31. 01. 2011, 17:09
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb:(31. 01. 2011, 11:35)dt8.de schrieb: Und das finde ich das Fatale, meiner Meinung nach wäre eine solche Nachrüstung eigenste Aufgabe von DB Netze, und zwar wichtiger als der Bau eines gewissen neuen Bahnhofes.Warum sollte da DB Netz investieren müssen?
Betriebssicherungspflicht. Die DB hat als Infrastrukturbetreiber alle Mittel für einen sicheren Betrieb bereitzustellen. Daß die Betriebsweise ohne PZB durch die EBO zugelassen war bedeutet - wie spätestens jetzt alle wissen - daß die EBO-Vorgaben nicht ausreichend für einen sicheren Betrieb sind. Den meisten war es aber vorher bekannt.
Wir sprechen hier immerhin von einer Hauptbahn, diese sind im Westen komplett mit PZB ausgestattet.
Pikanterweise ist diese Strecke laut Netzzugangsbedingungen 2010 der DB vollständig mit PZB ausgestattet (auf der DB Netz-Homepage einsehbar und gerade von mir nochmals verifiziert). Alleine dieser Widerspruch zwischen den offiziellen Angaben und dem Ist-Zustand gibt der DB-Netz eine Mitschuld.
Auch gibt es inzwischen Gerüchte, daß der Tf des Güterzuges diesen von der zweiten Lok aus gefahren hat - wenn das stimmt, dann wahrscheinlich weil er um die Gefährlichkeit wusste und er damit seine Knautschzone vergrößern wollte (und bei der Lok-Bauart schränkt das nichtmal seine Sicht auf die Strecke ein).
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Dazu gibt's das BMVBS, das hat die Gelder bereitzustellen.
Nein. DB Netz erhält die Trassennutzungsgebühren und muß von diesen ersteinmal für den Unterhalt und technischen Stand der Strecke sorgen.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Entweder eine Strecke ist (mit entsprechenden Fördermitteln) wirtschaftlich, oder eben nicht.
Das war mal vor der Bahnprivatisierung so. Dafür, daß die DB dabei das gesamte Netz erhalten hat und mit den Grundstücken Gewinne erwirtschaftet muß sie auch etwas leisten. Und das ist hier eben die Instandhaltung der Strecke. DB Netz darf nicht stilllegen, solange ein EVU Trassen bestellt.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Es ist ja nunmal nicht so, dass dies die letzte Strecke ohne Zugsicherung wäre. Es gibt hunderte von diesen, überall in Deutschland.
Insbesondere im Osten, wo die DB in den letzten 20 Jahren nicht das Geld für diese notwendigen Maßnahmen bereitgestellt hat. Im Westen war die "Beamtenbahn" da etwas weiter, da handelt es nur och um Nebenstrecken. Was sagt mir das über die Beamten- und die privatisierte Bahn?
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Alle aufzurüsten würde dutzende S21-Projekte kosten.
Da hat jemand aber vollständig das Gefühl für die S21-Kosten verloren. Nein, so teuer wird das nicht. Und wenn doch: das wäre mir mehr Wert als ein neuer Kellerbahnhof.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Und auch nach der Aufrüstung sterben Menschen weiterhin bei Bahnunfällen.
Zumindest wären es am Samstag mal 10 weniger gewesen.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Dieser ganze Sicherheitswahn führt nur zur langsamen Lähmung des gesamten Bahnverkehrs.
Erkläre mir bitte, wo eine PZB-Ausrüstung den Bahnverkehr lähmt. Mir ist das nicht klar.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Wo sind denn beim Auto die Sicherungssysteme, um Fahrten von alkoholisierten Menschen zu verhindern? Rot-fahrten zu unterbinden? Geschwindigkeiten zu begrenzen?
Die Bahn hat gegenüber dem Auto bislang einen Sicherheitsvorteil. Soll sie den verlieren? Wenn es mit dieser Einstellung zu Sicherheitsmaßnahmen der Bahn weitergeht, dann verliert sie ihren letzten Vorteil gegenüber dem Auto.
(31. 01. 2011, 13:00)Andreas schrieb: Bei der HEX wußten die Zugführer, dass es keine Sicherungsmaßnahmen gibt, die haben mit Sicherheit 3x auf alle Signale geschaut. Bis es diesmal zum Unfall kam.
Erstens hat es offensichtlich nicht ausgereicht, unnd zweites gab es 2009 an derselben Stelle schon eine ähnliche Gefährdung. Spätestens da hätte die DB handeln müssen.
An Unfallschwerpunkten des Pkw-Verkehrs werden auch Maßnahmen der Straßenbetreiber getroffen.