07. 10. 2007, 20:19
dt8.de schrieb:Welchen Grund sollte ein Befürworter von Stuttgart 21 haben, gegen diesen Bürgerentscheid, also die demokratische Legitimation, zu sein (außer dem bereits genannten)?
Zur Erinnerung: OB Schuster hat das Versprechen abgegeben, bei Mehrkosten für die Stadt einen Bürgerentscheid durchzuführen. Nun, da dieser Fall eingetreten ist, will er das nicht mehr.
Um ehrlich zu sein, ich bin generell kein Freund von Bürgerentscheiden. Sowas kann nur bei kleinen Projekten mit nur lokaler Wirkung Sinn machen, meinetwegen wenn es um die Umgestaltung eines Straßenzuges oder so geht. Sobald die Projekte größer werden, kommen die Haderer und Zauderer aus ihren Löchern. Der Ablauf ist dann eigentlich immer der selbe: Das Projekt ist nicht finanzierbar, macht keinen Sinn, und "die da oben" stecken eh unter einer Decke und wollen sich nur Denkmäler bauen. Das eigene Alternativkonzept ist besser, kostet weniger, und überhaupt... Wenn die Meschheit schon immer so drauf gewesen wäre, hätten die früher keinen Hirsch erlegt, weil sie sich solange über das wie und wann und wo gestritten hätten, bis das Vieh wieder weggelaufen wäre.
Ich frag' mich auch, warum man erst jetzt, wo eigentlich alles gesagt ist, den Entscheid erzwingen will. Die Frage, die jetzt gestellt wird, hätte man vor Jahren schon stellen können.
Schuster hat damals von erheblichen Mehrkosten gesprochen. Selbs Palmer hat sich kaum zu der ablehnenden Haltung Schusters geäußert. Das sagt für mich eigentlich alles.