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Sicherungssysteme entlang der Bahnstrecken
#9
(31. 01. 2011, 18:19)Andreas schrieb: Hier sind ganz andere Fragen entscheidend: Warum ist die Strecke eingleisig und warum fahren dort Güterzüge und Nahverkehrszüge? Sowas gehört schlicht verboten. PZB entfernt nicht das Bewegungsmoment des Güterzuges. Hätte PZB reagiert, wäre nur 1 Zug angehalten worden. Der andere Zug wäre mit 80 km/h und mehreren Tonnen Masse weitergefahren. Und die Züge wären bei PZB nur nicht gegeneinander gefahren, wenn der Güterzug-Tf mindestens zwei Rot-Signale überfuhr. Denn der Güterzug überfuhr das Rot-Signal und drang in den Abschnitt ein, auf dem sich schon der Nahverkehrszug befand. Und dieser wird bei PZB nicht mehr informiert, nur der Güterzug wird gestoppt.

Hiermit belegst Du sehr eindrucksvoll, daß Du eigentlich gar nicht weißt, wovon Du sprichst. Die Indusi in der Bauform PZB 90 ist in genau dieser Hinsicht - von absichtlichen Fehlhandlungen abgesehen - sicher. Natürlich kann die kein Bremsversagen eines Zuges abfangen - aber das ist auch nicht deren Aufgabe.
Und Stromverbrauch? Die Indusi benötigt streckenseitig keine Stromversorgung und somit kann da auch nichts ausfallen. Die Indusi wurde in den 30-er Jahre genau mit diesen Vorgaben entwickelt. Sicher gibt es heute andere Systeme, aber um so viel schlechter ist die Indusi als PZB 90 gegenüber anderen Systemen nicht.
Und wenn die DB irgendwo aus Kostengründen keine Indusi einbaut, dann wird sie garantiert keine noch teueren anderen Systeme a la LZB oder ETCS verbauen, denn die Indusi ist das einfachste davon, und trotzdem wirkungsvoll.
Sicher sind Nachfolgesysteme besser, aber die Indusi ist schonmal viel besser als nichts. Und wer das noch immer nicht glaubt, der darf sich gerne mal mit der Funktionsweise eines "Crocodile" (Frankreich, Belgien) oder mit der auf französischen HGV-Strecken im Vergleich zur LZB beschäftigen. Dann können wir weitersprechen. (Es hat seinen Grund, warum die Spanier für ihre erste HGV-Strecke zwar den TGV gekauft haben, für die Zugsicherung aber LZB verbaut haben)

Und die GPS-Gläubigkeit hier: ich hoffe mal, daß keiner von Euch je für sowas verantwortlich sein wird: dann würde ich in keinen Zug mehr steigen. GPS kann eine Ungenauigkeit von bis zu 20m haben, wenn die Amerikaner wollen. Viel Spass dann bei der Gleiserkennung...

Zu ETCS Level 3: da gibt es bis heute ungelöste Probleme, ich sag nur mal Zugintegritätserkennung. Praktisch anwendbar ist bislang nur Level 2. Und untereinander kompatibel sind die verschiedenen Systeme bislang auch nicht, eine Lok mit Schweizer ETCS kann nicht in Holland fahren und umgekehrt, trotz "E" im ETCS. Das ist noch ein weiter Weg, bis das den Weg von den Hochglanzbroschüren in die Praxis außerhalb von Teststrecken findet.
Und aus Kostengründen wird ETCS nur auf "europäischen Magistralen" verbaut werden, alle anderen Strecken werden die nationalen Systeme beibehalten. Und da möchte ich eigentlich ungern auf irgendeine Zugsicherung verzichten.
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RE: Sicherungssysteme entlang der Bahnstrecken - von dt8.de - 31. 01. 2011, 23:38

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