde noch mehr Züge passen. Die Frage ist aber auch, ob diese Kapazität bei durchgebunden Regionallinien überhaupt benötigt wird. Da die Züge ja schon etliche Kilomter vor Stuttgart "vorsoriert" werden, und sich am Hbf eigentlich nur zwei Strecken treffen (von/nach Zuffenhausen und Bad Cannstatt) finden viele Umsteigevorgänge in anderen Bahnhöfen (z.B. Bietigheim, Plochingen) statt, wo sich die Strecken weiter verzweigen. Letzendlich kann man auch mit zwei Zügen auf einem Gleis kurze Übergänge zwischen den Zügen ermöglichen.
-Die Zulaufstrecken werden ausgebaut
Hier nennt die Broschüre nur Universalpunkte, die man eigentlich auf jeden Bahnhofsumbau weltweit anwenden könnte. Die beiden zusätzlichen Gleise Rictung Cannstatt würde übrigens auch direkt in den Park eingleifen. Gerade Richtung Zuffenhausen ist ein Ausbau der Zulaufstecken nicht so einfach, spätestens in Zuffenhausen bekommt man ernste Platzbrobleme. S21 hält ja sogar die Option offen, die Gleise aus Zuffenhausen mit der westlichen Zulaufstrecke aus Bad Cannstatt zu verbinden, um so die direkte Verbindung von Zuffenhausen zum neuen Hbf zu entlasten.
-Anschluss von Messe und Flughafen
Hier soll nur der Bf unter den Terminals verwendet werden. Da (was in diesem Konzept auch nicht bedacht wurde) eine Nutzung des S-Bahnsteiges ausscheidet, und es wohl auch Probleme mit der Nutzung der S-Bahnstrecke nach Rohr gibt, sind die Planer hier kein Stück weiter als bei S21. Außerdem wäre wohl ein kompletter Umbau mit Eingriffen in Privatgrundstücke nötig, um in Rohr direkt auf die Gleise der Gäubahn Rictung Stuttgart zu kommen, da man ansonsten mit der S-Bahn ins Gehege kommt.
-Anschluss an die Magistrale
Liest sich eigentlich ganz gut, dieser Punkt. Aber Die Region Tübingen/Reutlingen wird so nicht an den Flughafen angebunden. Woher man die Aussage nimmt, dise Variante sei kostengünstiger erschließt sich mir auch nicht.
-Kopfbahnhof 21 kostet weniger
Klar, die Augaben sind wohl geringer. Allerdings feht die Möglichkeit durch den Verkauf von Grundstücken Einnahmen zu erzielen. Eine Verlegung der Wartungseinrichtungen nach Untertürkheim, um wenigstens etwas einnehmen zu können oder den Eingriff in den Park durch die beiden zusätzlichen Gleise zu kompensieren, belastet die Strecke nach Bad Cannstatt nur wieder, und es werden mehr km mit leeren Zügenzurückgelegt. Woher die Zahlen stammen bleit auch ein Rätsel.
-Kopfbahnhof 21 ist in Etappen ralisierbar
Stimmt, das muss man zugeben.
-Der Reisende steht im Mittelpunkt
Das Argument, dass am Kopfbahnhof stufenlosen Umsteigen möglich ist, werde ich nie Verstehen. Wenn man keine Stufen steigen will, kommt man zum Teil auf irrsinnig lange Wege, die zurückgelegt werden müssen. Der Quertunnel unter den Gleisen wird jedenfalls rege genutzt. Bei S21 würden sich zudem die Leute über mehrere Ausgänge verteilen, schon allein der neue Ostausgang ist wegen der Nähe zur U-Bahn-Haltestelle Staatsgalerie wesentlich attraktiver als heute.
-Ökologisch verträglicher
In den Park würde bei Kopfbahnhof 21 auch eingegriffen. Über die Veränderungen bei den Mineralquellen und für das Stadtklima wird oft geschrieben, aber wirklich belastbare Daten bleiben die Gegner schuldig. Ich kenne jedenfalls keine Studie, die entsprechende Nachweise erbringt.
Die Auswirkungen der Bauarbeiten selbst dürften im Vergleich zum Bau der S- und Stadtbahn-Tunnel eher gering sein, da fast nur bergmännisch gebaut wird. Für den Abtransport der Erdmassen gibt es jedenfalls auch schon ausgearbeitete Koonzepte.